Hardbrücke

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Hardbrücke
Hardbrücke
Hardbrücke
Hardbrücke im Oktober 1980, Blick nach Nordnordosten
Nutzung Strasse
Querung von Eisenbahngleise, Limmat und Strassen
Ort Zürich
Konstruktion Balkenbrücke
Gesamtlänge 1350 m
Breite 17,5 – 28,4 m
Fahrzeuge pro Tag 68.800 (2009)
Baubeginn 1969
Fertigstellung 1972
Lage
Koordinaten 681439 / 248816Koordinaten: 47° 23′ 7″ N, 8° 31′ 2″ O; CH1903: 681439 / 248816
Hardbrücke (Stadt Zürich)
Hardbrücke (Stadt Zürich)

Die Hardbrücke ist Teil der Westtangente von Zürich, eine wichtige innerstädtische Nord-Süd-Verbindung, die jahrelang auch vom Transitverkehr genutzt wurde. Die 1350 Meter lange Brücke beginnt im Zürcher Stadtteil Wipkingen als Fortsetzung der Rosengartenstrasse. Sie führt über die Limmat, am S-Bahnhof Hardbrücke vorbei und über das Gleisfeld des Vorbahnhofs von Zürich. Ihr Ende liegt beim Hardplatz im Aussersihl, wo der Verkehr entweder über die Hardstrasse zum Albisriederplatz fliesst oder den Strassenzug in Richtung Hohlstrasse verlässt. Täglich verkehren 70'000 Fahrzeuge (2009) über die Hardbrücke.

Alte Hardbrücke

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Die erste Hardbrücke wurde von der Stadt Zürich zusammen mit der Nordostbahn (NOB) geplant und als Fachwerkbrücke mit Kalkstein-Pfeilern gebaut und 1897 eröffnet. Sie führte vom Hardplatz zur Pfingstweidstrasse. Sie wurde hauptsächlich von Fussgängern und Fuhrwerken genutzt.[1]

Ab 1927 verkehrte die erste städtische Autobuslinie über die Brücke. Die Linie A verkehrte von der Haltestellen Utobrücke (heute Sihlcity Nord) über Schmiede Wiedikon, Albisriederplatz, Hardbrücke und Nordbrücke beim Bahnhof Wipkingen zum Rigiplatz. Die Buslinie wird wegen Treibstoffmangels während des Zweiten Weltkriegs 1942 auf Trolleybusbetrieb umgestellt. Aufgrund der schweren Fahrzeuge musste die Brücke 1948 verstärkt werden.[1]

Neue Hardbrücke

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Die neue Hardbrücke wurde in den Jahren 1969 bis 1972 gebaut.[2][3] Sie war als Zwischenlösung bis zur Eröffnung des Expressstrassen-Y gedacht,[4][5] musste aber bis zur Eröffnung der Westumfahrung 2009 den gesamten über die Westtangente fliessenden Nord-Süd-Verkehr aufnehmen.

Bis zum Bau der Rampen am Hardplatz im Jahr 1982 durfte der Individualverkehr die Brücke in Richtung Süden nur bis zur Hardturmrampe befahren; nur die Trolleybusse der Linie 33 verkehrten in beide Richtungen über die Brücke. Ohne die Überführung über den Hardplatz hätte der Verkehr niveaugleich die Hohlstrasse gekreuzt, was unweigerlich zu grossem Rückstau geführt hätte. Der Individualverkehr Richtung Süden wurde deshalb beim Escher-Wyss-Platz über die Hardturmrampe von der Brücke abgeleitet, bei der Duttweilerstrasse mit einer Behelfsbrücke über die Pfingstweidstrasse geführt und danach mit der Duttweilerbrücke über das Gleisfeld geleitet.[6]

Hardbrücke im Juni 2010 während der Renovierung

In den Jahren 2009 bis 2011 wurde die Hardbrücke saniert. Die Bauarbeiten, wegen Einsprachen um etwas mehr als zwei Jahre verzögert, waren nötig, weil vor allem die vielen schweren Lastwagen – rund zehn Prozent des Verkehrs – der Brücke stark zugesetzt hatten. Aber auch die Sicherheit musste erhöht werden, damit beispielsweise bei Zugsentgleisungen keine Pfeiler durch Schienenfahrzeuge beschädigt werden und dadurch die Brücke zum Einsturz bringen können.

