Diskussion:Macbeth (Shakespeare)

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Andreas Werle in Abschnitt Lady Macbeth
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Voodoo Mcbeth nur mit Schwarzen besetzt?

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Vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen. Es gibt da eine Inszenierung von Orson Welles, die auch im umseitigen Artikel kurz erwähnt wird, in der alle Rollen mit schwarzen Schauspielern besetzt wurden und die als Voodoo Mcbeth bezeichnet wurde. Auch im Artikel wurde die rein schwarze Besetzung erwähnt, nebst einen Fotos der Inszenierung mit Mcbeth in der Mitte, der so gar nicht schwarz aussieht. Besser zu sehen vielleicht hier auf dem Foto mit ihm und Lady Mcbeth:

Jack Carter spielte in der Titelrolle Macbeth, Edna Thomas Lady Macbeth

Info und Foto passen für mich nicht zusammen. Weiß jemand wo der Fehler liegt oder ich einen Gedankenfehler mache? Oder ist Carter einfach nur ein recht hellhäutiger Schwarzer? Die Frage stelle ich mir auch bei anderen Schauspielern aus der Besetzung. Habe zwar vor kurzem größere Teile eines Films sehen können (Sneak hier), der sich mit der Entstehung des Stückes beschäftigt, aber so richtig schlau bin ich in der Sache noch immer nicht geworden.

Danke schonmal für alle Antworten / Einschätzungen. --IgorCalzone1 (Diskussion) 08:15, 27. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Die englischsprachige Wikipedia führt Jack Carter zumindest in der Kategorie „African-American male actors“. Zu Edna Thomas gibt es keinen Artikel, im Voodoo Macbeth steht allerdings zu ihrer Rolle, „Both Carter and Thomas were light-skinned and wore dark makeup in order to avoid looking different from the rest of the cast“ mit Quellenangabe (ich glaube, auf Seite 102: [1]. Gruß, --Vexillum (Diskussion) 09:02, 27. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ergänzend noch Folgendes: Laut Barbara Leaming und anderen zeitgenössischen Rezensionen der Aufführung war Jack Carter wohl eindeutig von gemischter Herkunft („mixed-race“); in seinen diversen Selbstdarstellungen soll er sich Leaming zufolge je nach Situation als „the son either of a black American showgirl and a white European nobleman or of a famous white actress and her black servant“ ausgegebenen haben (vgl. Barbara Leaming: Orson Welles - A Biography. Viking Penguin Inc., New York 1985, S. 101.)--WeiteHorizonte (Diskussion) 13:16, 27. Mai 2021 (CEST)Beantworten

C. Brooks: Das nackte Kind und der Mantel der Mannhaftigkeit

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In den Literaturangaben zum Werk wurde Cleanth Brooks: Das nackte Kind und der Mantel der Mannhaftigkeit. In: Cleanth Brooks: Paradoxie im Gedicht. Zur Struktur der Lyrik. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Rolf Dornbacher. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1965, S. 42–70, hinzugefügt.

Brooks ursprünglich 1947 veröffentlichter Essay The Naked Babe and the Cloak of Manliness in The Well Wrought Urn (erneut veröffentlicht 1960) mag zwar rezeptionsgeschichtlich durchaus eine gewisse Relevanz vor allem im Hinblick auf die Auseinandersetzung des New Criticism mit dem shakespeareschen Werk haben, liefert aber keine umfassendere (Gesamt-)Deutung oder Auseinandersetzung eines ausgewiesenen Shakespeare-Forschers oder Kenners mit dem Drama, sondern beschränkt sich im Wesentlichen auf eine sehr spezifische Betrachtung einiger ausgesuchter Einzelpassagen, deren Metaphorik oder Bildhaftigkeit zudem als reine Poesie unter Abstraktion der jeweiligen dramatisch-theatralischen Dimensionen - anders als etwa bei Wolfgang Clemen in The Development of Shakespeare’s Imagery (Routledge, London 1977, beispielsweise S. 92-102) - analysiert werden. Vgl. dazu z.B. die Darstellung bei Manfred Pfister:WI(E)DERGELESEN: WOLFGANG CLEMEN, "SHAKESPEARES BILDER" in Poetica, Vol. 29, No. 3/4 (1997), S. 624-635, hier besonders zu Brooks Essay S. 627ff.

