Wikipedia:Kurier/Ausgabe 4 2020

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Warnung vor untauglichem Bearbeitungskonflikt-Werkzeug

Das WMDE-Team „Technische Wünsche“ hat ein Werkzeug programmiert, das eine interaktive Auflösung von Bearbeitungskonflikten ermöglichen soll. Das ist soweit löblich.

Allerdings ist das Werkzeug derzeit noch nicht in einem einsatzfähigen, das heißt robusten Zustand.

Unbeschadet dessen hatte WMDE es Ende März zur Default-Einstellung konfiguriert; das bedeutet:

  • Nicht abschaltbar für alle nicht angemeldeten Benutzer.
  • Nur durch Intervention abschaltbar für angemeldete Benutzer (Opt-Out).

Eine solche Zwangsvorgabe ist nur zulässig, wenn eine Softwarefunktion robust und beschwerdefrei funktioniert. Davon ist sie weit entfernt.

Nachdem ich in die Falle gegangen war und einen längeren Edit nur noch durch Tricksereien retten konnte, weil sich ohne mein Wissen urplötzlich das Werkzeug einschaltete, und mir nur die Auswahl ließ, meinen eigenen umfangreichen Diskussionsbeitrag zu vernichten oder den zwischenzeitlich aufgelaufenen Diskussionsbeitrag meines Vorredners zu überschreiben, beschwerte ich mich.

Ich bekam vom Entwickler die lapidare Antwort, ich könne als angemeldeter Benutzer ja schließlich dieses Werkzeug in meinen persönlichen Einstellungen abschalten, wenn es mir nicht passe. Was ich allerdings auch ohne diesen Hinweis längst getan hatte.

Heute nun musste ich feststellen, dass ohne mein Zutun dieses Werkzeug in meinen persönlichen Einstellungen wieder aktiviert worden war, offensichtlich durch globale Intervention seitens WMDE, und ich erneut in einen Bearbeitungskonflikt mit Werkzeugauslösung hineinlief.

  • Es kam zu Dutzenden von Angeboten wie ich Textfragmente (einzelne Zeilen) eines Programmcodes hätte übernehmen oder verwerfen sollen, was aber unmöglich ist, ohne den vollständigen Programmcode im Zusammenhang zu sehen, und es auch dreißig einzelner Aktionen bedurft hätte.
  • Einen Zugang zu meinem vollständigen Text konnte ich nicht mehr erreichen, meine Programmierung ging verloren.

Ich rate dringend allen angemeldeten Benutzern, ihre persönlichen Einstellungen zu überprüfen und ggf. vorsorglich dieses unausgereifte Versuchsmodell wieder zu deaktivieren.

Links zu den Beschwerden:

Insbesondere fehlt dem Werkzeug eine klar erkennbare Möglichkeit, wie es sich in einem Konfliktfall sofort wieder deaktivieren lässt und in konventioneller Weise vollumfänglicher Zugriff auf den Quelltext der eigenen Bearbeitung gegeben werden kann, ohne dass diese verloren geht.

Das Werkzeug stand lange Zeit im Beta-Test, was völlig in Ordnung ist; bis heute vermerkt die Infobox rechts oben „Status: In Arbeit (Beta)“. In diesem Zustand ist es auch weiterhin; wer das ausdrücklich möchte, kann das Werkzeug gern erproben und an der Verbesserung mitwirken. Was nicht geht, ist allen Benutzern einen unausgereiften zum Totalverlust der Bearbeitung führenden Zwischenstand per globaler Konfiguration aufzuzwingen. PC, 30.4.

Betriebsblindheit

Wikipedia lebt auch von Autoren, die nur hin und wieder oder sogar nur einmalig Korrekturen oder Ergänzungen vornehmen. Und vielleicht wäre der ein oder andere auch aktiver, würde er nicht häufig von unserer „Abfertigungsmaschinerie“ irritiert. Ein neuer Benutzer macht bei der ersten Bearbeitung selten alles richtig, was bei der Komplexität, die wir inzwischen technisch, inhaltlich und formal aufgebaut haben, nicht verwunderlich und dank unserer Kontrollmechanismen eigentlich auch unproblematisch ist. Dennoch scheint der Umgang mit unerfahreren Autoren nicht immer so zu sein, wie er aus dessen Sicht (und im Sinne der Gewinnung weiterer Beiträger auch aus unserer) zu wünschen wäre.

Szenario: ein neuer Autor macht einen Beitrag, der überarbeitungswürdig erscheint. Eine gute, aufbauende Reaktion wäre meiner Meinung nach: Edit erstmal stehen lassen, überlegen, was gemeint/gewollt sein könnte, persönlicher Kontakt auf Diskussionsseite, erklären warum der Edit „falsch“ war, Hilfestellung zum Verbessern geben, sich für Rückfragen anbieten. In der Praxis sieht es häufig so aus: Hallo, Beitrag war falsch, ich habe ihn rückgängig gemacht. Bitte die Zehn-Bildschirm-Hilfeseite XY beachten, dort steht irgendwo, wieso und zwei Hilfeseiten weiter auch, wie es besser geht. Ach übrigens: Und nach ach übrigens kommt dann Formalkram-Bombardement: Signatur, Benutzerverifizierung, Vorschaufunktion, Zusammenfassungszeile. Alles per Vorlagennachricht im neuen Abschnitt samt Bildchen und drei Links zu weiteren Zehn-Bildschirm-Hilfeseiten. In der Sache ist man keinen Schritt weiter und der Autor weiß immer noch nicht, wieso sein Beitrag zurückgesetzt wurde und wie es besser geht. Im besten Fall probiert er es weiter, im schlechtesten Fall gibt er auf. Dabei ist es doch erstmal völlig egal, ob die Antworten auf der Diskussionsseite unsigniert sind (es gibt eh einen Bot), der Benutzer verifiziert ist (wird sowieso oft genug unnötigerweise eingefordert), zwei oder fünf Edits benötigt wurden oder ein Zwischenschritt mit Zwischenschritt kommentiert wurde, wenn das Ergebnis am Ende eine Verbesserung im Artikel ist. Das Formale sind die Schritte vier und fünf, zuerst sollte im Vordergrund stehen, zu vermitteln, dass wie behauptet auch wirklich schnell und einfach etwas beigetragen werden kann, ohne zuvor X Hilfeseiten gelesen und Y formale Nebensächlichkeiten beachtet haben zu müssen.

Mir ist klar, dass bei der Masse an Änderungen eine individuelle Betreuung nicht für jeden möglich ist, und mir passiert es mitunter selbst, dass ich Bearbeitungen kurz angebunden per Zusammenfassungszeile (aus Neulingssicht) abkanzle. Ich möchte aber anregen, im Sinne der Autoren, die unsere Gepflogenheiten nicht schon seit Jahren kennen, gegen die eigene Betriebsblindheit anzukämpfen und sich vielleicht doch einmal etwas mehr Zeit zu nehmen. hgzh 28.04.

Fotowettbewerbe zur Alltagskultur – ein Aufruf

1. Platz

Der Wettbewerb Wiki loves Eierbecher ist zu Ende – und wer hätte gedacht, dass diese alberne kleine Idee für so viel Begeisterung sorgen würde? Herzlichen Dank an alle, die sich beteiligt haben, und Glückwunsch allen Gewinner_innen!

Den 1. Platz und den Preis für das kreativste Arrangement erhielt Frank Murmann für sein vielbeachtetes Kunstwerk Spiegeleierbecher. Den 2. Platz teilen sich ein österliches Arrangement von Superbass und ein klassisches von Geolina163; den 3. Platz erreichte ein Bild von Migebert, das ein einfaches Objekt ansprechend inszeniert.

2. Platz
2. Platz
3. Platz
lili
rere
Eierbecher der Herzen

Die meisten lobenden Erwähnungen erhielten der Eiertransportbehälter von Geolina163 – ein tolles Stück DDR-Alltagskultur – und ein Edelstahldraht-Eierbecher von Asio otus – wobei die Vermutung nahe liegt, dass hier der herausragende Eierwärmer dem Eierbecher die Show gestohlen hat.

Auch die übrigen Einsendungen sind einen Blick wert. Neue, historische und zeitlose, einfache, lustige und improvisierte Eierbecher – alles war dabei.
Was lässt sich daraus lernen?
  1. Kein Thema ist zu banal für einen Wettbewerb.
  2. Platz für kreativen Quatsch schadet nicht – im Gegenteil. Dass dadurch zu wenige enzyklopädisch nutzbare Bilder dabei herumkommen, braucht offensichtlich keine Sorge zu sein.
  3. Ein Spiegel-Eierbecher ist etwas ganz anderes als ein Spiegeleier-Becher (wie HReuter klug herausgearbeitet hat).

Auf der Diskussionsseite des Wettbewerbs wurden schon jede Menge Ideen zusammengetragen, von welchen Objekten der Alltagskultur Wikimedia Commons noch Fotos gebrauchen kann. Wer möchte den Staffelstab übernehmen und (mit ein wenig Abstand natürlich) den nächsten Wettbewerb ausrufen? Mu, 25.04.

5 Jahre Wikiläum

Hiermit gratuliere ich
Max Musterhaft
zu 20 Jahren ehrenamtlicher Arbeit
im Dienst der Verbesserung unserer Enzyklopädie
und verleihe den

Wikiläums-Verdienstorden in Gold
gez. …

Das Wikiläum hat Jubiläum: Heute vor 5 Jahren startete ich das Projekt Wikiläum, dessen Ziel es ist, Wikipedia-Autoren, die über viele Jahre hinweg produktiv und aktiv am Projekt beteiligt sind, zum 5-ten, 10-ten, 15-ten usw. Jahrestag ihres ersten Edits zu gratulieren und ihre bisherige Arbeit anzuerkennen, verbunden mit der Ermunterung, auch in Zukunft aktiv mitzuarbeiten. Im kommenden Jahr wird es dann erstmals Glückwünsche in Gold zur 20-jährigen Mitarbeit geben. In den letzten 5 Jahren sind hunderte verdienter Autoren ausgezeichnet worden und die ganz überwiegende Mehrzahl scheint es gefreut zu haben – was mich ermutigt, dieses Projekt weiterzuführen, vorerst. Ich will allerdings an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass jeder Benutzer den Wikiläums-Orden verleihen kann, so wie alle anderen Wikipedia-Orden auch. In diesem Zusammenhang – und gerade in Zeiten von COVID-19 denkt man an so was – fände ich es schön, wenn sich jemand (oder auch mehrere) finden würden, die sich bereit erklären, als Ersatzmann/frau für mich (vorübergehend) einzuspringen, falls ich aus irgendwelchen Gründen einmal ausfalle. Der tägliche Aufwand ist überschaubar (vielleicht eine Viertelstunde), es sollte halt täglich und zuverlässig gemacht werden. Ich verwende dabei das Wikiläums-Tool, das MisterSynergy dankenswerter Weise programmiert hat, und das die täglich in Frage kommenden Autoren anzeigt.

Und an dieser Stelle mache ich täglich schmerzhafte Beobachtungen. Es werden von dem Tool nämlich auch die seit dem letzten Edit verflossenen Tage angezeigt, und allzu oft sehe ich dann Autoren mit zigtausenden von Edits in der Vergangenheit, die sich seit Jahren aus dem Projekt verabschiedet haben. Manchmal schaue ich dann nach (und regelmäßig dann, wenn die Pause noch kein Jahr währt) und sehe dann in den letzten Beiträgen Spuren einer Auseinandersetzung oder als letzten Eintrag auf der Disk eine Nachricht über einen Löschantrag auf eine vom Autor erstellte Seite – die dann oft letztlich gar nicht gelöscht wurde, möglicherweise aber hat der mit einem solchen Antrag verbundene Ärger einen Anstoß gegeben, die Mitarbeit sein zu lassen. Fragt man sich rückblickend, ob der Anlass es wert war, einen Autor zu verlieren, so wünscht man sich oft, dass die Beteiligten etwas mehr Common Sense und Augenmaß gezeigt hätten:

  • Bei den Löschanträgen sollte mehr Sorgfalt und Nüchternheit geübt werden. Einzeiler („Relevanz nicht dargestellt“) sind nicht hilfreich – und herabsetzende Formulierungen schon gar nicht. Dass Richtlinien beständig und unbeanstandet ignoriert werden, ist auch ein Problem. Löschanträge sollten das letzte Mittel sein, meist sind sie das Erstbeste. Der Autor wird nicht angesprochen, Qualitätsmängel werden nicht diskutiert und schon gar nicht zu beheben versucht – und immer wieder wird ignoriert, dass Relevanzkriterien keine Ausschlusskriterien sind („irrelevant gemäß RK“, solche Formulierung liest man regelmäßig).
  • Und dann die Konflikte. Da gibt es natürlich keine Patentrezepte, aber es gibt Fälle, wo ein schnelleres und entschiedeneres Handeln der Admins wünschenswert wäre. Zum Beispiel dann, wenn ein aktiver und verdienter Autor von irgendeinem notorischen Troll gepiesackt wird. Dann ist es für den betroffenen Autor unbefriedigend und kränkend, wenn seine VM-Meldung einen Tag liegen bleibt und dann mit der Aufforderung erledigt wird, sich doch lieb zu haben oder es auf der Disk eines umstrittenen Artikels auszumachen. Das sind Projektstörungen, die erhebliche Folgen haben können – wie ich tagtäglich sehe.

