„Diskussion:Preußen“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zeile 247: Zeile 247:
Warum auch sollte Preußen weniger "geadelt" sein als Bayern, Württemberg und Sachsen?<br>
Warum auch sollte Preußen weniger "geadelt" sein als Bayern, Württemberg und Sachsen?<br>
--[[Benutzer:Natus37|Natus37]] 20:29, 17. Jan. 2023 (CET)
--[[Benutzer:Natus37|Natus37]] 20:29, 17. Jan. 2023 (CET)

== Anteil der deutschen Muttersprache unter der Bevölkerung nach den Volkszählungen von 1905 und 1910 - Graphik ==

Diese Volkszählung wurde unter ähnlichen Voraussetzungen durchgeführt wie vor einem Jahr die Volkszählung bzw. die Wahlen in Donetzk und Lugansk und davor im Krim durch Russland in der Ukraine. Nur ein Beispiel: Wenn jemand sich zu Polentum bzw. zu polnischen Sprache bekannt gab, konnte laut damaligen Gesetze (eingeführt von Bismarck vorwiegend während des Kulturkampfes) kein Grundstück erwerben, er durfte nur Grundstück verkaufen, er durfte kein Haus auf eigenem Grundstück errichten, keine Arbeit bei Behörden, Schulen etc., durfte nicht höhere Schulen besuchen... Die Fragen und die Befragung waren auf Deutsch, die Tendenz die Statistik in Richtung des nationalistischen damaligen Sichtweise zu verändern groß. Die Befragung haben Deutsche d.h. deutsche Beamten durchgeführt. Die Zahlen sind somit sehr zweifelhaft und dürften in einer objektiven und unabhängigen Wikipedia nicht erscheinen. --[[Spezial:Beiträge/77.7.26.239|77.7.26.239]] 06:00, 14. Feb. 2023 (CET)

Version vom 14. Februar 2023, 07:00 Uhr

Unerledigte Diskussionen werden später automatisch archiviert, siehe Quelltext. 
Archiv
Archiv
Wie wird ein Archiv angelegt?

Korrektur der Bildunterschrift einer Karikatur von Ferdinand Schröder

Die Information:
Preußen „kehrt“ mit einem Reisigbesen die in der Deutschen Revolution unterlegenen Forty-Eighters, die in die Schweiz fliehen und sich zur Auswanderung in die Neue Welt einschiffen, aus Deutschland hinaus
War fehlerhaft und wurde korrigiert. Begründung:
Abgesehen von der inhaltlich etwas verrutschten Verlinkung zu Forty-Eighters ... Die aus französischen Häfen in Booten unter Bewachung mit aufgepflanztem Bajonett abtransportierten Männer sollen nicht die geschlagenen deutschen Revolutionäre bei ihrer Auswanderung in die USA darstellen, sondern die im Herbst 1848 zur Strafe nach Übersee und Nordafrika deportierten gefangenen Revolutionäre des Pariser Juniaufstands. Mit der Gestalt im Napoleonkostüm, die ihr Tun gestisch als Alternative der Preußen-Figur anbietet, meint Ferdinand Schröder entweder Louis-Eugène Cavaignac oder den Ende 1848 in Frankreich an die Macht gekommenen Louis-Napoléon Bonaparte.--Gloser (Diskussion) 17:01, 29. Okt. 2021 (CEST)Beantworten

Artikel-Mängel

Einleitung

  • Zuerst Preußen als Groß-Staat behandeln, erst dann mit dem Beginn als Klein-Staat im am äußersten Rande liegenden Land der Preußen weitermachen.
  • König in Preußen >> König von Preußen; Königreich Preußen >> Preußen: passierte sofort ab 1701.
  • Großmacht seit Erfolgen im 7-jährigem Krieg; erstmals deutlich wirksam bei Teilungen Polens.

--Natus37 15:13, 15. Nov. 2022 (CET)Beantworten

  • Deutscher Bund: Weg oder mehr als nur erwähnen.
  • Norddeutscher Bund: Vormacht >> unter preußischer Führung.
  • Freistaat: 1918 >> 1920 (Verfassung).
  • Preußenschlag: mehr dazu: faktisches Ende des demokratischen Freistaates durch reaktionäre Kräfte (Putsch).
  • formale Aufösung 1947: mehr: aufgelöst wurde ein in Kriegsfolge territorial extrem dezimiertes Preußen.
  • Königsberg: Hauptstadt des Königreichs Preußen von Anfang an nur formal.

--Natus37 19:59, 15. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Überblick

  • Prußen - Deutschordensstaat - Herzogtum Pr.: Prußen → Preußen (nicht Prußen → Ostpreußen).
  • 1466: Teilung >> Abtrennung des Königlichen Preußens und auf Rest des Deutschordensstaates Lehnshoheit Polens auferlegt.
    • 1525: Umwandlung in lehensplichtiges Herzogtum.
    • 1618: Vererbung an Kurfürsten von Brandenburg.
    • 1646: Lehenspflicht erlöscht.
  • hohenzollernsches Herrschaftsgebiet: geschichtswiss. Bezeichnung Brandenburg-Preußen.
  • König in Preußen: s. Einl.
  • Königreich Preußen >> .. oder kurz Preußen (s. Einl.)
  • Annexion großer Teile Polens: in Text aufnehmen.
  • Napoleon: verlor Preußen große Teile seines Staatsgebiets >> nur vorübergehend, danach eher mehr (Rheinland).
  • 1815 - mehr Macht und Ansehen als zuvor: nur Territorien und Ansehen.
  • kleindeutsche Lösung: erklären: ohne Österreich (besser nicht vorwegnehmen gegenüber ihrer Verwirklichung 1871).
  • Norddeutscher Bund: mit süddeutscher Teilnahme noch nordd. B. ?
  • „Deutscher Kaiser“: nicht nur zus. Titel, sondern zus. Machthaber im neuen, größeren Reich.
  • Gehören heute zu D und 6 weiteren Staaten: ehrlicher ist: vieles von P/D gehört heute selbstverschuldet nicht mehr dazu, sondern zu anderen Staaten.

--Natus37 21:36, 15. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Geschichte
Es sollte klar werden, dass die p. Geschichte jetzt zum dritten Male, jetzt lediglich am detailliertesten dargestellt wird. Die Frage steht im Raum, ob man das dreimal macht, oder sich mit Einl. und Geschichte begnügt.
--Natus37 21:36, 15. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Sebastian Haffner: Preußen ohne Legende

ein Stern-Buch, 1979
Als Quellen verwertbare Texte
S.40: Name hat 2x Bedeutungswandel durchgemacht:

  • Name eine [zwischen den Unterläufen von Weichsel und Memel lebenden] heidnischen Volkes von christianisierendem Ordensstaat und den von diesem gerufenen Kolonialisten angenommen
  • Ab 1701 nannte sich ein ganzer Staat Preußen [das Königreich Preußen der Hohenzollern], zu dem das östliche Preußen immer eine entlegene Randnotiz blieb. Sein Kernland war niemals das alte Preußen, sondern war und blieb die Mark Brandenburg. Von dort aus dehnte er sich auf ungeahnte Weise nach allen Richtungen aus, bis nach und nach mehr als zwei Drittel aller Deutschen seine Untertanen waren.

