Aunou-le-Faucon

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Aunou-le-Faucon
Aunou-le-Faucon (Frankreich)
Aunou-le-Faucon (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Orne (61)
Arrondissement Argentan
Kanton Argentan-1
Gemeindeverband Terres d’Argentan Interco
Koordinaten 48° 44′ N, 0° 3′ OKoordinaten: 48° 44′ N, 0° 3′ O
Höhe 154–200 m
Fläche 6,69 km²
Einwohner 247 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 37 Einw./km²
Postleitzahl 61200
INSEE-Code

Ehemaliges Herrenhaus Tour aux Anglais

Aunou-le-Faucon ([onu lə fokɔ̃Audiodatei abspielen) ist eine nordfranzösische Gemeinde mit 247 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Orne in der Region Normandie. Sie gehört zum Arrondissement Argentan und ist Mitglied im Gemeindeverband Terres d’Argentan Interco.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodennutzung, Hydrografie und Infrastruktur der Gemeinde (2018)

Aunou-le-Faucon liegt im Osten der Plaine d’Argentan, einer bevorzugt mit Getreide angebauten Ebene, etwa fünf Kilometer südöstlich von Argentan und etwa 32 Kilometer nördlich von Alençon. Das lang gezogene Straßendorf besteht aus dem Ort und mehreren Einzelgehöften (fermes). Die Orne und ihre Seitenarme strömen entlang der südwestlichen Gemeindegrenze. Der Standort des Bürgermeisteramts liegt auf einer Höhe von etwa 160 m. Das Relief des Gebiets ist relativ eben und steigt nur im Norden auf eine maximale Erhöhung von 200 m an. Das Klima ist in hohem Maße vom Meer beeinflusst und deshalb nahezu frostfrei; Regen (ca. 760 mm/Jahr) fällt verteilt über das ganze Jahr.[1]

Teile des Gebiets von Aunou-le-Faucon gehören zum Natura 2000-Schutzgebiet „Haute vallée de l'Orne et affluents“ (FR2500099) und von drei ZNIEFF-Naturzonen.[2] Rund 95 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, wobei der Anteil an Weideland rund 57 % beträgt, rund 4 % entfallen auf künstlich angelegte, nicht landwirtschaftliche Grünflächen, 1 % ist bewaldet (Stand: 2018).[3]

Umgeben wird Aunou-le-Faucon von den sechs Nachbargemeinden:

Sai Gouffern en Auge
Juvigny-sur-Orne Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Boischampré Boissei-la-Lande Almenêches

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Ortes ist in den Formen Fulco de Alnou im Jahr 1049 und Fulconis de Alneto im Jahr 1247 bezeugt.

Es handelt sich um einen seltenen galloromanischen toponymischen Typ *Alnavo (galloromanisch alnu „Erle“ + Suffix -avo, gallischen Ursprungs), der dem altfranzösischen Aunay, Aulnay, entspricht, d. h. „Erlenhain, mit Erlen bepflanzter Ort“.

Zur Unterscheidung von Aunou-sur-Orne, einer anderen Gemeinde im Département Orne, wurde die Endung le-Faucon hinzugefügt. Er bezieht sich auf Foulques d’Aunou, einen Gefährten Wilhelms des Eroberers. Die ursprüngliche Form muss *Foucon, *Foulcon gewesen sein, der Fall des Personennamens Foulques, geändert nach dem Namen des Raubfalken.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aunou-le-Faucon: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
357
1800
  
360
1806
  
296
1821
  
332
1836
  
322
1841
  
343
1846
  
349
1851
  
366
1856
  
342
1861
  
332
1866
  
317
1872
  
270
1876
  
258
1881
  
244
1886
  
236
1891
  
244
1896
  
271
1901
  
213
1906
  
207
1911
  
162
1921
  
178
1926
  
180
1931
  
208
1936
  
165
1946
  
185
1954
  
180
1962
  
185
1968
  
206
1975
  
192
1982
  
208
1990
  
260
1999
  
243
2006
  
261
2013
  
231
2020
  
248
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[4] INSEE ab 2006[5][6][7]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Der Bevölkerungsrückgang im 20. Jahrhundert ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und die daraus resultierende Abwanderung zurückzuführen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Saint-Cyr et Saint Julitte – Westportal
  • Der runde Treppenturm des Tour aux Anglais genannten Herrenhauses stammt aus dem 14. Jahrhundert; der Wohntrakt wurde im 17. Jahrhundert erneuert. Fassaden und Dächer des Bauensembles sind seit dem Jahr 1981 als Monument historique eingeschrieben.[8][9][10]
  • Die einfache, aus Feldsteinen errichtete Dorfkirche Saint-Cyr et Saint Julitte ist den Heiligengefährten Quiricus und Julitta geweiht; sie war anhängig vom Zisterzienserkloster Saint-André-de-Gouffern. Der Bau erhielt im frühen 18. Jahrhundert ein neues Westportal im Stil eines schlichten Barock; das Giebelfeld zeigt zwei Trompete blasende Engel umgeben von Wolken. Etwa gleichzeitig wurden das Kirchenschiff und die Apsis architektonisch aneinander angepasst. Zahlreiche Statuen aus dem 18. Jahrhundert stehen unter Denkmalschutz.[11]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die in früheren Zeiten hauptsächlich zur Selbstversorgung betriebene Landwirtschaft bildet noch immer die Grundlage des Gemeindelebens. Handwerker und Dienstleister finden hier kaum ihr Auskommen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aunou-le-Faucon liegt abseits größerer Verkehrsachsen. Die nachgeordnete Departementsstraße D 238 verbindet die Gemeinde mit den Nachbargemeinden Sai im Norden und mit Almenêches im Südosten. Eine lokale Landstraße führt über die Orne nach Juvigny-sur-Orne.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aunou-le-Faucon – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aunou-le-Faucon – Klimatabellen
  2. Biodiversité dans les territoires - Aunou-le-Faucon. Inventaire national du patrimoine naturel (INPN), abgerufen am 21. Mai 2024 (französisch).
  3. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 21. Mai 2024 (französisch).
  4. Notice Communale Aunou-le-Faucon. EHESS, abgerufen am 21. Mai 2024 (französisch).
  5. Populations légales 2006 Commune d’Aunou-le-Faucon (61014). INSEE, abgerufen am 21. Mai 2024 (französisch).
  6. Populations légales 2013 Commune d’Aunou-le-Faucon (61014). INSEE, abgerufen am 21. Mai 2024 (französisch).
  7. Populations légales 2020 Commune d’Aunou-le-Faucon (61014). INSEE, abgerufen am 21. Mai 2024 (französisch).
  8. Aunou-le-Faucon – Tour aux Anglais in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  9. Aunou-le-Faucon – Tour aux Anglais
  10. Aunou-le-Faucon – Tour aux Anglais
  11. Aunou-le-Faucon – Kirche