Erhebliche Folgen: Autoren sind nicht ohne weiteres ersetzbar. Früher las man in den Medien gern von der Schwarmintelligenz. Und wenn es ein Schwarm ist, der hier die Artikel erstellt, dann wäre es ja nicht so schlimm, wenn irgendein Geier sich mal ein paar Piepmätze krallt aus dem Schwarm. Allerdings entspricht das Bild nicht der Realität. Es sind in der Regel einzelne Autoren, die den überwiegenden Teil eines Artikels erstellen. Der „Schwarm“ korrigiert dann Typos und Formalia und mit Glück kommt im Lauf der Jahre noch diese oder jene Ergänzung dazu. Und es betrifft nicht nur einzelne Artikel, sondern es gibt häufig ganze Bereiche (und durchaus keine entlegenen), die im wesentlichen nur von einem einzelnen Autor bearbeitet werden – oder einer Handvoll, wenns hoch kommt. Oft genug besteht der die Schwarmintelligenz bildende „Schwarm“ aus eben einer Person und jeder aktive Autor, den wir verlieren, reißt eine empfindliche Lücke, die allzu oft in absehbarer Zukunft nicht gefüllt werden wird.

Eine andere Beobachtung, die man machen kann, wenn man sich die Wikiläums-Seite ansieht, ist das deutliche Übergewicht derjenigen, die seit 10 und 15 Jahren dabei sind, gegenüber jenen, die seit 5 Jahren dabei sind. Woraus man folgern kann, dass Autoren keine proportional nachwachsende Ressource sind. Pointiert ausgedrückt: Die Autoren, die wir bekommen werden, haben wir schon. Inzwischen hat jeder von Wikipedia gehört, praktisch jeder verwendet Wikipedia und diejenigen, die zur Autorschaft berufenen sind, haben sich schon vor Jahren dafür oder dagegen entschieden, der Berufung zu folgen. Da wird sich nur wenig ändern an solchen Entscheidungen. Und der Nachwuchs – den es natürlich gibt – der wächst nur vergleichsweise langsam nach.

Wir müssen also pfleglich umgehen mit unseren Autoren. Wir bekommen so schnell keine anderen. Jeder verlorene Autor ist ein bleibender Verlust für das Projekt. Daher meine Bitte an euch alle: Tut alles nur Mögliche, um solche bedauerlichen und überflüssigen Verluste zu verhindern. Zeigt Anerkennung und Wertschätzung. Dafür gibt es das Bedanken-Tool, man kann jemandem ein positives Feedback auf der Disk geben und es gibt neben dem Wikiläum ja auch noch eine ganze Reihe anderer Formen der Würdigung. Und zeigt Solidarität, wenn es Not tut. Der Impuls, sich aus Auseinandersetzungen herauszuhalten, ist stark. Man sollte ihm widerstehen, wenn man sieht, dass ein anderer Autor zu Unrecht bedrängt und belästigt wird. Und wenn es nicht ganz zu Unrecht ist, sollte man versuchen, ausgleichend und mäßigend zu wirken.

Nun ja. Auf in die nächsten 5 Jahre. Und, wer weiß, in umbrüchigen Zeiten wie diesen hält man manchmal sogar Veränderungen zum Besseren für nicht unmöglich. WR, 22.4.

Neuer Brand, Stiftung?

Wir haben einen Brand: Bei manchem Logo wäre ein Neuanfang nicht ganz verkehrt.

„Die Wikimedia Foundation will sich in Wikipedia Foundation umbenennen.“ „Nein, das ist nicht anzunehmen.“ „Wir stimmen dennoch vorsichtshalber dagegen.“ „Wir haben jetzt einen Brand, eine neue Marke(nstrategie).“ Was gilt denn nun? Und wie sind wir hierhin gekommen?

Es ist kompliziert. Da sorgen die Diskussionen um die Strategy 2030 bereits für heftige Unruhe in der Wikimedia-Bewegung. Gleichzeitig läuft die WMF-Suche nach einem neuen Namen für die Bewegung, oder besser gesagt, einer Gesamtlösung für unser gemeinsames Branding, für ein Rebranding. Wenn das Wort Wikipedia so bekannt ist, und das Wort Wikimedia so unbekannt, warum nutzt man dann nicht einfach das bekanntere Wort gegenüber der Öffentlichkeit?

Am 9. November 2018 präsentierte die Wikimedia Foundation, die Stiftung hinter der Wikipedia, daher ein Dokument, das genau in diese Richtung ging. Trotz des Datums, 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs, führte das Dokument nicht zu mehr Frieden in der Bewegung. Es handelte sich um die Präsentation der PR-Agentur Wolff Olins, die angeheuert worden war, um einen Vorschlag zu machen.

Das Brand-Briefing ist bemerkenswert: Am Anfang handeln sehr viele Folien von Branding und von Wissen. Am Ende wird demonstriert, wie hübsch sich der Vorschlag auf reklameähnlichen Tafeln machen würde. Der Teil dazwischen ist eher dünn geraten. Die Quintessenz (Folien 38/39): „Today: Wikimedia. Tomorrow: Wikipedia.“

Bemerkenswert an dem Brand-Versuch ist nicht nur die einfache Lösung „Leading with Wikipedia“, ohne durchzuexerzieren, welche genauen Folgen das Rebranding für die erwähnten sonstigen Wikimedia-Wikis hätte. Die Wikimedia-Anschlussverbände (chapters usw.) etwa sind völlig vergessen worden.

Wir haben einen Brand!

Wie das Corporate Design der Wikimedia Foundation heutzutage aussieht.

Für Aufruhr sorgte dann aber schließlich ein Vortrag von Zack McCune von der WMF. Ein (von mir übersetztes) Zitat daraus, wie es auf Meta nachzulesen ist (Bildunterschrift, oberes Bild):

„Wikimedia-Namen werden Wikipedia-Namen werden, was bedeutet, dass wir die Bewegung umbenennen werden, unsere Anschlussverbände, die Foundation. Nach was? Das steht noch nicht genau fest. Die Frage lautet also hier, sollen wir das herausfinden? … Wir sollen nicht annehmen, dass es Wikipedia Foundation ist. Im Gegenteil, die Zusammenfassung des Projekts sagt: 'Was ist die vorgeschlagene Brand-Strategie? … Dass wir neue Namenskonventionen für die Foundation und die Anschlussverbände erforschen, damit wir eher Wikipedia als Wikimedia verwenden.“ (11. April 2019)

Und schon im Februar 2019 hieß es von dem selben:

„… die vorgeschlagene Brand-Strategie … würde eine Gelegenheit dafür schaffen, dass wir die Bewegung, die Anschlussverbände und die Foundation mit 'Wikipedia'-Namen umbenennen.“

So kam es auf Meta Wiki zu einer Diskussion, wie sie auch seinerzeit im Kurier verlinkt wurde: Ob es in Ordnung sei, wenn die Foundation den Wikipedia-Namen für sich selbst verwendet. Eine überwältigende Mehrheit von Wikimedia-Aktiven lehnte solches vehement ab. Auch einige Landesverbände witterten Brandgefahr. Erwähnt wurden auch die Kosten für den Prozess und das Rebranding, und dass der Vorstand der WMF sich bislang kaum zum Brandfall geäußert hat.

Fräulein Snøhettas Gespür für Brand

Im Februar 2020 fand ein Online-Treffen statt, an dem auch ich teilgenommen habe. In den Arbeitsgruppen ging es sehr allgemein über die Gedanken und Gefühle, die die Teilnehmer über die Wikipedia und die Wikimedia-Bewegung haben. Ob beispielsweise ein Foto von einer Straße, an der gearbeitet wird, besser zu uns passt als ein Foto von einem Mann in Anzug. Das Treffen hat auf mich eigentlich einen recht positiven, produktiven Eindruck gemacht, da man auf diese Weise einen Schritt zurück setzt und man das Rebranding-Problem ganzheitlicher angeht.

Unterstützt vom norwegischen Brandhaus Snøhetta legte die WMF mehrere Konzepte vor. Interessierte konnten auf einer Website die Konzepte bewerten bzw. einen Kommentar abgeben. Die Kommentierer konnten dabei nicht sehen, was andere vor ihnen geschrieben hatten, und das ist eigentlich ganz vernünftig, damit die Leute sich nicht gegenseitig beeinflussen. Allerdings gab es später meines Wissens keine Erläuterung, wie denn der Tenor der Reaktionen war und wie man schließlich aus den verschiedenen Konzepten ausgewählt hat.

Und das brandneue Konzept lautet …

Brandheiß oder ein Wein-Brand? Wenn man bei Wikimedia Commons nach „Interconnection“ sucht.

Am 16. April 2020 folgte eine Online-Veranstaltung, der man auf YouTube beiwohnen konnte. Über 200 Menschen – oftmals bekannte Namen aus der Wikimedia-Geschichte und -Gegenwart – waren live dabei. Die Stimmung war aufgeheizt, stellenweise gar feindselig. Natürlich, die Wikipedianer wollten hören, dass die Wikimedia Foundation sich niemals in Wikipedia Foundation umbenennen werde. Die präsentierenden WMF-Mitarbeiter, die einem schon leid tun konnten, hatten für eine solche beruhigende Aussage offenkundig kein Mandat.

In der Online-Veranstaltung und dann auch noch tags darauf auf Wikimedia-l wurde vorgestellt, welches der Konzepte (unified concepts) es denn nun geworden ist. Es heißt: Interconnection. WMF-Brandmeister Samir Elsharbaty betonte in seiner Mail, dass das Konzept nicht im Branding sichtbar werden würde, sondern dass man es als eine Leitidee verstehen möge. Wegen der vielen unbeantworteten Fragen aus dem Livechat werde es eine weitere Online-Veranstaltung eine Woche später geben. Ziko, 19.4.

Nachtrag: Nicht leicht zu finden, wie es weitergeht, aber eine Folie in der YouTube-Präsentation verrät es (7:25): Im Mai sollen Vorschläge für Namenskonventionen vorliegen, und im Juni gibt es Vorschläge für das "Design system". Im Juli 2020 wird alles abgerundet, und danach gehen die Vorschläge an den WMF-Vorstand. Ziko, 19.4.

Kleine Freuden (39): Übersetzungs-Tool ist gar nicht so schlecht!

Auch Dein Beitrag in der Fortsetzungs-Reihe Kleine Freuden ist willkommen! Mehr dazu im Kurierartikel in Ausgabe 11/2015Jetzt die bisherigen Ausgaben lesen und selber mitmachen!
Steppegras (Steppengras) hat dem Namen nach nicht so viel mit der russischen Steppe, sondern mit einem russischen Clown zu tun.

So sind wir bei der Wikipedia: „gar nicht so schlecht“ ist das größte Kompliment, das wir zwischen unseren Zähnen hervorkriegen. A propos zwischen die Zähne: Über ein niederländisches Wiki über frietjes (ja, so etwas gibt es!) entdeckte ich das Steppegras, ein Gericht, das bislang nur in der niederländischsprachigen Wikipedia beschrieben wurde.

Da wandelte mich die Lust an, den Artikel zu übersetzen. Eigentlich geht das technisch ja recht einfach, oder? Man sucht in der linken Seitenleiste die Interwiki-Links und klickt auf das graue Wort Deutsch. Sogleich kommt man zum Tool „Wikipedia übersetzen“.

Ich habe oftmals negative Erfahrungen mit den Tool gemacht, gerade in der Anfangsphase mit allerlei technischen Kinderkrankheiten. Das Bearbeiten in diesem Editor fand ich unangenehm und umschlächtig, ich soll zu einem starren 1:1-Übersetzen absatzweise gedrängt werden, und vieles funktionierte technisch nicht. Man musste (und muss) vieles später im Zielwiki „mit der Hand“ nachbessern.

