Portal:Täuferbewegung

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Abkürzung: P:TBW

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Täuferbewegung
1525 – 2024 – 2025
Gnad, freyd unnd frid in Gott!

So grüßte der ehemalige katholische Wallfahrtsprediger und spätere Täufer Balthasar Hubmaier den Edlen Herrn Jan Bubschansky in einem persönlichen Brief. Hubmaier gehörte zu einer vielschichtigen Bewegung, die u.a. der Kirchengeschichtler Heinold Fast (nach George Huntston Williams) als linken Flügel der Reformation bezeichnet hat. Als Gründungsdatum der Täuferbewegung gilt das Jahr 1525. Das augenfällige äußere Kennzeichen dieser Bewegung war die strikte Ablehnung der Säuglingstaufe. Die in diesem Portal gesammelten Artikel machen jedoch deutlich, dass die Anliegen der Täuferbewegung erheblich umfangreicher waren und sind.

Die Täufer stellten in Schrift, Wort und Lebenspraxis die Frage nach dem Wesen der Kirche, forderten die Trennung von Thron und Altar und waren Wegbereiter der erheblich später gesetzlich garantierten Glaubens- und Gewissensfreiheit. Sie diskutierten die Frage, ob es für Christen erlaubt sei, Kriegsdienst zu leisten, und kamen dabei zu unterschiedlichen Ergebnissen. Sie suchten aufgrund ihrer jeweiligen biblischen Einsichten nach neuen Formen menschlichen Zusammenlebens und entwickelten hier unterschiedliche Modelle, die einander zum Teil entgegengesetzt waren. Viele Angehörige der reformatorischen Täuferbewegung wurden wegen ihrer Überzeugungen verfolgt, vertrieben und als Märtyrer hingerichtet. Die moderne Täuferforschung spricht – parallel zum Genozid – inzwischen von einem Ekklesiozid, der an den Täufern verübt worden sei. Neben den staatlichen Behörden waren es vor allem die Beauftragten der katholischen, evangelisch-lutherischen und evangelisch-reformierten Kirchen, die maßgeblich daran beteiligt waren.

Vorgeschichte
Wappen der Waldenser

Die Anfänge und die weiteren Entwicklungen der täuferischen Reformation hatten ihre Ausgangspunkte in vorreformatorischen und reformatorischen Ideen und Glaubensanschauungen, die u.a. durch folgende Bewegungen und Namen repräsentiert werden:

Geschichte    [Bearbeiten]
Titelseite des Ausbund
Mennokate Bad Oldesloe

Einen allgemeinen Überblick über Geschichte und Anliegen des Täufertums bieten die Hauptartikel Radikale Reformation und Täufer

Mit Quellen zur Geschichte der Täuferbewegung befassen sich folgende Artikel:

Ausbund | Bekenntnisse der Täufer | Schleitheimer Artikel | Das Kunstbuch | Dordrechter Bekenntnis | Wormser Bibel | Wormser Propheten | Geschichtbuch der Hutterischen Brüder | Märtyrerspiegel | Protestation und Schutzschrift | Quellen zur Geschichte der Täufer | Wiedertäufermandat | Ofener Mandat

Verschiedene Zweige, Richtungen und Konvergenzbewegungen des Täufertums werden in Auswahl und alphabetisch sortiert hier beschrieben: Altkolonier | Alttäufer | Amische | Augsburger Märtyrersynode | David-Joristen | Gabrieler | Hutterer  | Lammisten | Marbeck-Kreis | Mennoniten | Mennoniten alter Ordnung | Obbeniten | Philipper | Russlandmennoniten | Sabbater | Schweizer Brüder | Schwertler | Sonnisten | Stäbler | Märtyrer der Täuferbewegung

Mit regionaler Täufergeschichte beschäftigen sich folgende Artikel: Täufer im Kanton Bern | Täufer in Niederdeutschland | Täufer in Ostfriesland | Täufer auf Eiderstedt | Täufer im Harz | Süddeutsche Täufer | Uttenreuther Täufer

Um Täufer-Museen und Orte des Gedenkens geht es hier:

Mit der Täuferforschung befassen sich unter anderem folgende Institutionen:

Mennonitischer Geschichtsverein | Schweizerischer Verein für Täufergeschichte | Theologisches Seminar des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden | Verein für Freikirchenforschung

Online-Nachschlagewerke zum Thema Täufer:

Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online | Mennonitisches Lexikon

Die Münsterschen Täufer    [Bearbeiten]
Jan van Leiden bei der Taufe eines Mädchens

Eine Sonderrolle innerhalb der Täuferbewegung spielten die Münsterschen Täufer und ihr sogenanntes Täuferreich von Münster. Folgende alphabetisch sortierte Biographie-Artikel berichten von den Hauptakteuren:

Heinrich Gresbeck | Johann Klopreis | Bernd Knipperdolling | Bernd Krechting | Heinrich Krechting | Jan van Leiden | Jan Matthys | Heinrich Roll | Bernd Rothmann | Wassenberger Prädikanten

Jüngere Geschichte und Gegenwart    [Bearbeiten]
Mennonitenkirche Norden

Auch nach der Reformationszeit haben sich Teile der Täuferbewegung gehalten. Bis heute bestehen täuferische Denominationen wie die Hutterer und Mennoniten in zum Teil unterschiedlichen Richtungen und Ausprägungen (zum Beispiel: Amische, Brethren in Christ oder Mennoniten-Brüdergemeinden). Nach Angaben der Mennonitischen Weltkonferenz beziffert sich die Anzahl der inzwischen weltweit verbreiteten Täufer auf heute etwa 1,6 Mio.

Täuferische Theologie fand sich im 16. Jahrhundert auch bei den antitrinitarischen Polnischen Brüdern. Auch der Radikale Pietismus nahm Ideen der Täufer auf. An der Schnittstelle zwischen Täuferbewegung und radikalem Pietismus entstanden 1708 im westfälischen Schwarzenau die Schwarzenau Brethren, auf die auch die heute in Nordamerika verbreitete Church of the Brethren zurück geht. Aus ihnen entwickelten sich auch die Siebentägner-Tunker, die mit dem 1732 gegründeten Ephrata Cloister eine kleine semi-monastische Gemeinschaft ins Leben riefen, das bis Anfang des 19. Jahrhunderts existierte und dann in den Siebenten-Tags-Baptisten aufging.

Als Erben von Teilen der täuferischen Lehre und Ekklesiologie können heute auch viele Vertreter der evangelischen Freikirchen angesehen werden, darunter insbesondere die Baptisten, deren erste Gemeinde 1609 in Amsterdam gegründet wurde.

Täuferbiographien    [Bearbeiten]
Noch bis ins 17. Jahrhundert wurden viele der hier verzeichneten Täuferpersönlichkeiten verfolgt, vertrieben oder als Galeerensklaven verkauft. Etliche starben im Gefängnis. Nicht wenige von ihnen erlitten den Märtyrertod.

Personen der historischen Täuferbewegung (Auswahl)

Hans Hut
Hinrichtung Anneken Hendriks
Menno Simons
Heinrich Aberli | Alexander | Gabriel Ascherham | Augustin Bader | Jan van Batenburg | Eukarius Binder | Jörg Blaurock | Nicolaas Meyndertsz van Blesdijk | Eberli Bolt | Kaspar Braitmichel | Johannes Brötli | Johannes Bünderlin | Johann Campanus | Andreas Castelberger | Jakob Dachser | Hans Denck | Leonhard Dorfbrunner | Andreas Ehrenpreis | Fritz Erbe | Christian Entfelder | Jakob Falk | Andreas Fischer | Gall Fischer | Sikke Freriks | Oswald Glait | Konrad Grebel | Jakob Gross | Georg Grünwald | Gerrit Hazenpoet | Hans Haslibacher | Ludwig Hätzer | Lorenz Hochrütiner | Melchior Hofmann | Balthasar Hubmaier | Ulrich Hugwald | Hans Hujuff | Hans Hut | Jakob Hutter | Thomas von Imbroich | David Joris | Jakob Kautz | Hans Kießling | Johann Klopreis | Bernd Knipperdolling | Heinz Kraut | Bernd Krechting | Heinrich Krechting | Hans Krüsi | Hans Landis | Laux Lang | Eitelhans Langenmantel | Jan van Leiden | Hans Leupold | Felix Manz | Pilgram Marbeck | Jan Matthys | Hänslin Mittermeier | Johann Peter Müller (Theologe, 1709) | Georg Nespitzer | Adam Pastor | Hans Peißker | Hans Pfistermeyer | Philipp Plener | Hans Reist | Wilhelm Reublin | Peter Rideman | Melchior Rinck | Hans Römer | Heinrich Roll | Jörg Propst Rothenfelder, genannt Maler | Bernd Rothmann | Sigmund Salminger | Michael Sattler | Leupold Scharnschlager | Leonhard Schiemer | Hans Schlaffer | Menno Simons | Sikke Snyder ( Sikke Freriks) | Ambrosius Spittelmayr | Johannes Spittelmaier | Nikolaus Storch | Hans Sturm | Jan Folkertsz Trypmaker | Wolfgang Ulimann | Johannes Waldner | Peter Walpot | Gerhard Westerburg | Jakob Widemann | Endres Widholz | Dirk Willems | Martin Zehentmayer

