Diskussion:Erzähler

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Erste Anmerkungen

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Ist Jewgraw wirklich der Erzähler in Doktor Schiwago? Im Grunde bildet seine Geschichte doch nur eine Rahmenhandlung, die manchmal in die Haupthandlung eingeschoben werden. Die meisten Filme sind doch aus autorialer, neutraler Perspektive gefilmt. Personenperspektive kommt nur für kurze Passagen vor (z.B. in Cassablanca, erinnert sich Rick an Paris). Wahrscheinlich gibt es Filme mit anderer Erzählperspektive, aber ich kenne sie nicht und Schiwago war kein gutes Beispiel. Shug 13:03, 9. Aug 2004 (CEST)

Doch, doch. "Doktor Schiwago" ist ein Beispiel für einen Film, bei dem das gesamte Geschehen von der Stimme eines Erzählers begleitet wird. Man hört da Sätze, wie "Als Jurij nach Moskau zurückkehrte, musste er feststellen, dass ..." Der Erzähler weiß, wie sich die Sachen entwickelt haben. Unklarheit hat er zum Erzähl-Zeitpunkt nur darüber, was mit der Tochter von Jurij und Lara geworden ist.
Ähnlich gestrickt wie "Doktor Schwiwago" ist "City of God" (wenn auch thematisch sehr unterschiedlich). Der Erzähler in "City of God" nennt sich "Buscape". Es gibt Szenen, in denen er selber beteiligt ist, in anderen Szenen ist er einfach nur der Chronist der Ereignisse. Seine eigenen Haltungen zum Dargestellten sind dabei ahnbar. (Er tendiert zum solideren Leben.)
Andere Filme aus neuerer Zeit, die einen Ich-Erzähler haben: "L'Auberge Espagnole" und "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran". (Wie war es noch gleich mit "Die wunderbare Welt der Amelie"? Vermutlich auch das ein Film mit Ich-Erzähler(in)).
Ansonsten ... ich finde deine Ergänzungen zum Text gut. Dass in einem Film die Bilder stärker wirken als die Stimme eines Erzählers - man kann es sicherlich so sagen. --Kerbel 14:35, 9. Aug 2004 (CEST)
Ich jedenfalls habe jetzt was zum Nachdenken. Ich dachte Erzähler ist in der Literatur konstitutiv, im Film gibt es nur die Möglichkeit des autkorialen allwissenden Erzählers - aber das stimmt offensichtlich nicht. Ich werd das nächste mal im Kino mal genauer hinschauen. Shug
Allmählich erinnere ich mich daran, wie das in dem Amelie-Film gelaufen ist. Dort gab es Erzähler-Äußerungen wie: "Herr Legrand tut folgende fünf Sachen gerne: ..." (Es folgte dann eine Aufzählung von Marotten des Herrn Legrand.) Der Erzähler kennt da also seine Leute bis in die sehr privaten Details. Es handelt sich also um einen auktorialen Erzähler. Ich-Erzähler und auktoriale Erzähler (im Stanzelschen Sinne) gibt es in Filmen ganz sicher gerade so wie auch in den Romanen. Die dritte Stanzelsche Kategorie (personaler Erzähstil) lässt sich jedoch allem Anschein nach nicht auf das Kino übertragen. --Kerbel 14:12, 13. Aug 2004 (CEST)
Ich finde das Thema allmählich total interessant, muss aber gestehen, ich kann da nur mit gesundem Menschenverstand argumentieren, ich bin kein Filmfachmann. Mir scheint demnach, es gibt im Film manchmal einen expliziten Erzähler, der aus dem off die Handlung kommentiert und der ich und er-Erzähler sein kann und wahrscheinlich doch auch personal. (Ich kenn Erzählstil als Erzählkategorie nach Petersen, deshalb hab ich vielleicht ein wenig andere Begriffe). In der Literatur ist der implizite Erzähler, der sich nie an den Leser wendet aber sicher häufiger. Gibt es das auch im Film? Kann man in Filmen ohne expliziten Erzähler Erzählkategorien/Erzählerstile feststellen? Wie gesagt, ich hab etwas zum Nachdenken. (Ich hoffe, du verstehst, was ich meine) Shug

Erzähler in Autobiographie

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Ich habe diesen Punkt gelöscht, mit dem Bsp. Reich-Ranicki, weil es Erzähler nur in fiktionaler Literatur geben kann. Shug

Na ja. Da geht es darum, was für einen Leser man sich vorstellt. Ich bin einfach mal von einem Artikel-Leser ausgegangen, der sich unter einem Erzähler eher wenig vorstellen kann und den man langsam zu dem Thema hinführen sollte. Der jetzige Text geht von einem Leser aus, der von Anfang an weiß, worum es geht. Das geht natürlich auch. --Kerbel 14:35, 26. Aug 2004 (CEST)
Also hab ich es wieder rein gesetzt. Mit dem Bsp. Karl May hab ich ja selbst zugegeben, dass das alles nicht so einfach ist. Shug 19:13, 26. Aug 2004 (CEST)
Shug, vielleicht solltest du mal ein bisschen weniger spekulieren und mehr Literaturtheorie lesen. Natürlich hat eine Autobiographie einen Erzähler, wie jeder narrative Text. Es gibt zahlreiche Erzähltheorien (siehe mein Beitrag auf Diskussion:Typologisches Modell der Erzählsituationen). Ich weiß nicht, ob man die alle aufnehmen muss, aber erwähnen und vor allem differenzieren sollte man sie schon - es ist nämlich nicht alles derselbe Käse. Nicht böse gemeint! --Fb78 post 14:17, 18. Mär 2005 (CET)

Am häufigsten ist es keine Person

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Der Erzähler eines Prosatextes kann eine Peron sein (in der Ich-Erzählung, manchmal in der Er-Erzählung) im häufigsten Fall der neutralen Er-Erzählung ist es aber keine Person!!!! Shug 15:25, 15. Nov 2004 (CET)

Unreliable Narrator

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Ich habe mir den unzuverlässigen Erzähler mal in der englischen Wikipedia angesehen, und da klang er nicht sehr dekonstruiert The Catcher in the Rye und The great gatsby haben ja feste Erzähler, wenn auch verunsicherte oder eben perspektivische. Deshalb hätte ich gern eine genauere Erklärung. Der Hinweis auf Dekonstruktion scheint mir dagegen plausibel. Shug 10:08, 9. Mär 2005 (CET)