Wie war nun nach längerer Zeit meine Erfahrung mit dem Steppegras? Gar nicht mal so schlecht. Ich hatte das Tool immer wieder verwendet, da es immerhin für die (Wikidata-)Interwiki-Links sorgt. Der niederländische Artikel Steppegras hat den Vorteil, dass er gut geschrieben ist. Die einzelnen Absätze sind sinnvoll, nicht zu lang und nicht zu viele. Man kann die Belege gut übernehmen, wenngleich die Belegsektion in nl.WP anders organisiert als hierzuwiki (das Tool warnt, dass es keine vergleichbare Vorlage im Zielwiki gibt). Viele Links zu anderen Artikeln kann man ebenso übernehmen.

Was fehlt? Die größten Probleme haben nicht einmal so viel mit dem Tool zu tun, sondern mit der Tatsache, dass Wikis eben unterschiedliche Vorlagen bzw. technische Lösungen haben. Und tja, der große Streitpunkt war und ist ja, ob das Tool eine automatische Übersetzung vorschlagen darf. Diskussionen in einzelnen Sprachversionen haben dazu geführt, dass das Tool bei vielen Sprachpaaren keine solche Übersetzungshilfe geben darf. Die Angst bestand darin, dass manche Wikipedianer die automatische Übersetzung nicht ausreichend nachbessern würden. Wir haben auf Deutsch ja den schönen Ausdruck „Babelfish-Unfall“. Ziko, 18.4.

Vorschlag zur Architektur einer vielsprachigen Wikipedia

Wikipedia weist in vielen ihrer Sprachversionen massive Lücken auf. Um diese zu schließen, schlage ich eine neue Architektur vor, die im Wesentlichen aus zwei Teilen besteht: einer „Abstrakten Wikipedia“, in welcher Inhalte in einer sprachunabhängigen (also von einer bestimmten Sprache abstrahierenden) Notation festgehalten werden, und „Wikilambda“, einem neuen Wikimedia-Projekt, in welchem Funktionen kollaborativ erstellt, gewartet und katalogisiert werden. (Beide Namen sind vorläufig – glücklicherweise hatte ich schon mir für Wikidata weder den Namen noch das Logo ausgedacht.)

Die Idee einer sprachunabhängigen Notation ist dabei nicht neu, daran haben sich schon deutlich klügere Köpfe vor mir die Finger verbrannt, am bekanntesten vielleicht Leibniz mit der Characteristica Universalis. Und all diese Projekte sind gescheitert. Auch dieses Projekt ist riskant, aber es hat einige Vorteile gegenüber früheren Versuchen: Erstens können wir auf den Erfahrungen der früheren Versuche aufbauen, zweitens haben wir jetzt Rechner und das Internet, und drittens, und bei weitem am wichtigsten, ist das kein Projekt einer einzelnen Person oder kleinen Gruppe, sondern ein Projekt, an dem sich jeder beteiligen kann. Auch wollen wir, im Gegensatz zu Leibniz, nicht die Bedeutung der Inhalte einfangen, sondern lediglich vom Text soweit abstrahieren, dass wir daraus wieder natürlichsprachliche Texte erstellen können – ein deutlich einfacheres Ziel als es Leibniz hatte, der letztlich die Wahrheit mit einem Algorithmus zu fesseln versuchte.

Die Idee ist also, dass die Community nicht nur die Inhalte der Abstrakten Wikipedia erstellt und pflegt, sondern auch die Notation selbst, in der diese Inhalte festgehalten werden. Diese Notation wird dann von einem Computeralgorithmus in einen natürlichsprachlichen Text umgewandelt. Auch diese Algorithmen werden von der Community erstellt und gepflegt. Die Communitys der verschiedenen Sprachversionen Wikipedias entscheiden dann darüber, ob und wieviel sie von den Inhalten der Abstrakten Wikipedia einbinden möchten. Das ist für große und kopfstarke Communitys wie die deutschsprachige natürlich deutlich weniger attraktiv als für viele kleinere Communitys: Warum sollte man die vergleichsweise einfach zu bearbeitenden Texte durch seltsame Funktionsaufrufe ersetzen, die zudem in einem fremden Projekt verwaltet werden? Wie gesagt, wenig attraktiv. Aber in vielen Fällen sind die Wissenslücken auch nach fast zwei Jahrzehnten Wikipedia immer noch sehr groß. Und vielleicht wird die eine oder andere Community dieses Angebot wahrnehmen, um damit mehr Menschen Wissen in ihrer Sprache zur Verfügung zu stellen.

Wo aber nun sollen diese Algorithmen und diese Notation entwickelt werden? Dafür wird Wikilambda vorgeschlagen, ein neues Schwesterprojekt in der Wikimedia-Familie. Wikilambda ist womöglich auch ganz abgesehen von der Aufgabe, die Abstrakte Wikipedia zu unterstützen, ein interessantes Projekt: Darin sollen gemeinschaftlich Funktionen katalogisiert, entwickelt, gewartet und ausgeführt werden. Funktionen in diesem Sinne sind Algorithmen, Anweisungen, die einem Computer sagen, wie aus einer bestimmten Eingabe eine bestimmte Ausgabe berechnet wird. Einfache Funktionen sind etwa solche, die, gegeben eine Zeichenkette, die Länge derselben zurückgeben, oder gegeben ein Kalenderdatum im Gregorianischen Kalender das entsprechende Datum im Julianischen Kalender berechnen. Funktionen können sehr kompliziert werden – und eine besonders komplizierte ist eben die Funktion, welche die oben eingeführte abstrakte Notation hernimmt und diese in einen Text in natürlicher Sprache verwandelt.

Beide Teile des Projektes sind ambitioniert, und es gibt manche, die das alles für unmöglich halten. Doch die Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte in den Bereichen Textgenerierung, Wissensrepräsentation, rechnergestützte Gruppenarbeit und rechnergestützte Softwareentwicklung sind vielversprechend, und ich habe mit Experten in vielen dieser Bereiche diskutiert. Ich will die Idee jetzt weiter verbreiten, mögliche Fallstricke identifizieren, weiter den Vorschlag verbessern, und die nächsten Schritte aussondieren. Dazu spreche ich weiter mit Wissenschaftlern in den verschiedenen Bereichen, mit Mitgliedern der Communitys (wie hier) und mit Leuten bei der Wikimedia Foundation und den Chapters.

Falls Interesse geweckt ist, findet sich der Vorschlag (in Englisch) auf Arxiv. Umseitig wird auch schon ein wenig diskutiert, und ich bin gerne für Mails oder Diskussionen zu haben. Ich lade auch zur Diskussion auf Meta ein. Denny, 16.4.

Update (9. Mai 2020): Ein offizieller Vorschlag für Wikilambda ist auf Meta eingereicht. Dort können auch Meinungen, Fragen, und ablehnende wie auch zustimmende Unterschriften abgegeben werden.

Plötzlich interessant – ein neues Lob des Stubs

Aus diesem Stub kann noch viel werden!

Seit meinem stubistischen Manifest im Kurier sind nun fast 10 Jahre vergangen. Leider hat sich die «stubfreundliche» Haltung, für die ich damals plädierte, nicht wirklich etabliert. Zwar hat sich an der «offiziellen» Definition eines gültigen Stubs in all den Jahren nichts verändert: «Es ist grundsätzlich durchaus möglich, die meisten Themen in nur zwei oder drei Sätzen sinnvoll abzuhandeln, allerdings müssen dies gute, aussagekräftige Sätze sein». Trotzdem kommt es immer noch zu oft vor, dass Schnelllöschanträge auf kurze Artikel zu zweifelsfrei relevanten Gegenständen gestellt (und manchmal sogar akzeptiert) werden. Auch aus einem unzureichenden Stub kann man meist mit wenigen Handgriffen einen ganz brauchbaren machen. Und die Annahme, dass ein Stub Leute davon abhalte, einen «richtigen» Artikel zum Thema zu schreiben, scheint mir nach wie vor haltlos. Im Gegenteil: Zumindest mich motivieren vorhandene Stubs immer wieder, das Thema anzuschauen und zu recherchieren, ob sich dazu nicht etwas mehr schreiben lässt. Solange das niemand getan hat, gilt aus meiner Sicht aber nach wie vor, was ich 2010 schrieb: Aber der ultrakurze Artikel ist auf jeden Fall viel, viel besser als gar keiner, da er wenigstens einem Teil der Nutzer schon weiterhilft; ein nicht vorhandener Artikel hingegen hilft gar niemandem.

Konkreter Anlass dieses Beitrags ist eine für mich erfreulich verlaufende Beschäftigung mit einem alten Stub. Eines meiner Steckenpferde in der Wikipedia sind isländische Parlamentarier – ich versuche seit Jahren, eine möglichst vollständige Abdeckung der jeweils aktuellen Abgeordneten des Althing zu erreichen. Liste der Mitglieder des Althing 2017 enthält übrigens noch zwei Rotlinks; falls mir jemand zuvorkommen möchte, diese beiden Artikel zu schreiben, nur zu! :-) In der Vergangenheit war es mehr der inzwischen weitgehend inaktive Wirthi, der sich diesen gewidmet hatte. Seine Parlamentarier-Artikel waren dabei typischerweise sehr kurze Stubs; kürzere, als ich sie schreibe, und sahen z.B. so aus wie diese Erstversion des Artikels über Margrét Tryggvadóttir von 2009. Auch das ist ein absolut akzeptabler Stub – die Basisdaten sind da; man sieht, warum die Person relevant ist, und ein weiterführender Link ist auch vorhanden. Ich habe mir nun aber seit einiger Zeit vorgenommen, solche Stubs nach Möglichkeit etwas auszubauen. Und der Ausbau dieses Artikels zur jetzigen Fassung Margrét Tryggvadóttir hat richtig Spass gemacht. Er ist immer noch nicht riesig geworden – aber bei den Recherchen bin ich auf eine viel interessantere Persönlichkeit gestossen, als man aufgrund des ursprünglichen trockenen Stubs hätte vermuten können. Sie ist also nicht nur Politikerin, sondern auch Schriftstellerin, hat als solche einen Kinderbuchpreis gewonnen, und ist immer noch politisch aktiv – in einer anderen Partei. Solche Entdeckungen freuen mich. Und ich hätte diese Entdeckung wohl nicht gemacht, hätte nicht schon dieser Stub von 2009 bestanden. Inzwischen bin ich schon wieder auf einen Stub aus diesem Umfeld gestossen, den aufzupolieren lohnend sein dürfte: Sigmundur Ernir Rúnarsson – schon ein Blick in die isländische Wikipedia enthüllt, dass er nicht bloss ein ehemaliger Abgeordneter des Althing, sondern anscheinend auch ein produktiver Schriftsteller und Lyriker ist. Gut, manchmal könnte man glauben, dass alle Isländer schreiben …

Jedenfalls empfehle ich gerne beides: Das Verfassen von kleinen Stubs, um Lücken zu füllen, wenn gerade nicht mehr zu finden ist oder man schlicht nicht mehr schreiben mag. Und das Stöbern im Universum der bestehenden Stubs, um sie auszubauen – es sind interessante Entdeckungen zu machen! Gestumblindi, 10.4.

Leicht lesbar

Unlängst bin ich auf Tools aufmerksam gemacht worden, die das Leseverständnis von Text analysieren. Auf einer Skala von Null bis Hundert wird der Text bewertet. Diese Tools werden auf der Seite Lesbarkeitsindex empfohlen. Anhand des 30 Tage alten Artikels Man the Hunter wird empirisch geprüft, wie gut und wie unterschiedlich die Tools den Text bewerten. Zu beachten sind die unterschiedlichen Bewertungskriterien. Während die ersten beiden Kandidaten (Psychometrica und Supertext) nach LIX arbeiten, bei dem Null für das einfachste Textverständnis steht, sind die anderen drei (Schreiblabor, Wortliga und leichtlesbar) nach Flesch orientiert, die mit den höchsten Punktewerten die leichteste Lesbarkeit attestieren. Um diesen unterschiedlichen Kriterien auf die Spur zu kommen, gibt es die Spalten Rang, die den Rang innerhalb eines Tools anzeigen. Um die beiden entgegengesetzten und in den Spalten durch Pfeile gekennzeichneten Bewertungen vergleichen zu können, wurde für die Flesch-basierten Kriterien der Rang umgedreht.

