DJ Kitsune

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
DJ Kitsune, 2012

DJ Kitsune (* 31. Juli 1979 in Ilmenau; bürgerlich Philipp Senkpiel[1]) ist ein deutscher DJ, Musikproduzent, Gründer und Betreiber eines Independent-Label und Verleger. Er entstammt der Frankfurter Hip-Hop-Szene und ist vor allem durch seine Radiosendungen, Mixtapes, DJ-Gigs und Touren mit Rappern wie Azad,[2][3] Curse, Jonesmann oder Pal One bekannt. DJ Kitsune gewann 2006 die Auszeichnung des „Best National DJ 2006“ der deutschen Hip-Hop Website Hiphop.de[4] und wurde im gleichen Jahr bei den Justo's Mixtape Awards in New York für den Preis des „Best International Mixtape DJ“ nominiert. DJ Kitsune gilt heute als eines der Aushängeschilder der deutschen Hip-Hop-DJs und als langjähriger Förderer für Musiker und Komponisten. Das Online-Magazin Jetzt.de der Süddeutschen Zeitung bezeichnet DJ Kitsune als Anwärter auf den Titel „Hardest Working Men in German HipHop-Business“.[5][6]

DJ Kitsune begann seine DJ-Karriere mit ersten Mixtapes und gemixten Radiosendungen in den Jahren 1997 und 1998. Maßgeblich inspiriert und beeinflusst von Frankfurter Szene-Größen wie DJ C.A.L.I.P.H., Roey Marquis II.[3] und DJ Chubby B., spezialisierte sich DJ Kitsune auf Hip-Hop, RnB und Reggae-Musik und spielte seine ersten Club-Gigs in legendären Frankfurter Discotheken wie dem Funkadelic, Nachtleben und Cooky's. Über Residencies im Opium (Frankfurt), 50 Grad (Mainz), O25 (Frankfurt) und ab 2004 dem Unity (Frankfurt) wurde Kitsune einem breiten Publikum bekannt. Parallel dazu war DJ Kitsune seit 1999 wöchentlich im Radio zu hören. An der Seite von Chubby B. und B.A. stand Kitsune jeden Montag bei der Sendung „Dope Beats“ bei Hr XXL an den Plattenspielern.[1][7] Später war Kitsune als DJ auf Shade45 in den USA[8] und JAM FM in Deutschland[9] zu hören.

Kitsunes Karriere als Live-DJ für deutsche Rap-Stars begann mit einem Engagement des Frankfurter Künstlers Jonesmann im Jahre 2003. Als Jonesmann als Support-Act für Azads „Faust Des Nordwestens-Tour“ angefragt wurde, wurde Kitsune zunächst nur von Jonesmann, kurz darauf jedoch auch von Azad als alleiniger DJ für die ganze Tour angeheuert.[2] Im direkten Anschluss an diese Shows übernahm Kitsune auch den Posten des Live-DJs für alle weiteren Azad-Shows der nächsten 3 Jahre, inklusive der „Auf Die Harte Tour“, die Azad als Co-Headliner mit Bushido bestritt. Nach der Trennung von Azad und der Kooperation mit Bozz Music,[10] spielte Kitsune (in Co-Regie mit Kool DJ GQ) ab 2008 eine Club-Tour mit Curse, vereinzelte weitere Shows, wie z. B. auf dem Splash folgten.

Im Laufe seiner Karriere stand Kitsune außerdem für u. a. Rasul (Square One), Pal One, Kool Savas, Cappadonna, Samy Deluxe, Bushido, Jeyz, Jamil & Jamal, Kurz Und Bündig, Mars Und Sti, Warheit und Lunafrow als DJ auf der Bühne. Für seine zahlreichen Mixtapes wurde Kitsune 8-mal in seiner Karriere mit dem Titel „Mixtape Des Monats“ des deutschen Hip-Hop-Magazins Juice ausgezeichnet und im Jahre 2006 für den Titel „Best International Mixtape DJ“ bei den renommierten Justo's Mixtape Awards in New York nominiert. Damit gilt DJ Kitsune als einer der erfolgreichsten deutschen Mixtape-DJs der Hip-Hop-Szene. Zeitgleich wurde DJ Kitsune als einziger deutscher Vertreter eingeladen, den Shadyville DJs beizutreten,[11] einer Vereinigung einflussreicher DJs unter Führung von 50 Cents DJ Whoo Kid,[11] zu der u. a. auch DJ Cut Killer und Tim Westwood gehören. Als Teil dieser Berufung bekam DJ Kitsune auch Sendeplätze für eigene Shows auf Shade45, dem Radiosender von Eminem unter dem Dach von Sirius XM Radio in den USA & Kanada. DJ Kitsune gilt als einer der herausragenden deutschen Club-DJs und spielt regelmäßig Shows in ganz Europa und den USA. Insbesondere sein schneller, New York-inspirierter Auflegestil und die Mischung aus brandneuen Songs und vielen Klassikern zeichnen seine Live-Shows aus.

