Carl Ruggles

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Carl Ruggles (1911)
Signatur von Carl Ruggles

Carl Ruggles (eigentlich Charles Sprague Ruggles, * 11. März 1876 in Marion, Massachusetts; † 24. Oktober 1971 in Bennington, Vermont) war ein US-amerikanischer Komponist und Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruggles war Schüler von Albert Spalding und John Knowles Paine. Von 1908 bis 1912 leitete er das Symphonie Orchestra in Minneapolis. Er lebte dann in Arlington und wurde 1937 Kompositionslehrer an der Universität von Miami.

Ruggles komponierte nur wenige Stücke in einem sehr persönlichen, mit ihrem Dissonanzenreichtum an den Expressionismus erinnernden und stark kontrapunktisch durchgeformten Stil, die er mehrfach umarbeitete und neu instrumentierte. Sein gesamtes Werk dauert zusammengerechnet nur etwa 80 Minuten. Allerdings sind die Werke, bedingt durch ihre lange und sorgfältige Ausarbeitung, durchweg als bedeutend anzusehen. Ruggles war der Zwölftonmusik gegenüber eher skeptisch eingestellt. So äußerte er einmal: „The row is a dog chasing its tail“ („Die [Zwölfton-] Reihe ist ein Hund, der seinen Schwanz jagt“).

Er zählte zu den American Five, einer losen Gruppe avantgardistischer Komponisten, der außer ihm Charles Ives, Wallingford Riegger, Henry Cowell und John J. Becker zugerechnet werden. Im Alter betätigte sich Ruggles überwiegend als Maler. Seine Bilder stehen dem abstrakten Expressionismus nahe.

1954 wurde er in die American Academy of Arts and Letters gewählt.[1]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kompositionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Sunken Bell, Oper (1912–13, unvollendet und vom Komponisten vernichtet, nur Skizzen erhalten)
  • Toys für Gesang und Klavier (1919, erste anerkannte Komposition)
  • Men and Angels für fünf Trompeten und Basstrompete (1920–21)
  • Vox clamans in deserto, Drei Lieder für Sopran und Kammerorchester nach Texten von Robert Browning (1923)
  • Men and Mountains für Orchester (1924)
  • Portals für 13 Streicher (1925)
  • Sun-Treader für großes Orchester (1926–31)
  • Evocations für Klavier oder Orchester (1935–43)
  • Organum für Orchester (1944–47)
  • Exaltation (1958)
  • Polyphonic Compositions für drei Klaviere

Gemälde und Zeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Pool bzw. Roaring Branch, 1932, Öl und Kohle auf Papier (recto) bzw. Graphitstift auf Papier (verso), 48,9 × 38,6 cm, Whitney Museum of American Art, New York
  • Trumpet Flower, 1940, Aquarell auf Papier, 31,8 × 28,6 cm, Whitney Museum of American Art, New York[2]
  • Sea Rose, 1947, Aquarell, Gauche und Kohle auf Papier, 16,5 × 13 in, Bennington Museum
  • Flower, 17 × 18 in, Bennington Museum[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ruggles, Carl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 387 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • John Kirkpatrick: The Evolution of Carl Ruggles: A Chronicle Largely in His Own Words. In: Perspectives of New Music. Band 6, Nr. 2, 1968, S. 146–166, JSTOR:832358.
  • Marilyn J. Ziffrin: Carl Ruggles: Composer, Painter, and Storyteller. University of Illinois Press, Urbana 1994, ISBN 0-252-02042-1.
  • Jonathan D. Green: Carl Ruggles. A Bio-Bibliography. Greenwood Press, Westport 1995, ISBN 0-313-29456-9.
  • Stephen P. Slottow: A Vast Simplicity: The Music of Carl Ruggles. Pendragon Press, Hillsdale 2009, ISBN 978-1-57647-126-5.
  • Carl Ruggles. In: Encyclopædia Britannica. (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Members: Carl Ruggles. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 23. April 2019.
  2. Carl Ruggles. In: whitney.org. Abgerufen am 18. Mai 2024.
  3. Carl Ruggles. In: bennington.pastperfectonline.com. Abgerufen am 18. Mai 2024.