Benutzer:Simone May Orange/Freufaktor-Analyse

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Die Freufaktor-Analyse ist eine von Simone May entwickelte Mitarbeiterbefragung. Die Freufaktor-Analyse basiert auf einer sogenannten Gap-Analyse. Sie untersucht anhand von sechs Freufaktor-Dimensionen den Status-Quo eines Unternehmens hinsichtlich der Mitarbeiterzufriedenheit und zeigt außerdem Entwicklungsspielräume auf. Ziel ist es, die Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern und Transformationsprozesse in Unternehmen zu beschleunigen.

Freufaktor-Analyse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freufaktor-Analyse ist das geistige Eigentum von Simone May. Am 15.10.2019 wurde sie unter der Nummer 018072802 beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum EUIPO registriert.

Die Erhebungsmethode basiert auf einem ganzheitlichen wissenschaftlichen Ansatz, bei dem neueste Erkenntnisse aus der Motivationsforschung, empirische Studien sowie umfassende heuristische Erfahrungen aus der Unternehmensberatung genutzt werden.

Im Unterschied zu anderen Mitarbeiterbefragungen misst die Freufaktor-Analyse nicht einfach die Zufriedenheit der Belegschaft anhand der aktuellen Ist-Situation, sondern ermittelt, wodurch und wieviel Freude am Job Mitarbeitende haben, also wo der Freufaktor im Unternehmen hoch ist. Dafür werden die Arbeitsumstände anhand von sechs Freufaktor-Dimensionen einem Soll-Ist-Abgleich unterzogen.

Studie zur Freude am Arbeitsplatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Unternehmensberatung Or.an.ge. Consulting GmbH veröffentlichte im Jahr 2016 eine Studie zum Thema Freude im Job. Von Januar bis April 2016 interviewten Mitarbeitende der Or.an.ge. Consulting GmbH insgesamt 1081 zufällig ausgewählte Menschen in Köln auf deren Weg zur Arbeit oder von der Arbeit nach Hause. Die Ergebnissen zeigen, das allen Berufstätigen Freude am Job gleichermaßen wichtig ist: So ließen sich in Bezug auf das Thema Freude am Job keine Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts, des Alters oder der Position nachweisen. Für eine überwältigende Mehrheit von 92% ist Freude am Job wichtig oder sehr wichtig.[1] Allerdings wies die Studie auch nach, dass die Mehrheit der Befragten sich lediglich einmal am Tag im Job freut - zu wenig, so die Geschäftsführerin von Or.an.ge. Consulting und Entwicklerin der Freufaktor-Analyse Simone May. 70% der Arbeitnehmenden leiden an einem Freude-Defizit. Den maßgeblichen Freufaktor macht laut Studie das Arbeitsklima aus. Nur 4% aller Befragten gaben ihr Gehalt als aktuellen Freufaktor an[2]. Mehr Freude am Job erhoffen sich Befragte durch:

1. besseres Arbeitsklima (16%)

2. bessere Jobinhalte und Tätigkeit (14%)

3. bessere Arbeitsbedingungen (14%)

4. bessere Vergütung (12%)

5. bessere Führung (11%)

6. bessere Organisation und Strukturen (7%)[3]

Auf Grundlage dieser und weiterer Forschung entwickelte Simone May die Freufaktor-Analyse, mit der Personalverantwortliche analysieren können, wie es um die Arbeitsumstände in ihrm Unternehmen bestellt ist. Die Freufaktor-Analyse erfasst die Bedürfnisse der Belegschaft in sechs Freufaktor-Dimensionen und setzt diese in Relation zu den realen Gegebenheiten, wobei neben dem Soll-Ist-Abgleich auch die Aspekte Gesundheitsmangement und Verbundenheit dargestellt werden.

