Jörg Gartner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Jörg Gartner (bl. um 1505 – nach 1530) war ein niederbayrischer Bildhauer, der seine Werkstatt in Passau hatte.

Grabplatte für Degenhart von Watzmannsdorf († 1506), Kellberg (Thyrnau)

Die genauen Lebensdaten Gartners sind nicht bekannt. Da von ihm nur Grabplatten überliefert sind, ergeben sich seine Lebensdaten mittelbar aus diesen. Gartners eigener, von ihm gefertigter Grabstein hat sich in Passau erhalten; es handelt sich nicht um einen Figurengrabstein, sondern nur um eine Inschrift, bei der das Todesdatum noch nicht eingemeißelt worden ist.

Hauptkundenkreis Gartners waren Angehörige der Ritterschaft an Inn und Salzach bis in das Innviertel, die bei ihm halbplastische Figurengrabplatten mit den Familienwappen in Auftrag gaben. Die Wappen wurden von ihm zum Teil in verschiedenfarbigem Marmor ausgearbeitet. Die lebensgroßen Figuren sind von knorrigen Laubstämmchen eingerahmt, die in ihrer Art die Bestimmung und Zuschreibung seiner Werke ermöglichen.

Unter den bedeutenderen Grabmonumenten für Ritter erwähnt das Allgemeine Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart die für

Schenk von Neideck

Daneben fertigte er auch Grabmonumente für Angehörige des geistlichen Standes wie

Als einziges Beispiel für ein Grabdenkmal für eine Frau aus Gartners Hand wird dort das der 1520 verstorbenen Barbara von Watzmannsdorf in Hutthurm bei Passau erwähnt.[1] Als Beispiel für eine Wappengrabplatte Gärtners wird auf die des Hans Pockwitz († 1510) in der Elisabethkirche in Breslau verwiesen. Gärtner war als Künstler noch der Spätgotik verhaftet und nahm die Ornamentik der Renaissance noch nicht auf.

Commons: Jörg Gartner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Paul Kutter: Gartner, Jörg. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 13: Gaab–Gibus. E. A. Seemann, Leipzig 1920, S. 221 (Textarchiv – Internet Archive).