Takoukout (Tanout)

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Karte
Lage von Takoukout in Niger

Takoukout (auch: Takoukou, Takoukouté, Tatokou) ist ein Dorf in der Stadtgemeinde Tanout in Niger.

Straßenszene in Takoukout (2023)

Das Dorf befindet sich rund 37 Kilometer nordwestlich des urbanen Zentrums der Gemeinde Tanout, die zum gleichnamigen Departement Tanout in der Region Zinder gehört. Zu den Siedlungen in der näheren Umgebung von Takoukout zählen Djabtoji im Nordwesten, Tiggar im Nordosten und Gourbobo im Südwesten.[1]

Takoukout ist Teil der Übergangszone zwischen Sahara und Sahel. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt hier zwischen 200 und 300 mm.[2]

Die 429 Kilometer lange Piste zwischen den Städten Agadez und Zinder, die durch Takoukout führte, galt in den 1920er Jahren als einer der Hauptverkehrswege in der damaligen französischen Kolonie Niger. Zwischen Agadez und dem Ort Tanout war sie auf Kamele ausgerichtet.[3] Um 1920 war Takoukout noch kein Dorf, sondern bezeichnete nur ein flaches Tal mit vielen grubenartigen Brunnen, die von nomadischen Tuareg mit ihren Rindern und Ziegen aufgesucht wurden.[4] Während der französischen Kolonialzeit bildete der Ort außerdem eine übliche Etappe transhumanter Wodaabe-Viehzüchter in der Regenzeit.[5]

Bei einem nach der Ernährungskrise von 2005 von der dänischen Sektion von CARE International von 2006 bis 2009 durchgeführten Projekt zur Vorbeugung und Bewältigung von Ernährungskrisen wurde in Takoukout wie in 50 weiteren Orten in Niger ein gemeinschaftliches Frühwarn- und Notfallsystem aufgebaut.[6]

Bei der Volkszählung 2012 hatte Takoukout 4135 Einwohner, die in 729 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 2539 in 494 Haushalten[7] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 1904 in 411 Haushalten.[8]

In der Siedlung leben Angehörige der Ethnie der Hausa. Es wird die Sprache Hausa gesprochen.[9] Die Bevölkerungsdichte in diesem Gebiet ist mit 10 bis 20 Einwohnern je Quadratkilometer relativ gering.[2]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Nationalstraße 11 in Takoukout (2023)

Die Bevölkerung bestreitet ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch Ackerbau.[9] Takoukout liegt in einem Gebiet des Übergangs zwischen der Naturweidewirtschaft des Nordens und dem Ackerbau des Südens, was zu Landnutzungskonflikten führt.[2] Im Dorf wird ein Wochenmarkt abgehalten.[10] Der Markttag ist Montag.[9] Eine Getreidebank wurde in den 1980er Jahren etabliert.[11] Mit einem Centre de Santé Intégré (CSI) ist ein Gesundheitszentrum vorhanden.[12] Es gibt eine Schule.[13] Die 980,9 Kilometer lange Nationalstraße 11 zwischen Algerien und Nigeria verläuft durch Takoukout. Im Ort zweigt die 12,74 Kilometer lange Route 726 nach Gourbobo ab. Es handelt sich um eine einfache Erdstraße.[14]

Commons: Takoukout (Tanout) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 699, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
  2. a b c Damien Hauswirth, Hassane Yayé, Abdoulaye Sambo Soumaila, Badamassi Djariri, Issaka Lona, Malam Boukar Abba: Appui à la formulation concertée de la SPN2A pour la République du Niger. Identification et évaluation des options d’agriculture intelligente face au climat prioritaires pour l’adaptation face aux changements climatiques au Niger. Volume 2 : Annexes. Ministère de l’Environnement, de la Salubrité Urbaine et du Développement Durable / Ministère de l’Agriculture et de l’Elevage / Conseil National de l’Environnement pour un Développement Durable / Haut-Commissariat à l’Initiative 3N / AFD / Facilité Adapt’Action / Baastel – BRL – ONFI, Niamey / Brüssel 2020, S. 7 und 21 (spn2a.org [PDF; abgerufen am 2. Oktober 2023]).
  3. Maurice Abadié: La Colonie du Niger. Mit einem Vorwort von Maurice Delafosse. Société d’Editions Géographiques, Maritimes et Coloniales, Paris 1927, S. 429.
  4. Angus Buchanan: Exploration of Aïr. Out of the World North of Nigeria. Mit einer Einleitung von Lord Rothschild. John Murray, London 1921, S. 93 (archive.org [abgerufen am 24. März 2024]).
  5. Badé Sambo: Historique de l’itinéraire de la mobilité du groupe d’éleveurs transhumants WodaaBe Suudu Suka’el de la commune de Tanout (Damergou), région de Zinder. Mémoire de D.E.A. Département de Géographie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2008, S. 59 (hubrural.org [PDF; abgerufen am 8. April 2023]).
  6. Samba Ly, Boubacar Diallo: Evaluation à mi-parcours du projet "Appui au Dispositif National de Prévention et de Gestion des Crises Alimentaires au Niger (APCAN)". Rapport définitif. (PDF) CARE International, August 2008, S. 5, 12 und 70, abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
  7. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom Original am 2. Februar 2012; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
  8. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 421 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 2. April 2023]).
  9. a b c Melaku M. Dessie, Hachimou Aboubacar: French Red Cross CMAM Program. Tanout District, Niger Republic. July 2014. Community Mobilization Assessment Report. (PDF) Croix-Rouge française, 17. September 2014, S. 31, abgerufen am 2. April 2023 (englisch).
  10. Cadre de Gestion Environnementale et Sociale (CGES). Rapport définitif. (PDF) Ministère de l’agriculture et de l’élevage, République du Niger, August 2020, S. 37, abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
  11. Francisca Beer: Cereal Banks in Niger. Center for Research on Economic Development, University of Michigan, Ann Arbor 1990, S. 28 (pdf.usaid.gov [abgerufen am 16. Januar 2023]).
  12. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2020; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/snisnet.net
  13. Répertoire National des Centres d’Enrôlement et de Vote (CEV). (PDF) Commission Electorale Nationale Indépendante (CENI), République du Niger, 13. September 2020, S. 459, archiviert vom Original am 3. September 2022; abgerufen am 2. Oktober 2023 (französisch).
  14. Sahia Ibrahim Baoulé Balarabé, Seyni Soumana Samba, Guillaume Poirel: Annuaire Statistique du Ministère de l’Équipement 2016–2020. Edition 2021. Annexe 1: Répertoire des routes. (PDF) Institut National de la Statistique (INS) du Niger, November 2021, S. 65–73, archiviert vom Original am 26. Januar 2023; abgerufen am 3. Oktober 2023 (französisch).

Koordinaten: 15° 6′ N, 8° 33′ O