Tribrombenzole

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Tribrombenzole
Name 1,2,3-Tribrombenzol 1,2,4-Tribrombenzol 1,3,5-Tribrombenzol
Andere Namen vic.-Tribrombenzol asym.-Tribrombenzol sym.-Tribrombenzol
Strukturformel Struktur von 1,2,3-Tribrombenzol Struktur von 1,2,4-Tribrombenzol Struktur von 1,3,5-Tribrombenzol
CAS-Nummer 608-21-9 615-54-3 626-39-1
PubChem 11842 12002 12279
Summenformel C6H3Br3
Molare Masse 314,80 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt 87–88 °C[1] 44,5 °C[2] 122,8 °C[2]
Siedepunkt 275 °C[2] 271 °C[2]
Löslichkeit unlöslich in Wasser
GHS-
Kennzeichnung
keine Einstufung verfügbar
Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Achtung[3]
keine GHS-Piktogramme
[4]
H- und P-Sätze siehe oben 315​‐​319​‐​335​‐​410 413
siehe oben keine EUH-Sätze keine EUH-Sätze
siehe oben 261​‐​273​‐​305+351+338​‐​501 keine P-Sätze

Die Tribrombenzole (nach der IUPAC Tribrombenzene) bilden in der Chemie eine Stoffgruppe, deren Struktur aus einem Benzolring mit drei Bromatomen (–Br) als Substituenten besteht. Durch deren unterschiedliche Anordnung ergeben sich drei Konstitutionsisomere mit der Summenformel C6H3Br3.

1,2,3-Tribrombenzol

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1,2,3-Tribrombenzol wird aus p-Nitroanilin hergestellt, das zunächst mit elementarem Brom und Eisessig an den Positionen 2 und 6 bromiert wird. Dann wird mit einer Sandmeyer-Reaktion die Aminogruppe durch ein Bromatom ersetzt. Das entstandene 3,4,5-Tribromnitrobenzol wird anschließend mit Zinn und Salzsäure zum 3,4,5-Tribromanilin reduziert. Schließlich wird die Aminogruppe nach einer Diazotierung entfernt.[5]

Synthese von 1,2,3-Tribrombenzol

1,2,4-Tribrombenzol

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Der Ausgangsstoff für die Darstellung von 1,2,4-Tribrombenzol ist Acetanilid, das zunächst mit gasförmigem Brom, das in eine wässrige Suspension eingeleitet wird, an den Positionen 2 und 4 bromiert wird. Durch Behandeln mit Natronlauge und anschließendem Kochen mit Schwefelsäure entsteht 2,4-Dibromanilin. Durch eine Sandmeyer-Reaktion kann die Aminogruppe anschließend durch ein Bromatom ersetzt werden.[6]

Synthese von 1,2,4-Tribrombenzol

1,3,5-Tribrombenzol

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1,3,5-Tribrombenzol wird aus Anilin hergestellt, das mit elementarem Brom in Salzsäure zum 2,4,6-Tribromanilin umgewandelt wird.[7] Diese Verbindung wird anschließend diazotiert und mit Schwefelsäure in Ethanol zum gewünschten Produkt umgesetzt.[7][8]

Synthese von 1,3,5-Tribrombenzol

1,2,4-Tribrombenzol

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1,2,4-Tribrombenzol kristallisiert in Nadeln mit aromatischem Geruch. Es ist in Ethanol und Diethylether löslich, jedoch nur wenig löslich in Benzol.[9] In Wasser ist es praktisch unlöslich (0,0101 g/l).[10] Der Flammpunkt von 1,2,4-Tribrombenzol liegt über 110 °C.[11] Nitrierung von 1,2,4-Tribrombenzol mit Salpetersäure und Schwefelsäure führt zu 1,2,4-Tribrom-3,5-dinitrobenzol.[6]

Nitrierung von 1,2,4-Tribrombenzol

1,3,5-Tribrombenzol

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1,3,5-Tribrombenzol kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der Raumgruppe P212121 (Raumgruppen-Nr. 19)Vorlage:Raumgruppe/19 und den Gitterparametern a = 1424,4 pm, b = 1357,7 pm und c = 408,4 pm. In der Elementarzelle befinden sich 4 Formeleinheiten. Es ist isomorph zu 1,3,5-Trichlorbenzol.[12] Es ist wenig löslich in heißem Ethanol. Mit Natriummethanolat reagiert es bei 130 °C zu 3,5-Dibromphenol.[9]

Synthese von 3,5-Dibromphenol aus 1,3,5-Tribrombenzol

Einzelnachweise

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  1. S. L. Solenova, T. L. Khotsyanova, Yu. T. Struchkov: Steric hindrance and molecular conformation. In: Bulletin of the Academy of Sciences of the USSR Division of Chemical Science. 9, 1960, S. 292–299, doi:10.1007/BF00942906.
  2. a b c d David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-488.
  3. Datenblatt 1,2,4-Tribromobenzene bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 11. Mai 2011 (PDF).
  4. Datenblatt 1,3,5-Tribromobenzene bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 11. Mai 2011 (PDF).
  5. C. L. Jackson, F. B. Gallivan: "On the 3,4,5-Tribromaniline and some derivatives of unsymmetrical tribrombenzol", in: American Chemical Journal, 1898, 20, S. 179–189; Volltext.
  6. a b C. L. Jackson, F. B. Gallivan: "Some derivatives of unsymmetrical tribrombenzol", in: American Chemical Journal, 1896, 18, S. 238–252; Volltext.
  7. a b G. H. Coleman, W. F. Talbot: sym.-Tribromobenzene In: Organic Syntheses. 13, 1933, S. 96, doi:10.15227/orgsyn.013.0096; Coll. Vol. 2, 1943, S. 592 (PDF).
  8. Versuchsvorschrift: 1,3,5-Tribrombenzol (PDF) der Sammlung Integriertes Organisch-chemisches Praktikum der Universität Regensburg, abgerufen am 30. Oktober 2011.
  9. a b Heilbron: "Dictionary of organic compounds, Volume Four", 1953, S. 545; Volltext.
  10. IUPAC-NIST Solubility Database
  11. MSDS bei www.chemcas.com
  12. A. Belaaraj, Nguyen-ba-Chanh, Y. Haget, M. A. Cuevas-Diarte: "Crystal data for 1,3,5-trichlorobenzene and 1,3,5-tribromobenzene at 293 K", in: J. Appl. Cryst., 1984, 17, S. 211; doi:10.1107/S002188988401133X.
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