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Ludwig Welter (14. November 1917 in Pirmasens – 21. Februar 1965 in Eppstein) war ein deutscher Opernsänger (Bass).
Leben und Werk
[Quelltext bearbeiten]Er debütierte in der Spielzeit 1949–50 am Landestheater Detmold und war dann neun Saisonen lang am Opernhaus Frankfurt/Main verpflichtet, wo er laut Kutsch/Riemens „seine ersten großen Erfolge hatte“. Er sang dort 90 Partien in mehr als 1800 Vorstellungen. Seine Antrittsrolle war der Sarastro in Mozarts Zauberflöte. Am 16. Juni 1956 gastierte er als Osmin in Mozarts Entführung aus dem Serail an der Wiener Staatsoper, in einer Rolle, die er in Wien insgesamt 50-mal verkörpern sollte. Denn nach zwei weiteren Gastspielabenden als Ochs von Lerchenau Ende 1958/Anfang 1959 wurde er ab der Spielzeit 1959–60 als Ensemblemitglied an die Wiener Oper berufen. Dort brachte er es laut Kutsch/Riemens zu hoher Beliebtheit, insbesondere wegen seines komödiantischen Talents. Er übernahm in Wien neben dem Osmin auch weitere Rollen im komischen Fach, darunter den Don Bartolo in Mozarts Le nozze di Figaro (35-mal), Micha und Kezal in Smetanas Verkaufter Braut, den Ochs von Lerchenau im Rosenkavalier von Hofmannsthal/Strauss sowie der Baculus in Lortzings Wildschütz. Welter war in Wien auch in den Mozart-Rollen Don Alfonso und Sarastro besetzt und sang eine Reihe von Wagner-Partien – Daland, Landgraf, Hafner, Hunding und Nachtwächter. Darüber hinaus war er in Opern von Verdi, Puccini und Giordano, von Gounod und Debussy sowie von Hans Pfitzner, Richard Strauss, Alban Berg und Carl Orff zu hören, zumeist als Comprimario.
Ludwig Welter gastierte an den Opernhäusern von Berlin und München sowie als Ochs von Lerchenau in Zürich. Ab 1960 war er regelmäßig Gast der Salzburger Festspiele. Zuerst wurde er in zwei Uraufführungen eingesetzt – 1960 in Le Mystère de la Nativité von Frank Martin, 1961 im Bergwerk zu Falun von Rudolf Wagner-Régeny. 1962 verkörperte er in Salzburg den Osmin in der Entführung aus dem Serail und den Oberpriester des Neptun im Idomeneo, 1963 erneut den Osmin. Er starb nach einem Herzinfarkt.
Tondokumente (Auswahl)
[Quelltext bearbeiten]- Donizetti: Der Liebestrank, mit Rudolf Schock (Nemorino), Ludwig Welter (Dulcamara), Stina Britta-Melander, Lothar Ostenburg, dem RIAS Kammerchor, den Berliner Symphonikern, Dirigent: Ernst Märzendorfer, Ariola-Eurodisc, 1962
- Verdi: Der Troubadour, mit Gerda Scheyrer (Leonore), Sonja Draksler (Azucena), Waldemar Kmentt (Manrico), Eberhard Waechter (Graf Luna), Ludwig Welter (Ferrando), Chor und Orchester der Wiener Volksoper, Dirigent: Franz Bauer-Theussl (auch als Großer Querschnitt veröffentlicht)
- Wagner: Das Liebesverbot, mit Ernst Salzer (Angelo), Willy Friedrich (Antonio), Ludwig Welter (Brighella), Anton Dermota (Claudio), Franz Handlos (Danieli), Hanny Steffek (Dorella), Heinz Imdahl (Friedrich), Hilde Zadek (Isabella), Kurt Equiluz (Luzio), Christiane Sorell (Marianna) und Herbert Prikopa (Pontio Pilato), ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Dirigent: Robert Heger, 1962
- Wagner : Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg, mit Gré Brouwenstijn (Elisabeth), Christa Ludwig (Venus), Hans Beirer (Tannhäuser), Eberhard Waechter (Wolfram), Gottlob Frick (Landgraf Hermann), Gundula Janowitz (Ein junger Hirt), Waldemar Kmentt (Walther), Ludwig Welter (Biterolf), Kurt Equiluz (Heinrich), Tugomir Franc (Reinmar); Chor und Orchester der Wiener Staatsoper, Dirigent: Herbert von Karajan, Live-Mitschnitt aus der Wiener Staatsoper 1963
- Wellesz: Die Bakchantinnen, mit Christel Goltz (Königin Agave), Paul Schöffler (Dionysos), Fritz Uhl, Sonja Draksler, Kurt Böhme (Kadmos), Ludwig Welter (Teiresias), Dirigent: Miltiades Caridis, zuletzt als zwei CDs 2014
Weiters in zwei Gesamtaufnahmen von Lortzings Zar und Zimmermann (1951 als Lefort und 1962 als van Bett).
Quellen
[Quelltext bearbeiten]- Karl-Josef Kutsch / Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, Band 7, München 2003, S. 5010f
- Archiv der Wiener Staatsoper
- Archiv der Salzburger Festspiele
- Discogs
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Personendaten | |
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NAME | Welter, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Opernsänger (Bass) |
GEBURTSDATUM | 14. November 1917 |
GEBURTSORT | Pirmasens |
STERBEDATUM | 21. Februar 1965 |
STERBEORT | Eppstein |