--Natus37 15:23, 16. Nov. 2022 (CET)Beantworten
S.41: Vorgeschichte des Staates Preußen endet 1618, als Herzogtum Preußen in die Hände des hohenzollerischen brandenburgischen Kurfürsten fällt. Kurfürstentum Brandenburg ist erst seit 1417 hohenzollerisch.
„Deutsche Ostkolonisierung“ im Hochmittelalter erzeugt 4 Kernlande des späteren Staates Preußen: Brandenburg, Pommern, Schlesien und das [östliche] „Preußen“ als reichste (S.45) dieser 4.
S.45: Ordensstaat geht zugrunde, weil die „Stände“ (Adel, Klerus und Städte) seine Herrschaft als Fremdherrschaft empfinden; verliert Selbständigkeit an Polen („Ostpreußen“ wird polnisches Lehen), „Westpreußen“ ganz und gar. Wichtigstes Ereignis: Niederlage bei Tannenberg im Krieg gegen Polen (1466 Frieden von Thorn).
S.46: polnische Lehnshoheit war verborgener erster Schritt zur Entstehung des künftigen preußischen Staats.
zweiter Schritt: Albrecht von Brandenburg-Ansbach, letzter Hochmeister löst 1525 Ordensstaat auf und macht sich selbst zum weltlichen „Herzog von Preußen“ (poln. Lehnsherrschaft bestand weiter). Albrecht war ein Hohenzoller, wodurch „Ostpreußen“ zur gleichen Familie wie Brandenburg kam. Beide Gebiete in gleicher Hand zu haben, war nun das Ziel der Hohenzollern.
S.47: Erbanfall: „Ostpreußen“ (immer noch unter Lehnsherrschaft) fällt an Brandenburg [>> Brandenburg-Preußen].
S.48: Brandenburg-Preußen war ein zufälliges und willkürliches Gebilde. Es und das daraus entstehende Preußen brauchte es nicht zu geben. Anders als jeder andere europäische Staat [den sich jeweils ein Volk geschaffen hatte] war es immer wegzudenken und bedurfte zeitlebens eines Übermaßes an staatlichem Lebenswillen und Selbstbehauptungsenergie. Das Haus Hohenzollern wurde mit diesem Erbanfall unter den Zwang zur Größe (gleich „Lebensgesetz des Staates Pr.“ bzw. „Programm Preußen“) gestellt.
S.49: Ruin der Kaisermacht im 30-jährigen Krieg >> beträchtliche Gebietsgewinne für Brandenburg-Preußen sowohl im Osten als auch im Westen Brandenburgs.
Eine der Ausprägungen des o.g. Zwangs: 5 geographisch geteilte Landmassen müssen verbunden bzw. die vielen Sonderinteressen in ihnen müssen gezähmt werden.
Vorläufige Errungenschaft: 1660 Souveränität in Preußen (Ostpreußen), Befreiung von polnischer Oberhoheit.
S.52: Der Königstitel war um 1700 ein Zauberwort für die deutschen Fürsten. Einige bedienten sich in anderen Ländern (Sachsen in Polen, Welfen in England), der Brandenburgische Kurfürst Friedrich III. hatte es einfacher, denn sein Preußen, Ostpreußen lag außerhalb des HRR.
S.53: 1701 setzte er sich in Königsberg die Krone auf. >> Friedrich I. als König „in“ Preußen.
„in“ war nur Schönheitsfehler (Zugeständnis um der Anerkennung [von außen] Willen), galt nicht nach innen: >> König „von“ Preußen, überall in seinen Ländern, nicht mehr wie zuzvor Markgraf hier, Herzog dort oder Graf oder Fürst anderswo. Alle seine Untertanen waren jetzt die eines Königs, und waren bald stolz darauf, einem großen, geachteten und gefürchtetem Staat anzugehören.
S.51: Dieser König war ansonsten unheroisch, keine Kriege, machte Berlin zu Spreeathen, die Königion förderte Leibniz.
[Der Autor spricht ab jetzt nicht mehr vom Königreich Preußen (weder „in“ noch „von“), sondern nur noch vom „Staat Preußen“ oder von „Preußen“] --Natus37 18:28, 16. Nov. 2022 (CET)Beantworten
S.72: Nötig war nun („Programm Preußen“), den Staat zu festigen und zu expandieren [Zwang zur Größe, s.o.].
König Friedrich Wilhelm I. erschaffte den straffsten, modernsten und leistungsfähigsten Militärstaat seiner Zeit. Sohn Friedrich II. gab diesem den zusammenhängenden Gebietskörper und machte ihm gleich noch zu einer Großmacht. Preußen war aber nicht nur ein Werk dieser beiden Könige. Europäischer Zeitgeist (Staatsvernunft und -raison) begünstigte die Entstehung des Musterstaates Preußen.
S.78: Im [17. und] 18. Jahrhundert wurde Preußen Freistatt und Rettungshafen für die Verfolgten: 1700 war jeder dritte Berliner ein Franzose (Hugenotte); 20'000 Salzburger Protestanten wurden in Ostpreußen angesiedelt.
S.79: Militärstaat braucht Steuereinnahmen und Soldaten. Testament von Friedrich II.: „Der erste Grundsatz, der allgemeinste und wahrste ist der, dass die wahre Kraft eines Staates in seiner hohen Volkszahl liegt.“
S.116ff: Preußen wird Großmacht
Friedrich nahm Österreich (hatte Erbfolgeprobleme, S.118) Schlesien und Polen (Preußen, Russland und Österreich bedienten sich gemeinsam, s.119) Westpreußen weg.
7-jähriger Krieg 1756-63: Fr. II. wollte Sachsen erobern (S.122) und mußte Eroberung Schlesiens verteidigen. Es gab 3 siegreiche Schlachten („Preußens Gloria“, S.121 u. 123) und mehrere verlorene gegen 3 Großmächte (Österreich/Frankreich, Russland). Friede von Hubertusburg (S.126) ließ alles beim Alten: Sachsen wieder hergestellt, Schlesien blieb bei Preußen. Trotzdem Triumpf für Preußen, das sich gegen 3 Großmächte behauptet hatte und somit Halbgroßmacht (S.124) geworden war. Preußen hatte Glück, denn es hätte untergehen können. Feinde ließen sich von Fr. II. Verwegenheit (s.122) blenden, und nach dem Tod der Zarin stieg Russland aus (S.123).
König Friedrich Wilhelm II. vollendete die „Erhebung Preußens zur Großmacht“ (S. 126). Beherrschte Gebiet zwischen Warschau und Köln (S.127) [infolge Annexion großer Teile Polens bei 2. u. 3. Teilung Polens].
S.168ff: Napoleon in Preußen
Aus den Koalitionskriegen mit der franz. Republik zog sich Preußen schon 1795 (1. Koalitionskrieg, Friede von Basel (S.l68) zurück. Sein König wollte neutral sein (S.172), was ihn aber nicht hinderte, sich an den weiteren Teilungen Polens (s.o.: 2. u. 3. T.) zu beteiligen. S.168: zwei Zerreißproben für Preußens Existenz

  • Trotz Neutralität mobilisierte P. 1806 gegen N., der nach P. einmarschierte und Pr.s Truppen bei Jena und Auerstedt vernichtend schlug (S.173). Preußens Zukunft lag nun in Napoleons Hand (S.174). Bündnis mit Rußland (April 1807, S. 174), das Pr. nur insoweit half, dass es gegen N.s Pläne seine staatliche Existenz vorerst behielt (S.175), allerdings in engeren Grenzen als vorher (Verlust der poln. Teile u.a.).
  • Nach fehlgeschlagenem Rußlandfeldzug bot N. 1813 Österreich einen Frieden auf Kosten Preußens (erneuter Plan des Verlustes seiner staatl. Existenz: Aufteilung unter Österreich, Sachsen, Polen und Russland, S.180). Metternich lehnte ab, er wollte preußischen Faktor für europ. Gleichgewicht behalten [obwohl Preußen N. im Krieg half bzw. helfen musste] und N., der in D bleiben wollte, hinter dem Rhein haben. >> Kriegseintritt Österreichs: N. verlor die Völkerschlacht bei Leipzig und wurde aus D. (weit hinter den Rhein) gedrägt