Frauen in der Täuferbewegung (Auswahl)

Veronika Albrecht | Sabina Bader | Ursula van Beckum | Susanna Daucher | Hille Feicken | Helena von Freyberg | Anneken Hendriks | Elsbeth Hügline | Anna Jansz | Ursula Jost | Margarete Koch | Petronella | Barbara Unger

Mennoniten (Auswahl)

Jakob Ammann | Hermann von Beckerath | Ernst Crous | Johannes Deknatel | Jakob Denner | Fernando Enns | Fritz Erbe | Heinold Fast | Samuel Heinrich Fröhlich | Hans-Jürgen Goertz | Christian Hege | Rhoda Janzen | Johann Peter Müller (Theologe, 1709) | Christian Neff | Jan Nooter | A. James Reimer | Hans de Ries | Johann Clausen Rollwagen | Menno Simons | Nguyen Hong Quang | Benjamin H. Unruh | John Howard Yoder | Howard Zehr | Nanne van der Zijpp
Täufer im O-Ton

„Wer aber erstlich touft und darnach lernet, der scheust die buchsen ab, darnach fragt er, wo das zyl sey, dazu er schiessen hat söllen. Und wer ein kind uß der touf hept, der thut eben als , so einer scheust, der ander schouet fur in umb oder nach dem zil. Inn summa: die kindertouf hat keinen grund inn der h[eilige]n gschrift. Dann Christus hat hat keinen heissen touffen, der die ler des ewangelions nit annympt (ouch die apostl nit). Darum sprach der Herr: „Ein jede pflanntzung, die mein himlischer vater nit pflantzt hat, wirt ausgereyt.“ Hat nu Got die kindertouf nit gepflantzt, so darfs nit vil disputierens. Sy muß ußgewurtzelt (bey den Christen) werden. Es soll ouch keiner (den wir touffen) sagen, das er zweimal touft sey. Dann mit solchen worten bekennt er, das des alten (unnd neuen) bapsts kinderbad ouch ein touf sey, des wir doch nit gestond.“

Leonhard Schiemer: An die Gemeinde in Rattenberg am Inn [abgefasst nach dem 5. Dezember 1527 und vor dem 14. Januar 1528]
Täuferforscher/innen    [Bearbeiten]
Täuferhandschrift

Folgende namhafte Autoren und Autorinnen haben sich mit der Täufergeschichte beschäftigt:

Fritz Blanke | Donald F. Durnbaugh | Heinold Fast | Samuel Henri Geiser | Hans-Jürgen Goertz | J. F. Gerhard Goeters | Christian Hege | Marion Kobelt-Groch | Cornelius Krahn | Wolfgang Krauß | Grete Mecenseffy | Leonhard von Muralt | Christian Neff | Werner O. Packull | Martin Rothkegel | Gottfried Seebaß | Jean Séguy | James M. Stayer | Andrea Strübind | John H. Yoder | Nanne van der Zijpp

Die Gerda-Henkel-Stiftung unterstützt die Täuferforschung am Theologischen Seminars des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Wustermark-Elstal.

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Täufer - Hutterer - Mennoniten - Amische
Zeittafel zur Geschichte der Täufer
Radikale Reformation
Portal:Täuferbewegung/Seitenindex

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