Benutzer:Chrgue/TabelleLFunktionen

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L-Funktionen im tabellarischen Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nachfolgenden Tabellen stellen in kompakter Form wichtige Typen von L-Funktionen und deren grundlegenden Eigenschaften zusammen. Die dabei verwendeten Gamma-Faktoren sind folgendermaßen definiert, wobei die übliche Gamma-Funktion bezeichnet:

Typ L-Funktion nach Riemann
(Riemannsche Zeta-Funktion)
L-Funktionen nach Dirichlet L-Funktionen nach Dedekind L-Funktionen nach Hecke L-Funktionen zu Idelklassencharakteren
Objekt [1] mit primitivem Dirichlet-Charakter [2] Algebraischer Zahlkörper [3] Algebraischer Zahlkörper mit primitivem Hecke-Charakter [4] Algebraischer Zahlkörper mit Idelklassencharakter [5]
Körper der rationalen Zahlen, der einfachste algebraische Zahlkörper. = Multiplikative Gruppe der Einheiten des Restklassenrings = = Multiplikative Gruppe aller komplexen Zahlen mit Absolutbetrag 1. = Ganzheitsring von

= Anzahl der Einbettungen mit

= Anzahl der Paare komplex konjugierter Einbettungen mit

Also:

= ganzes Ideal von dem Ganzheitsring von

= Multiplikative Gruppe der gebrochenen, zu teilerfremden Ideale von

Ein Gruppenhomomorphismus heißt ein Hecke-Charakter, wenn es einen stetigen Charakter gibt mit für alle = Dabei sind die Bewertung von zum Primideal und die Vielfachheit von in der Primidealzerlegung von [4]

Das Bild von kann, aber muss nicht schon in der Einheitskreisgruppe liegen. Wenn dies der Fall ist, so nennt man unitär. [6]

= = Ring der Adele von

= Vervollständigung von an der Stelle Das Produkt durchläuft alle endlichen und unendlichen Stellen von Das Auslassungszeichen am Produktsymbol bedeutet: ein liegt genau dann in wenn für alle endlichen Stellen bis auf endlich viele. = Ganzheitsring von

= = Gruppe der Idele von Hier bedeutet das Auslassungszeichen am Produktsymbol: ein liegt genau dann in wenn für alle endlichen Stellen bis auf endlich viele. [7]

Ein Idelklassencharakter ist ein stetiger Gruppenhomomorphismus der trivial ist auf der diagonal in eingebetteten Untergruppe . [8]

Spezialfälle - Riemannsche Zeta-Funktion bei und trivial. [9] Riemannsche Zeta-Funktion bei [1] a) L-Funktionen nach Dedekind bei und trivial. [10]
b) L-Funktionen nach Dirichlet bei und entweder trivial oder Vorzeichencharakter [11]
Bijektion zwischen Idelklassencharakteren und primitiven Hecke-Charakteren von [4][12]
Duales Objekt [13] mit primitivem Dirichlet-Charakter [14] [15] mit Hecke-Charakter mit Idelklassencharakter
Selbstdual. [13] hat also die zu komplex konjugierten Funktionswerte. Selbstdual. [15] Also gilt falls unitär ist.
Dirichlet-Reihe [16] [17] [18] [10] Zur Definition der L-Funktion wird das Euler-Produkt verwendet.
: Basler Problem
: Apéry-Konstante
wird geliftet zu via , falls durchläuft alle ganzen Ideale ungleich 0 von = Absolutnorm von durchläuft alle ganzen Ideale ungleich 0 von = Absolutnorm von
Konvergenz [19] [20] [21] [10]
= Realteil der komplexen Variable Zu jedem Hecke-Charakter gibt es ein eindeutiges mit [22]
Euler-Produkt [19] [20] [21] [10] [23]
= = Primzahlen. = = Primzahlen. durchläuft alle Primideale ungleich 0 von durchläuft alle Primideale ungleich 0 von durchläuft alle endlichen Stellen von an denen unverzweigt ist. = lokaler Charakter von bei = Ordnung des Restklassenkörpers von = Uniformisierendes Element aus
Grad 1 [24] 1 [24] [15] [24]
Gamma-Faktor [25] falls

falls [14]

[26] Gamma-Faktoren, Funktionalgleichung und Weiteres lassen sich für die oben definierten "Hecke-Charaktere", die nicht notwendig unitär sind, kaum in der Literatur belegen. Die Autoren drücken sich um das (unübersichtliche) Thema und verweisen auf die Idelklassenklassencharaktere (Tate), wo die Dinge natürlicher und einfacher werden.