Brooks auf wenige Werkzeilen oder -stellen begrenzter Deutungsansatz sollte daher nicht unter der gegenwärtigen Standard- oder Überblicksliteratur zu diesem Stück angeführt werden, sondern ggfs. in dem entsprechenden Abschnitt zur Rezeptions- und Wirkungsgeschichte des Werkes ergänzend thematisiert werden, da anderenfalls eine nahezu unbegrenzte Anzahl weiterer in der langen Wirkungsgeschichte des Werkes ebenso bedeutsamer, wenn nicht gar wesentlich relevanterer Einzeluntersuchungen genannt werden könnten und auch müssten.--WeiteHorizonte (Diskussion) 21:21, 31. Jul. 2021 (CEST)Beantworten

+1, habe mich auch gefragt was das soll, aber der Benutzer Jürgen Engel hat freundlicherweise den Artikel zu Cleanth Brooks angelegt und wollte jetzt wohl sein Werk ein bisschen streuen. Das ist verständlich und ehrenwert, aber hier leider sinnlos. LG -- Andreas Werle (Diskussion) 21:29, 31. Jul. 2021 (CEST)Beantworten
Besten Dank für die nützlichen Hinweise, die ich aufmerksam gelesen habe –, auch jenen Kommentar vom ehrenwerten Andreas Werle. --Jürgen Engel (Diskussion) 22:23, 31. Jul. 2021 (CEST)Beantworten

Lady Macbeth

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Also der single Purpose-Account ist der Meinung, dass das hier unbelegt und irreführend sei und deshalb hier nichts zu suchen hat. Das ist aber belegt, denn es steht so bei Suerbaum: Sh. hat die Figur der Lady Macbeth so konstruiert, dass sie diesen Funktionen ... (und als) Repräsentantin des bösen Prinzips voll gerecht wird ... (Suerbaum, Dramen, S. 130). Tja, bei Sh. ist eine Frau Repräsentantin des Bösen. Und was machen wir da, Shakespeare verbrennen? :-D LG --Andreas Werle (Diskussion) 15:10, 21. Mai 2022 (CEST)Beantworten

+1 Ähnlich wie Suerbaum (Dramen S. 130-132) betrachtet auch Horst Breuer in seiner Deutung des Stückes als „Drama der Naturentfremdung“ die Charakterentwicklung von Lady Macbeth von einer „ehrgeizigen Rationalistin“ zur Entsagung „einer naturhaft begrenzten Existenz“ und Abkehr von der „herkömmlichen Leiblichkeit und Affektwelt“ thematisch im Einklang mit den drei Hexen als „mannweibliche(n) Zwitterwesen“ und Verkörperung des Naturwidrigen. Dabei verweist Breuer exemplarisch als Textbeleg auf Passagen wie I,5,40-54 („Unsex me here“, „make thick my blood“, „take my milk for gall“ ...), in denen L.M. die übernatürlichen Kräfte des Bösen anruft, um sie aus „Traditionsenge“ und „Naturverfallenheit“ zu befreien (vgl. Interpretationen, Shakespeares Dramen, S. 344 f.). Vergleichbar auch die Deutungshinweise von Sabine Schülting im Shakespeare-Handbuch (S. 558 f.) oder unter Einbezug des sozio-kulturellen Hintergrunds die Ausführungen von A. R. Braunmüller in seiner New-Cambridge-Ausgabe des Werkes (z.B. Introduction, S. 29-43). LG--WeiteHorizonte (Diskussion) 10:46, 22. Mai 2022 (CEST)Beantworten
Guten Morgen WH, ich hoffe es geht Dir ausreichend gut. Ich bin nicht zufrieden. Wenn wir mal weit ausholen, dann ist die Figur der LM ja schon problematisch und sie unterscheidet sich auch von anderen weiblichen Charakteren in Sh.'s Dramen, die negativ konnotiert oder attribuiert werden. Hamlet verachtet Ophelia (get thee to a nunnery), weil er sie im Bund mit Claudius und ihrem Vater wähnt und weil er den Hass auf seine Mutter auf sie ausdehnt. Unabhängig davon wird Ophelia nicht negativ gezeichnet. Es ist also die Misogynie Hamlets, einer Figur im Drama, keine strukturelle Frauenfeindlichkeit im Drama selbst. Das scheint mir bei Macbeth anders zu sein. Hier hat die Misogynie eine intensivere Qualität und zwar, weil das Stück eine Verbeugung vor dem Dämonenglaube und dem Frauenhass von König James ist, dem zu Ehren Sh. den Macbeth geschrieben hat. Wenn das stimmt, dann muss man fragen wie eindimensional die Boshaftigkeit der LM angelegt ist. Die "Bad Girls" in King Lear (Sabine Schülting) kann man ja durchaus als Rebellinnen gegen einen tyrannischen Vater ansehen. Und sie haben ja - anfangs - allen Grund, dem Alten zu misstrauen. Wenn er Cordelia aus einer Laune heraus verstößt, wie lange wird es dauern, bis er dasselbe mit ihnen macht? LG --Andreas Werle (Diskussion) 12:05, 22. Mai 2022 (CEST)Beantworten