Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Lichtenberg
Die Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Lichtenberg enthält alle Straßen und Plätze sowie einige sonstige Anlagen im amtlichen Ortsteil Berlin-Lichtenberg im gleichnamigen Berliner Bezirk. Die Grenzen wurden anlässlich der Neuordnung der Ortsteile im Bezirk im Jahr 2002 neu festgelegt. Diese Liste ist Teil des Gesamtprojektes Berliner Straßen und Plätze. Die Geschichte des Ortsteils Berlin-Lichtenberg wird hier nicht gesondert behandelt.
Der Ortsteil und damit sein Wegenetz bestehen aus unterschiedlich gewachsenen Bereichen: der alte Dorfkern um den Loeperplatz, das Industriegebiet um die damalige Rittergutstraße (heute: Josef-Orlopp-Straße), das sich zwischen der Bornitzstraße und der Herzbergstraße erstreckt. In der gleichen Zeit, um die Wende zum 20. Jahrhundert, entwickelten sich auch die Bereiche um die neuen kommunalen Einrichtungen wie dem Amtsgericht am Roedeliusplatz (volkstümlich nach den vergebenen Straßennamen als „Wagner-Viertel“ bezeichnet), dem Rathaus Lichtenberg, dem Städtischen Krankenhaus sowie dem Stadtpark Lichtenberg und Friedhöfen wie dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde.
Für die infrastrukturelle Entwicklung von Lichtenberg spielten der Gemeindevorsteher und spätere Bürgermeister Oskar Ziethen sowie Gustav Kielblock, Waldemar Atzpodien und die Gutsbesitzerfamilie Roeder eine wichtige Rolle. Eine Reihe von neuen Straßen entstand in den 1980er Jahren mit der Errichtung des Wohngebietes Frankfurter Allee-Süd auf der Fläche der früheren Kolonie Friedrichsberg, dem Bereich südlich der Frankfurter Allee bis zu den Bahndämmen mit Anschluss an die Victoriastadt. Diese Straßen wurden überwiegend nach Widerstandskämpfern der Schulze-Boysen/Harnack-Gruppe benannt. Dem Ortsteil Lichtenberg sind die Postleitzahlen 10365, 10367 und 10369 zugeordnet.
Lage
Das beschriebene Straßennetz grenzt im Nordwesten an die Bereiche Fennpfuhl sowie im Norden an Alt-Hohenschönhausen, im Osten an Marzahn (Grenze bildet die Mitte der Rhinstraße), im Süden an Friedrichsfelde, im Südwesten an Rummelsburg und im Westen an Friedrichshain.
Legende
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die vorhandenen oder historischen Straßen und Plätze im Ortsteil sowie einige dazugehörige Informationen. Im Einzelnen sind dies:
- Name/Lage: aktuelle Bezeichnung der Straße oder des Platzes. Die Lage (Geoposition) gibt etwa die Mitte der Straße oder des Platzes an.
- Nicht mehr gültige Straßennamen: kursiv gesetzt
- Länge/Maße: gerundete Länge der Straße beziehungsweise Ausmaße des Platzes in Metern. Letztere werden in der Form a × b bei rechteckigen Anlagen oder a × b × c bei dreiecksförmigen Anlagen mit a als längster Kante angegeben. Der Zusatz ‚im Ortsteil‘ gibt an, welche Länge die Straße innerhalb des Ortsteils zurücklegt, sofern sie durch mehrere Ortsteile verläuft.
- Namensherkunft: Ursprung oder Bezug des Namens
- Benennung: Zeitpunkt der Benennung
- Anmerkungen: weitere Informationen bezüglich ansässiger Institutionen, der Geschichte der Straße, historischer Bezeichnungen, Baudenkmale usw.
- Bild: Bild der Straße oder eines anliegenden Objektes
Übersicht der Straßen und Plätze
Name/Lage |
Länge/Maße (in Metern) |
Namensherkunft |
Benennung |
Anmerkungen | Bild |
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Albert-Hößler-Straße
(Lage ) |
365 | Albert Hößler (1910–1942), Widerstandskämpfer | 1. März 1972 | Beim Bau des Wohnviertels Frankfurter Allee-Süd neu angelegte Straße. | |
Alfred-Jung-Straße
(Lage ) |
(im Ortsteil) |
310Alfred Jung (1908–1944), Widerstandskämpfer | 1. März 1972 | Nur der südliche Abschnitt der Straße liegt im Ortsteil. Bevor das Gebiet „Lichtenberg-Nord“ bebaut und einige Straßenzüge verändert wurden, verlief hier die Woerdenstraße. Der nördliche Bereich knickt nach Westen zur Paul-Junius-Straße ab, dann kreuzt die Straße die Storkower Straße. Südlich der Scheffelstraße setzt sie sich mit rund 50 Meter als Am Stadtpark fort und geht dann direkt in den Stadtpark Lichtenberg über. Markantes Bauwerk ist das von der Organisation „Volkssolidarität“ getragene „Seniorenheim Alfred Jung“ (Hausnummer 17). Am Haus mit der Nummer 5 befindet sich eine Gedenktafel für den Widerstandskämpfer Max Brunnow.[1] Am südlichen Ende der Straße, Adresse Scheffelstraße 6, gab es jahrzehntelang die historische Kiezkneipe Biernoth. | Seniorenheim „Alfred Jung“ |
Alfredstraße
(Lage ) |
270 | Alfred, männlicher Vorname | vor 1902 | Verbindet als südliche Fortsetzung der Schottstraße den Roedeliusplatz mit der Frankfurter Allee. Hier befindet sich das bereits in den 1930er Jahren errichtete Berliner Frauengefängnis (Hausnummern 11/12). Nach 1990 wurde es mit weiteren Frauengefängnissen aus anderen Berliner Bezirken zur „Justizvollzugsanstalt für Frauen Berlin“ zusammengelegt und ist gleichzeitig deren Hauptstandort. | |
Allee der Kosmonauten
(Lage ) |
1500 (im Ortsteil) |
Kosmonaut, russische Bezeichnung für Weltraumfahrer | 22. Sep. 1978 | Der Name wurde vom Ost-Berliner Magistrat zur Ehrung des ersten deutschen Kosmonauten, Sigmund Jähn und seines sowjetischen Kommandanten, Waleri Bykowski, bei einem Besuch der beiden feierlich vergeben. Die Straße hieß anfänglich Springpfuhlstraße. Sie verläuft zunächst in einem kurzen kammartigen Stück von Süd nach Nord, dann knickt sie in West-Ost-Richtung ab, überquert die Nördliche Grenzgrabenbrücke und die Rhinstraße. Sie setzt sich im Ortsteil Marzahn fort. | |
Am Containerbahnhof | 130 | Containerbahnhof Frankfurter Allee | 1. Jan. 1997 | Zufahrtstraße von der Möllendorffstraße zu den Bahnanlagen, auf deren Fläche sich zu DDR-Zeiten ein großer Container-Umschlagpaltz befand. | |
Am Stadtpark
(Lage ) |
340 (Fußweg) |
50 (Straße)Stadtpark Lichtenberg | um 1915 | Die viergeschossigen Wohnhäuser beiderseits der als Sackgasse angelegten Straße wurden um 1912 bis 1915 erbaut und bilden einen begrünten Innenhof. Vor der Bebauung war es die Straße 68. Die befestigte Straße führt als unbefestigter Fußweg östlich des Stadtparks weiter bis zur Straße Parkaue. Eine um 1946 vorgesehene Einbeziehung in die Parkaue erfolgte nicht. | |
Am Wasserwerk
(Lage ) |
870 | Zwischenpumpwerk Lichtenberg, umgangssprachlich „Wasserwerk“ | 5. Feb. 1996 | In den 1990er Jahren im Verlauf der früheren unbefestigten Straße 19a neu angelegter befestigter Verkehrsweg zwischen der Landsberger Allee im Norden und der Herzbergstraße im Süden. An ihr befinden sich keine Wohnbauten, dafür einige Lagerplätze und Betriebszufahrten. | |
Atzpodienstraße
(Lage ) |
270 | Waldemar Atzpodien (1834–1910), Besitzer des Lichtenberger Amtsgutes und Kommunalpolitiker. Engagierte sich beim Ausbau der Gemeinde Lichtenberg zu einer eigenständigen Stadt. | um 1900 | Nord-Süd-Verbindung zwischen Gotlindestraße und Frankfurter Allee, wird von der Rüdigerstraße und der Fanningerstraße gequert. Über den Bezirk Lichtenberg hinaus bekannt ist in dieser Straße das Blutspendeinstitut. Am südlichen Ende (Hausnummern 45/46) ist eine frühere Gemeindeschule von 1894 als Baudenkmal erhalten.[2] | |