Gap-Analyse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freufaktor-Analyse hat zum Ziel, die Lücke zwischen Soll und Ist in der Unternehmenskultur zu schließen. Statt Fragen zur Zufriedenheit zu stellen und am Ende zu einem stark interpretationsbedürftigen Mittel als Gesamtergebnis zu kommen, verwendet die Freufaktor-Analyse Gap-Analysen. In einem mehrstufigen Befragungsverfahren werden zunächst die Erwartungen der befragten Person an die Arbeitsumstände erfasst. Anschließend wird erfragt, wie die befragte Person ihre aktuelle Arbeitssituation tatsächlich erlebt. Wo sich die Erwartungen mit der empfundenen Realität decken, ist die subjektive Arbeitswelt in Ordnung, der Freufaktor ist hoch. Wo es Lücken zwischen Soll und Ist gibt, besteht Handlungsbedarf. Aus den kumulierten Lücken wird das Durchschnittsgap je Frage errechnet.[4] Je größer das Gap und je wichtiger den Befragten der jeweilige Punkt ist, desto höher der Handlungsbedarf.

Psychologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viel Freude am Job, steigert die Produktivität. Dies bestätige 2015 erneut ein Forschungsteam der Warwick University. Wer sich regelmäßig freut, ist glücklicher und belastbarer. Freude stärkt die Resilienz und steigert die Produktivität.[5]

Die Freufaktor-Analyse beruht auf den Erkenntnissen der positiven Motivationspsychologie.[6] So schreibt der französische Psychiater und Schriftsteller Francois Lelord schon seit Jahrzehnten immer wieder darüber, wie Emotionen unseren Alltag prägen.[7] Je kleiner die Lücke zwischen dem, was Menschen wollen, und dem, was sie bekommen, je zufriedener Menschen mit sich selbst im Vergleich zu anderen und je einverstandener Menschen mit ihrem Hier und Heute im Vergleich zu ihrem Gestern, desto glücklicher sind sie. Um genau diese psychologisch gut belegten Gaps geht es der Freufaktor-Analyse.

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freufaktor-Analyse wird primär angewendet, um die Weichen zu mehr Employee Engagement zu stellen. Mit der Mitarbeiterbefragung Freufaktor-Analyse finden Unternehmen heraus, welche Voraussetzungen sie den Mitarbeitenden bieten, Freude am Job zu haben. Der Freufaktor ist dort hoch, wo Mitarbeitende das erleben, was ihnen wichtig ist. Signifikante Lücken zwischen den Erwartungen und der empfundenen Realität verdeutlichen, wo bei der internen Kommunikation sowie in der Organisations- und Personalentwicklung eine Notwendigkeit zu handeln besteht.

Freufaktor-Dimensionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Befragung mittels der Freufaktor-Analyse orientiert sich an sechs großen Themengebieten, den Freufaktor-Dimensionen.[8] Eine erfolgreich durchführte Befragung bildet ab, in welchem Maße die Erwartungen der Mitarbeitenden in diesen Dimensionen erfüllt, übererfüllt oder untererfüllt sind.

Arbeitsbedingungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur ersten Freufaktor-Dimension der zeitgemäßen Arbeitsbedingungen zählen alle im Arbeitsvertrag geregelten Aspekte rundum Gehalt und Zusatzleistungen, aber auch die Erreichbarkeit des Arbeitsortes, Gesten wie kostenlose Getränke sowie bedarfsorientierte Angebote für ein erfülltes Leben.

Arbeitsplatzgestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie der Arbeitsplatz eingerichtet, ausgestattet und auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist, beeinflusst das Wohlbefinden, die Motivation und die Leistungskraft erheblich und ist Teil der zweiten Freufaktor-Dimension. Hierzu zählen auch scheinbare Kleinigkeiten wie ansprechend gestaltete und flexibel nutzbare Räumlichkeiten sowie gut funktionierende Technik.

Führung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Führungskräfte eines Unternehmens geben mit ihrer Einstellung und ihrem Verhalten die Zielrichtung und den Rahmen vor, innerhalb dessen ihre Belegschaft den Job selbstbewusst, kompetent und eigenverantwortlich ausfüllen kann. Führungskräfte sind Vorbilder und prägen eine Kultur von Frust oder Freude am Job. Fragen zur Geschäftsführung und zum Führungsstil sind daher mit der dritten Freufaktor-Dimension abgedeckt.

