Frank Richard Perls

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Frank Richard Perls (geboren 23. Oktober 1910 in Berlin; gestorben 9. Februar 1975 in Beverly Hills) war ein deutschamerikanischer Kunsthändler.

Frank Richard Perls war ein Sohn des seinerzeitigen Diplomaten und späteren Kunsthändlers Hugo Perls und der Käthe Kolker. Sein Bruder Klaus Gunther Perls war ebenfalls Kunsthändler, der Bruder Thomas Alfred Perls (1923–1982) war Ingenieur bei Lockheed.

Perls studierte Kunstgeschichte in Freiburg im Breisgau, Wien, München und Berlin. Einer seiner Lehrer in Freiburg war Hans Jantzen. Als seine Mutter 1932 die Galerie Käthe Perls in Paris eröffnete, folgte Perls ihr. 1937 emigrierte er in die USA und gründete zusammen mit seinem Bruder Klaus die Perls Galleries in Manhattan. 1939 ging er nach Hollywood, wo er seine eigene Galerie eröffnete. Im Zweiten Weltkrieg war Perls Soldat der US-Army, 1944 war er als Infanterist in der Normandie stationiert und wurde beim Vorrücken in Deutschland als Übersetzer eingesetzt. In einem Banktresor in Eichstätt fand Perls zusammen mit dem Soldaten Martin Dannenberg eine maschinenschriftliche Kopie der Nürnberger Gesetze mit der Unterschrift Hitlers.[1] Zurück in den USA verlegte er die Frank Perls Gallery nach Beverly Hills. Perls Spezialgebiete waren die Kölner Malerschule des 15. Jahrhunderts und die zeitgenössische Kunst, doch er erzeugte 1953 auch Aufsehen mit einer Retrospektive der Modeschöpferin Claire McCardell.[2] Er deckte einige Kunstfälschungen auf und schon im Jahr 1967 unrechtmäßige Nachgüsse von Skulpturen Alberto Giacomettis.

Perls war mit Pablo Picasso und Henri Matisse befreundet, daraus resultierte seine eigene Kunstsammlung, die auch Werke von Georges Braque und Henri de Toulouse-Lautrec enthielt.

Perls war Mitglied des Kuratoriums des Los Angeles County Museum of Art und Vorstandsmitglied des amerikanischen Kunsthändlerverbandes.

  • Perls, Frank Richard, in: Ulrike Wendland: Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil. Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler. München: Saur, 1999, ISBN 3-598-11339-0, S. 504f.
  • Perls, Frank Richard, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München: Saur 1980, S. 553
  • Important paintings and prints : property of various owners including the estate of Frank Perls and the UC San Diego Foundation. Los Angeles: Parke-Bernet Sotheby, 1976

Einzelnachweise

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  1. Martin Dannenberg papers. Photographs, 1945 , United States Holocaust Memorial Museum, abgerufen am 24. Januar 2021.
  2. The Claire McCardell Story. In: The New School Archives: Digital Collections. 19. Mai 1953, abgerufen am 24. Januar 2021 (englisch).