Man the Hunter Anzahl Tool (nach LIX)  Tool (nach Flesch) 
Absatz Sätze Wörter Wörter pro Satz Psycho­metrica Super­text Schreib­labor Wortliga leicht­lesbar
Einleitung 5,0 125,0 21,00 63,4 63,0 33,0 35,0 10
Absatz 1 6,0 111,0 18,50 50,0 50,0 43,0 45,0 26
Absatz 2 5,0 138,0 15,67 58,7 54,0 46,0 30,0 14
Absatz 3 4,0 90,0 22,50 58,0 58,0 36,0 39,0 19
Absatz 4 5,0 152,0 25,17 60,6 49,0 42,0 46,0 29
Absatz 5 4,0 71,0 18,00 58,5 59,0 39,0 40,0 18
Absatz 6 4,0 70,0 17,25 69,4 69,0 24,0 67,0 (-4)
Mittelwert 4,7 108,1 19,70 59,8 57,4 37,6 43,1 16
Ganzer Text 34,0 755,0 19,49 57,7 56,0 39,0 37,0 18
Man the Hunter Rang  Rang 
Absatz Psy Sup Sch Wort lbar
Einleitung 2 2 2 2 2
Absatz 1 7 6 6 5 6
Absatz 2 4 5 7 1 3
Absatz 3 6 4 3 3 5
Absatz 4 3 7 5 6 7
Absatz 5 5 3 4 4 4
Absatz 6 1 1 1 7 1

Jetzt zeigt sich an diesem zufällig ausgewählten Text, inwieweit die Tools gleichgerichtete Ergebnisse bilden. Auffallend sind vor allem die Unterschiede der beiden Werkzeuge Schreiblabor und Wortliga, die im Rang für den zweiten und den sechsten Absatz genau reziproke Ergebnisse haben. Ich bin weder Experte für Germanistik noch für Stochastik und kann hier keinen Grund für diese Anomalie geben. Diese Ergebnisse sind vielleicht auch der Zufälligkeit der Auswahl des Textes geschuldet. Wer hier mehr in Erfahrung bringen kann, ist berufen, uns dies mitzuteilen.

Trotz der Unzulänglichkeiten in der Analyse denke ich, mit diesen Werkzeugen Erfahrungen beim Schreiben von Text sammeln zu können. Sie bieten im einzelnen zum Teil auch noch weitergehende Textanalysen wie (bei Wortliga) aus Aufzeigen von langen Sätzen und langen Wörtern, Füllworten, Modalverben, Passivierung sowie Phrasen. … Und nicht zuletzt, ob der Text „wissenschaftlich genug daherkommt“. Da wären wir schon bei der nächsten offenen Frage: Gibt es einen optimalen Wert, den man in einem Wikipedia-Artikel erreichen sollte und wenn ja, welchen? Oder sind vielleicht Klassen zu bilden, so dass man beispielsweise eine Biografie als leichter zu lesen bewerten muss als eine Abhandlung zur Natur- oder Geisteswissenschaft. Und, tiefer gebohrt, ein Comic-Zeichner oder eine Talkshow-Moderatorin wiederum einfacher geschrieben sein sollte als ein Text zu einem Historiker oder die Gewinnerin des Physik-Nobelpreises? Lantus 9.4.

State of the Union: Es bleibt schwierig

Die Vereinigten Staaten sind ein großes Land, und folglich gibt es viele, sehr viele Artikel zu schreiben für das Portal:Vereinigte Staaten mit seinen Unterportalen zu Bundesstaaten, großen Städten und speziellen Themen. Und da dauert es für gewöhnlich etwas länger, all das zu zählen, zu sammeln und auszuwerten, was sich im Arbeitsbereich des WikiProjekts Vereinigte Staaten und den zugeordneten WikiProjekten Nationalparks in den USA und WikiProjekt National Register of Historic Places im letzten Jahr so abgespielt hat. Der Berichterstatter erstattet seinen Zustandsbericht in diesem Jahr einige Wochen nach dem Präsidenten, der bereits im Februar seine alljährliche Rede gehalten hat. Doch im Gegensatz zum „Original“ wird in diesem Bericht nicht gelogen und es werden auch keine alternativen Fakten verbreitet. Der Bericht des Vorjahres steht in Wikipedia:Kurier/Ausgabe 4 2019.

Niemand weiß genau, wieviele Benutzer im Themenbereich Vereinigte Staaten unterwegs sind. Man könnte es zwar ziemlich genau feststellen, indem man die Versionsgeschichten aller Artikel auswertet, die von TaxonBota täglich als neue Artikel auf der Projektseite aufgelistet werden. Viele dieser Benutzer tun das bewußt, manches ist „Beifang“, weil manche Inhalte im Rahmen ganz anderer Aktivitäten entstehen, ohne daß diese direkt miteinander verknüpft sind, sei es im Bereich der Kultur oder des Sports, der internationalen Politik oder der Naturwissenschaften. So gehört beipielsweise ein großer Teil der Arbeit für das Portal:Raumfahrt in den Themenbereich USA, wenn es sich nämlich um die Tätigkeit der NASA handelt. Und selbst tropische Wirbelstürme, deren Zentrum tausende von Kilometer vom amerikanischen Festland verläuft, werden unversehens zum Bestandteil der amerikanischen Geschichte, weil die erzeugten Wellen noch Tage später an der Küste zerstörend wirken können. 2019 geschah dies beispielsweise bei Hurrikan Lorenzo, der westlich kaum über die Azoren herauskam und dennoch an der Ostküste der Vereinigten Staaten acht Personen das Leben nahm, vor allem durch Ertrinken in Brandungsrückströmen.

Um die Aktivität im Bereich Vereinigte Staaten zu beurteilen, verwendet der Berichterstatter seit einigen Jahren regelmäßig verschiedene Indikatoren. Das sind Zahlen rund um die Arbeitslisten fehlender Artikel. Bevor diese jährlich um den 1. April neuerstellt werden, werden unter den inzwischen blauen Verlinkungen solche aufgespürt, die auf eine Begriffsklärungsseite (BKS) führen. Hier machte sich bemerkbar, daß insbesondere bei den Namensbegriffsklärungen seit einigen Jahren diese nicht erst dann angelegt werden, wenn es mehrere gleiche Homonyme gibt, sondern schon dann, wenn im Rahmen der Artikelarbeit bemerkt wird, daß es zu einem Namen in einer anderen Sprachversion eine BKS gibt. Zusätzliche Auswirkungen dürften auch die Bemühungen von Jack User gehabt haben, der mit seinen BKS-Überarbeitungen viele Beobachter von US-Artikeln gleichermaßen genervt (weil volle Beobachtungslisten) wie erfreut (weil Arbeit erspart) hat. Waren es vor Jahren noch mehrere Dutzend BKS-Verlinkungen, die auf der Liste der gewünschten Artikel „blau“ auftauchten, bewegt sich deren Zahl nun im niedrigen einstelligen Bereich. Traditionell enthalten diese Listen nur Artikel, die mindestens viermal verlinkt sind. Damit haben wir in Zeiten langsamerer Internetverbindungen uns derjenigen Artikel „entledigt“, die außer im Ortsartikel und einer passenden Liste in nur einem weiteren Artikel verlinkt wurden und somit deren Anlage weniger dringlich erschien. Systembedingt findet das Missing-Topics-Tool nur Artikel, die in einem bereits existierenden Artikel als „rote Artikel“ verlinkt sind.

Sebmols Liste beinhaltet die fehlenden Artikel, die in den Bereich Kategorie:Politik (Vereinigte Staaten) fallen. Wenn man sich diese Arbeitsliste in ihrer Version vom letzten Jahr betrachtet, fällt auf, daß sie, zumindest was Personen angeht, tatsächlich (auch) von oben nach unten abgearbeitet wird. Tatächlich wurden die ersten etwa 30 Einträge, alles Personen, alle gebläut. Es folgten dann – und diese Einträge finden sich auch in der aktuellen Liste wieder – an die hundert fehlende Artikel zu den Parlamenten der einzelnen Bundesstaaten. Hier wäre es nett, wenn sich ein bisher nicht mit solchen Artikeln befaßter Wikipedianer mit viel Wikizeit begeistern würde, diese Artikel anzulegen, denn wenn erst die üblichen Verdächtigen sich damit beschäftigen, wenn sie ihre derzeitigen Aktivitäten abgeschlossen haben, dann kann das dauern. Gegebenenfalls sehr lange, wie ich später noch an einem Beispiel zeigen werde.

Datum Zahl Blaulinks Zunahme % Rotlinks Zunahme %
6. April 2020 25.574 + 1,52 % 4.495 + 1,85 %
3. April 2019 25.191 - 0,51 % 4.413 - 1,75 %
1. April 2018 25.321 n/a 4.492 - 25,55 %
30. März 2017 n/a n/a 5.640 n/a

Bei dieser Zahlenreihe fällt der Rückgang um etwa 130 bestehende Artikel sowie daraus resultierend um 81 fehlende Artikel zwischen 2018 und 2019 auf, sowie der starke Rückgang der fehlenden Artikel zwischen 2017 und 2018 auf. Dabei handelte es sich nicht um eine Massenlöschung von Artikeln, sondern um retrospektiv schwer zu ermittelnde Korrekturen im Kategorienbaum.

Das Wachstum im Bereich der Politik der Vereinigten Staaten ist langsamer als im Bereich der Ortsartikel, und auch die Durchdringung des Themas erfolgt homogener. So wird eine künftige Anlage der 52 noch fehlenden Artikel zu Wahlen zum Senat kaum zu neuen Rotlinks führen, da alle jemals in den Senat gewählten Politiker bereits einen Artikel haben. Eine signifikante Zunahme der Rotlinks im Bereich der amerikanischen Politik ist erst zu erwarten, wenn in nennenswerter Zahl Bürgermeisterlisten von Städten mit relevanzstiftender Einwohnerzahl und/oder Abgeordnetenlisten auf Bundesstaatsebene angelegt würden. Von den derzeit im Themenbereich Aktiven ist das allerdings nicht zu erwarten.

Matthiasb’s Liste enthält alle roten Links, die in mehr als drei Artikeln unterhalb der Kategorie:Ort in den Vereinigten Staaten enthalten sind. Die folgende Tabelle zeigt für die letzten fünf Jahre die Zahlen der fehlenden Artikel und zum dritten Mal die Zahl der existierenden Ortsartikel.

Datum Zahl Blaulinks Zunahme % Rotlinks Zunahme %
5. April 2020 10.450 + 2,08 7.717 + 0,48
3. April 2019 10.237 +3,56 7.680 + 4,46
1. April 2018 9.885 n/a 7.352 + 1,08
30. März 2017 n/a n/a 7.273 n/a

Die Zahlenreihen sind noch zu kurz, um einen Trend oder eine Trendumkehr in Bezug auf die Aktivität des WikiProjektes herauslesen zu können. Der 2020 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangene Zuwachs der Rotlinks deutet darauf, daß das Editverhalten der U-Ortsartikel bearbeitenden Benutzer sich geändert hat. Das kann verschiedene Gründe haben, darunter:

  1. Es wurden mehr Artikel in einem räumlich nicht zwingend zusammenhängenden Bereich bearbeitet, in dem die da aktiven Bearbeiter sich nicht auf die Neuanlage von Ortsartikeln beschränken, sondern thematisch breiter aufgestellt arbeiten.
  2. Es wurden weniger Rotlinks gesetzt, entweder durch ausgesprochene Rotlinkallergie oder durch Abgang von Benutzern, deren Ortsartikelarbeit sich inhaltlich in Themenbereiche erstreckt hat, die noch recht dünn mit Artikeln versehen sind, bspw. Straßen, Gewässer, Kulturdenkmäler oder (aus DACH-Sicht) örtlich betriebene Randsportarten.
  3. Auch die Angewohnheit, daß Listen sog. Persönlichkeiten in einer Stadt anhand existierender Personenartikel und nicht anhand bestehender Listen in der EN-Wikipedia erstellt werden, könnte einen Einfluß haben, da solche Listen mit Rotlinks hierzupedia wesentlich aufwendiger zu erstellen sind, vor allem in Bezug auf Relevanzprüfung und/oder sachliche Richtigkeit.

Itti verdanken wir ein sich allmählich komplettierendes Bild der Towns, Pflanzungen (sic!) und anderer Örtchen in Maine.