Bleckmannweg
(Lage ) |
220 | Karl Bleckmann (1864–1920), Architekt und Kommunalpolitiker: Lichtenberger Stadtrat von 1908 bis 1912, danach Mitglied des Magistrats von Berlin | 9. Nov. 1926 | Verläuft als Sackgasse in Ost-West-Richtung zwischen Ruschestraße und Rathausstraße, zuvor namenloser Weg am Südrand eines alten Friedhof. | |
Bornitzstraße
(Lage ) |
1280 + 60 (quer über den Loeperplatz) | Friedrich Alexander Bornitz (1809–1876), Theologe. Von 1851 bis zu seinem Tod erster Pfarrer der selbstständigen evangelischen Kirchengemeinde zu Lichtenberg. | um 1905 | Vor der amtlichen Benennung hieß der Verkehrsweg ab dem Dorfanger Krugstege, vermutlich nach dem Zugang zu einem Dorfkrug. Sie wurde in den späten 1990er Jahren als asphaltierte Straße mit beiderseitigem Radfahrstreifen ausgebaut. In der Bornitzstraße 13 ist als Baudenkmal ein Mietshaus von 1893 erhalten.[3] Zwei moderne Gebäude – ein vorkragender Turm und ein Kombibau – sind erwähnenswert. Das Haus mit dem geschwungenen Turm ist ein von mehreren kleinen Unternehmen genutztes Bürohaus, der Kombibau ist die Lichtenberger Werkstatt für Behinderte. | Bornitzstraße (diagonal), von links nach rechts verläuft die Ruschestraße. |
Buchberger Straße
(Lage ) |
1235 | Buchberg, ein 469 m hoher Berg in Niederösterreich | 8. Apr. 1933 | Bei der Erstanlage gegen Ende des 19. Jahrhunderts hieß sie Eckertstraße zu Ehren des Unternehmers Heinrich Ferdinand Eckert (1819–1875), der an der Grenze zwischen Lichtenberg und Friedrichshain Fabriken betrieb. Die Straße verläuft südlich der Frankfurter Allee im Bogen, an ihr befindet sich das Hauptpostamt Lichtenberg (oberes Bild), Gebäude der Telekom (unteres Bild), einige Logistikunternehmen und Lebensmitteldiscounter. Bis zur Anlage des Wohngebietes Frankfurter Allee Süd in den 1970er Jahren hieß der Westteil der Straße Oberweg. | |
(Lage ) |
Bürgerheimstraße
(Sackgasse) |
270Bürgerheim Terraingesellschaft, 1891 zur baulichen Erweiterung von Lichtenberg gegründet. | um 1900 | Die Aktiengesellschaft hatte 66 Hektar Land von der Gemeinde Lichtenberg gekauft, um einen Bebauungsplan des Bereiches nördlich der Frankfurter Chaussee realisieren zu können. Der Name einer kleinen Kiezkneipe an der Ecke Normannenstraße erinnerte noch lange Jahre an die Bürgerheim-Gesellschaft (heute ist ein Friseurladen darin). Unter der Hausnummer 6–10 ist eine ehemalige Gemeindeschule von 1911 (Architekt Johannes Uhlig) als Baudenkmal erhalten.[4] Dieser Bau wurde nach seiner teilweisen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg mit einem Neubau ergänzt und war bis 1990 die Ingenieurschule für Verkehrstechnik.[5] Nun wird es vom DIL Deutsches Institut für Lerntherapie genutzt.[6][7] | |
Coppistraße
(Lage ) |
(verästelt) |
870 Hans Coppi (1916–1942), Widerstandskämpfer | 1. März 1972 | Neu angelegte Straße im Neubauviertel Frankfurter Allee-Süd, die bei einer Kundgebung am 22. Juni 1972 zusammen mit weiteren neuen Straßen den Namen eines Widerstandskämpfers erhielt. Früher verliefen im Bereich der heutigen Coppistraße der Verbindungsweg in Nord-Süd- und die Straße 44 in Ost-West-Richtung. Die Straße verläuft abgeknickt in zwei Teilen an ihrem südwestlichen Bereich haben sich einige Kleinunternehmen niedergelassen, darunter auch ein Fabrikladen der Bahlsen GmbH & Co. KG. | |
Dankwartstraße
(Lage ) |
205 | Dankwart, Figur der Nibelungensage | 9. Juli 1965 | Nach der Errichtung von Wohnbauten auf einer früheren Kleingartenanlage (KGA) erhielten die neuen Straßenzüge Benennungen, die sich an den vorhandenen Straßennamen orientierten. Diese stammten fast alle aus der Nibelungensage, die durch den Komponisten Richard Wagner in seinen Werken volkstümlich bekannt gemacht wurden. Zuvor gab es nummerierte Fußwege in der KGA. | |
Deutschmeisterstraße
(Lage ) |
200 | Deutschmeister, Bezeichnung für einen Landverwalter des Deutschen Ritterordens | 1912 | Überregional ist diese kurze Straße durch das 1928 fertig gestellte AOK-Gebäude bekannt, das in expressionistischen Formen als Klinkerverblendbau errichtet wurde. Zu DDR-Zeiten hatte hier die Ost-Berliner Verwaltung der Staatlichen Sozialversicherung ihren Hauptsitz und eine Poliklinik war untergebracht. Das stattliche Ensemble steht unter Denkmalschutz.[8] | |
Dietlindestraße
(Lage ) |
310 | Dietlinde, Figur der Nibelungensage, Tochter des Rüdiger von Bechelaren | 9. Juli 1965 | Nach der Errichtung von Wohnbauten auf einer früheren Kleingartenanlage (KGA) erhielten die neuen Straßenzüge Benennungen, die sich an den vorhandenen Straßennamen orientierten. Diese stammen fast alle aus der Nibelungensage, die durch den Komponisten Richard Wagner in seinen Werken volkstümlich bekannt gemacht wurden. Zuvor gab es nummerierte Fußwege in der KGA. | |
Dottistraße
(Lage ) |
190 | Joseph Anton Dotti (1824–1880), Berliner Fabrikant, Grundbesitzer in Lichtenberg | 1899 | Die kurze Ost-West-Verbindungsstraße liegt zwischen Ruschestraße und Rathausstraße. Auf der nördlichen Seite steht ein denkmalgeschütztes Backsteingebäude, das 1927 als Postamt in Betrieb genommen wurde.[9] Die Kosten für Grundstück und Bau betrugen 23 Mio. Mark.[10] In späteren Jahren erhielt das Postamt östlich und winklig entlang der Ruschestraße Ergänzungsbauten. Seit etwa 1995 steht der Bau leer. Auf der Südseite erfolgten in den 1970er Jahren postalische Erweiterungsbauten, die als Fernamt bekannt wurden und heute von der Deutschen Telekom als Trainings- /Weiterbildungszentrum weitergenutzt werden. | Rotes Gebäude links: histor. Postamt, rechte Straßenseite eh. Fernsprechamt |
Eberhardstraße
(Lage ) |
105 | Eberhard, männlicher Vorname | vor 1907 | Nord-Süd-Verbindung, die durch die Errichtung des heutigen Ortsteils Fennpfuhl auf eine kleine Stichstraße reduziert wurde. | |
Fanningerstraße
(Lage ) |
880 | Carl Wilhelm Fanninger (1792–1856), Ministerialbeamter und Gutsbesitzer in der Gemeinde Lichtenberg | 12. Feb. 1935 | Zwischen 1897 und 1935 Wagnerstraße. Baudenkmale: Oskar-Ziethen-Krankenhaus. Vor dem Haus Nr. 53 wurde im Jahr 2008 ein Stolperstein für Frieda Rosenthal gesetzt. Die Fanningerstraße verläuft in West-Ost-Richtung zwischen Roedeliusplatz und Gudrunstraße. | Sana-Klinikum (Oskar-Ziethen-Krankenhaus) |
Frankfurter Allee
(Lage ) |
1490 (im Ortsteil) |
Frankfurt (Oder), nach der früheren Richtung von Berlin aus | 20. Sep. 1872 | Eine historische Fernverkehrsstraße zwischen Alt-Berlin und Frankfurt an der Oder, hieß bei ihrer Erstanlage 1708 zunächst Frankfurter Chaussee. Das Bild zeigt ein Teilstück der Straße an der Einmündung der Magdalenenstraße. Das Wohnhaus Nr. 151 stammt aus dem Jahr 1911 und ist denkmalgeschützt.[11] ein früheres Fabrikgebäude zwischen Buchberger und Albert-Hößler-Straße wurde saniert und dient der Telekom. | |