Starting Lineup

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Namen Starting Lineup ist die von DJ Kitsune im Jahre 1999 ins Leben gerufene Management-Agentur[3] mit angeschlossenem Label[12] bekannt.[11] Ursprünglich als Booking-Agentur für die befreundeten DJs Chubby B., C.A.L.I.P.H., Biz, Giu und Kitsune vorgesehen, entwickelte sich Starting Lineup schnell zu einem eigenen Label, das seit 2001 zahlreiche Veröffentlichungen auf Vinyl, CD, DVD und Musikkassette hatte. Künstler wie Jonesmann, Azad, Curse, Rasul, Pal One, DJ Kitsune, Statik Selektah, Xavier Naidoo (um nur einige zu nennen) haben alle mit Gastauftritten, eigenen Songs oder ganzen Alben zum Katalog des Labels Starting Lineup beigetragen. Während das Label anfänglich vermehrt Vinyl-Platten auf den Markt brachte, sind die letzten Alben nur noch auf CD oder als digitaler Release erschienen. Zeitgleich hatte Starting Lineup sich stets um das Management und die Vermarktung von befreundeten und label-eigenen Künstlern gekümmert. Dazu zählten zeitweise (teilweise auch bis heute andauernd) u. a. Jonesmann, Pal One, Rasul, Sti, Crada, Hila Bronstein, DJ Kitsune, Kaled Ibrahim und Nicodemus. DJ Kitsune ist Gründungsmitglied und Geschäftsführer (gemeinsam mit Markus N. Ernst) von Starting Lineup.

Im Jahre 2008 wurde die Verlags-Edition „SL AllStars“ gegründet.[13] „SL AllStars“ ist im Hamburger Verlagshaus AMV Talpa beheimatet und verlegt die Texter und Komponisten Crada, DJ Kitsune, Markus N. Ernst und Hila Bronstein. Zu den von „Edition SL AllStars“ verlegten Titeln zählen u. a. „Fireworks“ von Drake feat. Alicia Keys (2010 Universal Music),[11] „Hyyerr“ von Kid Cudi feat. Chip Tha Ripper (2009 Universal Music),[11] „Get That Paper“ von D-Block feat. Sheek Louch, Styles P., Jadakiss & S.I. (2009 D-Block/E1 Entertainment) sowie viele weitere von Crada produzierte Musikstücke.[14]

Seit den ersten Tagen seiner Karriere war DJ Kitsune im Radio aktiv. Während es 1998 noch erste Mixe auf dem Frankfurter Lokalsender Radio X waren, wurde er bald Nachfolger von Roey Marquis II. als DJ der wöchentlichen Hip-Hop-Sendung „Dope Beats“ auf Hr XXL, der damaligen Jugendwelle des Hessischen Rundfunks.[1][11] Im Zuge der Einstellung von hrXXL kam DJ Kitsune im Radio- und TV-Format „Clubnight“ beim Nachfolgesender You FM unter und bestritt dort für ca. drei weitere Jahre regelmäßige Sendungen.[15] Als Teil seiner Berufung in die DJ-Verbindung „Shadyville DJs“ spielte DJ Kitsune von 2006 bis 2008 regelmäßige Sendungen auf Eminems Radiosender Shade 45 auf dem US-amerikanischen Satellite-Radio-Sender Sirius XM Radio.[8][2] Seit Sommer 2009 ist DJ Kitsune mittwochs von 22.00 Uhr bis 23.00 Uhr auf Jam FM zu hören.[9]