S.168ff: Stein-Hardenbergsche Reformen: Errungenschaften der Franz. Revolution sollten durch Reformen von oben nachgeahmt werden. Katastrophe von 1806 und nachfolgende Schwächung des öffentlichen Lebens - insbesondere das der Gegner - half den schon seit den 1890er Jahren daran arbeitenden Reformern. Nach 1813 bekamen die Reaktion wieder die Oberhand: Es gab ein paar Reformen, aber vieles blieb auf dem Papier (S.175). Zudem: Höchste Ziele der Reformen (Bauernbefreiung, allgemeine Wehrpflicht, Aufhebung der Standesgrenzen zw. Adel und Burgertum) waren revolutionär (S.169). Frankreich konnte kein zweites Frankreich werden, weil es eine ganz andere gesellschaftliche Struktur hatte (S.170, S.222: agrarisch-feudal, plus Bürgertum und Proletariat erst danach). Die Reformbemühungen waren eine innere Zerreißprobe, in der die Reaktion die Oberhand behielt (S.168). S.181: Wiener Kongreß: Pr. stand auf der Verliererseite, bekam die bei 2. Teilung Polens annektierten Gebiete mehrheitlich nicht zurück. Dennoch: es behielt Schlesien und bekam das katholische Rheinland zugesprochen, war aber keine frei operierende Großmacht mehr.
S.170:Aufblühen des pr. Bildungsbürgertums vor und nach 1806.
Geistesgrößen aus dieser Zeit, eine Bild-Auswahl der Autoren: Achim von Arnim, Friedrich Schlegel, Ludwig Tieck, Clemens Brentano, Rahel Levin, Adalbert von Chamisso, Heinrich von Kleist, Schleiermacher, Fichte, Friedrich Ludwig Jahn.
S.218/19: 1815 hatten die „drei Schwarzen Adler“ Zar, öst. Kaiser und pr. König die „Heilige Allianz“ geschlossen: „Bündnis gegen Agression und Revolution“, das vom Wiener K. zur Machtgrundlage des europ. Friedenssystems erklärt wurde. Diese christliche Bündnisideologie wurde in Preußen Ernst genommen, obwohl sie im scharfen Gegensatz zur vorherigen Machtpolitik stand. Pr. blieb bis 1848 ein Friedensstaat. Im anstelle des untergegangenen HRR auf dem Wiener K. gesetzten Deutschen Bundes akzeptierte Pr. (König Friedrich Wilhelm III.) Öst. als Präsidialmacht und war wie dieses immer noch selbst wieder reaktionär, tat sich sogar bei den „Demagogenverfolgungen“ unrühmlich hervor (S.221).
S.223ff: Bürgerliche Revolution 1848/49: Pr. war dafür, Deutschland zu einen, nur sollte das nicht durch das Volk geschehen. Pr. (König Friedrich Wilhelm IV.) bekam eine relativ liberale Verfassung und das Heft wieder in die Hand. Die Revolution war aufgefangen. Pr. unterstützte deren militärische Niederschlagung in vielen deutschen Ländern, wodurch es seine kleindeutsche (ohne Öst.) Vormachtstellung stärkte. [Der Deutsche Bund hatte sich 1848 faktisch aufgelöst.] 1849 gründete Pr. die Deutsche Union, denen sich alle dt. Länder außer Bayern und Württemberg anschlossen. Pr. schien jetzt in der Lage, Deutschland die Einheit zu diktieren. Öst. wehrte sich dagegen erst 1850, als es die Revolutionen in seinen Fremdnationen niedergeschlagen hatte. Es wollte Deutschland an sich anschließen. Russland wollte kein öst. Riesenreich. Im Vertrag von Olmütz gab Preußen nach: unblutige Niederlage wie 1806 (zurück zum stats quo, d.h. zum Bund der drei Schwarzen Adler bzw. dem Deutschen Bund).
S.228: Dieser Bund zerbrach, als Rußl. u. Öst. im Krimkrieg 1854/56 zu Feinden wurden. Der Konkurrenzkampf zw. Öst. u. Pr. begann erneut.
Weder die nationalen noch die bürgerlich-liberalen Bestrebungen waren durch die Niederschlagung der 48er Rev. beseitigt worden. Sie wurden bes. in Preußen infolge der Industriualisierung stärker, wobei auch eine organisierte Arbeiterbewegung ihren Anfang nahm. Für die preußischen Konservativen trat Bismarck auf den Plan.
--Natus37 20:23, 28. Nov. 2022 (CET)Beantworten
S.268: Bismarck wurde 1862 pr. Ministerpräsident und gestaltete fortan die preußische Politik souverän als wäre er der König (S.267). Dieser mußte ihn gewähren lassen, weil er unentbehrlich war und sich unentbehrlich zu machen verstand.
S.269: Sein Hauptziel war, die Existenz Pr.s gegen Österreich zu sichern. Dafür „werden wir bald gegen Österreich fechten müssen.“ Der Kampf wird sich notwendigerweise in und um D. abspielen. Dafür ist die wohlwollende Neutralität Rußlands und Frankreichs zu gewinnen. B. war als Konservativer dennoch Realist und somit bereit mit dem verhassten Nationaismus („deutsch-nationaler Schwindel“) oder gar mit der Demokratie zu paktieren.
--Natus37 00:24, 1. Dez. 2022 (CET)Beantworten
S.270: Bismarck schaffte offene Gegnerschaft zu Öst., indem es dessen Wiederbelebungsversuch des Dt. Bundes sabotierte: Pr. nahm am entspr. Fürstentag nicht teil.
Im Krieg um Schleswig Holstein gegen Dänemark 1864 waren sie dennoch Verbündete. Beide bekamen es und B. hatte einen Zankapfel gewonnen, über den Krieg jederzeit möglich wurde.
S.271: B. wollte D. beidseits des Mains mit Öst. teilen.
S.272: D. sollte aber ein nach freiem Wahlrecht gewähltes Parlament haben. Für Öst. wäre das eine Revolution gewäsen. Es mobilisierte zuerst.
Im Krieg von 1866 bei Königkrätz schlug Preußen Öst. überraschend und entscheidend. Aber das an seiner Grenze am Rhein interessierte Frankreich hielt jetzt nicht stille und proklamierte bewaffnete Friedensvermittlung. B.s Ausweg: generöser Friedensschluss mit Öst., d.h. ohne Kriegsfolgen. Von den bei Öst. mitkämpfenden süddt. Staaten wurde nur ein Militärbündnis mit Pr. verlangt (S.273).
S.273: In Norddt. konnte sich Pr. jetzt ungehemmt ausbreiten: Annektiert wurden Schl.-Holst., Hannover, Hessen (Kur- uns -Nassau) u. Frankf.. Für die Nationalisten: B. erfand den Nordd. Bund.
S.274: Dieser Bundesstaat war bezügl. Preußen eine Quadratur des Zirkels. Hier sollte alles beim Alten bleiben, im Bund aber allg. freies Wahlrecht etc.
S.275: Am Ende konnte nur Pr.s Selbständigkeit in D. aufgehen. B. war nicht wohl, er unterließ es, die dt. Einigung über diesen Bund hinaus weiterzutreiben: keine engere Verbindung mit Süddt., Vermeiden von die Einheit förderlichen Krisen wie Krieg mit Frankr. (S. 276).
--Natus37 15:22, 3. Dez. 2022 (CET)Beantworten
S.276: Alle Vorsicht nutzte nichts: Frankr. erklärte den Krieg. Pr. gewann diesen, der zum Volkkrieg wurde: auf beiden Seiten entlud sich elementarer Nationalhaß. Als Vorkehr gegen einen fr. Revanchekrieg und den Haß auch auf dt. Seite gründete B. nun das Deutsche Reich.
S.278: B. bangte weiter um den Einfluß Preußens. Den Nationalismus lenkte er auf Formales um, indem er den Einheitsstaat Deutsches Reich nannte. Preußens König überredete er, darin der Kaiser zu sein. Kaiser und Reich ließen die Herzen höher schlagen. B. wollte nicht wahrhaben, das Preußens langes Sterben begonnen hatte. Seinem König war das aber klar (S.279).
[Der Autor scheint Normales zu bedauern, nämlich das Absinken Pr.s ins Provinzielle. Pr. war aber ab jetzt eine Provinz, wenn auch die größte im Reich und als solche hatte es zwar Einfluß, Macht musste es nicht haben und hatte bald auch keine mehr im Reich]
S.337: Im dt. Allgemeinbewußtsein hatte Preußen mit der Reichsgründung seine hist. Aufgabe erfüllt. Dafür war man dankbar, aber damit war es auch überflüssig geworden.
S.338/39: B. war Pr. Ministerpräsident und zusätzlich Reichskanzler. Er war aber mit Leib und Seele Preuße geblieben und hätte das Reich am liebsten wieder aufgelöst. Sein vom nachfolgenden Kaiser betriebenes Ausscheiden aus beiden Ämtern (1890) machte diese Gedanken obsolet.
--Natus37 23:34, 3. Dez. 2022 (CET)Beantworten
S.340/41: Immerhin: Bis Bismarcks Abgang war die Außenpolitik des Deutschen Reiches preußische Politik, nämlich Friedenspolitik, was die Welt in Erstaunen setzte. Im Reich kursierte schon die Rede von „mehr Lebensraum“, und nur zwei Generationen später stürzte sich D. und die Welt in verheerende Katastrophen. [Ob Preußen seine Eroberungen eingestellt hätte, wenn es nicht zum Reich gekommen wäre, bleibt dahingestellt.] Der Autor wendet sich gegen viele Historiker, die Preußen als den „bösen Dämon Deutschlands“ bezeichnen und verantwortlich halten für das Böse, das in der ersten Hälfte des 20. Jahrh. von D. ausging.
S.-342/43: Seit Kaiser Wilhelm II. gibt es keine rechte preußische Geschichte mehr. Nennenswert ist nur noch eine merkwürdige Rückbildung und innere Spaltung. Das westliche Neupreußen machte den wilhelminischen [industriellen] Aufschwung mit. Ostelbien (dessen Junker) aber sah sich zum armen Verwandten zurückgestuft, besann sich auf ein verjährtes Erstgeburtsrecht und begann einen Kult des eigenen Wesens zu treiben und in Gegensatz zum neudeutschen Wesen zu setzen: frisches wirtschaftliches, kulturelles und politisches Leben (gepaart mit Pomp, Reichtum, Großmannssucht).
S.344/45: Verlorener erster Weltkrieg: Außer Elsaß-Lothringen gingen alle Gebietsabtretungen auf Kosten des Landes Preußen.
Die Deutsche Revolution 1918 stellte Preußen vor die Existenzfrage: Ohne König wußte es nichts mit sich anzufangen. Es wäre damit einverstanden gewesen, in einem dt. Einheitsstaat aufzugehen. Da die anderen dt. Länder das nicht wollten, blieb es beim Gliedstaat (eigentlich viel zu großen) Preußen innerhalb der Weimarer Republik. Die republikanischen Preußen traten das Erbe der preußischen Könige an.
Preußen wurde überraschend das Musterland des republikanischen D.. Dieses war unstabil (ständig wechselnde Koalitionsregierungen), P. aber stabil (Sozialdemokrat Otto Braun als Ministerpräs. von 1920 bis 32, epochemachende Reformen).
S.346/47: 1932 setzte Reichskanzler Papen die preußische Landesregierung ab. Es wurde Land ohne Regierung, das von der Reichsregierung mitregiert wurde. Zweck war das republikanische Preußen (SPD-Festung P.) zu schleifen und die deutschnationale Restaurationspartei zu stärken. Deren Hoffnung, damit auch gegenüber den Nationalsozialisten stärkste Partei zu werden, erfüllte sich bekannterweise nicht. Es gab dann mit diesen ein kurzlebiges Bündnis, aber schon bald den diktatorischen Alleinherrscher Hitler.
S.348/49: Preußen existierte als staatliches Wesen seit 1932 nicht mehr. Es gab noch preußische Menschen, von denen die östlich der Oder lebenden „die Zeche des verlorenen Zweiten Weltkrieges zu zahlen“ hatten. Sie verloren ihr Land und wurden vertrieben. Dass diese sagen konnten „Es ist genug“ und im westlichen D. heimisch und nützlich wurden, ist ein „heller Schlußakkord“.
--Natus37 00:54, 5. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Vorschlag für Einleitung