Freiaplatz | (rechteckig) |
80 × 50Freya, nordische Göttin | um 1910 | Seit seinem Bestehen mehrfach umstrukturiert, mit Spielplätzen und einem alten Baumbestand. | |
Freiastraße
(Lage ) |
140 | Freya, nordische Göttin | 1907 | Diese kurze Straße verbindet die Wotanstraße mit der Siegfriedstraße, sie bildet die nördliche Begrenzung des Freiaplatzes. Die Wohnanlage mit den Hausnummern 1–4 steht unter Denkmalschutz.[12] | |
Gernotstraße
(Lage ) |
220 | Gernot, Figur aus dem Nibelungenlied | 1900 | Standard-Wohnstraße | |
Glaschkestraße
(Lage ) |
145 | Max Glaschke (1856–1922), Kommunalpolitiker in Lichtenberg zwischen 1908 und 1914 | 9. Nov. 1926 | Eine kurze nordwärts vom Roedeliusplatz angelegte Straße, die die Fortsetzung in der Magdalenenstraße findet, vorher Straße 88. | |
Gotlindestraße
(Lage ) |
1415 | Gotlinde, althochdeutscher weiblicher Vorname; auch Figur aus der Nibelungensage |
9. Nov. 1926 | Verläuft in Ost-West-Richtung zwischen der Kinderklinik Lindenhof und der Ruschestraße, sie quert dabei unter anderem die Siegfriedstraße. An der zuerst mit Straße 25 bezeichneten Verbindung liegen neben zahlreichen Mietswohnhäusern der Straßenbahnhof Lichtenberg, zwei Kleingartenanlagen, ein in den 1980er Jahren stillgelegter Friedhof und die heutige Arbeitsagentur, die durch mehrfachen Umbau eines vom Ministerium für Staatssicherheit errichteten Verwaltungsbaus entstand. In diesem Gebäude gab es einen inzwischen stillgelegten Paternoster. | Ehemaliges Stasi-Gebäude 2003 noch mit Funkmast Gleiches Gebäude, 2010 |
Gudrunstraße
(Lage ) |
715 | Gudrun, Figur aus der nordischen Gudrunsage | 1898 | Verläuft im Südosten des Ortsteils unmittelbar parallel zu tiefer gelegenen Bahnanlagen und verbindet die Frankfurter Allee (ein Reststück, das durch die Errichtung der neuen Lichtenberger Brücke ab 1975 nicht mehr unmittelbar in deren Straßenverlauf einbezogen ist mit dem bekannten Zentralfriedhof Friedrichsfelde. | |
Guntherstraße
(Lage ) |
310 | Gunther, Figur des Nibelungenliedes | um 1900 | Erste Schreibweise Güntherstraße.[13] Eine fast ausschließlich aus Wohnhauszeilen bestehende Straße. Unter der Hausnummer 43 befindet sich ein Gebäude aus dem Jahr 1905, dessen auffälligstes Merkmal ein 18 m² großes Jugendstil-Relief mit der Darstellung eines Jünglings war, es stand in der Ost-Berliner Baudenkmalliste.[14] Bei der Modernisierung in den späten 1990er Jahren wurde das Bild überputzt. Das nebenstehende Haus Nummer 44 ist ein erhaltenes Baudenkmal und entstammt der gleichen Bauzeit und Stilrichtung. Hier sind außer Fassadenschmuck auch Wanddekorationen im Hausflur erhalten.[15] | |
Hagenstraße
(Lage ) |
680 | Hagen, Figur der Nibelungensage, Gegenspieler von Siegfried | 1897 | Nord-Süd-Verbindung zwischen der Gabelung Frankfurter Allee/Gudrunstraße und der Gotlindestraße. | |
Harnackstraße
(Lage ) |
535 | Arvid Harnack (1901–1942), Widerstandskämpfer | 1. März 1972 | Bei der Errichtung des Wohngebietes Frankfurter Allee-Süd neu angelegte geschwungene Straße im ehemaligen Siedlungsgebiet Friedrichsberg. Auf der Ostseite befindet sich ein größerer Sportplatz, der vom Sportverein TSG Lichtenberg genutzt wird. | |
Helmutstraße | 300 | Helmut, männlicher Vorname | um 1910 | Erste Schreibweise Helmuthstraße; eine nach 1961 eingezogene Straße, nördlich der Frankfurter Allee, zwischen Ruschestraße und Magdalenenstraße verlaufend.[16] Das Eckgebäude des früheren Finanzamtes in der Normannenstraße deutet diesen Verkehrsweg noch an (Bild rechte Seite), ebenfalls die Ostfassade der heutigen Stasi-Gedenkstätte. | |
Hendrichplatz
(Lage ) |
195 × 25 + Wohnhof 165 × 103 |
Hermann Hendrich (1854–1931), Maler | 20. Okt. 1932 | Bei der Anlage der Straßen und der erfolgten Wohnblockbebauung in den späten 1920er Jahren zunächst als Platz K bezeichnet.[17] Die Namensvergabe steht in einem engen Zusammenhang mit der Vorliebe der Nationalsozialisten zu germanischer Mythologie. | |
Heringer Straße
(Lage ) |
195 | Heringen, Geburtsort des Namensgebers vom Hendrichplatz | 20. Okt. 1932 | Vor der Namensvergabe hieß der Verkehrsweg Straße 126. | |
Herzbergstraße | 2570 (im Ortsteil)<7small> |
vermutlich nach dem Hügelgelände Herzberge | 1893 | Eine für die industrielle Entwicklung in der damaligen Gemeinde Lichtenberg angelegte Ost-West-Straße, in der zahlreiche Baudenkmale erhalten sind. Überregional bekannt sind vor allem das Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge und die frühere Fabrik Siemens & Halske. Nur die südliche Seite vom Roederplatz bis Vulkanstraße und danach der komplette Straßenzug bis Allee der Kosmonauten gehören zum Ortsteil. Der kleine nordwestliche Abschnitt ist Bestandteil von Fennpfuhl. | |
Hoenerweg
(Lage ) |
(Sackgasse) |
220 Franz Ferdinand Emil Hoener (1863–1925), Theologe und zwischen 1893 und 1925 Pfarrer in Lichtenberg | 4. Mai 1934 | Die kurze Verbindungsstraße zwischen Rathaus- und Ruschestraße tangiert einen früheren Friedhof, es ist eigentlich nur ein Fußweg. Bei der Erstbebauung namenlos, seit 30. Januar 1933 trug sie den Namen Mirusweg nach der Sozialarbeiterin Henriette Mirus.[18] | |
Hubertusstraße
(Lage ) |
470 | Hubertus von Lüttich (um 656–727), belgischer Theologe und Bischof von Lüttich; genannt Hubertus | 1896 | Die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Straße wurde beim Bau des Städtischen Krankenhauses Lichtenberg etwa in der Mitte geteilt. Hier befindet sich auch das inzwischen stillgelegte aber denkmalgeschützte Stadtbad Lichtenberg. | |
Jacques-Duclos-Straße | Jacques Duclos (1896–1975), französischer kommunistischer Politiker | 1976 | 1992 erhielt die Straße ihren ursprünglichen Namen →Möllendorffstraße zurück. | ||
John-Sieg-Straße
(Lage ) |
270 | John Sieg (1903–1942), amerikanischer Journalist | 1. März 1972 | Anlässlich der Verleihung des Straßennamens fand am 22. Juni 1972 eine Großkundgebung unter Teilnahme zahlreicher Arbeiter und Angestellten aus Lichtenberger Betrieben statt (siehe historisches Foto). In den westlichen Teil der neuen Straße wurde ein Teilstück der Wartenbergstraße mit einbezogen. Die Straße führt von der Mauritiuskirchstraße zur Schulze-Boysen-Straße. Unter der Hausnummer 13 ist eine denkmalgeschützte Villa aus dem Jahr 1928 erhalten,[19] die heute für kulturelle Zwecke genutzt wird (Bild). | |
Josef-Orlopp-Straße
(Lage ) |
(im Ortsteil) |
965Josef Orlopp (1888–1960), Widerstandskämpfer | 19. Aug. 1960 | Zuerst (seit vor 1900) Rittergutstraße. Zeitgleich mit der Straßenumbenennung erhielt das historische Kugellagerwerk[20] den Ehrennamen VEB Wälzlagerwerk „Josef Orlopp“. Es ist eine Ost-West-Verbindungsstraße südlich parallel zur Herzbergstraße, an der sich weitere große Fabriken oder Verwaltungen etablierten wie die Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend, der VEB Bärensiegel Berlin, eine Ölmühle und viele mehr. |
