Diskussion:Okulomotoriusparese

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von WolfgangRieger in Abschnitt Obliquusaffektion
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Obliquusaffektion

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Ich bearbeite gegenwärtig den Krankenbericht von Josef Breuer in Studien zur Hysterie auf Wikisource. Dabei taucht der Begriff der „Obliquusaffektion“ auf, den ich nicht sicher einer aktuellen Terminologie zuordnen kann. Ist darunter eher eine Trochlearisparese oder eher eine Okulomotoriusparese zu verstehen? Oder handelt es sich um eine andere Sehstörung? Der Absatz lautet:

„Linksseitiger Hinterkopfschmerz; Strabismus convergens (Diplopie) durch Aufregung bedeutend gesteigert; Klage über Herüberstürzen der Wand (Obliquusaffektion). Schwer analysierbare Sehstörungen; Parese der vorderen Halsmuskeln, so daß der Kopf schließlich nur dadurch bewegt wurde, daß Patientin ihn nach rückwärts zwischen die gehobenen Schultern preßte und sich mit dem ganzen Rücken bewegte.“

WolfgangRieger 22:14, 5. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Der Begriff "Obliquusaffektion" weist in dieser Konstellation eher auf den M. obliquus superior (innerviert durch den N. Trochlearis), als auf den M. obliquus inferior (innerviert durch den N. Oculomotorius) hin. Eine Esotropie (strabismus convergens) passt eher zu einer Störung des M. obl. superior, besonders beim Blick nach unten, ist jedoch bei kombinierten Störungen aller durch den N. III innervierten äusseren Augenmuskeln auch hier nicht ausgeschlossen.
"Herabstürzen" der Wand könnte (!) für rotatorische Doppelbilder sprechen, die wiederum bei einer Trochlearisparese in Form einer Exzyklotropie auftreten, jedoch wiederum auch bei einer Okulomotoriusparese vorkommen können. Weiteren Aufschluß würde allenfalls die Lage der Doppelbilder (vertikal, verkippt, horizontal) und natürlich eine eingehendere Befundung der Schielabweichung bringen. Gibt es vielleicht ein altes Foto oder eine Zeichnung, die man sich mal anschauen könnte? Manchmal kann man darauf tatsächlich einiges erkennen. Gruß - Claudio Verfürth --CV 08:57, 6. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Leider nein. Es handelt sich um einen historischen Fall aus den Anfangszeiten der Psychoanalyse. Aber vielen Dank für die Information. WolfgangRieger 19:40, 6. Nov. 2007 (CET)Beantworten