St. Michael (Lentersheim)

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St. Michael (Lentersheim)

Die evangelische, denkmalgeschützte Pfarrkirche St. Michael steht in Lentersheim, einem Gemeindeteil der Gemeinde Ehingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Das Bauwerk ist unter der Denkmalnummer D-5-71-141-18 als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen. Die Kirchengemeinde gehört zum Dekanat Wassertrüdingen im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Die unteren vier Geschosse des Chorturms aus Quadermauerwerk stammen aus dem 15. Jahrhundert. Sein spitzer Helm wurde 1764 abgebrochen. Nach einem Entwurf von Johann David Steingruber wurde er 1847 um ein Geschoss mit abgeschrägten Ecken aufgestockt, das die Turmuhr und den Glockenstuhl, beherbergt, und mit einer Glockenhaube bedeckt. Im Glockenstuhl hängen heute vier Kirchenglocken von 1989. Im Ersten Weltkrieg mussten zwei der 1872 beschafften drei Bronzeglocken abgeliefert werden, im Zweiten Weltkrieg auch die dritte. Das an den Chorturm angebaute Langhaus wurde 1847 um ein Geschoss erhöht und mit einem neuen Satteldach versehen.

Der quadratische Chor, d. h. das Erdgeschoss des Chorturms, ist mit einem Kreuzgewölbe überspannt, das Langhaus mit einer Flachdecke. Das Langhaus hat an der West- und an der Nordseite doppelstöckige Emporen. Im Chor wurde 1949 ein Flügelaltar aufgestellt; 1989 wurde er wieder entfernt und der ursprüngliche Altar wieder aufgestellt. Die hölzerne Kanzel und ihr Schalldeckel vor dem Chorbogen sind spätklassizistisch, ebenso das hölzerne Taufbecken, der Orgelprospekt stammt dagegen aus dem Rokoko. Die heutige Orgel mit 13 Registern, zwei Manualen und einem Pedal wurde allerdings erst 1988 von Hey Orgelbau gebaut.[1]

  • Hans-Joachim Baumgardt (Hrsg.): Wassertrüdingen : Das evangelische Dekanat am Fuß des Hesselberg (= Reihe Porträts bayerischer Dekanatsbezirke). Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission, Erlangen 1994, ISBN 3-87214-263-1, S. 62–65.
  • Tilmann Breuer u. a.: Franken: die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken (= Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I). 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1999, ISBN 3-422-03051-4, S. 576 f.
  • August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 165–167.
  • Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 65–69 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
  • H. Schnell (Hrsg.): Der Dekanatsbezirk Wassertrüdingen : evangelische Gemeinden um den Hesselberg. Jedermann-Verlag J. u. G. Schuchardt, Detmold 1953, OCLC 630321679, S. 36–38.
Commons: St. Michael (Lentersheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Information zur Orgel

Koordinaten: 49° 4′ 44″ N, 10° 34′ 44,8″ O