Von 2015 bis 2017 wurde über die Brücke die Verlängerung der Tramlinie 8 vom Hardplatz über das Gleisfeld bis zur Pfingstweidstrasse gebaut. Die Kosten des Projekts beliefen sich auf 130 Millionen Schweizer Franken. Die zusätzlichen Gleise auf der Brücke hatten Veränderungen bei der Verkehrsführung und die Errichtung von Ampeln zur Folge, es wurden aber keine Fahrspuren des Individualverkehrs abgebaut.[7]

Nach Eröffnung der Westumfahrung sollte mit einem neuen Verkehrskonzept die Wohngebiete entlang der Rosengartenstrasse aufgewertet werden. Dazu wäre der motorisierte Individualverkehr im sogenannten Rosengartentunnel unterirdisch zum Michbuck geführt worden. Der in der Rosengartenstrasse freigewordene Platz wäre für eine Tramstrecke genutzt worden, die über die ganze Länge der Hardbrücke geführt hätte.[8] Ein Konzept von 2019 sah eine Linie 16 vor, die von Hirzenbach über Milchbuck, Bucheggplatz, Hardbrücke, Albisriederplatz nach Hermetschloo in Altstetten verkehrt wäre, und eine Linie 17, die von Seebach über Bahnhof Oerlikon, Bucheggplatz, Hardbrücke, Albisriederplatz zum Letzigrund verkehrt wäre.[9] Gegen das 1,1 Milliarden Franken teure Projekt wurde das Referendum ergriffen.[10] Das Stimmvolk lehnte es am Urnengang vom 9. Februar 2020 deutlich ab – es wurden nur 37 % Ja-Stimmen für das Projekt abgegeben.[11][12]

Abschnitt Rosengartenstrasse – Escher-Wyss-Platz

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Hard- und Wipkingerbrücke ca. 1973
Hardbrücke im Zürcher Häusermeer, gesehen vom Uetliberg im November 2013

Auf diesem Abschnitt führt die Hardbrücke auf einer zweiten Ebene über die Wipkingerstrasse, die als Wipkingerbrücke die Limmat quert. Ursprünglich wurde dieser doppelstöckig ausgeführte Abschnitt ebenfalls zur Wipkingerbrücke gezählt.[13] Die Fahrspuren der Wipkingerstrasse befinden sich links und rechts der Hardbrücke. Direkt unterhalb der Hardbrücke ist auf diesem Abschnitt das Trassee der Tramlinie 13.

Über dem Escher-Wyss-Platz befindet sich eine Bushaltestelle. Darunter wird gegenwärtig der Escher-Wyss-Platz komplett umgestaltet. Nach Ende des Umbaus im Zusammenhang mit dem neuen Tram Zürich West wird dort eine grosse Tramkreuzung und eine deutlich verkleinerte Strassenkreuzung liegen. Die bis vor kurzen unter der Brücke, in der Mitte eines grossen Kreisels liegenden Tramhaltestellen, wurden Anfang 2009 vor das KV Zürich in die Limmatstrasse verlegt. Auf Höhe Escher-Wyss-Platz bestehen Abfahrtsrampen für beide Fahrtrichtungen, jedoch nur eine Auffahrtsrampe (Richtung Rosengartenstrasse/Bucheggplatz).

Abschnitt Escher-Wyss-Platz – S-Bahnhof Hardbrücke

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Auf diesem Abschnitt liegen die Fahrspuren der Hardstrasse links und rechts der Hardbrücke. Unterhalb der Brücke befinden sich mehrheitlich Parkplätze. Seit 2011 fährt auch das Tram Zürich West in diesem Abschnitt unter der Brücke. Im südlichen Teil des Abschnitts befinden sich Auffahrtsrampen in beide Richtungen sowie eine Abfahrtsrampe aus Fahrtrichtung Nord. Am S-Bahnhof Hardbrücke befinden sich ebenfalls Haltestellen für die Buslinien. Der Bahnhof ist rechtwinklig zur Hardbrücke erstellt und befindet sich am nördlichen Ende des Gleisfelds des Zürcher Hauptbahnhofs.

Haltestelle Schiffbau unter der Hardbrücke
Tram 8 auf der Hardbrücke

Abschnitt S-Bahnhof Hardbrücke – Hardplatz

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Auf diesem Abschnitt quert die Brücke die Gleise des Hauptbahnhofs und die Hohlstrasse, ehe sie am Hardplatz in die Hardstrasse mündet. Rampen verbinden die Hohlstrasse mit der Brücke.