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Kielblockstraße
(Lage ) |
85 | Gustav Kielblock (1843–1917), Kommunalpolitiker | um 1915 | Eine kurze Stichstraße zwischen dem historischen Dorfanger und dem Stadtpark Lichtenberg, ist die westliche Fortsetzung der Rutnikstraße. | |
Kietzer Weg
(Lage ) |
345 | Lichtenberger Kietz | vor 1877 | Verbindungsweg zwischen dem alten Lichtenberger Ortskern und der ab 1783 auf einer freien Feldmark durch Kommissionsrat Claar angelegten „Kietzer Lacken“. Ein kleines Stück zwischen dem Wiesenweg unter dem Bahndamm hindurch bis zur Wilhelm-Guddorf-Straße ist noch fast in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. Das nördliche Teilstück musste 1972 zugunsten der Wohnbebauung im Bereich Frankfurter Allee-Süd aufgegeben werden. | |
Kriemhildstraße
(Lage ) |
(+ 150 m im Gelände der Kinderklinik) |
535 Kriemhild, Figur der Nibelungensage | 1900 | Namensvergabe im Zusammenhang mit dem Bau des Knabenarbeitshauses, verläuft in Nord-Süd-Richtung bis zur Gudrunstraße, wo sie einen kleinen namenlosen Platz tangiert. Auf einem östlichen früheren Fabrikgelände wird seit einigen Jahren eine kleine Eigenheimsiedlung errichtet | |
Kubornstraße
(Lage ) |
400 | Nicolaus Kuborn (1854–1922), Theologe und Lehrer. Erster Erzpriester der St.-Mauritius-Kirche und Gründer der Pfarrkirche Zum Guten Hirten | 22. Jan. 1924 | Verläuft in Nord-Süd-Richtung zwischen Rutnikstraße /Hendrichplatz und Hoenerweg. Erster Name im Bebauungsplan war Straße 86. 1932 nach Süden über die Normannenstraße hinaus verlängert unter Einbeziehung eines vorher namenlosen Fußweges. | |
Kunzeweg
(Lage ) |
(versetzt) |
180Ernst Kunze (auch ‚Kuntze‘; 1846–1931), Theologe, ab 1876 Pfarrer in der Gemeinde Lichtenberg | 5. Apr. 1934 | Stichstraße zwischen Ruschestraße und Rudolf-Reusch-Straße, die 1933 bei der Errichtung der Wohnblöcke neu angelegt wurde. Bis 1934 zunächst Mückeweg. | |
Landsberger Allee
(Lage ) |
2200 (nur die südliche Straßenseite im Ortsteil) |
Altlandsberg, Stadt östlich der Berliner Stadtgrenze, wohin der Verkehrsweg führte | vor 1900 | Die Mitte dieser Allee bildet die nördliche Grenze des Ortsteils. Vor der Umbenennung in Landsberger Allee war es ein Hauptverkehrsweg nach Nordosten aus Berlin heraus und hieß Landsberger Chaussee. Zwischen 1973 und Januar 1991 trug diese große Ausfallstraße den Namen Leninallee. Am 31. Januar 1992 erhielt die Straße den ursprünglichen Namen zurück. Erwähnenswert sind hier zahlreiche nach der Wende errichtete Einkaufszentren, das große Areal des Zwischenpumpwerkes (Wasserwerk) Lichtenberg (Bild) und das im Spätherbst 2010 eingeweihte IKEA-Haus. | |
Leninallee | Lenin (1870–1924), russisch-sowjetischer Politiker und Ideologe | 1973 bis 30. Jan. 1991 | siehe →Landsberger Allee | ||
Lockenhauser Weg | Lockenhaus, Ort im Burgenland | 1936 | Im Bereich der Kolonie Friedrichsberg sind auf frühen Stadtplänen verschiedene kurze Erschließungsstraßen verzeichnet. Dieser Weg stellte eine Ost-West-Verbindung zwischen Wartenberg- und Tasdorfer Straße und weiter zur damaligen Pfarrstraße her, er wurde nach 1970 aufgehoben.[21] Vor 1936 hieß die Straße Kleine Straße.[22] | ||
Loeperplatz | Loeper, Gutsbesitzerfamilie aus der Gemeinde Lichtenberg | 1914 | Beim verkehrsgemäßen Ausbau des Dorfangers zu Ehren des deutschen Kaisers als Wilhelmplatz bezeichnet. Nach der Beseitigung des Kaiserreiches umbenannt. | ||
Magdalenenstraße
(Lage ) |
345 | Magdalena oder Magdalene, weiblicher Vorname | um 1900 | Straße in Nord-Süd-Richtung zwischen dem ehemaligen kommunalen Zentrum Roedeliusplatz und Frankfurter Allee | |
Mauritiuskirchstraße
(Lage ) |
115 | Mauritiuskirche | um 1907 | Eine beim Bau der katholischen Kirche und des benachbarten Pfarrhauses angelegte Straße, die ab 1969 bei der Neubebauung der damaligen Kolonie Friedrichsberg in das neue Straßensystem integriert und verkürzt wurde. Hier befindet sich das unter Architekturkritikern wegen seiner Nähe zu den denkmalgeschützten Kirchengebäuden umstrittene Mauritius-Kirch-Center (MKC). | |
Mirusweg | Henriette Mirus, Mitglied der Armenkommission in Lichtenberg im 19. Jahrhundert | 30. Jan. 1933 bis 1934 | Der Name galt nur für ein knappes Jahr, siehe →Hoenerweg.[18] | ||
(Lage ) |
Möllendorffstraße
1550 (im Ortsteil) |
Wichard von Möllendorff (1724–1816), Generalfeldmarschall | vor 1935 | Die Nord-Süd-Straße war die ursprüngliche Dorfstraße, an der sich das Angerdorf Lichtenberg entwickelte. Etwa ab 1900 vergab die Gemeinde den Namen des preußischen Militäroffiziers von Möllendorff. Danach erfolgten einige Änderungen an der Schreibweise (amtlich mit Doppel-„f“ seit 3. Mai 1935). Zwischen 1976 und 1991 hieß die Straße Jacques-Duclos-Straße, dann erhielt sie ihren ursprünglichen Namen zurück. Bei der feierlichen Enthüllung der neuen Straßenschilder war der Name wieder mit nur mit einem „f“ geschrieben, was schnellstens korrigiert werden musste. Sehenswürdigkeiten und Baudenkmale: Möllendorff-Passagen (auf der östlichen Straßenseite, gehören zu Berlin-Fennpfuhl), Alte Pfarrkirche Lichtenberg, Pfarrhaus (Nr. 33), der alte Dorfanger (heute Loeperplatz), Rathaus Lichtenberg, Grünanlage auf einem ehemaligen Friedhof mit dem Grab der Wilhelmine Loeper, dessen eisernes Grabkreuz denkmalgeschützt ist[23]. Schließlich gibt es hier die Gedenkstätte für elf Spartakuskämpfer und Rote Matrosen (genannt „Blutmauer“), die im März 1919 an dieser Friedhofsmauer erschossen wurden.[24] Direkt an der Ecke Frankfurter Allee steht auf einem enttrümmerten Grundstück der Fischerbrunnen. Südlich setzt sich der Straßenzug als Gürtelstraße fort, die zum Ortsteil Berlin-Friedrichshain gehört. |
Möllendorffstraße 1969 mit Rathaus Lichtenberg |
Müllerstraße | 150 | [25] | um 1902Eine nach 1961 eingezogene kurze Straße, nördlich der Frankfurter Allee, zwischen Ruschestraße und Magdalenenstraße gelegen.[26] Der Verlauf der früheren Müllerstraße ist als Ansatz an der Frankfurter Allee noch zu erkennen (Bild). | ||
Normannenstraße
(Lage ) |
765 | Normannen, nordischer Volksstamm | 6. Juni 1906 | Dieser Ost-West-Verkehrsweg verläuft zwischen dem Roedeliusplatz und der Möllendorffstraße. Der Straßenname verbindet sich mit der hier – zunächst in einem früheren Finanzamt eingerichteten – in den 1960er Jahren vorhandenen Hauptverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi) der DDR. Nachdem in späteren Jahren weitere nebenliegende Flächen, vor allem das Gebiet bis zur Ruschestraße, zuerst freigeräumt wurden – beispielsweise wurden von Max Taut stammende Wohnhäuser abgerissen und die Neuapostolische Kapelle umgesiedelt – vergrößerte die DDR das Gelände erheblich. Die Einwohner sprachen bald vom „Moloch Stasi“. Schließlich wurden die Normannenstraße und die Gotlindestraße komplett für den Durchgangsverkehr abgeriegelt. Der Senat von Berlin hat die verschiedenen Stasi-Gebäude in die Denkmalliste aufgenommen.[27] | |
