Seegubel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Funde, die die Herstellung von Steinwerkzeugen in der Siedlung Seegubel veranschaulichen. Zwei Objekte, darunter das geschäftete Steinbeil, stammen von anderen Fundstellen.[1]
Bildausschnitt: Messer und Steinklingen

Seegubel ist eine archäologische Fundstelle im Zürichsee auf dem Gebiet der Gemeinde Rapperswil-Jona im Kanton St. Gallen in der Schweiz. Hier wurden Reste von Pfahlbauten und Steinwerkzeuge gefunden.

Die Fundstelle Seegubel ist eine ungefähr rechteckige Zone am Ufer des Zürichsees in Rapperswil-Jona, Ortsteil Kempraten. Sie ist in Ost-West-Richtung entlang des Seeufers etwa 200 Meter lang und in Nord-Süd-Richtung, auf den See hinausreichend, etwa 100 Meter breit.[2][3]

Rund 150 Meter weiter östlich endet die kleine Strasse Seegubel, die von der Zürcherstrasse zum See hin abzweigt. Rund 400 Meter weiter westlich beginnt die grössere, an einer kleinen Bucht liegende archäologische Fundstelle Feldbach. Die viel grössere Fundstelle Centum Prata umgibt auf der Landseite vollständig die Fundstelle Seegubel.[3][4]

Die Fundstelle mit Siedlungsresten aus dem 4. bis 3. Jahrtausend v. Chr. wurde im Jahr 1969 entdeckt. Als bemerkenswert gelten die Überreste der Steinbeilherstellung, darunter Abschläge, Stücke mit Sägeschnitten, Halbfabrikate und fertige Klingen, die den Herstellungsprozess aufzeigen. Zu den häufigsten Materialien gehören Grüngesteine und Serpentinite sowie Feuersteine für Messer und Pfeilspitzen.[1]

Im Schweizerischen Inventar der Kulturgüter von nationaler Bedeutung ist die Fundstelle Seegubel als Klasse-B-Objekt aufgeführt.[5]

  • Beat Eberschweiler: Ur- und frühgeschichtliche Verkehrswege über den Zürichsee: Erste Ergebnisse aus den taucharchäologischen Untersuchungen beim Seedamm. In: Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz, Heft 96, Schwyz 2004, S. 11–32 (online bei E-Periodica).
Commons: Der See erzählt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Wanderausstellung Der See erzählt im Stadthaus Rapperswil-Jona, Januar 2011, erläuternder Text in einer Vitrine zur Fundstelle Seegubel (siehe oberes Bild).
  2. Amt für Kultur im Departement des Innern des Kantons St. Gallen: Inventarblatt Schützenswerte Archäologische Fundstelle (SAF) zur Seeufersiedlung Seegubel (PDF; 1 MB), mit Detailkarte.
  3. a b Darstellung der Fundstellen im Kanton Sankt Gallen bei geoportal.ch. Die Namen werden beim Anklicken angezeigt. Links wird nicht die ganze Fundstelle Feldbach dargestellt, sondern nur „Feldbach-Ost“. Dies ist die östliche Hälfte der Fundstelle Feldbach, die auf dem Gebiet des Kantons Sankt Gallen liegt. Die westlich anschließende Hälfte („Feldbach-West“) liegt auf dem Gebiet des Kantons Zürich.
  4. Vgl. Darstellung des Gebiets bei Google Maps.
  5. Kantonsliste A- und B-Objekte Kanton SG. Schweizerisches Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler (A-Objekte) und regionaler (B-Objekte) Bedeutung. In: Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS – Fachbereich Kulturgüterschutz, 1. Januar 2024, abgerufen am 23. Oktober 2021. (PDF; 294 kB, 11 S., Revision KGS-Inventar 2021 (Stand: 1. Januar 2023)).

Koordinaten: 47° 14′ 16,1″ N, 8° 48′ 30,6″ O; CH1903: 703720 / 232779