Kollegiales Umfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das alltägliche Miteinander der Mitarbeitenden prägt ganz entscheidend, wie wohl sich Menschen an ihrem Arbeitsplatz fühlen. Daher beschäftigt sich die vierte Freufaktor-Dimension mit dem kollegialen Umfeld, denn wer sein kollegiales Umfeld fachlich wie menschlich wertschätzt, sich auf Kolleg*innen verlassen kann und Freude im Team erlebt, freut sich, wenn er zur Arbeit kommt.

Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arbeit spielt eine tragende Rolle beim Wunsch eines jeden Menschen nach Selbstverwirklichung. Menschen wollen einen wichtigen Beitrag zum Erfolg leisten, Einfluss haben, eigene Ideen umsetzen, zeigen, was sie können, und wahrgenommen werden. Inwiefern die Arbeit den Mitarbeitenden sinnstiftend erscheint, wird in der fünften Freufaktor-Dimension analysiert, denn wer Sinn in seiner Arbeit sieht, ist motivierter und leistungsbereiter.

Unternehmenskultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die firmeninternen Gepflogenheiten und die gelebten Werte sind jeden Tag spürbar. Eine positive Haltung zu Diversität, der einfühlsame und achtsame Umgang mit Unterschieden und Ressourcen sowie Leitbilder, die von allen gelebt werden, sorgen für Identifikation und Verbundenheit. Die sechste Freufaktor-Dimension umfasst dementsprechend Fragen zur Unternehmenskultur.

Durchführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freufaktor-Analyse wird durch die Unternehmensberatung Or.an.ge. Consulting GmbH durchgeführt. Fragebögen werden entlang der sechs Freufaktor-Dimensionen individuell auf die Anforderungen der Unternehmen abgestimmt. Die individualisierten Fragebögen können dann als Instrument der Organisations- und Personalentwicklung oder im Rahmen von Transformationsprozessen eingesetzt werden. Die Fragebögen und der Gesamtprozess sind DSGVO-konform. Ferner wird zugunsten von authentischen, ehrlichen Ergebnissen, die Anonymität gewahrt. Die Freufaktor-Analyse gibt dann Auskunft darüber, wie zufrieden, belastbar und verbunden die Mitarbeitenden mit ihrem Arbeitgeber sind und wo noch Entwicklungsspielraum nach oben ist, um die Produktivität zu steigern. Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse wird ein unternehmensspezifisches Gesamtkonzept für die Organisations- und Personalentwicklung erarbeitet, dessen Implementierung Schritt für Schritt begleitet wird. Die Befragung mittels Freufaktor-Analyse erfolgt also in vier Phasen:

1. Vorbereitungsphase für die individuelle Adaption

2. Durchführung der Freufaktor-Analyse als Online-Befragung

3. Auswertung der Daten

4. Ergebnispräsentation und Implementierungsbegleitung

Nutzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Freufaktor-Analyse geht es um den Input, den Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden bieten, um durch Freude am Job den besten Output, die besten Ergebnisse, zu erzielen. Die Freufaktor-Analyse gibt Orientierung bei den drei Top-Themen der Organisationsentwicklung: Transformation, Recruiting und Retention.

Transformation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motiviertes Personal ist für Unternehmen eine Kapitalanlage. Employee Engagement ist daher eine entscheidende Voraussetzung für Change-Prozesse hin zu einem markt- und zukunftsfähigen Unternehmen. Die Freufaktor-Analyse gibt Aufschluss darüber, wie ein Unternehmen in puncto Employee Engagement grundsätzlich aufgestellt ist. Dabei wird speziell auf eine Steigerung der intrinsischen Motivation durch eine Optimierung der Arbeitsbedingungen abgezielt, denn wer sich am Job freut, identifiziert sich mit dem Arbeitgeber und bringt sich proaktiv mit eigenen Ideen für die Weiterentwicklung des Unternehmens ein bzw. zeigt ein höheres Maß an Bereitschaft, bestehende oder vorgegebene Maßnahmen zur Unternehmensentwicklung umzusetzen. Ein höherer Freufaktor stellt alsovon innen heraus die Weichen zu Kreativität und Einsatzbereitschaft, die nötig sind, damit der fällige Wandel in der Unternehmenskultur oder die (digitale) Transformation gelingt. Wenn der Freufaktor hoch ist, erhöht sich also die Leistungsbereitschaft.