Kriddl hat mit U.S. Highway 69 den einzigen Straßenartikel auf Bundesebene für das WikiProjekt Straßen der Vereinigten Staaten im Berichtszeitraum geschrieben. Auf bundesstaatlicher Ebene kamen die California State Route 49 und aus meiner Feder die New York State Route 373 dazu. Straßenartikel tauchen allerdings eher selten bei den fehlenden Artikeln auf, da es schon einen gewissen Grad an „Durchseuchung“ eines Themengebietes erfordert, um fehlende Artikel in den Listen der fehlenden Artikel erscheinen zu lassen. So ist die fast 640 km lange New York State Route 17, die bei uns noch keinen Artikel hat, im existierenden Artikelbestand nur fünfmal verlinkt. Das kommt vor allem daher, daß in unserer Sprachversion Ortartikel im Southern Tier kaum angelegt sind.

Der älteste Nationalpark der Welt: Yellowstone-Nationalpark, der Artikel wurde hierzupedia seit dem 15. Oktober 2003 vom immer noch aktiven Benutzer:Napa angelegt.

Das WikiProjekt Nationalparks in den USA ist das älteste der dem WikiProjekt Vereinigte Staaten beigeordneten Spezialprojekte. Von den sechs als Teilnehmer eingetragenen Benutzern sind aber nur noch zwei aktiv, Druffeler und H-stt. Die US-Nationalparks und die National Memorials sind seit langem vollständig. Der Vervollständigung nähern sich die National Monuments, vier Artikel (2019: sechs) fehlen hier noch. Ziemlich rot sieht es noch aus bei den National Historic Sites mit 54 fehlenden Artikeln (entspricht drei Fünfteln aller Sites) und im Bereich der National Historic Parks (30 von 41 fehlen) und National Cemeterys (nur 8 von 141 Nationalfriedhöfen haben einen Artikel). Nur zwei der 25 National Battlefields sind mit Artikeln versehen, und in zwei weiteren Fällen besteht ein Link auf den Artikel zur jeweiligen Schlacht.

Das Pentagon ist nicht nur das größte Bürogebäude weltweit, sondern auch das größte Einzelgebäude im National Register of Historic Places.

Die rund 3500 National Historic Landmarks gehören wie die fast 90.000 Einträge in das National Register of Historic Places in den Aktivitätsbereich des Wikipedia:WikiProjekt National Register of Historic Places. Für beide gilt, daß die Listen teils länger veraltet sind, weil die Teilnehmer im WikiProjekt die flächendeckende Anlage aller Listen noch priorisieren. Bei den NHLs fehlen unverändert noch acht der Listen auf Bundesstaatsebene. Bei den NRHP-Listen, deren flächendeckende Anlage auf Basis der 3144 Countys beabsichtigt ist, sind 1099 Listen angelegt, also rund ein Drittel. Das ist nur eine mehr als vor einem Jahr. Zu einzelnen Denkmälern im Register haben wir 1780 Artikel. Da es keine offizielle Gesamtzahl gibt, kann man den Anteil der angelegten Einzelartikel nur schätzen; er dürfte sich bei 2,7 % bewegen. Wöchentlich werden etwa 20 neue Einträge ins Register veröffentlicht, also rund 1000 im Jahr. Mit dieser Rate kann das WikiProjekt nicht mithalten; seit dem 3. April 2019 entstanden nur 54 Arikel. Ohne Neuzugänge wird dieses Projekt mehr und mehr ins Hintertreffen geraten.

Das flächenmäßig kleinste Denkmal im NRHP: gerade einmal 256 cm2 groß

Von der nur virtuell geführten Liste der im NRHP-Projekt vorhandenen Rotlinks (mit mehr als einer Verlinkung) wurden 24 Wünsche erfüllt, die Zahl der gewünschten Artikel stieg von 3139 auf 3199 wiederum nur sehr moderat, weil sie vom Zusammenspiel exitierender Countylisten einerseits und ausgearbeiteter Abschnitte zu Denkmälern in Ortsartikeln, oder wie 2019 in Tourtellotte & Hummel der Fall, von der Anlage einer Werkliste eines Architekten andererseits abhängig ist. Leider habe ich erstens noch nicht herausgefunden, wie ich mit PetScan die Rotlinks von dem Artikel vom Suchergebis richtig abziehe. Und zweitens liefert PetScan auch ohne diese zusätzliche Einschränkung ein anderes Ergebnis als das Missing Topics Tool, was eigentlich nicht sein dürfte. (Bislang habe ich meinen Fehler noch nicht gefunden.)

Um zwei Rotlinks verschlimmert hat sich die Situation auf der Liste aktiver Generale und Admirale der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, die 2019 vor allem von Benutzer:Maliepa gepflegt wurde.

2019 war kein reguläres Wahljahr in den Vereinigten Staaten, aber am 3. Januar 2019 haben die Politiker ihr Amt angetreten, die im November 2018 bei den Midtermwahlen ihr Mandat gewonnen haben. Es ist im Gegensatz zur in der DE-Wikipedia allgemeinen üblichen Löschung von noch nicht gewählten Mandatsträgern für den Bereich der USA nicht unüblich, daß diese schon vor ihrer Wahl einen Artikel erhalten. Ein Grund dafür ist der Casting-Show-Effekt durch die Vorwahlen, ein anderer die weltweite Vorwahlberichterstattung, die auf die Chancen mancher Kandidaten eingeht. Doch die meisten Senatoren und Repräsentanten erhalten erst nach ihrer Wahl einen Artikel. Es liegt hier keine amtliche Zahl vor, wieviele davon im November 2018 erstmals gewählt wurden, aber diese Zahl dürfte ziemlich genau der Zahl der nach dem ersten Oktober 2018 geschriebenen Artikel für Abgeordnete der beiden Kammern entsprechen, und diese Zahl läßt sich mit PetScan ermitteln.

Vom Repräsentantenhaus in die DE-Wikipedia in 506 Tagen: Mary Gay Scanlon

Drei neue Senatoren und 83 neue Repräsentanten hatten die Midtermwahlen 2018 ins Amt gebracht, und weil PetScan standardmäßig nach der Artikel-ID sortiert, sieht man auf einen Blick, daß der Artikel Mary Gay Scanlon der bisher letzte Kongressfrauartikel des 116. Kongresses war, der angelegt wurde, am vergangenen Samstag erst, und damit 458 Tage nach der konstituierenden Sitzung. Allerdings haben noch sechs Abgeordnete bisher keinen Artikel. Mary Gay Scanlon ist übrigens von all den am 6. November 2018 gewählten neuen Kongressmitgliedern am längsten Mitglied des Repräsentantenhauses. Sie gewann nämlich nicht nur den Sitz ihres Wahlbezirkes für die 116. Wahlperiode, sondern gleichzeitig auch bei der Spezialwahl wegen der Vakanz des Sitzes im 7. Kongresswahlbezirk von Pennsylvania für den Rest der 115. Wahlperiode. Zum Vergleich: Bei den Kongresswahlen 2016 wurden 55 Repräsentanten und drei Senatoren erstmals gewählt. Der seinerzeit letzte Artikel war der für William Timmons, der am 24. Februar 2017 und somit 52 Tage nach Amtsantritt eingestellt wurde. Es wird sich bei der kommenden Wahl zeigen, ob dieser Verlangsamungstrend anhält.

Und damit wären wir bei einer absoluten Nische im USA-Projekt angekommen, den Kongresswahlbezirken. Die Zahl der Artikel hierzu ist, jawohl!, endlich zweistellig. Bei diesem Tempo wird es noch ungefähr 400 Jahre dauern, bis alle Kongresswahlbezirke einen Artikel haben. Der Berichterstatter ist der Autor aller dieser Artikel in unserer Sprachversion. Die Gründe für die Langsamkeit sind, abgesehen von der geringen Attraktivität des Themas, dreierlei:

  1. die ausgiebige Verwendung von Tabellensyntax und von in dieser Sprachversion nicht vorhandenen Tabellenvorlagen;
  2. das Fehlen von älteren Wahlergebnissen in der EN-Wikipedia;
  3. das noch anhaltende Vorhandensein unterschiedlicher Formate in der EN-Wikipedia; erst vor zwei oder drei Jahren hat sich das in 14. Kongresswahlbezirk von New York gewählte Format in EN durchgesetzt.

Mit einem Zeitaufwand von zehn bis zwölf Arbeitsstunden pro Artikel sind diese Artikel jedenfalls aufwendiger, als das Gros der Benutzer im WikiProjekt Vereinigte Staaten aufzubringen in der Lage ist, zumal sie in Bezug auf die Konzentration anspruchsvoll sind. Kein Schwein will das tun!

Das WikiProjekt Vereinigte Staaten sagt „Danke!“

Abschließen möchte ich diesen wie immer viel zu langen Bericht mit einem Dankeschön an alle Benutzer, die sich in den vergangenen zwölf Monaten im WikiProjekt Vereinigte Staaten und seinen beigeordneten WikiProjekten betätigt haben, gleich welchen Umfangs. Danke schön auch an Benutzer:DocTaxon, der mit seinem Bot TaxonBota wie für viele Portale die neuen Artikel auflistet. Diese Liste ist ein weiterer Indikator, um die Aktivitäten im Projekt zu beurteilen. Die Zahl der täglich neuen Artikel auf der Liste bewegt sich seit Jahren jahreszeitlich schwankend kontinuierlich zwischen 20 und 30. Seit dem 13. März dieses Jahres ist eine jahreszeitlich ungewöhnliche Zunahme zu beobachten. Zwei bis drei zusätzlich Artikel sind es täglich, mit denen sich im WikiProjekt Vereinigte Staaten der COVID-19-Lockdown bemerkbar macht. Mir wäre es aber lieber, die zusätzliche Aktivität hielte an, wenn der COVID-19-Ausbruch hoffentlich bald Geschichte ist. Man wird doch einmal träumen dürfen. MaB, 6.4.

COVID-19 und Wikipedia – eine vorläufige Übersicht

Bis jetzt gibt es schon ganze 20 Artikel auf dieser Seite mit Bezug auf die COVID-19-Pandemie.[1][2][3][4][5][6][7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][20] Ob da noch ein 21. hinzu muss, würden sich so manche fragen.[18] Das macht das ganze doch nur unübersichtlicher! Die Artikel berichteten aber nur über einzelne Aspekte, darum ist der Versuch eine Übersicht zu erstellen meiner Ansicht nach trotzdem sinnvoll. Er erhebt selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Schreibenden

Männer in der Wikipedia scheinen(wie bis jetzt in vielen Kriegen)[21] stärker durch die Krankheit COVID-19 bedroht zu sein als die schreibenden Frauen.[22] Eine solche Belastung ist aber in der Wikipedia noch nicht messbar. Die Arbeit im Home Office wirkt sich offenbar positiv auf das Artikelschreiben aus,[3] so hat unser aktueller Miniaturwettbewerb mit 94 erstmals in der 9-jährigen Wettbewerbsgeschichte über 80 teilnehmende Artikel.[23] Der Schreibwettbewerb zeigt mit den diesjährigen 40 Nominierungen eine Steigerung von über 80% zum vorherigen Halbjahr. Zuletzt erreicht wurde diese Anzahl vor zwei Jahren und übertroffen zuletzt vor vier Jahren mit 42 Artikeln.[24][25] Der Blick auf die Meilensteine, unsere Artikel in 10.000er-Schritten, lässt zwar noch nicht auf ein erhöhtes Artikelwachstum schließen, 27 Tage Abstand zwischen dem 2.400.000. und 2.410.000. Artikel am 20. März im Vergleich zu den 27 Tagen Abstand zwischen dem 2.390.000. und 2.400.000.[26] Die Wachstumsprognose zeigt, mit zwischen dem 20. März und 1. April 385 neuen Artikeln pro Tag, zwar ein erhöhtes Wachstum, das aber schon zuletzt im Mai 2019 erreicht wurde.[27] Vielleicht zählt für die Schreibenden mehr die Klasse (die auf Wettbewerben nominiert wird) als die Masse.

