Eduard Mall

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Eduard Mall (* 27. August 1843 in St. Wendel; † 10. April 1892 in Heidelberg) war ein deutscher Romanist und Anglist.

Mall war ein Sohn des St. Wendeler Kaufmanns Karl Mall und dessen Frau Maria geb. Hallauer. Nach dem Besuch des Progymnasiums in seiner Vaterstadt wechselte er an das Gymnasium zu Trier,[1] wo er im Herbst 1862 das Abitur ablegte.[2]

Mall nahm im April 1863 das Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn auf,[3] wechselte nach drei Semestern an die gleichnamige Berliner Universität,[4] wo er weitere fünf Semester studierte und daneben an den von Ludwig Herrig organisierten neuphilologischen Seminarübungen teilnahm.[1] Er promovierte schließlich in Halle an der Saale mit einer Arbeit über Marie de France, eine anglonormannische Schriftstellerin des 12. Jahrhunderts,[5] und habilitierte sich 1871 in Breslau mit einer Schrift über ein altenglisches Schauspiel zum Abstieg Christi in die Unterwelt[6] und dem Probevortrag Das altfranzösische Volksepos und seine Bedeutung für die allgemeine Literaturgeschichte.[7] 1873 wurde er außerordentlicher Professor für Romanistik und Anglistik in Münster, von 1874 bis 1890 hatte er die gleiche Doppelprofessur in Würzburg inne. Einen Ruf an die Universität Greifswald hatte Mall 1878 abgelehnt. Im Sommer 1888 wurde er wegen Krankheit beurlaubt und 1890 in den Ruhestand versetzt. Mall litt unter Verfolgungswahn, weswegen er in die Kreis-Irrenanstalt Klingenmünster aufgenommen wurde. Im September 1891 als gebessert entlassen, nahm das Leben Malls im Jahr darauf im Alter von 48 Jahren jedoch ein tragisches Ende.[8]

  • Nachruf (unter Nachrichten) in Allgemeine Zeitung (München). Nr. 140 vom 20. Mai 1892, Beilage Nr. 118, S. 8 (online bei: digiPress).
  • Nachruf in Romania. Recueil trimestriel consacré à l'étude des langues et des littératures romanes 21 (1892), S. (622) (in franz. Sprache) (online als PDF bei: Persée).
  • Max Müller: Die Geschichte der Stadt St. Wendel von ihren Anfängen bis zum Weltkriege. St. Wendel 1927, S. 678 f.
  • Meyers Grosses Konversations-Lexikon s. v. (siehe Weblinks)

Einzelnachweise

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  1. a b Eduardus Mall de vita sua. In: De aetate rebusque Mariae Francicae … (s. unter 'Werke'), S. (59).
  2. Königliches Friedrich Wilhelms-Gymnasium zu Trier 1563–1913. Festschrift zur Feier des 350jährigen Jubiläums der Anstalt am 6. bis 8. Oktober 1913. Jacob Lintz, Trier 1913, Anhang (Verzeichnis der Direktoren, Lehrer und Abiturienten des Königlichen Friedrich Wilhelms-Gymnasiums vom Jahre 1815 ab), S. 52 (online bei Internet Archive).
  3. Amtliches Verzeichniß des Personals und der Studirenden der Königlichen Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn für das Sommer-Halbjahr 1863. Odenkirchen, Bonn [1863], S. [14] (online bei Universitäts- und Landesbibliothek Bonn).
  4. Amtliches Verzeichnis des Personals und der Studierenden der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Auf das Winterhalbjahr von Michaelis 1864 bis Ostern 1865. Schade, Berlin 1864, S. 26 (online als PDF bei Open-Access-Publikationsserver der Humboldt-Universität).
  5. De aetate rebusque Mariae Francicae … (s. unter 'Werke').
  6. The Harrowing of Hell … (s. unter 'Werke').
  7. English Departement Münster. Department history.
  8. Adalbert Hämel: Die romanische Philologie in Würzburg. In: Aus der Vergangenheit der Universität Würzburg. Festschrift zum 350jährigen Bestehen der Universität. Hrsg. von Max Buchner. Springer, Berlin / Heidelberg 1932, S. 255–267, S. 258 (als Vorschau online bei Google Books).
  9. Vgl. dazu Karl Böddeker: Christi Höllenfahrt (The Harrowing of Hell). Ein Miracle Play. In: Ders.: Altenglische Dichtungen des Ms. Harl. 2253. Mit Grammatik und Glossar. Weidmann, Berlin 1878, S. 264–284 (online bei Corpus of Middle English Prose and Verse); Nachdruck: Hansebooks, Norderstedt 2016, ISBN 978-3-7434-8417-7.
  10. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1886. München [1886], S. 65 (online bei Google Books).