Benutzer:Mogadir/ToDo/Baustelle1

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Ausgangssituation

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Wolfgang von Pappenheim († 1558)

In der Reichsstadt Memmingen in der Nähe von Grönenbach bahnte sich bereits Anfang des 16. Jahrhunderts die Reformation nach der Lehre Ulrich Zwinglis an. Im weiteren Verlauf der Reformation in Memmingen nahm man dort die Confessio Augustana und damit das lutherische Bekenntnis an. Die im Süden Grönenbachs gelegene Reichsstadt Kempten wurde im 16. Jahrhundert lutherisch. In Grönenbach herrschten zu diesem Zeitpunkt die Herren von Pappenheim. Nach dem Tode Wolfgangs von Pappenheim im Jahr 1558 beschlossen seine Söhne Philipp, Wolfgang und Christoph, sich auf Wallfahrt nach Jerusalem zu begeben.[s 1] Philipp änderte jedoch bereits in Venedig seine Meinung und beschloss, über die Schweiz und Zürich zurückzukehren. In Zürich lernte Philipp von Pappenheim den reformierten Prädikanten Bächli kennen und nahm das calvinistische Bekenntnis an.[s 2]

Die Reformation stellte für das gesamte Haus Pappenheim eine schwierige Herausforderung dar. Durch das Reichsmarschallamt war der Senior des Hauses Pappenheim zum Dienst am Kaiserhof verpflichtet. Bei diesem Dienst und der Haltung Karl V. († 1558) zur Reformation war es unmöglich sich den katholischen Zeremonien zu entziehen. Ein weiterer Grund, sich erst spät der Reformation zuzuwenden, war das einige Agnaten derer von Pappenheim hohe kirchliche Ränge innerhalb der Katholischen Kirche hatten, so u.a. der Fürstbischof von Eichstätt Christoph von Pappenheim († 1539) oder der Bischof von Regensburg Georg von Pappenheim († 1563).[1]

Die reformierte Lehre nach Calvin oder Zwingli unterscheidet sich in wichtigen Aspekten vom evangelisch-lutherischen Bekenntnis. Beide Konfessionen berufen sich zwar auf die vier Soli (Sola fide, Sola gratia, Solus Christus, Sola scriptura), sind sich jedoch in einigen wichtigen Punkten nicht einig, etwa in der von Calvin vertretene Prädestinationslehre, nach der jedem Menschen von Gott vorherbestimmt sei, ob er sich auf dem Weg zur Seligkeit (ohne Verdienst) oder zur Verdammnis (ohne Schuld) befindet. Die Calvinisten lehnen auch die Realpräsenz von Jesus Christus während des Abendmahles ab, während die evangelisch-lutherischen Kirchen daran festhalten.

  1. Hans Schwackenhofer: Die Reichserbmarschälle, Grafen und Herren von und zu Pappenheim, 2002, Seite 195, 196


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