Benutzer:Kirchenwisser/Maria Immaculata (Weißenstadt)

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Die Kirche Maria Immaculata, auch Marienkirche genannt, ist die Pfarrkirche der römisch-katholischen Pfarrei Weißenstadt und liegt an der Kreuzung Goethestraße/An der Marienkirche (An der Marienkirche 3).

Erbaut wurde die Kirche in den Jahre 1934 bis 1936 unter dem Architekten Georg Berlinger, sie löste damit den zu klein gewordenen Betsaal von 1912 im Haus des Baumeisters Emil Peruzzi (heute Gartenstraße 63). Hierfür wurde 1924 ein Kirchenbauverein gegründet. Die Einweihung erfolgte am 29. und 30. August 1936. Sie ist das erste katholische Kirchengebäude der Stadt nachdem Weißenstadt im 16. Jhd. der Reformation anheim gefallen ist und seitdem bis Ende des 19. Jhds. jegliches katholische Leben erlosch. Die, die heutige Gestalt des Innenraums prägenden, Umbauten erfolgten nach dem 2. Vatikanischen Konzil nach dem damaligen Zeitgeschmack, wobei Kommunionbank und Kanzel endgültig entfernt wurden. Der Einbau der Westempore erfolgte mit der Beschaffung der heutigen Orgel im Jahre 1970, dabei wurde auch der heutige Vorraum am Kirchenportal gebaut. 2005 wurde der Sakralbau schließlich nochmals umfassend renoviert und umgestaltet.

Baubeschreibung

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Bei der Kirche handelt es sich um einen Saalbau aus Bruchsteinmauerwerk mit Satteldach, dazu ein Chorturm mit Zeltdach. Die Kirche ist geostet. Sie greift in ihrer schlichten Gestaltung neoromanische Stilelemente auf und erinnert nach an eine Wehrkirche. Seitlich an die Kirche ist die Sakristei und eine Mesnerwohnung angebaut.

Innenraum der Marienkirche

Das Erdgeschoss des Turms bildet Chorraum, der sich durch einen hohen, neoromanischen Bogen zum Kirchenschiff öffnet. Das Schiff selbst ist eine quaderförmige Halle. Im Westen befindet sich eine Empore für Orgel und Musiker. Den oberen Abschluss des Chorraums bildet eine schlichte, bemalte Kassettendecke aus Holz mit schmiedeeisernen Applikationen; über dem Kirchenschiff ist eine Balkendecke im gleichen Stil.

Im Zentrum des Chorraumes steht ein steinerner Hochaltar, dessen Altarplatte von zwei Granitsäulen getragen wird. Der Altar trägt einen zweiflügeligen neoromanischen Tabernakel aus Messing. Über dem Altar hängt, an der Ostwand befestigt, ein Triptychon, das in der Mitte die Kreuzigung Jesu mit Maria und Johannes unter Kreuz zeigt; auf dem linken Flügel befindet sich die Szene Mariä Verkündigung, auf dem rechten Mariä Heimsuchung. Angefertigt wurde es kurz nach dem Bau der Kirche von Max Rauh aus München nach Entwürfen von Akad.-Prof. Franz Doll, ebenfalls aus München. In der Mitte des Altarraums befindet sich seit der Zeit nach der Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils i. d. R. ein neuerer beweglicher Zelebrationsaltar mit einer schmiedeeisernen Unterkonstruktion. Davor, jeweils links und rechts, stehen (für die kleine Größe der Kirche ungewöhnlich) 2 Ambonen, deren Gestaltung sich stark an den beweglichen Zelebrationsaltar anlehnt.

Madonnenfigur, vermutlich aus dem 15. Jahrhundert

Vorne links vom Altarraum befindet sich das freistehende Taufbecken (die Halbrunde Form ist dadurch begründet, dass es bis zur Umgestaltung 2005 an der linken Wand des Chorbogens stand), dahinter an der Wand eine Statue aus Holz, welche den Auferstandenen Christus darstellt, sie wurde 2005 angefertigt. Gegenüber, rechts vom Altarraum, befindet sich eine Marienfigur aus Holz, deren Entstehungzeit auf das späte 15. Jhd. geschätzt wird. Dieser wertvollste Ausstatungsgegenstand wurde 1937 Pfarrer Fuß von Marktleuthen vom Wunsiedler Pfarrer Georg Hiegl für die neuerbaute Weißenstädter Kirche geschenkt. Dieser wiederum erhielt die Figur aus dem Nachlass des Pfarrers Meuten von Mettenbach bei Landshut. Das Kirchengestühl befindet sich, (seit 2005) auf 2 Blöcke aufgeteilt, links und rechts an die Seitenwände das Kirchenschiffes gerückt und bildet einen Mittelgang.

Die erste und bis heute bestehende Orgel der Kirche löste 1970 die bis dahin genutzten Harmonien ab und ist auf einer, eigens dafür errichteten, Westempore aufgestellt worden. Sie stammt von Orgelbaumeister G. Christian Lobback aus Hamburg. Sie hat 9 Register auf 2 Manualen und Pedal bei vollmechanischer Spiel- und Registertraktur.

I Hauptwerk C–f3
Koppelflöte 8′
Prinzipal 4′
Gemshorn 2′
Mixtur IV 113
II Nebenwerk C–f3
Gedackt 8′
Rohrlöte 4′
Prinzipal 2′
Terzian II 135′ + 113
Pedal C–f1
Subbass 16′
Blick zur Westempore mit Orgel
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/P, I/P, II/I (als Tritte)

Der Turm beherbergt 3 Glocken: Die Marien- und die Bonifatiusglocke wurden 1964 bei Hofweber in Regensburg gegossen und ersetzen die beiden zu Kriegszwecken im 2. Weltkrieg abgegebenen Vorgängerglocken. Die Josefsglocke, bei Hamm in Regenburg gegossen, ist aus der Vorkriegszeit erhalten. Die Schlagtöne der 3 Glocken bilden das Te-Deum-Motiv (kleine Terz, große Sekunde).

Das Gebäude ist die einzige Kirche des Pfarrei "Maria Immaculata" Weißenstadt (seit 1951 Expositur, ab 1977 Pfarrkuratie, am 8. Dezember 2001 zur Pfarrei erhoben). Diese ist allerdings Teil einer Pfarreiengemeinschaft mit Kirchenlamitz und Markleuthen. Hl. Messe ist i. d. R. am Donnerstag um 18 Uhr, sowie Sonntags wechselweise am Vormittag um 9 Uhr oder am Vorabend (mit vorausgehendem Rosenkranz) um 17.30 im römischen Ritus (Forma ordinaria, in deutscher oder lateinischer Sprache). Außerdem finden Marien-, Fasten-, Kreuzweg- und Rosenkranzandachten statt.

  • Georg Krauss: Weißenstädter Heimatbuch. Kießling, Weidener Werbedruck, Weiden/Opf. 1971
  • Karl Ott: Weißenstadt in der Erinnerung. Kießling Werbedruck und Verlag
  • Pfarrei Weißenstadt: 70 Jahre kath. Marienkirche St. Marien (1936-2006) in Weißenstadt. 2006