Vorschlag: Schreibe diese Spalte um auf Basis von Miyake, 3.3., S. 90ff, der zwar nur unitäre Hecke-Charaktere betrachtet, dafür aber alle notwendigen Infos angibt: EP, Gamma-Faktoren, Gauss Sum, Root Number, FE(Lambda), Poles(Lambda) und Poles (fortgesetztem L). Man verliert dann natürlich die Bijektion {L-funcs of prim. Hecke chars} <-> {L-funcs of idel class chars}

Siehe auch: Neukirch S. 517 unten und (7.8) auf S. 513. Neukirch (ich denke auch Hecke) definieren Hecke-Charaktere aber nur mit Bild in S^1, sowohl bei chi_fin als auch bei chi_infty; siehe S. 492 (6.1) oder S. 517 (oben). Rohrlich und Shurman definieren das Bild in C*, geben dann aber keine Gamma-Faktoren, usw. an.

mitwobei im reellen Fall notwendig von der Form ist mit eindeutigen und im komplexen Fall, nach Wahl einer der beiden möglichen Identifikationen notwendig die Form besitzt

mit eindeutigen Wählt man die andere Identifikation, so ändern sich die Werte und nicht. [27]

Langlands-Programm: Milne, MF.pdf, S. 70:

"The [Taniyama-Weil] conjecture is now subsumed by the Langlands program which (roughly speaking) predicts that all Dirichlet series arising from algebraic varieties (more generally, motives) occur among those arising from automorphic forms (better, automorphic representations) for reductive algebraic groups."

  1. a b Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. 1992, Kapitel 7, Paragraph 5, S. 477.
  2. Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. 1992, Kapitel 7, Paragraph 2, S. 454.
  3. Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. 1992, Kapitel 7, Paragraph 5, S. 477.
  4. a b c Popescu et al. (Hrsg.): Arithmetic of L-Functions. 2011, Part III, Lecture 1, Abschnitt 2.1, S. 359.
  5. Popescu et al. (Hrsg.): Arithmetic of L-Functions. 2011, Part III, Lecture 2, Abschnitt 2, S. 379.
  6. Shurman: Hecke Characters Classically and Idélically. 2015, S. 4.
  7. Popescu et al. (Hrsg.): Arithmetic of L-Functions. 2011, Part III, Lecture 2, Abschnitt 1, S. 377.
  8. Popescu et al. (Hrsg.): Arithmetic of L-Functions. 2011, Part III, Lecture 2, Abschnitt 2, S. 379.
  9. Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. Kapitel 7, Paragraph 2, 1992, S. 455.
  10. a b c d Popescu et al. (Hrsg.): Arithmetic of L-Functions. 2011, Part III, Lecture 1, Abschnitt 2.5, S. 362.
  11. Popescu et al. (Hrsg.): Arithmetic of L-Functions. 2011, Part III, Lecture 1, Abschnitt 2.6, S. 362f.
  12. Lee: On Hecke's Größencharaktere and their idèlic interpretation. Kapitel 10, S. 11.
  13. a b Iwaniec, Kowalski: Analytic Number Theory. 2004, Kapitel 5, Abschnitt 5.9, S. 119.
  14. a b Iwaniec, Kowalski: Analytic Number Theory. 2004, Kapitel 5, Abschnitt 5.9, S. 119.
  15. a b c Iwaniec, Kowalski: Analytic Number Theory. 2004, Kapitel 5, Abschnitt 5.10, S. 125.
  16. Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. 1992, Kapitel 7, Paragraph 1, S. 439.
  17. Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. 1992, Kapitel 7, Paragraph 2, S. 455.
  18. Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. 1992, Kapitel 7, Paragraph 5, Definition 5.1, S. 478.
  19. a b Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. 1992, Kapitel 7, Paragraph 1, Satz 1.1, S. 439.
  20. a b Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. 1992, Kapitel 7, Paragraph 2, Satz 2.1, S. 455.
  21. a b Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. 1992, Kapitel 7, Paragraph 5, Satz 5.2, S. 478.
  22. Popescu et al. (Hrsg.): Arithmetic of L-Functions. 2011, Part III, Lecture 1, Abschnitt 2.4, Proposition 1.1, S. 362.
  23. Popescu et al. (Hrsg.): Arithmetic of L-Functions. 2011, Part III, Lecture 2, Abschnitt 2.1, S. 379.
  24. a b c Perelli: An Introduction to the Selberg Class of L-Functions. 2007, Kap. 2, S. 7.
  25. Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. 1992, Kapitel 7, Paragraph 1, Theorem 1.6, S. 445.
  26. Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. 1992, Kapitel 7, Paragraph 5, S. 488.
  27. Popescu et al. (Hrsg.): Arithmetic of L-Functions. 2011, Part III, Lecture 2, Abschnitt 3.1, S. 383 und 384.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]