Das Königreich Preußen (kurz Preußen) war das größte und mächtigste derjenigen deutschen Länder, aus denen 1871 das Deutsche Kaiserreich entstand.
Nicht mehr, damit Kapitel Überblick Sinn macht.
--Natus37 14:24, 28. Nov. 2022 (CET)Beantworten
durchgestrichen --Natus37 20:59, 21. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Vorschlag für Geschichtlicher Überblick

Preußen war zuerst nur der Name eines baltischen Volkes, der Prußen, dessen Lebensraum die zwischen den Unterläufen von Weichsel und Memel gelegene historische Landschaft Preußen war. Im 13. Jahrhundert wurde dieser Raum zum Kerngebiet des am gesamten östlichen Ufer der Ostsee entstehenden Deutschordensstaates. Alle dort lebenden heidnischen Völker wurden vom Deutsche Ritterorden gewaltsam christianisiert, dezimiert und ihre Siedlungsgebiete bis 1283 vollständig in Besitz genommen.[1][2]. Die von ihm aus dem Westen vorwiegend ins Weichselgebiet gerufenen Kolonisten nannten sich selbst Preußen.[1]

Seit dem 15. Jahrhundert verlor der Deutsche Ritterorden die Macht über seine Untertanen, insbesondere über den Adel und über die Städte (Stände). Diese baten den polnischen König um Unterstützung, worauf Polen Krieg gegen den Ordensstaat führte und ihn besiegte (1466). Dessen Land links der Weichselmündung und kleine Teile auf der rechten Seite fielen als Polnisch-Preußen an Polen.[Anm 1] Der größere und ausschließlich rechts der Weichselmündung liegende Teil Preußens wurde 1525 vom Hochmeister Albrecht von Brandenburg in das Herzogtum Preußen umgewandelt. Albrecht war zum revangelischen Glauben Luthers übergetreten. Das Herzugtum hatte er der polnischen Krone unterstellt. Aus dem Ordensstaat war ein weltliches Staatsgebilde geworden.[3]

1618 starb der Sohn des Hohenzollern Albrecht. Das Lehen auf das Herzogtum Preußen ging durch Erbschaft an den Kurfürst von Brandenburg, einem anderen Hohenzollern, über. Dieser regierte die Mark Brandenburg und das Herzogtum Preußen in Personalunion (1656 konnte das Lehen zugunsten der Souveräniät der Hohenzollern im Herzogtum umgewandelt werden[2]). Damit begann das brandenburgische Kapitel in der Geschichte des späteren Großstaates Preußen,[4] zu dem das östliche Preußen immer eine entlegene Randnotiz blieb.[1] Das, was geschichtswissenschaftlich als Brandenburg-Preußen bezeichnet wird, hieß bald nur noch Preußen. Der Namensteil Brandenburg verschwand, aber von Brandenburg (Berlin und Potsdam) aus wurde dieser preußische Großstaat immer regiert. Sein Kernland war niemals das alte Preußen, sondern war und blieb die Mark Brandenburg.[1]

Regierungszeit: 1640 bis 1688

Das Territorium der brandenburgischen Hohenzollern bestand zu dieser Zeit aus einer großen und mehreren kleinen voneinander getrennten, vom Rhein bis rechts der Oder verteilten Landmassen.[5] Mit dem Herzogtum Preußen kam eine fünfte, weit im Osten getrennt liegende Landmasse hinzu. Damit ein Gesamtstaat entstehen konnte, mussten die trennenden Gebiete erworben oder erobert werden. Das Haus der Hohenzollern wurde unter den Zwang zur Größe gestellt.[6]

Dadurch, dass sich 1701 der Kurfürst Friedrich III. im Herzogtum (in dessen Hauptstadt Königsberg) zum König Friedrich I. als König in Preußen krönte, gewann er die in seinen zerstreuten Herrschaften lebenden Untertanen für sich. Das Programm Preußen war somit im Inneren weitgehend akzeptiert.[7] König Friedrich Wilhelm I. machte aus der Länderansammlung nicht nur einen Staat, sondern den am straffsten verwalteten und modernsten und den leistungsfähigsten Militärstaat seiner Zeit. Sein Sohn Friedrich II. nutzte diese militärische Macht, indem er diesen Staat den zusammenhängenden Gebietskörper gab und ihn gleich noch zu einer europäischen Grosmacht machte.[8] Nachdem dieser durch ein militärisches Remis[9] gegen Österreich und Rußland (Siebenjähriger Krieg 1756-63) auch im Ausland bewundert und geachtet wurde, bürgerte sich ein, vom König von Preußen und vom Königreich Preußen bzw. kurz von Preußen zu sprechen, den Bezug auf das östliche Altpreußen fallen zu lassen.

Friedrich II. bot sich 1740 die einmalige günstige Gelegenheit, dem momentan militärisch wehrlosen Österreich Schlesien wegzunehmen.[10] Die Folgekriege, insbesondere den Siebenjährigen Krieg überstand er nur zufällig. 1759 wurde Preußen von den vereinigten Österreichern und Russen vernichtend geschlagen. Danach führte Preußen nur noch einen hinhaltenden Ermattungskrieg bis zur Erlösung 1762, als die Zarin starb und Rußland die Seiten wechselte.[11] Schlesien, das zur territorialen Einheit Preußens nichts beitrug, nur ein Gebietsraub war, blieb bei Preußen. Der Eigentliche Triumpf aber war, dass sich Preußen gegen drei Goßmächte (Frankreich gehörte dazu) behauptet hatte.