Oberweg | vor 1900 | Ein in West-Ost-Richtung durch das Gebiet der Kolonie Friedrichsberg verlaufender Verkehrsweg, der eine Fortsetzung des Wiesenwegs war und östlich eine Weiterführung in der Eckertstraße (heute Buchberger Straße) fand. In den späten 1960er Jahren bei der Errichtung des Neubauviertels Frankfurter Allee-Süd beseitigt. | |||
Ortliebstraße
(Lage ) |
150 | Ortlieb, Kriemhilds Sohn in der Nibelungensage | 9. Juli 1965 | Nach der Errichtung von Wohnbauten auf einer früheren Kleingartenanlage (KGA) erhielten die neuen Straßenzüge Benennungen, die sich an den vorhandenen Straßennamen orientierten. Diese stammten fast alle aus der Nibelungensage, die durch den Komponisten Richard Wagner in seinen Werken volkstümlich bekannt gemacht wurden. Zuvor gab es nummerierte Fußwege in der KGA. | |
Parkaue (Lage ) |
215 | Park und Aue | 1912 | Eine kurze Parallelstraße zur Möllendorffstraße, verläuft vom Stadtpark Lichtenberg bis zur Deutschmeisterstraße. Bemerkenswert sind der kleine Platz, inzwischen wieder in die Straße einbezogen – zwischen 1980 und 1992 hieß er Hans-Rodenberg-Platz nach dem Kulturschaffenden Hans Rodenberg – und das daran stehende ehemalige Realgymnasium. Das war nach 1945 das Pionierhaus German Titow (ein Gebäudeteil) und das Theater der Freundschaft (Bild: Zustand 1952). Seit 1992 ist es das Theater an der Parkaue mit der Doppelfunktion eines Jugendtheaters anderer Kultureinrichtungen. Unter der Hausnummer 24–34 befindet sich ein die Straßenzeile integriertes und denkmalgeschütztes Wohnhaus, 1915 vom Architekten Gustav Gebhardt errichtet (Bild 2).[28] | |
Paul-Junius-Straße
(Lage ) |
(im Ortsteil) |
260Paul Junius (1901–1944), Widerstandskämpfer | 2. Apr. 1975 | Bei der Anlage des Verkehrsweges Ende des 19. Jahrhunderts war es die Woerdenstraße, die bis zur Roederstraße durchgezogen war. Zum Ortsteil Lichtenberg gehört aktuell nur der kurze südliche Abschnitt zwischen Storkower- und Scheffelstraße, der vor 1975 Wolfgangstraße hieß. Hier (Hausnummer 15) befindet sich die um 1970 errichtete Dr. Georg-Benjamin-Oberschule für Körperbehinderte, die inzwischen den Namen von Paul von Linné trägt.[29] Die erste Namensverleihung der Schule war mit der Anbringung einer Gedenktafel für den Widerstandskämpfer Georg Benjamin direkt am Gebäude verbunden. Diese Ehrentafel wurde Ende 1989 demontiert, ihr Verbleib ist nicht bekannt.[30] Direkt an der Einmündung in die Scheffelstraße fällt die L-förmige Wohnbebauung auf, die 1923–1927 nach Entwürfen von Hans Kraffert für die Berliner Baugenossenschaft (bbg) errichtet wurde und unter Denkmalschutz steht.[31] | |
Philosophenweg
(Lage ) |
220 | Philosoph | 5. März 2007 | Nördlich der Bornitzstraße zur Erschließung der KGA Siegfriedslust vorhandene Straße, die am 3. Mai 2007 nach Süden in die Eigenheimsiedlung an der Bornitzstraße verlängert wurde. | |
Plonzstraße
(Lage ) |
340 | Julius Emil Plonz (1854–1923), Kommunalpolitiker und Bankier | 1913 | Der bereits im 19. Jahrhundert vorhandene Verkehrsweg hieß zuvor Straße 103. Er bildete eine Zufahrt zum Städtischen Friedhof in der Gotlindestraße. | |
Rathausstraße
(Lage ) |
(abgewinkelt) |
400Rathaus Lichtenberg | um 1900 | Die Straße verläuft in Nordwest-Südost-Richtung zwischen der Normannenstraße und der Frankfurter Allee. Erhaltene Gebäude sind das Rathaus Lichtenberg von 1898, unter den Hausnummern 8/9 das frühere Cecilien-Lyzeum, gebaut nach Plänen von Wilhelm Grieme und Johannes Uhrig und 1910 eröffnet[32] sowie die frühere Feuerwache (Hausnummer 12; siehe Bild), heute Dienstsitz der Polizeidirektion 6[33]. Erwähnenswert ist außerdem, dass zwischen der Rathausstraße und der Ruschestraße eine größere Grünanlage vorhanden ist, die auf der Fläche eines alten Friedhofs gestaltet wurde. Im Jahr 1946 gab es Pläne einer Umbenennung in Stadthagenstraße. | |
Reinhardsbrunner Straße
(Lage ) |
210 | Reinhardsbrunn, früherer selbstständiger Ort in Thüringen | 9. Nov. 1926 | Die heute verkürzte Straße verläuft nördlich parallel zur Herzbergstraße und verbindet die Straße Am Wasserwerk mit der Siegfriedstraße, bis zur Namensvergabe Straße 28. An ihrem östlichen Ende befinden sich einige Wohnblöcke. Der ursprüngliche westliche Teil der Straße wurde in den späten 1960er Jahren bei der Erweiterung der Industrieanlagen einbezogen.[21] | |
Rhinstraße
(Lage ) |
2345 (im Ortsteil) |
Rhin, kleiner Nebenfluss der Havel | 1912 | Die westliche Straßenseite zwischen der Landsberger Allee im Norden und der Straßenbrücke am S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost bildet die östliche Grenze des Ortsteils Lichtenberg. Hier befinden sich einige unsanierte Plattenbauten, die in den 1970er Jahren als Heimunterkünfte für vietnamesische Gastarbeiter errichtet wurden. Nach Überquerung der Allee der Kosmonauten dominieren die Gärten der Kolonie Alwin Bielefeldt das Straßenbild. Zunächst war es ein unbedeutender Verkehrsweg der nach dem anliegenden Mühlenberg benannt worden war. Den heutigen Namen erhielt die Straße im Zusammenhang mit der Bebauung des späteren Rosenfelder-Ring-Viertels als Kleinwohnungssiedlung. Bei dieser Gelegenheit wurde sie zu einer Hauptverkehrsstraße erweitert. | |
Rhododendronweg
(Lage ) |
260 | Rhododendron, Busch | 5. März 2007 | Neu angelegte U-förmig geführte Straße in der Eigenheimsiedlung südlich der Bornitzstraße. | |
Rittergutstraße | Rittergut, ein früher hier befindliches ausgedehntes Gutsgelände | um 1890 | Zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und 1965 so bezeichnete Ost-West-Straße, an der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Großbetriebe niederließen. Dazu gehörten die „Ludewig und Bütteler Sprit und Preßhefefabrik“ (später Reichsmonopolverwaltung, mit zwei Standorten), Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend, Glasfabrik „H. Heye“, Wollfabrik, Olex, „Butt und Co.“, Valentin GmbH, Norddeutsche Kugellagerfabrik, von A. Meyer-Lyken 1939, (später VEB Wälzlagerwerk „Josef Orlopp“). Siehe: →Josef-Orlopp-Straße |
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Roedeliusplatz
(Lage ) |
90 × 50 | Wilhelm-Albert Roedelius, erster Amtsvorsteher der Gemeinde Lichtenberg von 1874 bis 1877 | 1. Feb. 1935 | Zunächst wurde der neue Stadtplatz nach dem Komponisten Richard Wagner als Wagnerplatz bezeichnet. 1935 erhielt er den heutigen Namen. Die Gesamtanlage des Platzes – Kirche mit Grün- und Wegflächen, Amtsgerichts- und Finanzamtsgebäude sowie umliegende Straßen(-abschnitte) – ist denkmalgeschützt.[34] Das Bild zeigt den nördlichen Teil des Roedeliusplatzes vor seinem Umbau in den Jahren 2009/2010. |
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(Lage ) |
Rüdigerstraße