Die Gleisüberquerung verfügt als einziger Brückenabschnitt über beidseitige Fussgänger-Gehwege.

Öffentlicher Verkehr

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Die gesamte Länge der Hardbrücke ist Teil der Strecke der Trolleybuslinien 72, 33 und 83. Mehrere Haltestellen befinden sich auf der Brücke. Beim Bahnhof Zürich Hardbrücke besteht eine Anbindung an das S-Bahn-Netz. Ein weiterer Verkehrsknotenpunkt ist der Escher-Wyss-Platz. Im nördlichen Abschnitt befinden sich unter der Brücke die Trassen der Tramlinien 4, 8, 13 und 17.

Im Dezember 2017 wurde eine neue Tramstrecke für die Tramlinie 8 als Tramverbindung zwischen den bestehenden Haltestellen Hardplatz und Schiffbau in Betrieb genommen, die das Gleisfeld der Eisenbahn auf der Hardbrücke überquert und somit als Tangentiallinie eine neue Verbindung mit Anschluss an das Tram Zürich West bietet.[14][15]

Commons: Hardbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Über den verkehrsreichsten Ort in Zürich fährt bald auch noch das Tram – eine Ode an die Hardbrücke. In: Limmattaler Zeitung. 12. Oktober 2017, archiviert vom Original am 12. Oktober 2017; abgerufen am 3. Januar 2021.
  2. Neue Haltestelle «Schiffbau» auf der Hardbrücke. Medienmitteilung. In: Stadt Zürich. 8. Juli 2009, abgerufen am 26. März 2013.
  3. Giorgio Scherrer, Christoph Ruckstuhl: In Zürich führen fünf Brücken über die Gleise. Von ihnen aus sieht man die verschiedenen Gesichter der Stadt. Ein Streifzug vom Hauptbahnhof an den Stadtrand. Neue Zürcher Zeitung, 13. Mai 2022, abgerufen am 14. Mai 2022.
  4. Dem Verkehr 72 Millionen - der Jugend einen Wettbewerb. In: Neue Zürcher Nachrichten. Band 64, Nr. 212, 12. September 1968, S. 7 (e-newspaperarchives.ch).
  5. Stefan Hotz: Chronologie: Die Strassenplanung in Zürich. In: NZZ. 10. Mai 2016, archiviert vom Original am 21. Juni 2019; abgerufen am 1. Januar 2021.
  6. Zürcher Westtangente wird kürzer. In: Neue Zürcher Nachrichten. 19. Juni 1981, abgerufen am 3. Januar 2021.
  7. Tramverbindung Hardbrücke. In: ZVV. Abgerufen am 3. Januar 2021.
  8. Projekt Rosengartentram und Rosengartentunnel in der Stadt Zürich. In: Kanton Zürich (Hrsg.): Abstimmungszeitung Kantonale Volksabstimmung 9. Februar 2020. S. 11–22 (rosengarten-zuerich.ch [PDF]).
  9. VBZ (Hrsg.): VBZ Linienkonzept 2025. Juni 2019, Etappe 3: Tramtangente Rosengarten (2020), S. 17 (8004.ch [PDF]).
  10. Projekt Rosengartentram und Rosengartentunnel in der Stadt Zürich. In: Kanton Zürich (Hrsg.): Abstimmungszeitung Kantonale Volksabstimmung 9. Februar 2020. S. 3 (rosengarten-zuerich.ch [PDF]).
  11. Grünes Licht für Bauprojekt Tram Affoltern. Pressemitteilung VBZ. In: Portal Zürich-Affoltern. 25. Juni 2020, abgerufen am 31. Dezember 2020.
  12. Wahlen- & Abstimmunge. Abgerufen am 16. April 2022.
  13. dipl. Tiefbautechniker. Stelleninserat. In: Vorstand des Bauamtes I der Stadt Zürich (Hrsg.): Schweizerische Bauzeitung. Band 86, Heft 15, 1968, S. 77.
  14. Adi Kälin: Diese 700 Meter lange Tramstrecke verändert bei den VBZ fast alles In: Neue Zürcher Zeitung vom 6. Dezember 2017
  15. Adi Kälin: Mit dem Tram übers Gleisfeld. In: Neue Zürcher Zeitung. 21. März 2013, abgerufen am 26. März 2013.