Nach Friedrich II. war Preußen eine „Halbgroßmacht“. Die „Erhebung zur Großmacht“ hat sein Nachfolger Friedrich Wilhelm II. wahrgemacht.[12] Bei der 2. und 3. Teilung Polens ließen Rußland und Österreich es zu, dass sich Preußen übermäßig bedienen konnte. Friedrich II. hatte bei der 1. Teilung bereits polnisches Land annektiert, mit der die territoriale Lücke vor Altpreußen geschlossen werden konnte. Zu Preußen gehörte jetzt (1795) alles westliche vorherige Polen bis Warschau.

In der Zeit von Napoleon Bonapartes Ostfeldzügen bestand zweimal die Gefahr, dass Preußen aufgelöst wurde. Nachdem die preußischen Armeen bei Jena und Auerstädt vernichtend geschlagen worden waren, verschob Napoleon seinen diesbezüglichen Plan auf das Ergebnis seines Feldzuges nach Rußland. Preußen musste ihm dabei helfen. Nach Napoleons Rückzug und seiner Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig vereitelte der österreichische Reichskanzler Metternich einen erneuten Plan, Preußen zu zerschlagen. Er war an einem europäischen Machtgleichgewicht, zu dem der „Faktor Preußen“ gehörte, interessiert.[13] Auf dem Wiener Kongress wurden Preußen die bei der 2. und 3. Teilung Polens annektierten Gebiete wieder abgesprochen. Als Kompensation erhielt Preußen das Rheinland, und damit erneut eine vom brandenburgischen Zentrum getrennte Gebietsmasse.[14] Preußen war nach 1815 allseitig als eine der fünf maßgebenden europäischen Großmächte anerkannt, wenn auch unverkennbar auf Platz fünf. Im auf dem Wiener Kongress als Ersatz für das untergegangene Heilige Römische Reich deutscher Nation (HRR) gebildeten Deutschen Bund fiel ihm nach Österreich die Rolle als Zweiter zu.[15]
Der Zar, der Österreichische Kaiser und der preußische König hatten 1815 die „Heilige Allianz“ gegen Aggression und Revolution geschlossen.[16] Es blieb aber nur friedlich bis 1848, als eine gesamteuropäische Revolution ausbrach. Der preußischen Deutschlandpolitik gelang es, die deutsche Revolution aufzufangen, zu beherrschen und für Preußens Vorteil zu nutzen. In Preußen musste das Militär nicht eingreifen, dieses half aber in anderen deutschen Fürstentümern aus. Somit hatte Preußen in Deutschland die Vormacht erlangt und schien in der Lage zu sein, dem Land die Einheit zu diktieren. Es gründete 1849 die Deutsche Union, einen Bund von 28 deutschen Fürsten.[17] Dieser scheiterte 1850 an der Gegenwehr Österreichs. Rußland unterstützte Österreich zwar nicht bei dessen Plänen für ein von Wien aus beherrschtes übernationales Mitteleuropa, hielt aber am Status quo fest, der Heiligen Allianz gegen Nationalismus und Revolution. Preußen musste vor seinen übermächtigen alten Schutzmächten und Verbündeten kapitulieren (Olmützer Punktation).[18]

Die Heilige Allianz zerbrach als Rußland und Österreich im Krimmkrieg 1854 bis 56 agressiv gegeneinander agierten. Hinzu kam, dass auch Frankreich mit Kriegsdrohungen für Unruhe in Europa sorgte. Die 1848 revolutionär agierende nationale und die bürgerlich-liberale Bewegung hatten ihre Dynamik nicht verloren. Somit war man in Preußen um 1860 in etwa gleich weit wie schon 1850,[19] Eroberungen in Deutschland unter Ausnutzung der Nationalbewegung anzustreben.

1862 war Bismarck preußischer Ministerpräsident geworden. Fortan bestimmte er eher als der König die preußische Politik.[20] Trotz seiner konservativen Grundhaltung war er bereit, für „Preußens Existenz beim Fechten gegen Österreich“ [21] mit dem Nationalismus und sogar mit der Demokratie zu paktieren.[22] Er bot bei gleichzeitiger Kriegsdrohung Österreich die Vorherrschaft südlich der Mainlinie an mit der den Nationalisten und Demokraten geschuldeten Bedingung eines frei wählbaren gesamtdeutschen Parlamentes (mit begrenzten Zuständigkeiten). Österreich empfand das als Zumutung und mobilisierte. Preußen blieb 1866 in der Schlacht von Königgrätz Überraschungssieger. Frankreich bot seine „bewaffnete Friedensvermittlung“ an, d.h. es forderte unter Kriegsandrohung Abtretung preußischen Gebiets am Rhein. Zur Vermeidung eines Zweifrontenkriegs schloss Bismarck sofort Frieden mit Österreich, den „generösesten Friede, der vielleicht jemals zwischen Siegern und Besiegten geschlossen worden ist“. Vor allem gab es keine Gebietsabtretungen. Neben Macht und Ansehen war der faktische Gewinn lediglich die Befreiung der süddeutschen Staaten von der Vorherrschaft Österreichs, von ihnen wurden nur Militärbündnisse mit Preußen abverlangt.[23] Zwischen Main und Nordsee breitete sich Preußen aber weiter aus. Sachsen blieb gemäß Friedensvertrag verschont. Für die mit Preußen paktierenden Nationalisten erfand Bismarck den Norddeutschen Bund.[24]

  1. Links der Weichsel befindet sich die historische Landschaft Pomerellen. Der Namensteil Preußen bezieht sich somit nur auf den kleineren, rechts der Weichsel gelegenen Teil.
  1. a b c d Haffner: S. 40
  2. a b Kossert: S.16
  3. Kossert: S.18/19
  4. Kossert: S.21
  5. Haffner: S.49
  6. Haffner: S.48
  7. Haffner: S.53
  8. Haffner: S.72
  9. Haffner: S.124
  10. Haffner: S.118
  11. Haffner: S.123
  12. Haffner: S. 126
  13. Haffner: S.180
  14. Haffner: S.181
  15. Haffner: S.219
  16. Haffner: S.218
  17. Haffner: S.225
  18. Haffner: S.227
  19. Haffner: S.228
  20. Haffner: S.267
  21. Haffner: S.269
  22. Haffner: S.270
  23. Haffner: S.272
  24. Haffner: S.273

wird fortgesetzt

--Natus37 13:52, 11. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Bedeutungswandel des Namens Preußen

Preußen war zuerst nur der Name eines baltischen Volkes, der Prußen, dessen Lebensraum sich mit der zwischen den Unterläufen von Weichsel und Memel gelegenen historische Landschaft Preußen deckte. Im 13. Jahrhundert wurde dieser Raum zum Kerngebiet des am gesamten östlichen Ufer der Ostsee entstehenden Deutschordensstaates. Alle dort lebenden heidnischen Völker wurden vom Deutsche Ritterorden gewaltsam christianisiert, dezimiert, und ihre Siedlungsgebiete wurden vollständig in Besitz genommen.[1][2] Die vom Orden aus dem Westen vorwiegend in die Landschaft Preußen gerufenen Kolonisten nannten sich selbst Preußen,[1] und die aus der späteren Teilung des Ordensstaates im 15. und 16. Jahrhundert hervorgegangenen Staatsgebilde führten Preußen im Titel: Herzogtum Preußen und Polnisch-Preußen.

Das Herzogtum fiel 1618 durch Erbgang an den brandenburgischenr Kurfürst. Damit begann das brandenburgische Kapitel in der Geschichte des späteren Großstaates Preußen,[3] zu dem das östliche Preußen immer eine entlegene Randnotiz blieb.[1] Die vom Kurfürst in Personalunion regierten Länder Mark Brandenburg und das Herzogtum werden in der Geschichtswissenschaft als Brandenburg-Preußen bezeichnet. 1701 krönte sich der Kurfürst Friedrich III. im Hauptort Königsberg im Herzogtum zum König Friedrich I., wodurch das Herzogtum zum Königreich Preußen geworden war. Der Königstitel und die Bezeichnung als Königreich galten ursprünglich nur für das im Osten erworbene, später Ostpreußen genannte Land. Es bürgerte sich aber bald ein, sämtliche Besitzungen der Brandenburger gemeinsam als Königreich Preußen oder kurz als Preußen zu bezeichnen.

