Hildegard Zenker

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Hildegard Zenker (* 20. Oktober 1909 in Weißenfels; † 1999 in Berlin) war eine deutsche Fotografin.

Hildegard Zenkers Vater besaß eine Drogerie und ein Fotogeschäft. Die Tochter besuchte zunächst das Lyzeum und absolvierte dann eine Ausbildung an der Fotografischen Lehranstalt des Lette-Vereins in Berlin. Ihre Meisterprüfung legte sie in Halle an der Saale ab; anschließend bildete sie sich ein Jahr lang in England weiter.

Hildegard Zenker machte in den 1940er Jahren Karriere als Bildberichterstatterin. Viele ihrer Aufträge erhielt sie vom Deutschen Verlag, dem ehemaligen Ullstein Verlag. Ihre Bilder wurden oft in der Berliner Illustrirten Zeitung und im Silberspiegel veröffentlicht. Das Deutsche Rote Kreuz beauftragte sie mit Aufnahmen in Lazaretten an der Ostfront.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und nach sowjetischer Gefangenschaft[1] arbeitete Zenker für die Neue Berliner Illustrierte. Dort erschien z. B. 1946 ihre Serie Die Frauen von Leuna. Außerdem arbeitete sie für Die neue Demokratie im Bild. Diese Zeitschrift erschien in der französischen Besatzungszone. Für die Quick schoss sie 1948 in der Zeit der Luftbrücke Bilder in Berlin. Sie arbeitete auch für den Berliner Tagesspiegel. Die Abteilung „Künstler*innen-Archive“ der Berlinischen Galerie betreut Zenkers Nachlass.

Hilde Zenker war mit dem zwanzig Jahre älteren Pfarrer, Lehrer und Journalisten Otto Buchholz verheiratet. Die Ehe endete nach Aussage einer Nichte der Fotografin 1947 mit einer Scheidung.[1] Diese Angabe passt allerdings nicht ganz zu einer Biographie Buchholz’, laut der dieser schon vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten zum ersten Mal geschieden worden, 1949 aber „ein zweites Mal verheiratet“ gewesen sein soll.[2]

Ihr Atelier hatte Hildegard Zenker in der Ludwigskirchstraße 10a in Berlin.[3]

1992 erhielt sie ein Ehrenstipendium des Landes Berlin, 2009/10 wurde eine Ausstellung ihrer Werke in der Kunststiftung Poll gezeigt.[1][4]

Einzelnachweise

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  1. a b c Annabelle Seubert, Die Schwarz-Weiß-Seherin, 10. November 2009 in Der Tagesspiegel (online auf www.tagesspiegel.de)
  2. Otto Buchholz wurde laut den Angaben auf www.stiftung-bg.de am 22. Dezember 1895 oder 1889 in Solingen geboren. Der Pfarrerssohn absolvierte laut dieser Quelle das Gymnasium in Essen und studierte Geschichte und Theologie. Er arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg als Hilfsprediger in der Pfarrei in Dinslaken und ab Juli als Pfarrer in Stettin, gab diese Stelle aber Anfang 1923 auf, nachdem er mit sozialistischem Gedankengut vertraut geworden war und den Plan gefasst hatte, in Lohberg eine Volkshochschule für Bergarbeiter ins Leben zu rufen, weshalb er 1924 das Mittelschullehrerexamen ablegte. In dieser Zeit bezeichnete er sich offenbar als Schriftsteller. 1924 erhielt Buchholz eine Anstellung an der Polizeiberufsschule Magdeburg und trat in die SPD ein. Später wurde er Leiter der Polizeischule in Hannover. Von seiner ersten Frau, mit der er zwei Kinder hatte, wurde er geschieden, da er sich nach Aussage der Frau immer stärker dem Marxismus zugewandt hatte. Nachdem die Nationalsozialisten an die Macht gekommen waren, wurde Buchholz zunächst aus seiner beruflichen Stellung entlassen, einige Monate später, nachdem bei einer Razzia in seiner Wohnung kommunistische und marxistische Schriften gefunden worden waren, auch aus dem Staatsdienst. Er wurde im KZ Moringen inhaftiert und von dort im November 1933 ins KZ Oranienburg überstellt, aus dem er Ende März 1934 entlassen wurde. Danach zog er, als „wehrunwürdig“ eingestuft, nach Berlin, wo er Seifen und Fotografien verkaufte. Bei Kriegsende befand er sich in Weißenfels, wo er dann am Wiederaufbau und der Reorganisation des Schulamts beteiligt war. Er wurde Ministerialrat im Kultusministerium und 1948 Rektor einer Oberschule in Naumburg. Diese Stelle gab er im Juli 1949 wieder auf und übersiedelte nach Hannover, wo er persönlicher Referent Richard Borowskis wurde. 1951 starb er.
  3. Atelierstempel auf einer Aufnahme eines Werks von Erich Buchholz, die auf www.zvab.com angeboten wurde
  4. Eine Berliner Fotografin der 40er bis 60er Jahre auf poll-berlin.de