1360 | Rüdiger von Bechelaren, Figur der Nibelungensage | 1900 | Die Ost-West-Straße erhielt ihre zusammenhängende Wohnbebauung zwischen 1925 und 1930. Anfang der 1960er Jahre wurden auf ihrer nordöstlichen Seite ein neues Wohnviertel aus ersten Betonplatten und eine Schule (Rüdigerstr. 76) auf einem zuvor frei geräumten Kleingartengelände errichtet. Die Schule, seit Mitte der 1990er Jahre leerstehend, wird seit Sommer 2010 mit Mitteln aus dem Konjukturpaket II saniert. Anschließend wird sie von dem Trägerverein Die Kappe nach dem Prinzip der Kreativpadagogik (Konzept von Gerline und Hans-Georg Mehlhorn als Gymnasium eröffnet.[35] – Die Straße reichte bei ihrer Anlage westlich bis zur Ruschestraße und wurde durch den Bau des Hans-Zoschke-Stadions verkürzt. In der Straße sind einige Wohnkomplexe südlich des Freiaplatzes als Baudenkmale erhalten. | Konsum-Kaufhalle Rüdigerstraße 1963 Gleiches Gebäude, 2010 total saniert und am 30. Juni als Lebensmittelpunkt CAP neu eröffnet. |
Rudolf-Reusch-Straße
(Lage ) |
140 (NO–SW) |
340 (N–S) + Rudolf Reusch (1851–1931), Kommunalpolitiker in Lichtenberg 1894–1909, dann „unbesoldeter Stadtrat“, Rentier | 22. Jan. 1924 | Wohnstraße, auf der Westseite die ehemalige Fabrik Fortschritt Herrenbekleidung (später becon), im Jahr 2010 Umbau zu Lofts. Der Verkehrsweg ist die südliche Fortsetzung der Heringer Straße. | |
Ruschestraße
(Lage ) |
1180 (N–S) + 200 (O–W) |
Rusche, eine Bauernfamilie im Dorf Lichtenberg mit großem Landbesitz | 1893 | Verläuft in Nord-Süd-Richtung zwischen Josef-Orlopp-Straße und Frankfurter Allee und ist die südliche Weiterführung der Vulkanstraße. Ab der Kreuzung mit der Normannenstraße wurde das Gelände ab den 1950er Jahren auf der östlichen Straßenseite umgestaltet. Für Erweiterungsbauten einschließlich einem Kongresszentrum ließ das Ministerium für Staatssicherheit Gebäude abreißen und die Neuapostolische Kirche (Berlin-Lichtenberg) umquartieren. Das gesamte Gelände bis hinunter zur Frankfurter Allee wurde bebaut und die Müllerstraße und die Helmutstraße verschwanden. Nach der Wende zogen in die Verwaltungsbauten Dienstleister wie ein Ärztezentrum oder eine Bank ein, das Tagungsgebäude diente als „Lichtenberger Kongresszentrum“ (LCC), musste aber Anfang des 21. Jahrhunderts aufgegeben werden. Die Hochhausbauten im südöstlichen Bereich gingen in das Eigentum der Deutschen Bahn über, die hier eine Serviceeinrichtung (DB Station&Service AG, Systemführung ServiceStore) unterhält. | Arbeitsagentur Lichtenberg in der Rusche- Ecke Gotlindestraße |
Rutnikstraße
(Lage ) |
390 | Rutnik, auch Rutnick geschrieben; eine Rittersfamilie aus dem 13./14. Jahrhundert, die als Gründer des Dorfes Lichtenberg gilt | 21. Feb. 1940 | Eine nach dem Ersten Weltkrieg angelegte Straße zur Erschließung der hier angelegten Gartenkolonie und späteren Wohnbauten; sie hieß zunächst Straße 125[36]. In der DDR-Zeit wurde das westliche Stück auf der Südseite mit einem kompletten Plattenbautrakt versehen. Hier gibt es zwei parallel verlaufende 175 m lange Straßenteile zwischen der Möllendorffstraße und dem Hendrichplatz. | |
Scheffelstraße
(Lage ) |
560 | Joseph Victor von Scheffel (1826–1886), Dichter und Jurist | 1907 | Die Scheffelstraße führt vom Loeperplatz bis zur Straßenbrücke über die Bahnanlagen in Ost-West-Richtung. Östlich setzt sie sich in der Bornitzstraße, westlich in der Eldenaer Straße in Berlin-Friedrichshain fort. Die südliche Seite grenzt an Ausläufer des Stadtpark Lichtenberg. Auf der nördlichen Seite (Hausnummern 1–16) fällt die Eckbebauung mit der Paul-Junius-Straße auf. Es handelt sich um denkmalgeschützte Wohnbauten von Hans Kraffert aus dem Jahr 1927 (unteres Bild). [37] | |
Schottstraße
(Lage ) |
440 | Johann Martin Schott (1812–ca.1890), Kommunalpolitiker und Fabrikant | um 1913 | Diese kurze Straße, angelegt Ende des 19. Jahrhunderts als Straße 89, verbindet die Gotlindestraße mit dem Roedeliusplatz. Unter der Hausnummer 6 befindet sich das denkmalgeschützte Gemeindehaus der Glaubenskirche.[38] sowie | |
Schulze-Boysen-Straße
(Lage ) |
730 | Harro Schulze-Boysen (1909–1942), Widerstandskämpfer | 1. März 1972 | Das nördliche Teilstück der früheren Pfarrstraße im Neubauviertel Frankfurter Allee-Süd erhielt bei einer Kundgebung am 22. Juni 1972 zusammen mit weiteren neuen Straßen den Namen eines Widerstandskämpfers. Die Pfarrstraße wurde auf den Bereich südlich der Bahnanlagen verkürzt und gehört zum Ortsteil Berlin-Rummelsburg (Victoriastadt). In der Schulze-Boysen-Straße sind einige ältere Gebäude erhalten, darunter die als Gemeinde-Doppelschule im Jahr 1905 gebaute Lehranstalt mit nebenstehender Turnhalle, die nach Entwürfen von Hans Schütte errichtet wurde und unter Denkmalschutz steht.[39] An der Hausnummer 12 befindet sich eine Gedenktafel für den Widerstandskämpfer Harro Schulze-Boysen.[1] Ein Teil der Straße ist beidseitig mit einem Fahrweg erschlossen, dazwischen gibt es im Wohngebäudetrakt einen mit Graffiti gestalteten Durchgang. An ihrem südlichen Ende wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein eingeschossiger Rundbau errichtet (genannt Kiezspinne), der als Kulturzentrum genutzt wird. | |
Siegfriedstraße
(Lage ) |
2540 | Siegfried, Figur aus der Nibelungensage | 1896 | Dies ist eine der längsten Nord-Süd-Verbindungen im Ortsteil, sie reicht von der Landsberger Allee bis zum alten Stück der Frankfurter Allee. Erwähnenswert sind hier das BVG-Stadion, der Straßenbahnhof Lichtenberg, der Freiaplatz, die Wohnkarrees für frühere Angestellte der BVG[40], die „Siegfriedshöfe“ (Hausnummer 204; siehe unteres Bild), die um 1910 als Fabrikgebäude entstanden und in der DDR-Zeit zum „Werk für Signal- und Sicherungstechnik“ (WSSB) gehörten. Nach Leerstand, Sanierung und späteren Erweiterungsbauten befinden sich hier nun ein Hotel, eine Galerie sowie 18 Eigentumswohnungen als Lofts[41] sowie Kleingewerbe und ein Restaurant. | 2009 abgerissene Gaststätte „Zum Bauarbeiter“ in der Siegfriedstraße |
Storkower Straße
(Lage ) |
(im Ortsteil) |
420Storkow, Kleinstadt im Landkreis Oder-Spree | 2. Apr. 1975 | Die neu angelegte Straße verläuft durch mehrere Ortsteile, nur ihr östlichstes Teilstück gehört mit seiner südlichen Seite zum Ortsteil Lichtenberg. | |
Straße 15
(Lage ) |
235 + 190 m auf dem Gelände der Feuerwache Lichtenberg) | Nummerierung bei der Aufteilung des Terrains | um 1921 | Eine Stichstraße in Nord-Süd-Richtung zwischen den beiden inzwischen stillgelegten Industriebahngleisen südlich der Josef-Orlopp-Straße und nördlich der Herzbergstraße, angelegt als Zufahrtstraße für die Fabriken. In den 1960er Jahren im Nordteil verkürzt[21], in den 1990er Jahren das Straßenstück nördlich der Josef-Orlopp-Straße in das Gelände der Feuerwache Lichtenberg integriert. | |
Tasdorfer Straße
(Lage ) |
230 | Tasdorf, Ortsteil von Rüdersdorf bei Berlin | 1913 | Verläuft im südlichen Teil des Wohngebiets Frankfurter Allee-Süd unter dem Bahndamm einer Verbindungsbahn hindurch. Bis zur Eröffnung des Neubauviertels reichte die Straße im Norden bis zur Frankfurter Allee.[21] Vor der Festlegung des heutigen Namens hieß sie Rummelsburger Straße. | |