1918, als alle monarchischen Staatsgebilde in Deutschland endeten, blieb von Königreich Preußen, das 1871 zum Land innerhalb des Deutschen Kaiserreiches geworden war, nur noch Preußen, angewendet für das republikanische Musterland im Deutschen Reich in der Zeit der Weimarer Republik, übrig. Als republikanisch-demokratisches Musterland war es den an die Macht kommenden Konservativen und letztlich den Nationalsozialisten im Wege. Der konservative Reichskanzler Papen setzte die preußische Landesregierung unter Gewaltandrohung 1932 ab.[4] Damit existierte das Staatsgebilde Preußen schon vor 1945, dem Ende des Hitler-Regimes, nicht mehr. Preußen lebt seitdem nur noch als ein auf die Geschichte bezogenes Wort weiter.

Das alte Preußen im Osten wird nicht als Ostpreußen bezeichnet, um es vom übrigen und viel größeren Preußen mit seinen Regierungssitzen in Potsdam oder Berlin oder sogar seinen westlichsten Landesteilen am Rhein abzugrenzen. Sein Name geht auf die Zeit zuück, als das alte Preußen in den Westteil Polnisch-Preußen und den Ostteil Herzogtum Preußen geteilt wurde.[5][6]

  1. a b c Sebastian Haffner: Preußen ohne Legende, ein Stern-Buch, 1979, S.40
  2. Andreas Kossert: Ostpreußen, Geschichte einer historischen Landschaft, C.H.BECK 2008, S. 30
  3. Kossert: S.21
  4. Haffner: S.346
  5. Haffner: S.45
  6. Kossert: S.30

--Natus37 22:20, 11. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Was willst du uns damit sagen? Was soll am Artikelgefüge geändert werden? --Matthiasb – (CallMyCenter) Wikinews ist nebenan! 07:42, 18. Dez. 2022 (CET)Beantworten
Dieser Text enthält nichts anderes als einen Versuch, den nur Historikern geläufigen verzwickten Namenszusammenhang für den Gebrauch in einer allgemeinen Enzyklpädie, wie z.B. die WP eine ist, einmal zu entwirren. Anlasss war und bleibt: In den einschlägigen Artikeln herrscht Chaos. Es besteht genereller Verbesserungsbedarf. --Natus37 23:18, 18. Dez. 2022 (CET)Beantworten
Die Verzwicktheit geht zum guten Teil auf das Konto zweier Wiki-Benutzer, die vor etlichen Jahren bei der Teilung des Artikels zum Staaat Preußen in die Zeitabschnitte Monarchie und Republik für den ersteren das Lemma „Königreich Preußen“ wählten. Ihnen war nicht bekannt, dass es tatsächlich ein Königreich Preußen gab, nämlich Ostpreußen von 1701 bis 1918. Mit „Königreich“ meinten sie die Staatsform, nicht aber den Namen des Staates zur Zeit der Monarchie. Er nannte sich schon im späten 18. Jahrhundert „Preußischer Staat“, später auch laut Verfassung. In der Wissenschaft herrscht in dieser Hinsicht kein Chaos, nur hier. Dort wird „Preußen“ geschrieben, wenn man den Staat meint, manchmal auch seine Bürger, besonders seine Soldaten und Vertreter, und man kennt Herzogtum und Provinz Preußen, Brandenburg-Preußen, auch Alt-Preußen für den Deutschordensstaat.
Wenn man in der Wiki zwei gesonderte Namen für die genannten Zeitabschnitte des Staates Preußen möchte, schlage ich Preußen (Monarchie) und Preußen (Republik) vor.--Gloser (Diskussion) 00:36, 19. Dez. 2022 (CET)Beantworten
Nenne bitte eine Quelle dafür, dass das Land der Brandenburger zw. Weichsel und Memel bis 1918 das Königreich Preußen war. Warum heißt es landläufig und auch bei Kossert und Haffner überhaupt Ostpreußen? --Natus37 14:24, 19. Dez. 2022 (CET)Beantworten
Die Antwort ist nun seit 3 Tagen fällig. Hältst Du sie zurück, weil Du wegen Streichens dieses belegten Satzes (Absatzende) in Bedrängnis kommem würdest? --Natus37 23:06, 22. Dez. 2022 (CET)Beantworten
Hinweis: für Republik brauchen wir kein neues Lemma, wir haben Freistaat Preußen. --Machahn (Diskussion) 08:14, 19. Dez. 2022 (CET)Beantworten
Die Darstellung des Staatsgebildes Preußen in zwei getrennten Artikeln für die Zeit bis 1918 und die paar Jahre danach ist keine besonders hilfreiche Sache. Den späten republikanischen kleinen Rest als Freistaat Preußen sollte man gleich wie den frühen kurzen Zeitraum als Brandenburg-Preußen mit im Lemma Preußen unterbringen. Er gehört zu dessen Geschichte u. auch wegen der Kontinuität: Pr. war am Ende wie schon seit 1871 nur noch ein Land in einem Bundesland. Ansonsten schlage ich vor, es wie Haffner zu halten. Vom Königreich Preußen nur beim Anfang 1701 reden, sofort oder bald danach nur noch von Preußen. Da vor 1918 in Deutschland alles monarchisch war, braucht man m.E. auf das Königreich (bzw. Preußen (Monarchie)) nur noch anlässlich seines Wandels von einer absolutistischen zu einer “vorkonstitionellen” Monarchie einzugehen. --Natus37 15:27, 19. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Zurücksetzung einer geänderten Einleitung

Die erneute Änderung der Einleitung wird mit folgender Begründung zurückgesetzt:
Der Artikel begann bisher mit der im Wesentlichen zutreffenden Information:
„Preußen“ war ein seit dem Spätmittelalter bestehendes Land an der Ostsee, zwischen Pommern, Polen und Litauen, dessen Name nachdem es 1701 Königreich wurde auf ein weit größeres, aus Brandenburg-Preußen hervorgegangenes Staatswesen angewandt wurde, das schließlich fast ganz Deutschland nördlich der Mainlinie umfasste und bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges bestand.
Die geänderte Einleitung lautete:
Im späten Mittelalter war „Preußen“ das Kernland innerhalb des sich an der östlichen Ostsee erstreckenden kolonialen Deutschordensstaates.
Dieser erste Satz ist insofern abzulehnen, weil Preußens Bedeutung darin liegt, ein Staat gewesen zu sein, nicht „im Spätmittelalter“ „das Kernland“ von irged Etwas. Der umgeschriebene Satz bedeutet einen schweren Informationsverlust, führt geradezu in die Irre. Er ist auch inhaltlich falsch. Die erklärende Verlinkung zu „kolonial“ gibt an: „Als Kolonie … bezeichnet man in der Neuzeit ein auswärtiges abhängiges Gebiet eines Staates ohne eigene politische und wirtschaftliche Macht (Überseebesitzung).“ Der Deutschordensstaat war kein „abhängiges Gebiet eines Staates ohne eigene politische und wirtschaftliche Macht“. Vielmehr war er ein unabhängiger Staat mit sehr beträchtlicher eigener politischer und wirtschaftlicher Macht. Auf die hochmittelalterliche Ostsiedlung, mit der das Kolonialwerk des Ordens in Ostpreußen aufs Engste verbunden war, geht der Artikel „Kolonie“ nicht ein. Die Verlinkung ist unbrauchbar.