Während sich die Berichterstattung dieses Blattes anfänglich mit den Absagen der verschiedenen Real-Life-Veranstaltungen beschäftigte,[20][19][15][14] präsentierte sie erst zwei Wochen später die ersten Lösungen wie digitale Stammtische.[2][4] Auch die Schreibarbeit im eigentlichen Themenbereich COVID-19 wurde in einem Kurier-Artikel[17] und später auch auf heise.de bemerkt. Wie Wikipedia-Aktiven bekannt, bedeutet die Arbeit an einem hochfrequentierten Artikel Stress, wobei hier sogar recht wenig Vandalismus stattfand.[28] Anzumerken ist, dass die Aussage über den Vandalismus von einem Administrator kommt, der von Amts wegen recht viel davon erlebt.[29] Unterdessen wurde auf die eigentlich für Artikelverfassende (und auch für Verfechter des freien Wissens, wie wir welche sind) als großartig zu bezeichnende allgemeine Öffnung der Bibliotheken hingewiesen, die sich dann aber als sehr beschränkt entpuppte.[11][10] Im Bereich von COVID-19 selbst sind zwar fast alle Quellen frei zugänglich, das führt aber auch zu weniger Übersicht bei den Quellen.[28]

Die Lesenden

…der offiziellen Zahlen zu COVID-19 des Schweizer Bundesamts für Gesundheit lasen, zumindest anfänglich, die direkt aus der Wikipedia übernommenen Zahlen.[30] Ein Abgleich mit den Richtlinien der Wikipedia wirft die Frage auf, inwiefern eine solche Etablierung von Zahlen seitens der Schreibenden zulässig ist, oder nicht doch in wirklichen Artikeln unzulässige „Theoriefindung“ ist.[31] Für die Lesenden, um die es hier eigentlich gehen soll, zeigt dies den hohen Stellenwert, den die Wikipedia hat. Dieser zeigt sich auch an den hohen Abrufzahlen von bis zu 150.000/Tag der entsprechenden Artikel.[28] Derartige leicht erhöhte Gesamtabrufzahlen ließen sich mit Verzögerung auch für die gesamte Wikipedia beobachten, wobei noch unklar ist, wie sich diese Erhöhung auf die Artikel verteilt.[6][32]

Nicht nur der Otto Normalbürger und Schweizer Ämter lesen die Wikipedia. Auch andere Journalisten sind, laut einem hier am 15. März erschienenen Beitrag eines nach eigenen Angaben im Journalismus tätigen Wikipedia-Autoren, unter den Lesern.[17] Sogar wissenschaftliche Artikel zählen zu den Rezipienten. „Wikipedia“ kommt bei der Suche in Google Scholar unter den in diesem Jahr veröffentlichten Artikeln mit „COVID-19“, „SARS-CoV-2“, „Coronavirus“ oder „2019-nCoV“ im Titel auf über 100 Treffer.[33]

Die Folgen

…der enzyklopädischen Arbeit in der Wikipedia werden durch das Bruttoinlandsprodukt nicht gemessen.[34] So können Schreibende, die auch aufgrund von COVID-19 (wieder) zu Wikipedia dazu kommen, wie ein Artikel es hier schon anstieß[8], zwar beste enzyklopädische Arbeit leisten, die von Millionen Menschen gelesen und genutzt wird. Die messbare Wirtschaftskrise 2020 mildert dies aber nicht. Um es mit den (vielleicht leicht übertriebenen Worten) von Katherine Maher zu formulieren, wird hier wortwörtlich „unschätzbare Arbeit“ („invaluable work“) geleistet.[7] HT, 4.4.

Quellen

  1. Raimund Liebert (WMAT), Lantus (WMCH), Sandro Halank (WMDE): Förderung auch in Krisenzeiten. In: wp:kurier. 2. April 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  2. a b Markus Bärlocher: Stammtisch-Tools. In: wp:kurier. 30. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  3. a b Wikiolo: Last Call. In: wp:kurier. 30. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  4. a b Z thomas: Stammtischliebe in Zeiten von Corona. In: wp:kurier. 29. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  5. Wikiolo: Was bleiben wird… In: wp:kurier. 27. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  6. a b Habitator terrae: Schulschließungen und Abrufzahlen. In: wp:kurier. 27. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  7. a b Schmarrnintelligenz: COVID-Grüße aus Frisco. In: wp:kurier. 26. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  8. a b (nob): Aufruf zur Rückkehr altgedienter Wikipedianer. In: wp:kurier. 26. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  9. Atamari: Dankesbutton gedrückt … In: wp:kurier. 21. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  10. a b Ghilt: Kostenloser Zugang zu Büchern von Cambridge University Press. In: wp:kurier. 20. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  11. a b Martina Nolte: Kostenloser digitaler Zugang zu Bücherhallen. In: wp:kurier. 19. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  12. Martina Nolte: #WirVsVirus Hackathon. In: wp:kurier. 19. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  13. Marcus Cyron: „Nur die Not zeigt den wahren Charakter“. In: wp:kurier. 19. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  14. a b Gereon K.: Wikimania 2020 verschoben. In: wp:kurier. 18. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  15. a b Der-Wir-Ing: 1. April fällt aus. In: wp:kurier. 16. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  16. Robin Strohmeyer (WMDE): Veränderung im Team Technische Wünsche – Robin sagt hallo. In: wp:kurier. 16. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  17. a b c Pimpinellus: Corona in Wikipedia. In: wp:kurier. 15. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  18. a b Wikiolo: Corona infiziert Kurier. In: wp:kurier. 14. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  19. a b Ghilt: Lokale Räume werden ab spätestens 18.3. bis Ende April geschlossen. In: wp:kurier. 13. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  20. a b Sandro Halank (WMDE): Wikimedia Deutschland stellt vorerst auf Remote-Arbeit um: Team Ideenförderung weiterhin erreichbar. In: wp:kurier. 13. März 2020. Abgerufen am 4. April 2020.
  21. Anmerkung: Nur eine kleine Anspielung auf die Häufig benutzten Kriegsmetaphern, nicht ernst gemeint.
  22. Marcus Schuler: Sind Männer stärker von Corona betroffen? In: tagesschau.de. 4. April 2020.
  23. vorrige Artikelanzahlen des Wikipedia:Miniaturenwettbewerb. In: de.wikipedia.org. Abgerufen am 4. April 2020: II/2019, 63; I/2019, 54; II/2018, 64; I/2018, 55; II/2017, 71; I/2017, 77; II/2016, 38; I/2016, 43; I/2015, 39; I/2014, 31; I/2013, 60; I/2011, 55.
  24. vorrige Artikelanzahlen des Wikipedia:Schreibwettbewerb. In: de.wikipedia.org. Abgerufen am 4. April 2020: II/2019, 22; I/2019, 33; II/2018, 31; I/2018, 40; II/2017, 25; I/2017, 29; II/2016, 25 (?, da schwer zu durchschauende Listung); I/2016, 42.
  25. Lutheraner, Jaax, Tobias Nüssel: Herzlichen Dank. In: Wikipedia Diskussion:Schreibwettbewerb. Abgerufen am 4. April 2020.
  26. Wikipedia:Meilensteine. In: de.wikipedia.org. Abgerufen am 4. April 2020.
  27. Wikipedia:Wikipedistik/Wachstumsprognose. In: de.wikipedia.org. Abgerufen am 4. April 2020.
  28. a b c Torsten Kleinz: Hochzeiten für Wikipedia: Dauerhafte Coronavirus-Updates. In: heise.de. 24. März 2020.
  29. Benutzerrechte. In: de.wikipedia.org. Abgerufen am 4. April 2020. Vgl. zur Aussage über Aministratoren: „Neben der technischen Berechtigung treten Administratoren auch als entscheidende Instanz auf verschiedenen Projektseiten wie den Löschdiskussionen und der Vandalismusmeldung auf.“ Wikipedia:Administratoren. In: de.wikipedia.org. Abgerufen am 4. April 2020.
  30. Adrienne Fichter: «Die Zahl der Todesfälle haben wir aus Wikipedia entnommen». In: republik.ch. 20. März 2020, Abgerufen am 4. April 2020.
  31. Wikipedia:Keine Theoriefindung. In: de.wikipedia.org. Abgerufen am 4. April 2020.
  32. Bereitgestellt von MusikAnimal, Kaldari und Marcel Ruiz Forns: Siteviews Analysis. In: tools.wmflabs.org. Abgerufen am 4. April 2020.
  33. Suche nach Wikipedia intitle:"COVID-19"|intitle:"SARS-CoV-2"|intitle:"Coronavirus"|intitle:"2019-nCoV". In: google.de. Abgerufen am 4. April 2020.
  34. Alexander Wulfers: Was ist die Google-Suche wert? In: faz.net. 12. Juni 2019, Abgerufen am 4. April 2020.

15 Zugänge zu Die Zeit online

Die überregionale deutsche Wochenzeitung Die Zeit gehörte im Jahr 2017 zu den zehn meistzitierten Quellen in der deutschsprachigen Wikipedia.[1] Die Redaktion der Zeit hat nun der Initiative The Wikipedia Library, auf der auch viele weitere Online-Literaturdatenbanken verfügbar sind (Übersicht), 15 kostenfreie Zugänge zu ihren Inhalten angeboten.

Auf dieser Seite kann man sich für die Zugänge bewerben; die generellen Kriterien können dazu hier eingesehen werden (500 Bearbeitungen, 6 Monate aktiv, 10 Bearbeitungen im letzten Monat, kein sonstiger Zugang und aktuell nicht gesperrt). Die Wikimedia Foundation vergibt die Zugänge gemäß den Bewerbungen. Für weitere Zugänge zu Fachliteratur siehe auch die Förderangebote der deutschsprachigen Wikimedia-Vereine: Wikipedia:Förderung/Zugang zu Fachliteratur. MR(WMDE) (30.4.)

  1. Włodzimierz Lewoniewski, Krzysztof Węcel, Witold Abramowicz: Analysis of References Across Wikipedia Languages. In: Communications in Computer and Information Science. 756. Jahrgang, 23. September 2017, S. 561–573, doi:10.1007/978-3-319-67642-5_47 (researchgate.net).

Wann und wo gestorben?

Wie schwierig es mitunter sein kann, auch bei Prominenten genaues Sterbedatum und -ort festzustellen, zeigt nach meiner Meinung der Fall Jānis Lūsis. Sein Tod wurde per Pressemitteilung vom lettischen Leichtathletikverband vermeldet – die Meldung erfolgte vom Sitz des Verbandes in Riga aus und das am Mittwoch, den 29. April.

Ich hatte mit anderen Benutzern Diskussionen darüber, ob diese Mitteilung bedeutet, dass Lūsis am Mittwoch in Riga gestorben sei. Das mag wohl sein, ich bin mir allerdings unsicher. In diversen Medien wurde auf diese Pressemitteilung aus Riga Bezug genommen – und zum Teil vermeldet, Lūsis sei eben am 29. April 2020 in Riga verstorben. DAS steht aber nicht in der Pressemitteilung vom Mittwoch, die lediglich besagt, dass Lūsis im Alter von 80 Jahren an Krebs gestorben sei, ohne Angabe von Datum und Ort, aber mit Aufzählung seiner Erfolge. Inzwischen haben sich die Informationen über vermeintliches Datum und vermeintlichen Ort in weiteren Medien und auch WP-Versionen niedergeschlagen. Ich vermute, dass da viel abgeschrieben wurde.

Es geht mir hier nicht darum, mit anderen Benutzern zu streiten, sondern aufzuzeigen, dass man mit „galoppierenden“ Nachrichten und eventuellen Zirkelbelegen vorsichtig umgehen sollte. Ich persönlich bin erst dann wirklich überzeugt, wenn eine lettische Zeitung aufgrund eigener Recherchen vor Ort neuere Informationen publiziert. Wenn sich herausstellen sollte, dass Jānis Lūsis tatsächlich am 29. April in Riga gestorben ist – war meine Skepsis eben unbegründet. Ni. (30. April)

Mitteilungen des WMF-Kuratoriums

Das Kuratorium (Board of Trustees) der Wikimedia Foundation hat am 28. April 2020 nach längerer Zeit Mitteilungen veröffentlicht. Nataliia Tymkiv schrieb auf der Mailingliste wikimedia-l: Wegen der Corona-Krise seien Wahlen schwierig durchzuführen, darum werde die Amtszeit der drei Commmunity-Gewählten um maximal ein Jahr verlängert. Das Kuratorium will sich künftig von 10 auf 16 Mitglieder erweitern. Insgesamt acht dieser Mitglieder werden von den Communities und Anschlussverbänden gewählt werden. Für Diskussionen verweist sie auf MetaWiki. Ziko 28.4.

Bücher für Wikipedianer

Wer anderen AutorInnen eine Freude machen mag und im Rahmen eines Gremiums Aktive auszeichnen möchte, kann hier einmal vorbeischauen und sich am Aufbau solch einer Instanz beteiligen. con 27.4.

