Bismutyl

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Bismutyl (veraltete Schreibweise Bismuthyl)[1] ist ein Namensteil chemischer Verbindungen, die formal das monovalente Bismutyl(III)-Ion BiO+ enthalten. Diese Untereinheit wurde früher als analog zum Nitrosylkation (NO+) oder auch zum PO+-Kation betrachtet, da Bismut ein Metall aus derselben Hauptgruppe ist, der Stickstoffgruppe.

Die Verwendung des Begriffs Bismutyl gilt als veraltet.[2] Es sind keine abgrenzbaren BiO-Gruppen in der Kristallstruktur auszumachen. Man spricht mittlerweile von Bismutoxiden,[3] wie z. B. Bismutoxidchlorid (BiOCl) oder Bismutoxidnitrat (BiONO3). Einzelne mit dem Namensteil Bismutyl versehene Salze organischer Säuren wie etwa der Weinsäure und der Jodoxychinolinsulfonsäure hatten medizinische Anwendungen.[4][5]

Einzelnachweise

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  1. Bismuthyl,Bismutyl. Deutscher Korpus bis 2019. In: Ngram Viewer. Google, abgerufen am 3. März 2024.
  2. A.F. Wiberg, E. und N. Wiberg: Holleman/Wiberg. Anorganische Chemie. Band 1: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. 103. Ausgabe, De Gruyter, 2016. S. 976: „Im Kation Bi6O4(OH)46+ · aq, welches früher als »Bismutyl-Ion« BiO+ bezeichnet wurde [...]“
  3. Wolfgang Liebscher, Ekkehard Fluck: Die systematische Nomenklatur der anorganischen Chemie. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1999, ISBN 978-3-642-58368-1, S. 121, doi:10.1007/978-3-642-58368-1: „Einige neutrale und kationische sauerstoff- (oder chalkogen-)haltiger Radikale haben unabhängig von der Ladung, spezielle auf yl endende Namen. Diese Namen (oder Ableitungen davon) werden ausschließlich zur Bezeichnung von Verbindungen verwendet, die aus diskreten Molekülen oder Gruppen bestehen. Fn 82:Namen wie Bismutyl oder Antimonyl werden nicht gebilligt, da die Verbindungen keine abgrenzbaren BiO- oder SbO-Gruppen enthalten; solche Verbindungen sind als Oxide zu benennen.“
  4. Hans P. Kaufmann: Arzneimittel-Synthese. Eine neuzeitliche Darstellung dieses für den Chemiker, Apotheker, Arzt und die pharmazeutische Industrie wichtigen Forschungsgebietes. Band I. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 1953, ISBN 978-3-642-85665-5, S. 567 (google.de): „Wasserlösliche Verbindungen. Die Kenntnis der antisyphilitischen Wirkung des Wismuts reicht weit zurück. Aber erst 1913 wurde diese Therapie durch Verwendung von Alkali-Wismuttartraten, z. B. Natrium-bismutyl-tartrat, durch Cowley zu neuem Leben erweckt. 1920 sammelte Lavaditi erste Erfahrungen mit Trépol. Trépol wie auch Nadisan stellen tri-bismutyl-weinsaure Verbindungen dar.“
  5. G. Arends: Neue Arzneimittel und Pharmazeutische Spezialitäten – einschließlich der neuen Drogen, Organ- und Serumpräparate, mit zahlreichen Vorschriften zu Ersatzmitteln und einer Erklärung der gebräuchlisten medizinischen Kunstausdrücke. Von G. Arends, Apotheker, Neu bearbeitet von Prof. Dr. O. Keller. Hrsg.: O. Keller. 7. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 1926, ISBN 978-3-642-52615-2, S. 72 (google.de): „*Bismuto-Yatren, A und B, heisst die Lsg. bzw. Aufschwemmung der Natrium bzw. der Chininverb. der Bismutyl-jodoxychinolinsulfosr. Anw als Antiluetikum intravenös bzw. intramuskulär. Fabr.: Behringwerke, Marbung a. L.“