Wo liegt der in die Irre führende Unterschied im ersten Satz? Er lautet inzwischen wieder: „Preußen“ war ein seit dem Spätmittelalter bestehendes Land an der Ostsee, zwischen Pommern, Polen und Litauen, ...; sagt also fast gleich wie meiner, dass Preußen im Spätmittelalter irgendwo im Osten lag. Von „Preußens Bedeutung ..., ein Staat gewesen zu sein“, war gar nicht die Rede, so dass ich davon hätte etwas wegnehmen können.
... zwischen Pommern, Polen und Litauen hatte ich nicht übernommen, um der Frage aus dem Weg zu gehen, wie diese drei im Spätmittelalter aussahen und ob sie Gleiche unter Gleichen (z.B. drei Staaten) waren, nicht Äpfel und Birnen addiert sind.
kolonialen Deutschordensstaat: hier folgte ich Haffner, dem in WP nur per Minderheiten-Votum nicht geschätzten Autor. --Natus37 18:20, 22. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Dann folgt die Info:
Nachdem daraus das Herzogtum Preußen hervorgegangen und 1618 vom Kurfürst der Mark Brandenburg geerbt worden war,
mit dem überflüssigen Beleg „Sebastian Haffner: Preußen ohne Legende, ein Stern-Buch, 1979, S. 47“
wurde der Name Preußen auf ein weit größeres Staatswesen, das schließlich fast ganz Deutschland nördlich der Mainlinie und zwischen Maas und Memel umfasste und bis 1932 bestand, angewendet.
mit dem untauglichen Beleg Andreas Kossert: Ostpreußen, Geschichte einer historischen Landschaft, C.H.BECK 2008, S. 43. Kossert schreibt dort, „das Kernland Preußens mit der Krönungsstadt der Hohenzollern-Könige“ sei 1871 „Teil des neuen Reiches geworden“. Natürlich meint er mit „Kernland Preußens“ Ostpreußen.
Das Herzogtum existierte seit 1525, die Herrschaftsübernahme des Kurfürsten Johann Sigismund erfolgte 1618. „Nachdem wurde“, wann? 1525 oder 1618, der Name auf ein weit größeres Staatswesen, gemeint ist vermutlich der Staat Preußen, angewandt? Das stimmt ganz einfach nicht, auch bestand der Staat Preußen nicht bis 1932.
Dann geht die geänderte Einleitung wiederum auf den Namen Preußen ein. Falsch ist, dass Polnisch-Preußen im 16. Jahrhundert aus dem Ordensstaat hervorging, vielmehr entstand es im Jahr 1454. Falsch ist auch, dass das Herzogtum 1701 zum (Wiki)-„Königreich Preußen“ wurde. Hier ist es das Lemma, das in die Irre führt. Das „Königreich Preußen“ war Ostpreußen, das Wiki-Königreich meint den Gesamtstaat Preußen, den Staat des Königs von Preußen. Der war bekanntlich sehr viel mehr als das bloße Territorium des vormaligen Herzogtums, um den Staat Preußen soll es in diesem Artikel „Preußen“ gehen.

überflüssiger Beleg: lieber einen zu viel, gibt weniger Anlass für Revert als einen zu wenig
Andreas Kossert: Ostpreußen, Geschichte einer historischen Landschaft, C.H.BECK 2008, S. 43. Dorthin hatte ich nach zwischen Maas und Memel verwiesen. Bei Kossert stehen diese Worte am Seitenanfang.
1525 oder 1618?: die vorher genannte Zahl war 1618, nachher heißt somit nach 1618.
... bis 1932 ...: de facto, oder doch bis 1933? Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn Du auf 33 geändert hättest.
Polnisch-Preußen seit 16. Jahrhundert: pardon, aber ein einfach zu korrigirendes Versehen
Falsch ist auch, dass das Herzogtum 1701 zum (Wiki)-„Königreich Preußen“ wurde: hier waren nur die eckigen Klammern falsch, weil der verlinkte, seit Jahren existierende WP-Artikel angeblich sein Lemma verfehlt. --Natus37 18:20, 22. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Schlicht falsch ist auch die Information:
Schon vor dem 1806 erfolgten Ende des HHR hatte sich eingebürgert, alle inner- und außerhalb des HHR liegenden Besitzungen des Hauses Brandenburg Königreich Preußen oder angekürzt Preußen zu nennen.
Die Bezeichnung „Preußen“, nicht „Königreich Preußen“, für den Gesamtstaat der Könige von Preußen trat gehäuft erst in Zusammenhang mit dem Siebenjährigen Krieg auf. Zur Zeit der ersten beiden Könige war mit Preußen nur das ehemalige Herzogtum, nun Königreich, also Ostpreußen, gemeint. Erst im Verfassungsstaat Preußen, also ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, lässt sich die Bezeichnung „Königreich Preußen“ für Ostpreußen im Sprachgebrauch kaum noch finden.

... hatte sich eingebürgert ...: steht nicht nur bei Haffner.
... lässt sich die Bezeichnung „Königreich Preußen“ für Ostpreußen im Sprachgebrauch kaum noch finden. Auf diesen Seiten hier finden wir sie noch, leider als Synonym zu Ostpreußen. --Natus37 18:20, 22. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Das soll zur Begründung des Rücksetzens für's Erste reichen.
Wesentliche Änderung der Einleitung sollten hier mit genauer direkt textbezogener Kritik und beleggestützer Begründung vorgeschlagen werden.--Gloser (Diskussion) (ohne (gültigen) Zeitstempel signierter Beitrag von Gloser (Diskussion | Beiträge) 18:55, 21. Dez. 2022 (CET))Beantworten

nur am Rande, Haffner war sicher ein verdienter Mann. Aber man sollte sich schon im Kern auf neuere Forschungsliteratur stützen --Machahn (Diskussion) 19:54, 21. Dez. 2022 (CET)Beantworten
... und was, wenn die Forschungsliteratur nichts hergibt? Nach meiner Einschätzung kranken die Preußen-Artikel daran, dass bis heute offensichtlich keine einhellige Aussage darüber existiert, welche Art von Monarchie der Staat Preußen war. Auf Königreich Preußen kann man sich seit Jahren in der WP nicht einigen, sodass die Artikelarbeit deshalb bis heute blockiert ist. Was ist ein Königreich? Vielleicht ein Reich mit darin gekröntem König? Für Preußen trifft das offensichtlich seit Wilhelm I. nicht mehr zu, er wurde nicht in Königsberg gekrönt. Sachsen als Parallele: Die beiden Augusts waren Könige von Polen, dort wurden sie gekrönt. Obwohl Polen und Sachsen nicht wie die beiden Preußen verwechselbar waren, geschah (meine Quelle ist nur die WP!) 1806 Folgendes : "Die Verkündung [Sachsen ist jetzt Königreich] stieß auf kein besonderes Echo, vermutlich deshalb, weil der Königstitel seit mehr als einhundert Jahren in Sachsen geläufig war."--Natus37 14:28, 22. Dez. 2022 (CET)Beantworten
Genau. Preußen ohne Legende war Haffners Beitrag zum „Preußenjahr 1981“, zu dem es aus verschiedenen Gründen in West und Ost gekommen war, und das in der Ausstellung Preußen – Versuch einer Bilanz gipfelte. Haffners Biograf Peter Joachim Schmied handelt das Buch im Kapitel Restlose Ehrenrettung - Preußen ohne Legende ab, siehe Leseprobe. Das Buch fand seinerzeit große Beachtung in der Fachwelt und der Öffentlichkeit, so kritisierte es Eckart Kleßmann als „eine vielgelesene Legendensammlung, die er [Haffner] witzigerweise ausgerechnet ‚ohne Legende‘ nennt“ (Zit. bei Schmied S. 461). Das Buch findet sich in den Literaturverzeichnissen der neueren Veröffentlichungen zu Preußen nur noch selten. Im Artikel zu Sebastian Haffner fehlt es bedauerlicherweise.--Gloser (Diskussion) 00:05, 22. Dez. 2022 (CET)Beantworten
Ich habe die Leseprobe gelesen. S.461 fehlt leider. Gemerkt habe ich mir eine andere Aussage von Schmied: „... die Wissenschaft - gemeinhin, was Haffner betraf, eher ein Hort der Reserve - ...“ (S.483). Die WP ist das bei Preußen-Artikeln wohl auch. --Natus37 13:56, 22. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Überarbeitung am 27.12.22

