Joachim Nerger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Joachim Nerger (* um 1626 in Greiffenberg, Fürstentum Schweidnitz-Jauer; † 28. Februar 1682 in Wittenberg[1]) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Nergers Eltern waren der Fleischhacker Georg Nerger[2] und die Bäckerstochter Regina, geborene Seyffert. Zunächst besuchte er die Schule seiner Heimatstadt;.[3] Am 11. März 1638 wurde er Schüler des Elisabetgymnasium in Breslau, wo er eine enge Freundschaft mit dem Dichter Andreas Scultetus schloss[4]. Am 7. Mai 1645 immatrikulierte er sich für die Rechte an der Universität Wittenberg[5], wo u. a. Jeremias Reusner, Gottfried Suevus (1615–1659), Christoph Wacke und Christian Taubmann seine Lehrer waren.

Nach abgeschlossenem Studium erhielt er 1650 eine Stelle als Protonotar am Wittenberger Hofgericht und als Advokat am Wittenberger Konsistorium. Am 10. Juni 1652 erwarb er sich mit der Arbeit de executione rei iudicatae das Lizentiat der Rechte und promovierte am 8. September 1659 zum Doktor der Rechte. Im Jahr seiner Promotion wurde er Professor der Institutionen, stieg 1662 in die Pandektenprofessur des Digestum novum und schließlich 1675 in die Pandektenprofessur des Digestum vetus auf. Zudem beteiligte er sich an den organisatorischen Aufgaben der Wittenberger Hochschule. In den Sommersemestern 1675 und 1681 war er deren Rektor.

Sein Schüler Samuel Stryk rühmte seine rhetorischen und pädagogischen Fähigkeiten. Nergers Veröffentlichungen beschränken sich weitgehend auf Gelegenheitsschriften, Programme und Dissertationen, deren Wert darin besteht, dass sie einen Überblick über den Lehrbetrieb an der Wittenberger Hochschule geben. Sie zeigen zudem die steigende Bedeutung der damals neueren Probleme auf dem Gebiet der Rechtskunde im Naturrecht, Staats- und Völkerrecht, Fürstenrecht, auch Gewohnheitsrecht und Rechtsgeschichte, Handels- und Seerecht.

Nerger war mit Anna Katharina Pelshofer († 21. Mai 1676 in Wittenberg) verheiratet.[6]

Werke (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Schuldiges Ehren-Gedächtnis/ Dem Weiland Hoch-Edlen/ Vest- und Hochgelehrten Herrn Hn. Joachim Nergern von Greiffenberg aus Schlesien/ … Nachdem selbiger den 28. Februarii am 1682 Heil-Jahr aus dieser Sterbligkeit abgefordert … Fincelius, 1682 (books.google.de).
  2. Ephraim Ignaz Naso: Phoenix Redivivus, Ducatuum, Suidnicensis,& Iauroviensis: Der wieder-lebendige Phoenix, der beyden Fürstenthümer Schweidnitz und Jauer. Verlag Baumann, Breslau 1667, S. 236 (books.google.de)
  3. Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete mit Praktischer Forschungshilfe. Bände 27–28, C.A. Starke, 1963, S. 216.
  4. Karl Schindler: Der schlesische Barockdichter Andreas Scultetus. Ein Beitrag zur Literatur und Kulturgeschichte des 17. Jahrhunderts. Verlag M. & H. Marcus, Breslau, 1930, S. 34
  5. Bernhard Weissenborn: Album Academiae Vitebergensis - Jüngere Reihe Teil 1 (1602–1660). Magdeburg 1934, S. 436.
  6. Joachim Nerger, Anne Catharine Nergerin: Trauer und Trost-Gedancken welche über dem Zwar frühzeitigen aber seeligen Absterben Der WohlEdlen … Fr. Annen Catharinen Nergerin/ Gebohrner Pelshöferin/ Des … Joachim Nergers … Hertzgeliebten Ehfrauen. … Henckel, Wittenberg 1676 (vd17.bibliothek.uni-halle.de – in vier Bilddateien).