Recruiting und Employer Branding[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wertewandel am Arbeitsmarkt ist unaufhaltsam und wird durch die Digitalisierung noch beschleunigt. Im War for Talents um die besten Bewerber*innen setzen sich jene Arbeitgeber durch, die das attraktivste Arbeitsumfeld bieten. Denn Freude am Job ist gerade für jüngere Arbeitnehmer*innen eine Bedingung, die sie an den Arbeitgeber stellen. Wer hier als Arbeitgeber auf den Generationenwandel mit Gleichgültigkeit oder Überheblichkeit reagiert, riskiert eine Abwanderung seines Human Capitals. Unternehmen, die im Wettstreit um die besten Talente wettbewerbsfähig bleiben wollen, brauchen einen hohen Freufaktor. Mithilfe der Mitarbeiterbefragung Freufaktor-Analyse wird daher anhand der sechs Freufaktor-Dimensionen überprüft, in welchen Dimensionen die Freude am Job noch gesteigert werden kann, um so gleichermaßen die Arbeitgeberattraktivät zu verbessern.

Retention[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Personal ist die wichtigste Ressource eines Unternehmens - und zugleich die beweglichste und unsicherste. Die Freufaktor-Analyse erschließt mit ihrer doppelten Befragungsmethode nach Ist- und Sollzustand, wie hoch der Freufaktor eines Unternehmens ist und wo ein Nachjustieren sinnvoll ist. Die sechs Freufaktor-Dimensionen werden auf zu schließende Lücken überprüft. Anschließend wird die Verbundenheit mit dem Arbeitgeber anhand von Kennzahlen errechnet. Das Unternehmen erhält differenzierte Net Promoter Score Werte, mit denen auf einen Blick zu sehen ist, wie ausgeprägt die Identifikation ist und wo gegebenenfalls ein Abwanderungsrisiko besteht.

Zusätzlich leistet eine bessere Verbundenheit zum und im Unternehmen einen Beitrag zum Gesundheitsmanagement und hilft dabei, den Krankenstand zu senken, denn glückliche Mitarbeitende sind nicht nur mental, sondern auch physisch resilienter. Krankenstand und Mitarbeiterzufriedenheit korrelieren nachweislich negativ.

Hella Huhn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hella Huhn ist das Maskottchen der Freufaktor-Analyse, denn Entwicklerin Simone May ist leidenschaftliche Hobby-Hühnerhalterin. Sie ist davon überzeugt, dass gute Lebensumstände einen unmittelbaren Effekt auf Legeleistung und Qualität der Eier haben. Der Leitspruch der Freufaktor-Analyse ist daher auch: „Je besser der Input, desto besser der Output.“ Im übertragenen Sinne bedeutet das, je erfreulicher die Arbeitsumstände, desto höher die Motivation und das Employee Engagement. Das wiederum wirkt sich postiv auf Leistung und Produktivität aus.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Studie Freufaktor-Analyse. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  2. Studie Freufaktor-Analyse. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  3. Studie Freufaktor-Analyse. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  4. Freufaktor-Analyse Fragebogen. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  5. Andrew J. Oswald et al.: Happiness and Productivity. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  6. Freufaktor-Analyse Wissenschaft. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  7. Francois Lelord: Die Macht der Emotionen und wie sie unseren Alltag bestimmen. Piper, München 2005.
  8. Freufaktoren. Abgerufen am 19. Oktober 2021.