Rupert Gansler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Rupert Gansler OSB (* 13. Mai 1660[1] in Innsbruck; † 3. Juni 1703 in Bozen) war ein deutscher Benediktiner, Prediger und Schriftsteller.

Gansler trat 1679 in Augsburg in das Benediktinerkloster St. Ulrich und Afra ein. Er studierte anschließend in Augsburg und Dillingen. Von 1696 bis 1697 war er in seinem Kloster Lehrer für Philosophie. 1699 übernahm er als Verwalter die Weingüter des Klosters in Bozen, wo er am 3. Juni 1703 auch starb.

Bekannt wurde Gansler zunächst als Prediger in Augsburg, später machte er sich auch als Autor einen Namen. Ganslers Schriften wurden zu seiner Zeit viel gelesen.[2] Seine bekannteste Traktatsammlung trägt den Titel Lugenschmid, das ist: Unter dem Schein der Wahrheit verborgener, anjetzo aber entdeckter Welt-Betrug. Sie erschien zwischen 1697 und 1700 in drei Teilen.

Das Werk ist im Geist von Abraham a Sancta Clara verfasst[3] und zeichnet sich wie die Schriften des berühmten Vorbilds durch einen lockeren Ton und Humor aus.[4] Der Lugenschmid ist darüber hinaus eine Fundgrube für zahlreiche und zum Teil vergessene Sprichwörter und Redensarten.

Lugenschmid, das ist: Unter dem Schein der Wahrheit verborgener, anjetzo aber entdeckter Welt-Betrug, bereitgestellt von der Bayerischen Staatsbibliothek im MDZ-Reader.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Die Allgemeine Deutsche Biographie gibt als Geburtsdatum noch "um das Jahr 1658" an, neuere Forschungen haben aber den 13. Mai 1660 als Geburtsdatum ermittelt. Vgl. dazu Peter Czoik im Literaturportal Bayern und Peter Rummel im Augsburger Stadtlexikon.
  2. Jakob Franck: Gansler, Rupert in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 365.
  3. Peter Czoik: Gansler, Rupert, in: Literaturportal Bayern.
  4. Jakob Franck: Gansler, Rupert in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 365.