Iodtrifluorid

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Strukturformel
Strukturformel von Iodtrifluorid
Allgemeines
Name Iodtrifluorid
Andere Namen

Iod(III)-fluorid

Summenformel IF3
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff (−78 °C)[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 22520-96-3
PubChem 13932268
ChemSpider 10329096
Wikidata Q419600
Eigenschaften
Molare Masse 183,9 g·mol−1
Schmelzpunkt

Zersetzung > −28 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Iodtrifluorid ist eine chemische Verbindung von Iod und Fluor. Die Interhalogenverbindung ist wie andere dieser Stoffklasse sehr instabil und zersetzt sich leicht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iodtrifluorid wurde erstmals 1960 vom deutschen Chemiker Martin Schmeißer aus den Elementen Iod und Fluor dargestellt.[4][5]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iodtrifluorid ist auf mehreren Wegen darstellbar. Neben der Synthese aus den Elementen ist es möglich, die Verbindung durch Reaktion von Iod mit Xenon(II)-fluorid in Trichlorfluormethan zu gewinnen.[6]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Struktur des IF3-Moleküls lässt sich über das VSEPR-Modell erklären. Neben den drei Fluor-Liganden besitzt das Iod-Atom noch zwei freie Elektronenpaare. Mit diesen bildet das Molekül eine trigonale Bipyramide, betrachtet man nur die Atome, erscheint es T-förmig. Die axialen Fluor-Iod-Bindungen besitzen eine Länge von 198 pm, die äquatoriale eine Länge von 187 pm. Die Winkel zwischen den Fluoratomen betragen 80,1 °.[2]

Iodtrifluorid ist nur bei Temperaturen von unter −28 °C stabil. Wird es über diese Temperatur erwärmt, zersetzt es sich zu Iod und Iodpentafluorid. Wie andere Interhalogenverbindungen ist Iodtrifluorid ein Fluorierungsmittel, jedoch schwächer als Brom- oder Chlortrifluorid.[2]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iodfluorid lässt sich durch Reaktion von Iodtrifluorid mit Iod in Trichlorfluormethan bei tiefen Temperaturen darstellen.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Iodtrifluorid bei Webelements.com.
  2. a b c A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 459–460.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. a b M. Schmeisser, E. Scharf: Über Jodtrifluorid JF3 und Jodmonofluorid JF. In: Angewandte Chemie, 1960, 72, 9, S. 324, doi:10.1002/ange.19600720912.
  5. Rolf Werner Soukup: Chemiegeschichtliche Daten anorganischer Substanzen, Version 2020, S. 65 pdf.
  6. Thomas M. Klapötke, Inis C. Tornieporth-Oetting: Nichtmetallchemie. Wiley-VCH, Weinheim 1994, ISBN 3-527-29257-8.