Wikipediademokratie

Mit großer Freude und gespannter Erwartung werfe ich täglich einen Blick auf die Zwischenstände der Oversightwahlen. Seit 7 Tagen gibt es zwischen dem aktuell Zweit- und dem Drittplatzierten (der nicht gewählt wäre) nur maximal zwei Stimmen Unterschied, die Platzierung wechselt fast täglich. Gerade im Vergleich zu den Oversightkandidaturen der letzten Jahre, aber auch den letzten Bürokraten-, Checkuser-, Schiedsgericht- oder Adminkandidaturen ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen, ein Fest der Demokratie – an dem auch noch drei Tage lang mitgewirkt werden kann!

Danke an Benutzer:Funkruf fürs tägliche Aktualisieren der Zwischenstände und allen Kandidaten natürlich viel Erfolg! Als FDP-Anhänger kenn ich mich mit knappen Wahlergebnissen (Hamburg, Thüringen) gut aus, fühle also mit euch ob der Zitterpartie. Johannes, 26.4.

Edit-a-thon «Frauen für Wikipedia»: 30. April 2020 online

Biografien zur Auswahl
Biografien zur Auswahl

Bereits in der 4. Auflage, dieses Mal aber online, wird am kommenden Donnerstag – erneut in der bewährten Zusammenarbeit mit SRF und Ringier – der beliebte Edit-a-thon «Frauen für Wikipedia» stattfinden. Bis zu 100 Journalistinnen schreiben von 15:30 bis 20:00 Uhr Frauenbiografien. Ursprünglich war geplant, diesen Anlass wieder als Begegnungsevent stattfinden zu lassen, doch die Organisatoren sind nun zwangsweise zu einer Online-Plattform gewechselt. Dort gibt es neben der klassischen Video-Konferenz-Ansicht auch ein Whiteboard, um die Prozesse während des Schreibens aufzeigen zu können und individuelle Chats für betreuende Hilfe, damit keine Journalistin verloren geht. Mehrere erfahrene Wikipedianer werden die Veranstaltung begleiten. Die Community soll möglichst wenig gestört werden. Wie schon beim letzten Event im November werden alle neuen Artikel zunächst im BNR erstellt, von uns geprüft und erst anschliessend in den ANR entlassen (Projektseite). Lantus (WMCH) 25.04.

WMDE-Community-Forum 2020: Update

Vor wenigen Wochen hatte ich im Kurier berichtet, dass Wikimedia Deutschland mit dem Community-Forum 2020 ein neues Format testen möchte, in dessen Rahmen wir gern mit Interessierten der Wikimedia-Communitys in Austausch zu Themen, die die Freiwilligen bewegen und schwerpunktmäßig von Wikimedia Deutschland bearbeitet werden, gehen möchten. Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste das geplante Format mit Workshopwochenende angepasst werden, was in den vergangenen Wochen passiert ist.

Wir freuen uns nun, ein Update zum geplanten Format und die Themen veröffentlichen zu können, und freuen uns auf zahlreiche Beteiligung. Alle Informationen gibt es auf der entsprechenden Projektseite. sandro (wmde), 24.04.

Am 7. Mai wird es brandaktuell

Update zum Artikel Neuer Brand, Stiftung?
Am 21. April gab es ein Online-Treffen mit etwa 20 Teilnehmern zum Thema Brand. Welchen Vorschlag wird die Wikimedia Foundation machen? Das erfahren wir am 7. Mai, sagte ZackMcCune. In seinen Ausführungen verwies er abermals darauf, dass es schon bemerkenswert sei, wie unbekannt die Marke „Wikimedia“ nach fast 20 Jahren geblieben sei. Die neuen Namenskonventionen würden aber nicht schlagartig eingeführt werden, sondern nach und nach. Eine Gruppe oder ein Anschlussverband, der sich weiterhin „Wikimedia“ nennen will, dürfe das auch tun. Dem Kurier-Reporter wurde zugesagt, dass die Meta-Seiten zum Thema besser verlinkt werden und dass noch eine Erklärung folge, wie man von den ursprünglichen 23 „concepts“ schließlich auf „Interconnection“ gekommen sei. Ziko, 22.4.2020

Die neue Förderbarometer-Auswertung ist da!

Die Auswertung des Förderbarometers von Wikimedia Deutschland für den Zeitraum Dezember 2019 bis Februar 2020 ist da. Alle Ergebnisse sind auf dieser Seite zu finden. Im Gegensatz zu den vorherigen beiden Auswertungsrunden ging diesmal wieder etwas mehr offenes Feedback ein. Offenes Feedback wird üblicherweise individuell beantwortet.

Wer eine Förderung von Wikimedia Deutschland erhält, bekommt in der Regel im Anschluss eine Befragung zugesendet. Dieses Feedback, der sogenannte „Förderbarometer“, ist sehr hilfreich für die Weiterentwicklung der Förderpraxis und Förderprogramme. Auch diesmal dankt Wikimedia Deutschland daher allen ganz herzlich, die sich an der Befragung beteiligt haben und dies zukünftig tun werden. Nico (WMDE), 20.4.2020

Social media traffic report

Ein kurzer Blick über den Tellerrand zur englischsprachigen Wikipedia: Das Wikimedia Research-Team der WMF hat ein neues Projekt gestartet, um einen Einblick zu schaffen, welche Artikel auf vier großen Social-Media-Plattformen am meisten gelesen und geteilt werden. Mit anderen Worten: Welche Artikel „gehen viral“ und führen zu deutlich höheren Abrufzahlen und vielleicht auch zu deutlich erhöhter Bearbeitungstätigkeit inkl. Vandalismus. Der täglich aktualisierte Bericht ist hier zu finden: en:User:HostBot/Social media traffic report. Details dazu auf Englisch um neuen Technikblog: What’s trending? New report lets editors know when Wikipedia articles go viral (ray, 19. April)

Ist es eine gute Idee, leichtfertig unsere Grundprinzipien aufzuweichen?

Es mag verlockend sein, den Ausbau der Wikimedia-Projekte und insbesondere natürlich unseres „Premium-Produktes“ Wikipedia auch durch semifreie oder unfreie Inhalte voranzutreiben. Auf einen Schlag könnte uns beispielsweise ein sehr großer Bilderschatz zur Verfügung stehen. Doch ist dies wirklich den Preis wert, dafür unsere Grundprinzipien aufzuweichen oder gar zumindest in Teilen gänzlich aufzugeben?

Dass die Wikipedia aus freien Inhalten besteht ist jedenfalls ein solches Grundprinzip. Es ist mehr noch sogar die grundlegende Idee hinter der Wikipedia. Eine Sammlung von Wissen an sich wäre die Wikipedia eine unter vielen. Eine Sammlung freien Wissens ist die Wikipedia aber nur eine von sehr wenigen. Die Wikipedia war durch dieses Prinzip bei ihrer Geburt vor fast 20 Jahren gar eine kleine Revolution: Wissen konnte plötzlich nicht mehr ohne weiteres monopolisiert werden; Wissen stand plötzlich allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung. Genau diese Besonderheit führte erst zum gewaltigen Welterfolg der Wikipedia.
Freie Inhalte sind also nicht bloß ein nettes Beiwerk, sondern das grundlegende Wesen der Wikipedia. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Freiheit der Inhalte den „im Kern unveränderlichen“ Grundprinzipien angehört. Das führt uns zur Ausgangsfrage zurück: Sind wir dazu bereit, diese Grundprinzipien aufzuweichen?

Nun täten wir dies jedenfalls, wenn wir anfingen, auch semifreie Lizenzen wie NC- oder ND-Lizenzen zuzulassen. Erstere verbieten die kommerzielle Weiternutzung, letztere die freie Bearbeitbarkeit; bekannteste Beispiele hierfür sind die Creative-Commons-Lizenzen, welche auch in NC- und/oder ND-Ausführungen wählbar sind. Solche Lizenzen erlauben also nur einen Teil dessen, was vollständig freie Lizenzen erlauben und erschweren dadurch die Weiternutzung. Sie gelten daher nur als „semifreie“ Lizenzen. Das beißt sich also mit den Bestimmungen aus den Grundprinzipien.

Der Vorschlag, solche Lizenzen zuzulassen, ist sehr alt. Er wird immer mal wieder diskutiert. Der Wunsch, die Verwendung dieser Lizenzen zu ermöglichen, hält sich also ziemlich hartnäckig. Jedes mal endete die Diskussion aber mit demselben Ergebnis: Wir möchten diese Lizenzen nicht, auch wenn sie uns einige Vorteile brächten, denn letztlich bringen sie uns in Form der Aufweichung unserer Ideale deutlich mehr Nachteile.
Diese Haltung mag auf manche vielleicht wie idealistisches Wunschdenken einiger verirrter Weltverbesserer wirken, die keinen Sinn für Pragmatismus haben. Und überhaupt, was soll es denn groß schaden, hier auch Lizenzen zu erlauben, die immer noch weitgehend frei sind, bloß eben nicht umfassend frei? – Doch gerade dies ist es, was die Wikipedia ausmacht.

Und nimmt man der Wikipedia ihr Wesen, beschädigt man sie. Dann ist sie nur noch eine von vielen Wissensdatenbanken. Das aber können auch Pragmatiker nicht wollen. Deshalb sollten wir bei aller Versuchung auch zukünftig am Konsens festhalten, dass NC- oder ND-Lizenzen hier keinen Platz haben! Ch, 16.04.

Lücken durch NC füllen

Ein zufälliger Artikel ist oft mit einem Bild aus der Frühzeit der digitalen Fotografie illustriert, das in der Vorschaugröße zwar meist das Motiv erahnen lässt, bei näherer Betrachtung aber kaum den gegenwärtigen Ansprüchen an Auflösung und Arrangement genügt. Der Benutzerschwund hat auch vor Commons nicht Halt gemacht; es gibt nicht die Ressourcen, um vorhandenes Bildmaterial entsprechend der gegenwärtigen Standards zu erneuern oder gar systematisch unbebilderte Artikel zu illustrieren. Eine Möglichkeit, Lücken zu füllen, wäre der Rückgriff auf andere Sammlungen von unter freier Lizenz veröffentlichtem Material. Doch hierbei zeigt sich ein Problem: Während sich in Flickr 134.000 unter einer CC-Lizenz veröffentlichte Bilder zu Salzburg finden, stehen nur 50.000 unter einer die kommerzielle Nutzung zulassenden Lizenz, wovon 10.000 zusätzlich unter einer mit Commons nicht kompitablen ND-Lizenz stehen. Dieses Ergebnis legt nahe, dass Commons mit dem Ausschluss von NC-Lizenzen mehr als die Hälfte der Fotografen, die zur Veröffentlichung unter freien Lizenzen bereit sind, ausschließt. LH, 16.04.

Abstimmung: Wiki loves Eierbecher

Wer wird das goldene, silberne und bronzene Osterei gewinnen?

Im Wettbewerb Wiki loves Eierbecher steht nun eine beeindruckende Vielfalt von 109 Eierbecher-Bildern zur Wahl. Ihr alle seid die Jury – gebt eure Stimme bis zum 20. April euren Lieblingseierbechern!

Bonus: Wer keine Eierbecher zu Hause hat, findet unter den Einsendungen eine Menge kreativer Ideen, was man stattdessen noch so alles zu diesem Zweck benutzen könnte. Mu, 14.04.

Es geht darum, ob ein Banner für diese Kampagne geschaltet werden soll. Da es viele betreffen würde, hier der Hinweis und die Bitte um Beteiligung. Die Umfrage läuft bis zum 18. April. Bis zum 13. April können Verbesserungsvorschläge noch umgesetzt werden. HT 9.4.

Google translate Wikipedia.

Das ist zwar eine schon ein paar Monate alte Meldung. Aber anscheinend wurde hier darüber noch nicht berichtet.

Seit Anfang 2019 sind Wikimedia und Google Partner („We’ve partnered with Google“ …), um hohe Qualität bei Übersetzungen herzustellen. Es wurde beim ContentTranslation-Tool zusätzlich per von Google zur Verfügung gestellter API die Möglichkeit eingebaut, auf Google Translate zuzugreifen. Offenbar soll das ziemlich gut funktionieren. Die Artikel würden besser vor der Löschung bewahrt werden als andere Artikel. Auch für Google scheint da manches herauszuspringen, ihre KIs dürfen selbstverständlich an den Übersetzungen lernen (Und weiterhin gibt es auch die Google-Vorschau auf noch mehr Wikipedia-Artikel bei den Suchergebnissen … Aber das ist natürlich eine Selbstverständlichkeit).