Triftweg | Trift, ein landwirtschaftlicher Weg | um 1961 | Vor der westlichen Erweiterung des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde vorhandene Straße als nach Nordost verlaufender Verkehrsweg in Verlängerung der Gudrunstraße, mit einer Verzweigung Richtung Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge. Verlief direkt neben der Industriegleisanlage[42], heute nicht mehr vorhanden. | ||
Verbindungsweg | 700 | Verbindung | um 1920 | Ein zunächst in Südost-Richtung und dann südlich abknickender Verkehrsweg, durch die frühere Kolonie Friedrichsberg verlaufend. Bis zur Eröffnung des Neubauviertels reichte die Straße im Norden bis zur Frankfurter Allee und im Süden bis zum Oberweg.[21] Heute nicht mehr vorhanden. | |
Volkerstraße
(Lage ) |
140 | Volker, Figur aus der Nibelungensage | vor 1902 | Die kurze Nord-Süd-Straße erhielt in den 1950er Jahren die heute noch vorhandene Bebauung mit Wohnhäusern in Großblockbauweise. | |
Vulkanstraße (östliche Seite)
(Lage ) |
740 | Vulkanisationsbetrieb | 1913 | Der vorherige Name des nördlichen Abschnitts war Straße G, der südlich der Herzbergstraße verlaufende Teil hieß jedoch bereits Vulkanstraße. Die Straße bildet die Grenze zwischen den Ortsteilen Lichtenberg und Fennpfuhl. Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung zwischen Landsberger Allee und der Josef-Orlopp-Straße und setzt sich südlich in der Ruschestraße fort. Die gesamte östliche Straßenseite wird von hier im 19. und 20. Jahrhundert errichteten Produktionsbetrieben gebildet. Das reicht vom Zwischenpumpwerk Lichtenberg über den ehemaligen VEB Elektrokohle Lichtenberg, einer Filiale des Zentralviehhofs bis zu ???. Die geradlinige südliche Fortsetzung des Verkehrsweges heißt ab der Kreuzung Josef-Orlopp-Straße Ruschestraße. | |
Wartenbergstraße
(Lage ) |
320 | Wartenberg, früheres selbstständiges Dorf im östlichen Berliner Umland, heute Ortsteil des Bezirks Lichtenberg | vor 1887 | Fahrstraße im Süden des Wohngebietes Frankfurter Allee-Süd. Bis zur Errichtung der Großwohnbauten reichte die Straße bis zur Frankfurter Allee. Das nördliche Teilstück wurde 1972 in die John-Sieg-Straße einbezogen. | |
Wiesenweg
(Lage ) |
445 | Wiese | vor 1901 | Die in Ost-West-Richtung verlaufende Straße verbindet die Gürtelstraße (in Berlin-Friedrichshain mit der Schulze-Boysen-Straße. Die Unterquerung des Bahnringes wurde erst durch die 1925 erfolgte östliche Verlängerung möglich. Hier befindet sich das denkmalgeschützte Umspannwerk von 1904[43] und nebenstehend das historische Gaswerk Lichtenberg, 1890 begonnen und 1913 um einen zweiten Behälter (in der Hauffstraße, heute Rummelsburg) erweitert. Es wurde bereits 1905 stillgelegt, die Behälter erst 1922.[44] | |
Wilhelm-Guddorf-Straße
(Lage ) |
520 | Wilhelm Guddorf (1902–1943), belgischer Journalist und Widerstandskämpfer | 1. März 1972 | Die öffentliche Namensvergabe erfolgte bei einer Großkundgebung im Juni 1972. | |
Wilhelmsberger Feldweg | Wilhelmsberg, früherer Ortsteil im Norden von Lichtenberg, heute zu Berlin-Alt-Hohenschönhausen gehörend | um 1900[45] | Mit der späteren Bebauung aufgehoben. | ||
Wotanstraße
(Lage ) |
450 | Wodan, auch Wotan geschrieben, nordischer Gott | 1907 | Nord-Süd-Straße zwischen Gotlindestraße und Fanninger Straße, bildet die östliche Begrenzung des Freiaplatzes. An der Hausnummer 7 befindet sich eine Gedenktafel für den Widerstandskämpfer Erich Rohde.[1] | |
Wuhlestraße | Wuhle, Fluss im Osten Berlins | um 1900 | Im Bereich der Kolonie Friedrichsberg sind auf Stadtplänen vor der Errichtung des Viertels Frankfurter Allee-Süd verschiedene kurze Erschließungsstraßen verzeichnet. Die Wuhlestraße war danach die östliche Fortsetzung der Mauritiuskirchstraße und wurde nach 1970 aufgehoben.[21] |
Kleingartenanlagen und einige Straßen darin
Name/Lage |
Länge/Maße (in Metern) oder m² |
Namens- herkunft |
Jahr der Gründung | Anmerkungen | Bild |
---|---|---|---|---|---|
KGA ‚Dr. Alwin Bielefeldt‘
(Lage ) |
(Dreiecksform) |
830 × 400 (159.462 m²)Alwin Bielefeldt (1857–?), Geheimer Regierungsrat, Präsident der Norddeutschen Landesversicherungs-Anstalten und Vorsitzender des Zentralverbandes deutscher Arbeiter- und Schrebergärtner.[46] | 1928 | 1928 auf Pachtland der Familie von Treskow als Musterkolonie „Kleingartenheim Bielefeldt“ gegründet. Die der damaligen Schrebergartenentwicklung entsprechenden rund 300 Parzellen erstrecken sich auf einer Fläche von 16 Hektar westlich der Rhinstraße in deren südlichem Bereich und schließen östlich direkt an den Zentralfriedhof Friedrichsfelde an. Der Name wurde später in Kleingartenanlage Dr. Alwin Bielefeldt geändert. In der Kolonie gibt es ein Vereinsheim, das auch als öffentliches Gasthaus dient.[47][48] Folgende Erschließungsstraßen teilen die Gartenanlage: Alerichstraße, Beethovenstraße, Bergstraße, Carl-Langbecker-Straße, Dahlienweg, Dresdner Straße, Fontanestraße, Freiligrathstraße, Fritz-Reuter-Straße, Geschwister-Scholl-Straße, Giselherstraße, Goethestraße, Gotenstraße, Mittelweg, Paul-Singer-Straße, Stuttgarter Straße. Commons: Kleingartenanlage Bielefeldt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
|
Haupteingang zur KGA Das Club-Gasthaus Bielefeldt in der KGA |
‚Eisenbahn-Kleingartenverein Anschluß Röder e.V.‘
(Lage ) |
350 × 30 (~10.440 m²) | nach der früheren Lage an einem Gleisanschluss und der Lichtenberger Großgrundbesitzerfamilie Roeder | 1914 | Die 31 Parzellen befinden sich südwestlich vom Krankenhaus Herzberge.[48] Eine nicht mehr benutzte Gleisanlage einer Industriebahn liegt parallel zum Erschließungsweg und wurde 2010 als Fahrradweg ausgebaut. | |
‚Eisenbahn-Kleingartenverein Friedrichsfelde Nord‘
(Lage ) |
Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort. × 330 × 152; 39.684 m²(Dreiecksform) |
nach der südlich anliegenden Eisenbahn (Ostbahn) und der früheren Zugehörigkeit zu Berlin-Friedrichsfelde | 1946 | Die Fläche gehört dem Land Berlin, die es als Pachtland in 76 Parzellen aufgeteilt und vergeben hat. Der Kleingartenverein besteht seit 1946.[49] | |
KGA ‚Eigenheim‘
(Lage ) |
250 × 85; (~950 m²) | Eigenheim | 1918 | Die zwischen der Paul-Junius-Straße und der Alfred-Jung-Straße gelegene Kolonie besteht aus 26 Parzellen, die von zwei Querwegen zwischen den genannten Straßen erschlossen werden. Bei ihrer Entstehung umfasste die KGA weitere Flächen nördlich dieses Bereiches und wurde in Nord-Süd-Richtung von der Eberhardstraße geteilt.[50] | |
‚Kleingartenverein Müllers Ruh e.V.‘
(Lage ) |
230 × 185 (~7.150 m²) | nach dem Gründer der Anlage | 1904 | Der Geschäftsmann Müller pachtete 30.000 m² Ackerland von den Roederschen Erben des Rittergutes und teilte sie um 1900 in mehr als 110 kleine Parzellen. Die Siegfriedstraße im Osten, die Gotlindestraße im Norden, die Randbebauung in der Rüdigerstraße im Süden und die Ruschestraße im Westen bildeten die ursprüngliche Begrenzung.
