Emanuele Gerada

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Emanuele Gerada (* 18. Mai 1920 in Żejtun, Malta; † 21. Januar 2011 in Msida, Malta) war ein Diplomat des Heiligen Stuhls.

Emanuele Gerada studierte nach dem Besuch des Lyceums Theologie und Philosophie am Priesterseminar in Malta und an der Universität Malta. Am 1. August 1943 empfing er durch den Weihbischof von Malta, Emanuel Galea, die Priesterweihe. 1944 absolvierte er ein Nachdiplomstudium an der University of Nottingham. 1952 wurde er an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Kirchenrecht promoviert. Er trat in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein und erhielt eine Ausbildung an der Pontificia Accademia Ecclesiastica in Rom. 1952 wurde er Attaché an der Apostolischen Internunciatur in Ägypten. 1953 wurde Emanuele Gerada privater Kammerherr von Papst Pius XII. 1956 wechselte er als Sekretär an die Apostolische Internuntiatur in Indien, kurz darauf aufgrund des Todes des Nuntius als Sekretär und Geschäftsträger der Nuntiatur in Dublin. Von 1960 bis 1964 war er Prüfer der Nuntiatur und Geschäftsträger in Tokio, danach Mitglied der Apostolischen Delegation in Mexiko. 1965 wurde Gerada Berater der Nuntiatur und inländischer Prälat von Papst Paul VI.; 1966 erfolgte die Bestellung zum Geschäftsträger der Nuntiatur in Kigali, Ruanda.[1]

Papst Paul VI. ernannte ihn am 15. Februar 1967 zum Titularbischof von Nomentum und zum Weihbischof in Malta. Der Erzbischof von Malta, Michael Gonzi, spendete ihm am 18. Juni 1967 die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren Emanuel Galea, Weihbischof in Malta, und Patrick Joseph Dunne, Weihbischof in Dublin. Zur Unterstützung Gonzis wurde Gerada am 6. April 1968 zum Koadjutorerzbischof von Malta ernannt.

Am 8. November 1973 wurde er zum Titularerzbischof pro hac vice von Nomentum erhoben und zum Apostolischen Nuntius in El Salvador und Guatemala ernannt. Am 15. Oktober 1980 wurde er zum Apostolischen Pro-Nuntius in Pakistan ernannt. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 4. Februar 1989 zum Apostolischen Nuntius in Irland. Am 17. Oktober 1995 nahm Johannes Paul II. seinen altersbedingten Rücktritt an, woraufhin Gerada seinen Altersruhesitz in Malta nahm. Er verstarb im Mater Dei Hospital in Msida und wurde im Familiengrab in Żejtun beigesetzt.[2]

Emanuele Gerada war Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem in Malta.[3]

Erzbischof Gerada hatte wesentlichen Einfluss bei der Vermittlung im Streit zwischen der katholischen Kirche und der Malta Labour Party in den 1960er Jahren. Sein Vermittlungsvorschlag am Karfreitag des Jahres 1969 beendete den Konflikt zwischen dem damaligen Ministerpräsidenten Dom Mintoff und Erzbischof Gonzi.[4]

Emanuele Gerada stand als Nuntius in El Salvador im Fokus der ersten Konfrontation von Óscar Romero mit der amtlichen Kirchenleitung.[5]

Einzelnachweise

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  1. Titħabbar il-mewt tal-Isqof Emanuel Gerada, Bistum Gozo, 21. Januar 2011
  2. Bishop Emmanuel Gerada Passes away, Malta Independent, 22. Januar 2011 (englisch)
  3. Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem (Memento vom 20. September 2010 im Internet Archive), aufgerufen am 21. Januar 2011
  4. „Archbishop Emanuel Gerada passes away“, Times of Malta, 21. Januar 2011
  5. Andreas R. Batlogg, David Neuhold, Gotthard Fuchs, „Die Kirchenkritik der Mystiker: Prophetie aus Gotteserfahrung.“, W. Kohlhammer Verlag 2005, Seite 468
VorgängerAmtNachfolger
Girolamo PrigioneApostolischer Nuntius in El Salvador
1973–1980
Lajos Kada
Girolamo PrigioneApostolischer Nuntius in Guatemala
1973–1980
Oriano Quilici
Giulio EinaudiApostolischer Nuntius in Pakistan
1980–1989
Luigi Bressan
Gaetano AlibrandiApostolischer Nuntius in Irland
1989–1995
Luciano Storero
-- Großprior der Statthalterei Malta des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem
1995–2011
Paul Cremona OP