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So grüßte der ehemalige katholische Wallfahrtsprediger und spätere TäuferBalthasar Hubmaier den Edlen Herrn Jan Bubschansky in einem persönlichen Brief. Hubmaier gehörte zu einer vielschichtigen Bewegung, die u.a. der Kirchengeschichtler Heinold Fast (nach George Huntston Williams) als linken Flügel der Reformation bezeichnet hat. Als Gründungsdatum der Täuferbewegung gilt das Jahr 1525. Das augenfällige äußere Kennzeichen dieser Bewegung war die strikte Ablehnung der Säuglingstaufe. Die in diesem Portal gesammelten Artikel machen jedoch deutlich, dass die Anliegen der Täuferbewegung erheblich umfangreicher waren und sind.
Die Täufer stellten in Schrift, Wort und Lebenspraxis die Frage nach dem Wesen der Kirche, forderten die Trennung von Thron und Altar und waren Wegbereiter der erheblich später gesetzlich garantierten Glaubens- und Gewissensfreiheit. Sie diskutierten die Frage, ob es für Christen erlaubt sei, Kriegsdienst zu leisten, und kamen dabei zu unterschiedlichen Ergebnissen. Sie suchten aufgrund ihrer jeweiligen biblischen Einsichten nach neuen Formen menschlichen Zusammenlebens und entwickelten hier unterschiedliche Modelle, die einander zum Teil entgegengesetzt waren. Viele Angehörige der reformatorischen Täuferbewegung wurden wegen ihrer Überzeugungen verfolgt, vertrieben und als Märtyrer hingerichtet. Die moderne Täuferforschung spricht – parallel zum Genozid – inzwischen von einem Ekklesiozid, der an den Täufern verübt worden sei. Neben den staatlichen Behörden waren es vor allem die Beauftragten der katholischen, evangelisch-lutherischen und evangelisch-reformierten Kirchen, die maßgeblich daran beteiligt waren.
Die Anfänge und die weiteren Entwicklungen der täuferischen Reformation hatten ihre Ausgangspunkte in vorreformatorischen und reformatorischen Ideen und Glaubensanschauungen, die u.a. durch folgende Bewegungen und Namen repräsentiert werden:
Eine Sonderrolle innerhalb der Täuferbewegung spielten die Münsterschen Täufer und ihr sogenanntes Täuferreich von Münster. Folgende alphabetisch sortierte Biographie-Artikel berichten von den Hauptakteuren:
Auch nach der Reformationszeit haben sich Teile der Täuferbewegung gehalten. Bis heute bestehen täuferische Denominationen wie die Hutterer und Mennoniten in zum Teil unterschiedlichen Richtungen und Ausprägungen (zum Beispiel: Amische, Brethren in Christ oder Mennoniten-Brüdergemeinden). Nach Angaben der Mennonitischen Weltkonferenz beziffert sich die Anzahl der inzwischen weltweit verbreiteten Täufer auf heute etwa 1,6 Mio.
Täuferische Theologie fand sich im 16. Jahrhundert auch bei den antitrinitarischenPolnischen Brüdern. Auch der Radikale Pietismus nahm Ideen der Täufer auf. An der Schnittstelle zwischen Täuferbewegung und radikalem Pietismus entstanden 1708 im westfälischen Schwarzenau die Schwarzenau Brethren, auf die auch die heute in Nordamerika verbreitete Church of the Brethren zurück geht. Aus ihnen entwickelten sich auch die Siebentägner-Tunker, die mit dem 1732 gegründeten Ephrata Cloister eine kleine semi-monastische Gemeinschaft ins Leben riefen, das bis Anfang des 19. Jahrhunderts existierte und dann in den Siebenten-Tags-Baptisten aufging.
Als Erben von Teilen der täuferischen Lehre und Ekklesiologie können heute auch viele Vertreter der evangelischen Freikirchen angesehen werden, darunter insbesondere die Baptisten, deren erste Gemeinde 1609 in Amsterdam gegründet wurde.
Noch bis ins 17. Jahrhundert wurden viele der hier verzeichneten Täuferpersönlichkeiten verfolgt, vertrieben oder als Galeerensklaven verkauft. Etliche starben im Gefängnis. Nicht wenige von ihnen erlitten den Märtyrertod.
Personen der historischen Täuferbewegung (Auswahl)
„Wer aber erstlich touft und darnach lernet, der scheust die buchsen ab, darnach fragt er, wo das zyl sey, dazu er schiessen hat söllen. Und wer ein kind uß der touf hept, der thut eben als , so einer scheust, der ander schouet fur in umb oder nach dem zil. Inn summa: die kindertouf hat keinen grund inn der h[eilige]n gschrift. Dann Christus hat hat keinen heissen touffen, der die ler des ewangelions nit annympt (ouch die apostl nit). Darum sprach der Herr: „Ein jede pflanntzung, die mein himlischer vater nit pflantzt hat, wirt ausgereyt.“ Hat nu Got die kindertouf nit gepflantzt, so darfs nit vil disputierens. Sy muß ußgewurtzelt (bey den Christen) werden. Es soll ouch keiner (den wir touffen) sagen, das er zweimal touft sey. Dann mit solchen worten bekennt er, das des alten (unnd neuen) bapsts kinderbad ouch ein touf sey, des wir doch nit gestond.“
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... dass es die Schriftenreihe Bibliotheca dissidentium (Répertoire des non-conformistes religieux des seizième et dix-septième siècles) gibt? Sie ist eine von André Séguenny begründete und von Martin Rothkegel herausgegebene Buchreihe, die sich mit religiösen Nonkonformisten des 16. und 17. Jahrhunderts beschäftigt.
... dass es eine Vielzahl von Erinnerungsorten der Täuferbewegung gibt? Liegt einer dieser Orte in der Nähe Ihres Wohn- und/oder Urlaubsortes? Schauen Sie doch einfach einmal nach!
... dass die Amischen zwar eine höhere Schulbildung ablehnen, aber auf dem Gebiet der Literatur ein eigenes Genre, die sogenannte Amische Literatur entwickelt haben?
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