Alben
Interpret Titel Jahr Label Art der CD Bemerkungen
Jonesmann The Best Of Mixtape 2003 Starting Lineup Records Mix-CD gemixt von DJ Kitsune
Blaze Makin Moves Vol. 1 2004 Mix-CD gemixt von DJ Kitsune
Jonesmann Macht, Käse, Flows, Cash 2005 Bozz Music Mix-CD im Vertrieb von Universal Music
Rasul Opium Vol. 1 2006 Starting Lineup Records Album gemixt von DJ Kitsune
Curse Einblick Zurück 2007 Alles Real/Subword/BMG Album Best-Of Mixtape mit über 40 Songs aus dem umfassenden Katalog von Curse (gemeinsam mit Kool DJ GQ)
Rasul Opium Vol. 2 2007 Starting Lineup Records Album gemixt von DJ Kitsune, gehostet von Statik Selektah
Separate Die Jagd Auf Den König 2 2008 Buckwheat Music Album
DJ Kitsune Victory 2008 Kings & Crookz/Starting Lineup Records Album ursprünglicher Arbeitstitel: „Victory 4“ (als Anschluss an die vorher erschienene Mixtape-Reihe „Victory“)
Monroe Movement 2009 PaperPaper Album die limitierte Deluxe Edition enthielt eine von DJ Kitsune gemixte Bonus Disc mit den besten Songs aus Monroes Karriere
Mixtapes
Titel Jahr Label Art der CD Bemerkungen
All I See Is The Future 1998 Eigenvertrieb Mix-Tape kostenloses Silvester-Mixtape gemeinsam mit DJ C.A.L.I.P.H.
DJ Kitsune 1999 Eigenvertrieb Mix-Tape das erste eigene Mixtape von DJ Kitsune, in Kleinauflage nur in Frankfurter Plattenläden erhältlich gewesen
Forces Of Nature 2000 Starting Lineup Records Mix-Tape
Forces Of Nature 2 2001 Starting Lineup Records Mix-Tape
Forces Of Nature 3 2002 Starting Lineup Records Mix-Tape
Not Your Average DJ 2003 Starting Lineup Records Mix-CD
Victory 2004 Starting Lineup Records Mix-CD nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Studioalbum aus dem Jahre 2008
Transit Line 2005 NoCode Music & Starting Lineup Records Mix-CD gemeinsames Mixtape mit dem Schweizer DJ & Produzenten DJ Sweap
Victory 2 2005 Starting Lineup Records Mix-CD
Heat Vol. Jan 2006 Starting Lineup Records Mix-CD Auftakt der Mixtape-Reihe „Heat“
Heat Vol. Feb 2006 Starting Lineup Records Mix-CD
Heat Vol. Mar 2006 Starting Lineup Records Mix-CD
Heat Vol. Apr/May 2006 Starting Lineup Records Mix-CD
Heat Vol. Jun/Jul 2006 Starting Lineup Records Mix-CD
Heat Vol. Oct/Nov 2006 Starting Lineup Records Mix-CD letzter Teil der „Heat“-Reihe
Victory 3 2007 Starting Lineup Records Mix-CD abschließender Teil der „Victory“-Trilogie, gefolgt vom gleichnamigen Studioalbum
The Best Of Young Buck 2008 Starting Lineup Records Mix-CD erster Teil der „G-Unit Series“
The Best Of Stat Quo 2008 Starting Lineup Records Mix-CD
50 Cent: I Get Money 2008 Starting Lineup Records Mix-CD zweiter Teil der „G Unit Series“
Revolution Of The DJs 2011 New Def Online-Mix-CD Online-Mixtape mit DJ Eskei83, DJ Access, DJ Stickle, DJ Ron, DJ Craft, DJ D-Tale, DJ Danetic, DJ Ray-D und DJ XRated

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Hardest Working Man in German Hip Hop. In: Wiesbaden lebt. 8. März 2017, abgerufen am 23. November 2021 (deutsch).
  2. a b c Deutscher DJ bei Shadyville. In: rap.de. 21. August 2006, abgerufen am 24. November 2021 (deutsch).
  3. a b c Alex Engelen: »Curse stand an der Spitze einer neuen Generation, die Deutschrap ein für alle Mal verändern sollte.« In: allgood.de. 8. Oktober 2015, abgerufen am 24. November 2021 (deutsch).
  4. HHRedaktion: Jahresrückblick & Award Verleihung 2006. In: hiphop.de. Abgerufen am 23. November 2021 (deutsch).
  5. Jetzt.de Feature mit Kurzvorstellung von DJ Kitsune
  6. DJ Kitsune-Eintrag & -Interview bei „Frankfurter Köpfe“ (B3 Verlag, Frankfurt am Main)
  7. Dope Beats Jubiläum: Sampler der Radioshow. In: MZEE. 19. Januar 2003, abgerufen am 24. November 2021 (deutsch).
  8. a b HHRedaktion: DJ Kitsune offizieller Shadyville-DJ. In: hiphop.de. Abgerufen am 23. November 2021 (deutsch).
  9. a b DJ Kitsune-Profil bei Jam FM (Memento vom 17. Dezember 2009 im Internet Archive)
  10. HHRedaktion: DJ Kitsune - Victory 2. In: hiphop.de. 18. Juni 2005, abgerufen am 23. November 2021 (deutsch).
  11. a b c d e f Jan Wehn: ALL GOOD PODCAST #34: DJ Kitsune. In: allgood.de. 9. Februar 2018, abgerufen am 23. November 2021 (deutsch).
  12. DJ KITSUNE - VICTORY. In: hiphop.de. Abgerufen am 23. November 2021.
  13. Pressemitteilung von AMV Talpa zur Kooperation mit Edition SL AllSTars (Memento des Originals vom 24. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/amvde.h115942.serverkompetenz.net
  14. Richard Spadine: Behind the Booth: 5 Questions with Crada. In: djbooth.net. 19. März 2009, abgerufen am 24. November 2021 (englisch).
  15. 25.02.2012 - Oldschool Hip-Hop, Cubique, Wiesbaden. In: Wiesbaden Stadtleben. Abgerufen am 23. November 2021.