Es sollte langsam klar sein, dass Clark an der als Beleg für „Königreich Preußen“ angegebenen Stelle entweder falsch übersetzt wurde oder einen Fehler gemacht hatte. Die Könige von Polen nannten sich nie „Könige von Preußen“.--Gloser (Diskussion) 19:41, 27. Dez. 2022 (CET)Beantworten
Anmerkung: bezieht sich auf Polnisch Preußen --Natus37 21:34, 27. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Ich habe heute klein mit der dort angekündigten Überarbeitung, bei der - wenn ich richtig verstanden habe - zw. mir und Benutzer:Gloser Konsens besteht, angefangen. Der Konsens betrifft primär die Frage zum Begriff Königreich Preußen, der für den Großstaat Preußen amtlich nicht gilt. Damit ist der Artikel Königreich Preußen ungültig (er ist zudem in großen Teilen zum Artikel Preußen redundant) . Er ist zu löschen, oder unter diesem Lemma ist lediglich die Umwandlung des Herzogtums Preußen in ein Königreich darzustellen, was nur wenige Worte erfordert. Hier unter dem Lemma Preußen wird lediglich erwähnt, dass für den Großstaat Preußen der Begriff Königreich Preußen auch - aber allgemein und nicht amtlich - üblich ist, und vorwiegend wird nur kurz Preußen gebraucht. Auf den geänderten und sehr kurzen Artikel Königreich Preußen wird allenfalls verlinkt. Allfällig mit dem hiesigen Artikel Nicht-Redundantes wird übernommen.
--Natus37 21:34, 27. Dez. 2022 (CET)Beantworten
Im Moment fällt es mir leider außerordentlich schwer, die für derartige Bearbeitungen erforderliche Zeit aufzubringen. Sie reicht vorerst zur zum Anbringen von Korrekturen.--Gloser (Diskussion) 21:45, 27. Dez. 2022 (CET)Beantworten
@Gloser: Den insbesondere mit dem Art. Königreich Preußen verbreiteten Eindruck, dass die Bezeichnung Königreich Preußen für den Großstaat Preußen amtlich gewesen sei, rückgängig zu machen, heißt doch nicht, die Tatsache zu unterdrücken, dass diese Bezeichnung nicht-amtlich weit verbreitet war. M.E. bleibt der nun seit über einem Jahzehnt bestehende allg. Mangel der Preußen-Artikel bestehen, wenn nicht endlich einmnal beides nebeneinander geschrieben wird und geschrieben bleibt. Du bist jetzt auf die abgekürzte Bezeichnung Preußen ausgewichen. Danke für Deine dafür gefundene Quelle. Abkürzungen sind aber immer naheliegend, und so haben wir auch hier damit gar kein Problem. Wir (und die Leser) haben nur eines mit dem Begriff Königreich Preußen, der umgangssprachlich verallgemeinert angewendet wurde, streng genommen aber nur für das Gebiet im Osten galt. Nur hierbei ist Klarheit zu schaffen, nur das ist unsere Hausaufgabe (meine Quelle für das Umgangssprachliche ist Haffner, S.53).
--Natus37 00:33, 28. Dez. 2022 (CET)Beantworten
Es stimmt einfach nicht, dass „Königreich Preußen“ der „umgangssprachliche“ Name für den Preußischen Staat war. Der lautete „Preußen“, und nicht nur in der Umgangssprache. Wenn man „Königreich Preußen“ im 18. und 19. Jahrhundet findet, dann ist entweder Ostpreußen gemeint oder es geht um die Bezeichnung der Staatsform (vergleichbar mit „Republik USA“). Aber jetzt wünsche ich Dir und allen Lesern eine Gute Nacht.--Gloser (Diskussion) 00:52, 28. Dez. 2022 (CET)Beantworten
Mein Erstaunen: Mit „Königreich Preußen“ drückte man die Staatsform Preußens aus, und zwar die des ganzen Großstaates. Diese Wortkombination wurde somit nicht nur auf das östliche Preußen bezogen gebraucht.
Nur noch Eines:
Im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch bürgerte sich “Preußen” im 18. Jahrhundert trat allmählich als Landesbezeichnung an Stelle von „Brandenburg“ der ranghöhere Landschaftsname „Preußen“ als einheitlicher Name für alle von den brandenburgischen Hohenzollern regierten Gebiete – ob innerhalb oder außerhalb des Heiligen Römischen Reiches gelegen.[1] [1]
Steht leider so im Artikel, aber Höherer Rang ist als gutes Stichwort entnehmbar. Gut, weil es den Grund dafür angibt, warum Preußen ab jetzt bis zum Rhein reichte. Etwas mit höherem Rang bestimmte den allgemeinen Sprachgebrauch. Welcher Art war dieser Rang? Ohne den Kontext dieses Zitats zu kennen, ist das eindeutig. Es waren der König, das Königtum und das Königreich, die das Selbstverständnis der Leute gleich wie das ihrer Herren beflügelte: “Wir haben jetzt einen König und leben jetzt in einem Königreich.” Sie waren jetzt den Österreichern, den Russen und anderen Nachbarn gleichgestellt. Nachdem dieses erreicht worden war, konnte man sich im Alltäglichsten des Alltages auf Preußen beschränken, so wie es ja die Nachbarn in Österreich, Russland usw. entsprechend schon lange machten. Welcher Name es wurde, war an sich egal. Er bot sich beim Streben nach Rangerhöhung nur zufällig an. Diejenigen, den er bisher allein gehörte, wurden dabei nicht gefragt.
--Natus37 13:28, 28. Dez. 2022 (CET)Beantworten
  1. Wolfgang Neugebauer: Geschichte Preußens. Olms, Zürich, New York 2004, ISBN 978-3-487-11970-0, S. 57.

Quellen für Preußen = Königreich Preußen = Preußen

Sebastian Haffner: Preußen ohne Legende, S. 53:

Alle seine [König Friedrich I.] Länder bildeten jetzt das Königreich „Preußen“.

ARD - Planet Wissen :

Kurfürst Friedrich III. (1657-1713) war der erste, der diesem zusammenhanglosen Territorium den Namen Königreich Preußen gab. ... Nach ersten Widerständen der europäischen Monarchen gewöhnte man sich mit der Zeit daran, vom Königreich Preußen zu sprechen.

deutsche-schutzgebiete.de :

Das Königreich Preußen mit seinen Provinzen (1701 – 1918): Brandenburg – Hannover – Hessen-Nassau – Ostpreußen – Pommern – Posen – Rheinland – Sachsen – Schlesien – Schleswig-Holstein – Westfalen – Westpreußen

genealogy.net

Ab 1701 übertrug sich allmählich der Name Königreich Preußen auf den gesamten Herrschaftsbereich der bisherigen Kurfürsten von Brandenburg, also auch auf die Mark Brandenburg, ... .
1919, mit dem Ende des Deutschen Kaiserreichs wurde aus dem Königreich Preußen der Freistaat Preußen.

familysearch.org :

Gemeindelexikon für das Königreich Preußen: Provinz Hessen-Nassau, 1905

deutsche-digitale-bibliothek.de

Reisepass des Königreichs Preußen für den Dreher Franz Geisler aus Berlin ins Ausland, 1909

--Natus37 23:24, 5. Jan. 2023 (CET)Beantworten

aus Deutsche Reichsgründung:

Das Deutsche Kaiserreich setzte sich nach der Verfassung vom 16. April 1871 aus den folgenden Gliedstaaten zusammen:[1]

  1. Gesetz betreffend die Verfassung des Deutschen Reichs vom 16. April 1871.

Warum auch sollte Preußen weniger "geadelt" sein als Bayern, Württemberg und Sachsen?
--Natus37 20:29, 17. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Anteil der deutschen Muttersprache unter der Bevölkerung nach den Volkszählungen von 1905 und 1910 - Graphik

Diese Volkszählung wurde unter ähnlichen Voraussetzungen durchgeführt wie vor einem Jahr die Volkszählung bzw. die Wahlen in Donetzk und Lugansk und davor im Krim durch Russland in der Ukraine. Nur ein Beispiel: Wenn jemand sich zu Polentum bzw. zu polnischen Sprache bekannt gab, konnte laut damaligen Gesetze (eingeführt von Bismarck vorwiegend während des Kulturkampfes) kein Grundstück erwerben, er durfte nur Grundstück verkaufen, er durfte kein Haus auf eigenem Grundstück errichten, keine Arbeit bei Behörden, Schulen etc., durfte nicht höhere Schulen besuchen... Die Fragen und die Befragung waren auf Deutsch, die Tendenz die Statistik in Richtung des nationalistischen damaligen Sichtweise zu verändern groß. Die Befragung haben Deutsche d.h. deutsche Beamten durchgeführt. Die Zahlen sind somit sehr zweifelhaft und dürften in einer objektiven und unabhängigen Wikipedia nicht erscheinen. --77.7.26.239 06:00, 14. Feb. 2023 (CET)Beantworten