Tali (Würfelspiel)

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Tali waren Würfel, die bei den Römern bei Würfelspielen Verwendung fanden. Sie bestanden aus Knöcheln von Tieren, die Klauen haben. Diese Knöchel wurden so verändert, dass man daraus Würfel erhielt, die zwar sechsseitig waren, aber nur vier ebene Seiten mit Zahlen besaßen.

Beschaffenheit und Beschriftung

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Diese ebenen Seiten wurden mit Zahlen versehen. Die zwei anderen Seiten waren rund und so blieb der Würfel an diesen Stellen nicht liegen. Die Bezeichnungen der anderen Seiten waren: 1 und 6 sowie 3 und 4. 1 und 6 lagen sich gegenüber, genau wie 3 und 4. Die Zahlen wurden mittels Punkten oder Strichen symbolisiert. Die Zahlen 2 und 5 gab es auf den Würfeln der Römer nicht.

Die andere bei den Römern verwendete Würfelart „Tesserae“ hatten 6 ebene Seiten, die die Zahlen von 1 bis 6 trugen. Diese hatten den Vorteil, dass man bei den Spielen üblicherweise nur drei davon benutzte, während man von den Tali vier Stück benötigte.

Der beste Wurf mit den Tali hieß „jactus Venereus“ oder auch „Venus“. Es war ein Wurf, bei dem die Würfel unterschiedliche Zahlen darstellten, etwa 1, 3, 4 und 6. Ein anderer Wurf hingegen wäre einer, der den gleichen Wert auf allen Würfeln zeigte: z. B. die Zahl 6 auf allen Würfeln (Senio).

Bei den Tali dürfte es mehr um die Zusammenstellung der Zahlen gegangen sein, anders bei den Tesserae, bei denen man nur die Augen der Würfel zusammenzählte.

Der römische Verwaltungsbedienstete und Schriftsteller Gaius Suetonius Tranquillus, kurz Sueton, der um 70 bis etwa 122 gelebt hat und auch zum Thema Spiele publiziert hat (z. B. über die Spiele der Griechen) schilderte die Einstellung der Kaiser zu Spielen (Kaiserviten). Wenn auch Werke verloren gingen, so sind viele Spielbeschreibungen von ihm erhalten geblieben.[1]

  • Carl Philipp Funke: Neues real-schullexicon enthaltend die zur erklärung der alten klassiker nothwendigen hülfswissenschaften, Band 5, S.517 und S.580f

Einzelnachweise

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  1. Heleen Groot, Zur Bedeutung der öffentlichen Spiele bei Tacitus, Sueton und Cassius Dio, in Band 12 von Antike Kultur und Geschichte ISBN 3825815609