Karl von Scharfenberg

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Karl Xaver von Scharfenberg (* 28. November 1849 in Bremen; † 18. April 1922 auf dem Kalkhof bei Wanfried) war ein deutscher Gutsbesitzer, Unternehmer und Abgeordneter des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenktafel in Wanfried

Carl Xavier Scharfenberg wurde als einziger Sohn des Händlers Carl Franz Joseph Friedrich Scharfenberg (1812–1890) und seiner Ehefrau Mary Hurry Tolmé (1828–1885) geboren. Carl Franz Joseph Friedrich Scharfenberg hatte seit 1845 die Handelsvertretung der Brüder Rothschild auf Kuba inne. Der Vater wurde im Jahr 1853 zum Honorarkonsul der Donaumonarchie auf Kuba ernannt (bis 1868). Carl Xavier besuchte das Eton College und leistete später Militärdienst bei den Husaren in Bonn. Er war Rittmeister der Reserve im Husaren-Regiment „König Wilhelm I.“ (1. Rheinisches) Nr. 7 und Kontrolloffizier im Landwehrbezirk Kassel II.[1] Als Kriegsteilnehmer 1870/1871 wurde er bei Sedan verwundet. Im Jahr 1876 wurde er in den Adelsstand erhoben. 1878 erwarb Karl den Kalkhof bei Wanfried, auf dem 1945 das Wanfrieder Abkommen geschlossen wurde. Ebenso kam das Landgrafenschloss in Wanfried in seinen Besitz. Durch geschickte Arrondierungskäufe vermehrte er sein Vermögen und errichtete eine Ziegelei, Töpferei sowie ein Elektrizitätswerk.

In den Jahren 1890 und 1891 hatte er einen Sitz im Kurhessischen Kommunallandtag des Regierungsbezirks Kassel, aus dessen Mitte er zum Abgeordneten des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau bestimmt wurde.

In Bornheim heiratete er am 25. Februar 1874 Bertha Julie Freiin von Diergardt (* 3. September 1854 in Viersen).[1] Aus der Ehe stammte die Tochter Bertha Elisabeth Mercedes (1876–1925), ⚭ Henning Adrian Eugen von Borcke-Stargordt (1864–1943).

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 22. März 1876 Erhebung in den Königlich-Preußischen Adelstand[2]
  • Königlich-preußischer Kammerherr
  • Ehrenritter des Johanniterordens[1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 324.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 182.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Karl von Scharfenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Ernst Siegfried Mittler und Sohn (Hrsg.): Handbuch des preussischen Adels. Herausgegeben unter Förderung des königlichen Herold-Amtes. Band 1. Berlin 1892, S. 517 (Volltext Handbuch des preussischen Adels).
  2. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 10.