Guanidiniumcarbonat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Guadiniumcarbonat
Allgemeines
Name Guanidiniumcarbonat
Andere Namen
  • Diguanidiniumcarbonat
  • GUANIDINE CARBONATE (INCI)[1]
Summenformel C3H12N6O3
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 593-85-1
EG-Nummer 209-813-7
ECHA-InfoCard 100.008.923
PubChem 11650
Wikidata Q19687227
Eigenschaften
Molare Masse 180,17 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

1,29 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

231 °C[2]

Löslichkeit
  • leicht löslich in Wasser (450 g·l−1 bei 22 °C)[2]
  • schwer löslich in Ethanol und Aceton[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​318
P: 280​‐​305+351+338​‐​313[2]
Toxikologische Daten

1045 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Guanidiniumcarbonat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Guanidiniumsalze.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guanidiniumcarbonat kann durch Reaktion von Guanidinthiocyanat mit Kaliumcarbonat oder durch Reaktion von Nitroguanidin mit Ammoniumcarbonat gewonnen werden.[5]

Guanidiniumcarbonat ist ein brennbarer, schwer entzündbarer, feuchtigkeitsempfindlicher, kristalliner, weißer, geruchloser Feststoff, der leicht löslich in Wasser ist. Seine wässrige Lösung reagiert stark alkalisch.[2]

Er besitzt eine tetragonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe P41212 (Raumgruppen-Nr. 92)Vorlage:Raumgruppe/92.[6]

Guanidiniumcarbonat wird als starke organische Base und organisches Zwischenprodukt in Seifen und Kosmetikprodukten sowie in der Textilindustrie eingesetzt. Es wird auch zur Herstellung von Feinchemikalien und in Haarwaschmitteln verwendet. Es wird in verschiedenen Branchen eingesetzt, um verschiedene Zwecke zu erfüllen, wie z. B. in Kosmetika als Haarrelaxans, welches das Haar glättet, indem es dieses chemisch entkräuselt, in Waschmitteln als synergistisches Mittel und für Mikroverkapselungsverfahren für Selbstdurchschreibepapier.[3]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eintrag zu GUANIDINE CARBONATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 28. Dezember 2019.
  2. a b c d e f g h Eintrag zu Guanidiniumcarbonat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 15. Januar 2019. (JavaScript erforderlich)
  3. a b Datenblatt Guanidine carbonate, 98% bei Alfa Aesar, abgerufen am 15. Januar 2019 (Seite nicht mehr abrufbar).
  4. Datenblatt Guanidiniumcarbonat bei Merck, abgerufen am 15. Januar 2019.
  5. PrepChem.com: Synthesis of GUANIDINE CARBONATE - PrepChem.com, abgerufen am 15. Januar 2019.
  6. J. M. Adams, R. W. H. Small: The crystal structure of guanidinium carbonate. In: Acta Crystallographica Section B Structural Crystallography and Crystal Chemistry. 30, 1974, S. 2191, doi:10.1107/S0567740874006716.