Benutzer:Hagenkunst/Artikelentwurf

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=== Fassadenmalerei ===

Die Fassade nach italienisch "facciata" von lateinisch facies "Gesicht". In diesem Zusammenhang der Malerei, die Schauseite eines Gebäudes und in der Regel Haupteingangsseite.

Graffiti in der Dresdner Neustadt Jordanstraße Ecke Forstereistraße Graffiti

Die Entstehung der Fassadenmalerei liegt wohl im Beginn der Wandmalerei. Man könnte sie als Fortsetzung der genannten bezeichnen die sich auch in der modernen Art des Grafitti zeigt.

Die Lüftlmalerei (Lüftelmalerei,selten genannt) eine illusionistische Kunstform ,in Tirol und Oberbayern entstanden, ist ebenfalls eine Facette der Malerei die sich an den Fassaden etablierte. Frescotechnik nennt man diese Maltechnik die mit Wasserfarben aufgetragen wurde auf den feuchten Putz und dann eine wasserfeste,unlösliche Verbindung einging mit dem getrockneten Untergrund.Goethe nannte sie ein "lebendiges Bilderbuch".

Mittenwald, Ballenhausgasse 13/15

Die Fassadenmalerei, als ein Hauptbestandteil der gemalten Dekoration, fand ihren Ursprung in der Darstellung von Heiligen,(Heiliger), die vor allem im 14. Jahrhundert in der oberitalienischenBaukunst,sehr alte in Assisi, Perugia, zu finden sind. Als Material diente der mineralische Sumpfkalk (Kalkmalerei,Fresco) in Verbindung mit Farben,zugleich war er auch Farbe weiß selbst. Die farbig dekorierten Fassaden bestimmten die Gestalt eines Stadtbildes. Sie kennzeichneten die einzelnen Gebäude und erfüllten deren Besitzer mit Stolz. Was die Künstler schufen zeigte sich in ihrer Freiheit der persönlichen Motive meist in dargestelltem Ruhm. Dieser Kunstzweig entwickelte sich zu einer ernsthaften Konkurrenz zur Architektur. Die Fassaden öffentlicher Bauten konnten eine allgemeine Idee oder Erinnerung der Bevölkerung oder eine politische Aussage als Inhalt haben.

Im plastisch reicheren Baustil des15. Jahrhundert gaben die farbigen Fassadendekorationen dem Stadtbild einen prachtvollen Anblick, von dem wenig erhalten geblieben ist.Eine weitere Form zeigte sich häufig in der Darstellung von Wappen.Zum Teil in Gemälden in ganzen Straßenzügen. Das Wissen über deren Darstellung beruht hauptsächlich auf schriftlichen Nachweisen in Kunst- und Architekturtrakten (Traktat). Leon Battista Alberti bezieht sich in seinem IX. Buch im IV. Kapitel auf die Wandmalerei. Die Aussenwände dienten zur öffentlichen Repräsentation eines Gebäudes innerhalb eines Stadtbildes. So sind laut Alberti Architektur und Malerei gleichermassen an das allgemeine kulturelle Verständnis der Öffentlichkeit gebunden. Er bevorzugt eine dezente Anbringung von Bildnissen oder Figuren, sodass die Wand nicht gänzlich verdeckt und eingenommen wird. Die gemalten Ereignisse sollen auf gerahmte Platten angebracht werden. Aus den Ausführungen von Alberti geht die Bewunderung der Antike deutlich hervor, denn er bezieht sich immer wieder auf die Schriften Plinius und nimmt die antiken Kaiserhäuser als Anhaltspunkt.

Die erste zusammenhängende Theorie zur Fassadenmalerei formulierte Sebastiano Serlio in Venedig in seinem Traktat "Regole Generali" ,(Architektur der Renaissance) von 1537, die in der deutschen Ausgabe von 1609 im Kapitel XI. des Buch IV. zu finden ist. Der Architekt Serlio akzeptierte die farbigen Fassadendekorationen als künstlerisch wertvollesBauelement, aber er erkannte deren verändernde Wirkung auf die architektonische Strukturierung.DerStuck wurde als Element teilweise integriert. Der Architekt sollte den gesamten Bau leiten und so darauf achten, dass die formale Ordnung bewahrt bleibt. Zudem gab er den Künstlern eine exakte Empfehlung für die Ausführung der dekorativen Elemente am Bau. DerMaler hat die Aufgabe sich den Vorstellungen des Architekten zu beugen und durch die Bemalung die Wirkung des Gebäudes steigern. Er lehnte die Vielfarbigkeit in der Gestaltung von Fassaden ab und befürwortete die Chiaroscuromalerei, die Hell-Dunkel-Malerei. LautSebastiano Serlio soll die Bemalung der Fassaden nicht die Wirkung von Scheinarchitektur haben und bei der Darstellung von beweglichen Objekten sollte der Hintergrund der eigentlichen Wandfarbe entsprechen.Somit stehen Serlios Ansichten im Gegensatz zu den antiken Massstäben, welche von Vitruv geprägt wurden. Vitruvs Ausführungen in " De architectura VI" im V. Kapitel sprechen für die Scheinarchitektur in der Malerei. Im 16. Jahrhundert war die vielfarbige Fassadenmalerei in den oberitalienischen Städten Mantua, Pesaro und Venedig am reichsten vertreten.

Fondaco dei Tedeschi

Ein anschauliches Beispiel bietet die Fassade des Fondaco dei Tedeschi in Venedig, die von Giorgione undTizian mit Fresken bemalt wurde.Die heute nicht mehr erkennbar sind. Neben diesen zwei Künstlern gehören auch Raffael und Giorgione zu den bedeutendsten Fassadenmalern der Renaissancezeit.

Die Moderne hat durch ihre neuen Techniken und Möglichkeiten die Fassadenmalerei fortgesetzt und bietet eine Vielzahl der Motive und Arten. Trotzdem verkündete 1982 ein Fachlehrer an einem Symposium für Fassadenmalerei in Luzern ,diese Kunstgattung sei auf Grund umwelttechnischer Probleme der verwendetenMaterialien gestorben.

Einzelnachweise

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↑ Vitruv: Zehn Bücher über Architektur. Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Dr. Curt Fensterbusch. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1964, ISBN 3-534-01121-X, S. 45


http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-377

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/vitruvius1511/0126


http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-770

http://www.restaurator.tv/Lectures/Fassaden_Befund_Interpretation_und_Umgang.pdf

http://www.deutsches-museum.de/bibliothek/unsere-schaetze/naturwissenschaften/plinius/historia/