Nach der Vergabe der kleinen Gärten an Kolonisten (wie die Pächter damals hießen) setzte Müller einen Generalpächter ein, der 1919 abgesetzt und durch eine Eigenverwaltung ersetzt wurde. Im Laufe der Jahre erfolgte eine ständige Verkleinerung der KGA, zunächst durch einen Sportplatz an der Normannenstraße, in der DDR-Zeit (1967) durch den Bau neuer Wohnhäuser westlich der Wotanstraße und südlich der Gotlindestraße. Ab 1973 wurden weitere 60 Parzellen im westlichen Bereich durch das Ministerium für Staatssicherheit für einen neuen Verwaltungsbau aufgelöst. Letzte Verringerungen erfolgten für den Bau von Unterkünften für ausländische Gastarbeiter gegenüber dem Straßenbahnhof. |
|
‚Kleingartenverein (Kolonie) Siegfriedslust e.V.‘
(Lage ) |
115 × 130 (22.777 m²) | nach der anliegenden Siegfriedstraße | 1922 | Nördlich der Bornitzstraße erstreckt sich die oben genannte KGA mit 22 Parzellen.[49] Der bis etwa 2003 vorhandene südliche Teil wurde mit der Errichtung der neuen Eigenheime aufgelöst. | |
KGA ‚Weiße Taube e.V.‘
(Lage ) |
(28.218 m²) (im Ortsteil; unregelmäßiges Fünfeck) |
vermutlich nach dem deutschen Märchen Die weiße Taube | 1918 | 52 Parzellen, Siegfriedstraße 13 und Landsberger Allee, unter anderem mit Nelkenweg und Asternweg.[49] Vor der offiziellen Einrichtung der Kleingartenanlage ist auf einem Stadtplan von 1899 bereits ein Quartier „Weiße Taube“ auf dieser Fläche eingetragen.[52] Auf der Ostseite der Siegfriedstraße (Nummer 90) befindet sich der ältere Teil der KGS, deren Hauptweg Gartenstraße heißt. |
Siehe auch
- Stadtpark Lichtenberg
- Lichtenberger Brücke
- Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge
- Kinderklinik Lindenhof
- Zentralfriedhof Friedrichsfelde
Weblinks
- Liste der Straßen und Plätze von Berlin-Lichtenberg beim Kaupert; Juni 2010 – enthält jedoch mehrere Zuordnungsfehler
- Geschichte der Kleingartenanlagen im Landschaftsrahmenplan für den Bezirk Lichtenberg
Einzelnachweise
- ↑ a b c Hans-Rainer Sandvoß: Widerstand 1933–1945. Widerstand in Friedrichshain und Lichtenberg. Herausgeber Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin, 1998, ISSN 0175-3592; S. 330–332
- ↑ Baudenkmal Schule Atzpodienstraße
- ↑ Baudenkmal Wohnhaus Bornitzstraße 13
- ↑ Baudenkmal Schule Bürgerheimstraße
- ↑ Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-II. Henschelverlag, Berlin 1984; S. 173
- ↑ Homepage des DIL
- ↑ Schild am Haus im Juni 2010
- ↑ Baudenkmal AOK-Gebäude Deutschmeisterstraße
- ↑ Baudenkmal Postamt Dottistraße von 1923.
- ↑ Der Entwurf zum Reichshaushalt für 1923. In: „Zentralblatt der Bauverwaltung“ 1923, S.nbsp;87
- ↑ Baudenkmal Mietshaus Frankfurter Allee 151
- ↑ Baudenkmal Wotanstraße 1–4
- ↑ Güntherstraße in Lichtenberg im Berliner Adressbuch von 1902. Vororte, Teil V
- ↑ Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-II. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 182
- ↑ Baudenkmal Mietshaus Guntherstraße 44
- ↑ Alt-Berliner Stadtplan von 1926 mit Lage der Helmutstraße
- ↑ Alt-Berliner Stadtplan von 1932
- ↑ a b Erläuterung zu Mirusweg auf Luise-Berlin; abgerufen am 23. Juni 2010
- ↑ Baudenkmal Villa John-Sieg-Str. 13
- ↑ Baudenkmalkomplex eh. Norddeutsche Kugellagerwerke J.-O.-Straße 92–96
- ↑ a b c d e f Berliner Stadtplan von 1961 Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „Plan1961“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Stadtplan Berlin 1907
- ↑ Baudenkmal Grabkreuz Wilhelmine Loeper
- ↑ Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-II. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 169
- ↑ Müllerstraße in Lichtenberg im BerLiner Adressbuch von 1902. Vororte, Teil V
- ↑ Alt-Berliner Stadtplan von 1926 mit Lage der Müllerstraße
- ↑ Baudenkmalkomplex Stasi-Zentrale Normannen-/Ruschestraße
- ↑ Baudenkmal Wohnhaus Parkaue 24–34
- ↑ Superschule gefunden – Artikel in der taz vom 11. Dezember 2007; abgerufen am 22. Juni 2010
- ↑ Ehrentafel G. Benjamin bei Luise-Berlin; abgerufen am 22. Juni 20101
- ↑ Baudenkmal Wohnanlage P.-J.-Straße Ecke Scheffelstraße
- ↑ Baudenkmal Cecilien-Lyzeum
- ↑ Homepage der Polizeidirektion 6 in Lichtenberg; abgerufen am 23. Juni 2010
- ↑ Berliner Landesdenkmalliste: Platzensemble Roedeliusplatz
- ↑ Leerstand hat ein Ende. Schule in der Rüdigerstraße öffnet als Gymnasium. IN: Berliner Woche vom 26. Mai 2010, Titelseite
- ↑ Luise-Berlin beim Kaupert
- ↑ Baudenkmal Wohnanlage P.-J.-Straße Ecke Scheffelstraße
- ↑ Baudenkmal Gemeindehaus Schottstr. 6
- ↑ Baudenkmal „Mildred-Harnack-Schule“ in der Schulze-Boysen-Straße 20
- ↑ Baudenkmalkomplex BVG-Bauten
- ↑ Homepage von Erber-Immobilien mit Kurzinformation zu den Siegfriedhöfen; abgerufen am 23. Juni 2010
- ↑ Alt-Berliner Stadtplan von 1949
- ↑ Baudenkmal E-Werk von 194, Hausnummern 5–9
- ↑ Website vom „Verein der Gaswerksfreunde“ über ehemalige Gasfabriken in Deutschland; abgerufen am 22. Juni 2010
- ↑ Berliner Adressbuch von 1903: Wilhelmsberger Feldweg
- ↑ Biografie von Alwin Bielefeldt auf der Homepage der gleichnamigen KGA; abgerufen am 26. April 2010
- ↑ Homepage KGA Bielefeldt
- ↑ a b Geschichte der Lichtenberger KGA; hier: Tabelle der 2006 vorhandenen mit Details; abgerufen am 20. Juni 2010
- ↑ a b c d Homepage Gartenfreunde Lichtenberg, abgerufen am 18. Juni 2010
- ↑ Informationstafel in der Kolonie; abfotografiert am 18. Juni 2010
- ↑ Augenschein und Zeitzeugen-Berichte
- ↑ Stadtplan Alt-Berlin von 1899
Straßen und Plätze in weiteren Berliner Ortsteilen