Die Entwickler rechtfertigten sich damit, dass diese Übersetzungen natürlich für alle zum Auswerten zur Verfügung stehen und keine persönlichen Daten weitergegeben werden. Damit gar nicht erst die Frage aufkommt: Natürlich hostet Wikimedia nur Open Source, Google Translate wird ja nur über API eingebunden.

Persönlich habe ich mich erstmal gefragt: Was interessiert überhaupt Google die persönlichen Daten der paar Wikipedianer*innen? Wirklich von Interesse sind die Daten, die die Erika-Muster-Benutzerin bei Google Translate oder Google-Suche hinterlässt. Je besser diese Funktionen gestaltet sind, desto größer ist die Monopolmacht von Google. Wer hat die besten Ressourcen, mit diesen Daten ihre KI-Algorithmen lernen zu lassen? Ich gehe mal davon aus, dass es da nur wenige Firmen gibt, die da besser sind als Google. Und die Algorithmen werden nicht offengelegt, sondern die Ergebnisse dieser werden nur über API „sauber“ eingebunden. Und dann von uns verbessert, und zwar nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Algorithmen selbst.

Am absurdesten erscheint mir aber, dass Wikimedia, die Stiftung für Freiheit im Internet, meint, sich als Partner ein Unternehmen zu nehmen, das mit seinen Algorithmen Menschen in Filterblasen einfängt und damit unsere Gesellschaft gefährdet (Mit der Meinung, dass Wikimedia dazu eigentlich in Konkurrenz stehen müsste, hält frau sich aber offenbar nicht lange).

Offenbar wird die Forderung, kein Geld von Datenkraken anzunehmen, damit eher zu einer Utopie. Es wird jetzt nicht nur Geld genommen, sondern als Partner zusammengearbeitet. HT 7.4.

Förderprogramm zu Videokonferenzen

Viele Wikimedia-Vereine weltweit machen sich derzeit Gedanken, wie sie Videokonferenzen zur Unterstützung ihrer Communitys einsetzen können. Wikimedia Österreich startet für den deutschsprachigen Bereich ab sofort ein neues Förderprogramm zu Videokonferenzen. Im Prinzip bieten wir an, mittels unseres Zugangs zur Meeting-Plattform GoToMeeting Business eigene Videokonferenzen abhalten zu können, wobei wir auch für die technische Moderation zur Verfügung stehen können. Wie jede Videokonferenz-Plattform hat auch GoToMeeting ihre Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist sicher, dass viele Menschen gleichzeitig an einem Meeting teilnehmen können (bei unserem Zugang theoretisch bis zu 250). Ein Nachteil liegt in der fehlenden freien Lizenzierung. Es gibt auch schon zwei veröffentlichte Termine mit diesem Angebot: ein Erfahrungsaustausch zur Abhaltung von Online-Wikipedia-Kursen, der sich eher an ein Fachpublikum richtet (14.4.), und ein PlauderWikiDienstag, bei dem sich Wikipedia-Menschen aus Wien wieder und sonstige Plauderinteressierte vielleicht erstmals sehen können (21.4.). RL (WMAT), 6.4.

Vorsicht mit Todesmeldungen

Hans Magnus Enzensberger lebt, auch wenn die Neue Zürcher Zeitung heute (6. April) kurzzeitig das Gegenteil behauptet und ihren natürlich schon länger vorbereiteten Nachruf veröffentlicht hat. Die NZZ fiel auf einen Twitter-Fakeaccount („Suhrkamp News“) herein, der von en:Tommaso Debenedetti betrieben wurde. Debenedetti, der auch schon als „Handke official“ getwittert hat, sagt, er wolle mit solchen Fakes Journalisten dazu bringen, ihre Quellen besser zu prüfen (siehe den Bericht bei kleinreport.ch). Die NZZ hat sich inzwischen korrigiert.

Für uns war der Test ganz okay, die Falschmeldung stand 10 Minuten lang im Artikel, davon 3 Minuten in gesichtetem Zustand. Trotzdem wärs wohl besser, bei Todesmeldungen nicht zu sehr nach Aktualität zu streben, selbst dann nicht, wenn ein seriöses Blatt sie verbreitet. M. 06.04.

Stammtisch daheim: Digital und nach Thema

Auf dem Tiroler Stammtisch vom 2. April 2020, der aufgrund der aktuellen Pandemie digital stattfinden musste, wurde geschaut, ob diese Variante von „Stammtisch“ auch einen Vorteil gegenüber dem „klassischen“ Kneipen-Stammtischen bietet bzw. bieten kann. Hierbei wurde angemerkt, dass auf jeden Fall nachteilig ist, dass man keine Subgruppen bilden kann und in diesen kleinen Grüppchen über Themen reden kann, die einem eigentlich interessieren. Wenn also jemand mit einem anderen beginnt, über das schöne Wetter zu reden, müssen alle weiteren Teilnehmer dieses Gespräch mithören. Der Vorteil ist jedoch, dass sich alle Menschen unabhängig davon, in welchem Örtchen sie sich gerade befinden, mitmachen können. Notwendig ist lediglich ein stabiler Internetanschluss (in Deutschland leider keine Selbstverständlichkeit) und ein internetkompatibles Gerät, über das man sprechen kann.

Um beide Aspekte in Einklang zu bringen, kam die Idee auf, während der Stay-at-Home-Zeit Stammtische nicht (nur) nach ihrer geographischen Lage durchzuführen, sondern die Zeit zu nutzen, dass Wiener, Kölner und Hamburger am selben Stammtisch teilnehmen. Um das Gespräch für alle Teilnehmenden interessant zu machen, wird von vorn herein ein Leitthema angegeben, das verschiedene Wikipedianer interessieren könnte, und um das beim Stammtisch schwerpunktmäßig gehen soll. Hierzu wurde das Projekt Digitaler Themenstammtisch gegründet, der erstmals am 11. April 2020 über die Plattform Jitsi stattfinden wird. Schwerpunktthema wird Reisen sein. Falls du am Thema interessiert bist und am 11. April noch nichts anderes vorhast, kannst du dich gerne als Teilnehmer eintragen. Es sind noch Plätze frei! Wi, 6.4.

Wiki loves Eierbecher

Eierbecher gesucht!

In dieser Osterzeit verbringen viele von uns viel Zeit zu Hause. Was könnte man da Besseres tun als kleine Osterfreuden miteinander zu teilen? Auf eine Idee von Maddl79 haben wir spontan den Wettbewerb Wiki loves Eierbecher gestartet. Ein kleiner Foto-Wettbewerb, einfach zum Spaß, der bunte Bilder und Freude an kleinen alltäglichen Dingen in unser Leben bringen soll.
Natürlich sind die Möglichkeiten gerade begrenzt, aber genau das ist ja der Witz: Wir machen was Schönes mit Bordmitteln. Also: Holt eure hübschesten oder hässlichsten Eierbecher hervor und zeigt sie der Welt! Ab sofort bis Ostermontag (13. April) könnt ihr eure Bilder hochladen und hier präsentieren. Danach können alle eine Woche lang abstimmen und unseren Lieblingseierbecher küren. Mu, 05.04.

Wahl zum Bild des Jahres 2019 – Finale

Mir fehlte eine Stimme

Die erste Runde hat gezeigt: Es kommt auf jede Stimme an. Hättest DU für die nebenstehende Eule gestimmt, wäre sie ins Finale kommen, und wäre jetzt nicht so traurig. Das ist DEINE SCHULD.

Darum: Kauf Ablassbriefe Stimme nun bei der zweiten Runde, dem „Finale“, für die Deiner Meinung nach ein bis drei besten Bilder ab. Jede mit mehr als 75 Edits zu Beginn dieses Jahres in irgendeinem Wikimediaprojekt kann so ab heute 17:00 seine Sündenstrafe kürzen. Nur solange der Vorrat reicht bis zum 19. April! HT 5.4. Der Autor deklariert keinen Interessenskonflikt, obwohl tatsächlich einer vorliegt.

Globaler Online-Edit-a-thon zum Internationalen Tag der Roma 2020

Wikimedia Serbia veranstaltet anlässlich des Internationalen Tages der Roma (8. April) vom 7. bis 12. April einen globalen Online-Edit-a-thon rund um die Themen Identität, Geschichte und Kultur der Roma. Auf Meta gibt es eine Projektseite International Roma Day Edit-a-thon 2020 mit weiteren Informationen. DCB, 03.04.

Publikums- u. Reviewpreis des 32. Schreibwettbewerbs

Den ganzen Tag in den eigenen vier Wänden und alle Artikel bereits geschrieben, alle Vandalen bereits gesperrt? Zeit, sich die – wie immer – herausragenden Artikel des 32. Schreibwettbewerbs zu Gemüte zu führen! In der diesjährigen Frühlingsausgabe erfährt der geneigte Leser etwas über irreguläre Galaxien und den finanziell lohnenswertesten Kunstdiebstahl aller Zeiten. Ferner wird die tragische Geschichte eines „Wolfskinds“ detailliert beschrieben, während auch Freunde des englischen Frühmittelalters voll auf ihre Kosten kommen sollten. Anschließend stehen alle Beiträge beim Publikumspreis zur Wahl. Die Stimmabgabe (drei, nicht gehäufelt) erfolgt wie immer per E-Mail. Darüber hinaus sind die Autorinnen und Autoren aufgerufen, sich am Reviewpreis zu beteiligen. – ɦ, 2. 4.

Förderung auch in Krisenzeiten

Ihr seid damit beschäftigt, auch in Zeiten der COVID-19-Pandemie, die Artikel der Wikipedia zu verbessern oder neue Artikel zu schreiben, doch euch fehlt es an entsprechender Fachliteratur? Ihr wollt nun endlich mal die Bilder der vergangenen Fototour bearbeiten und hochladen, aber es fehlt eine passende professionelle Software dafür?

Wikimedia Deutschland, Wikimedia Österreich und Wikimedia CH unterstützen euch auch in dieser für alle sehr besonderen Zeit mit dem Förderangebot sehr gern. Wir können und möchten euch weiterhin den Zugang zu Fachliteratur, Software-Stipendien, Gebührenerstattungen für Behördenanfragen sowie E-Mail-Adressen anbieten.

Alle wichtigen Informationen findet ihr auf den verlinkten Seiten. Solltet ihr Fragen, Bedarf und Interesse haben, meldet euch gern bei uns mit einer Email an community@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.de (Wikimedia Deutschland), verein@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.at (Wikimedia Österreich) bzw. info@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.ch (Wikimedia CH), je nach eurem Wohnsitz. Vielen Dank für euer unermüdliches Engagement! Raimund (WMAT), Lantus (WMCH) und Sandro (WMDE), 02.04.

WikiMUC ins Rathaus?

Das WikiMUC eröffnete 2016 mit großem Medienecho. Auch Besuch aus dem Stadtrat hatte das Münchner Wikipedia-Büro bei seiner Eröffnung. Nachdem im vergangenen Monat in München die Kommunalwahl abgehalten wurde, gibt es inzwischen Sondierungsgespräche der Parteien Grüne, CSU und SPD. Ein Thema dabei ist eine engere Kooperation der Landeshauptstadt mit seinen Wikipedia-Autoren. Um dies zu symbolisieren, haben die Sozialdemokraten daher vorgeschlagen, dem WikiMUC ein Ladenlokal im Erdgeschoss des Neuen Rathauses am Marienhof zu den selben Konditionen wie aktuell in der Angertorstraße 3 bereitzustellen. Derzeit befindet sich im angedachten Ladenlokal eine Möbelschreinerei, die jedoch Ende September schließen wird.

Im E-Mail-Austausch meldeten die WikiMUCler bereits großes Interesse. Allerdings gab es auch bedenklichere Stimmen von WikiMUClern. So ist der Laden an der Angertorstraße bereits großartig und erfüllt die Ansprüche mehr als gut. Auch sei ein Umzug mit großen, ehrenamtlichen Anstrengungen verbunden. Daher verbleibt das WikiMUC mit dem Lokalparlament zunächst offen. Eine Entscheidung soll beim nächsten Arbeitstreffen getroffen werden. Diese soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt stattfinden – also sobald die Corona-Krise es zulässt. Wi, 1.4.

April, April, Wi, 2.4.

Erstes Treffen der Wikipedia-Aufklärer

Vom 5. bis 7. Juni gibt es erstmals eine Konferenz der Aufklärer, Neutralitätsbefürworter und Darstellungshelfer (AND). Es sind noch Plätze frei. DWI 1.4.2020