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Kanon (Computerspiel)

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Kanon
Entwickler Key
Publisher Visual Art’s (PC, PSP, FOMA), NEC Interchannel (DC, PS2)
Veröffentlichung 4. Juni 1999
Plattform PC, Dreamcast, Playstation 2, Playstation Portable, FOMA
Spiel-Engine AVG32
Genre Ren’ai-Adventure
Thematik Drama, Romanze
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Tastatur, Maus, Gamepad
Medium CD-ROM, DVD
Sprache japanisch

Kanon ist ein von Key für den PC entwickeltes Ren’ai-Adventure – eine spezifisch-japanische Ausprägung eines Abenteuerspiels – dessen Entwicklung vom Softwareverlag und Veröffentlicher Visual Art’s unterstützt wurde.

Das Spiel besitzt einen linearen Verlauf, bei dem der Spieler zu festgelegten Zeitpunkten aus verschiedenen angezeigten Möglichkeiten auswählen kann. Es ist dabei so angelegt, dass der Spieler sich auf die komplexe Geschichte und die Reize der fünf weiblichen Hauptcharaktere einlassen soll. Es nutzt dazu tragische Handlungselemente und eine ausgeprägte Form des Kindchenschemas. Im Gegensatz zu vielen vorherigen Spielen des Genres verzichtet Kanon fast vollständig auf erotische Elemente. Damit half es bei der Evolution des Erogē-Genres mit, das sich von einer simplen Vergewaltigungshandlung zu einer romantischen, visuell unterstützten Erzählung mit komplexer Handlung entwickelte.

Aufgrund des großen Erfolges des in erster Linie auf eine Beziehung zu den Charakteren ausgerichteten Spiels erschienen nach der PC-Eroge-Fassung auch Versionen für alle Altersklassen für PC, Dreamcast, Playstation 2, Playstation Portable und Mobiltelefone (FOMA).

Aufbauend auf der Handlung des Adventures entstanden zahlreiche Adaptionen in Form von literarischen Werken, Hörspielen, Animationen und Franchises. So entstand im Jahr 2002 die von Toei Animation produzierte Anime-Fernsehserie Kanon, die 2006 von Kyoto Animation neu verfilmt wurde. Beiden Verfilmungen gelang es Kritikern solcher Umsetzung zu überzeugen, da die Handlung im Gegensatz zu vorhergehenden Umsetzungen von Eroges wesentlich ausgewogener und unterhaltsamer sei.

Handlung

Vorgeschichte

Als kleiner Junge ist Yūichi Aizawa bei seiner Tante Akiko Minase zu Besuch, wo er zusammen mit seiner Cousine Nayuki Minase die Sommerferien verbringt. Er lernt dort die einsame und von ihren Freunden im Stich gelassene Mai Kawasumi kennen, zu der er eine für sie sehr wichtige Freundschaft aufbaut. Mai besitzt zu diesem Zeitpunkt keinerlei Freunde, da diese vor ihren besonderen Heilkräften Angst haben. Der Abschied fällt ihr so schwer, dass sie ihm gegenüber behauptet, dass Dämonen das Feld heimsuchen würden, wenn er geht. Dennoch reist er ab.

Ein Jahr später ist er erneut bei den Minases zu Gast. Bei der Suche nach der nicht auffindbaren Mai bemerkt er auf dem Monomi-Hügel einen kleinen, verwundeten Fuchs, den er mit nach Hause nimmt, um ihn gesund zu pflegen. Auch diesmal enden die Ferien, und so muss Yūichi den Fuchs auf dem Hügel aussetzen. Der verlassene und einsame Fuchs (Kitsune) bewirkte jedoch ein Wunder und taucht so neun Jahre später in der Gestalt von Makoto Sawatari wieder auf.

Zwei weitere Jahre später trifft Yūichi auf die weinende Ayu Tsukimiya. Sie hat vor kurzem ihre Mutter verloren und sitzt nun ratlos auf einer Bank. Um sie aufzumuntern, kauft Yūichi ihr ein Taiyaki, das fortan ihr Lieblingsessen wird. Als sich die beiden noch öfters treffen, verspricht er ihr, dass er ihr drei Wünsche erfüllen werde. Zwei dieser Wünsche kann er erfüllen, bevor Ayu am letzten Tag von einem Baum fällt und ihr Bewusstsein verliert. Yūichi geht jedoch davon aus, dass sie gestorben ist und rennt zurück in die Stadt. Dort trifft er seine Cousine Nayuki, die sich von ihm nur verabschieden und ihm ihre Zuneigung bekunden möchte. Er steht jedoch so unter Schock, dass er ihr Geschenk zerschlägt und wegrennt. Diese Situation ist der Auslöser dafür, dass Yūichi seine Erinnerungen an diese Zeit verliert und lange Zeit nicht in die Stadt zurückkehrt.

Haupthandlung

Nach sieben Jahren verschlägt es Yūichi aus nicht weiter genannten Gründen erneut die Stadt. Er kann sich fast nur noch an die Namen von Nayuki und Akiko erinnern und zieht kurz vor Beginn des neuen Schuljahres in die Wohnung der Minases ein. In Begleitung von Nayuki trifft er während eines Erkundungsganges auf den „Engel“ Ayu, der von einem normalen Menschen nicht unterscheidbar ist. Davon abgelenkt, sich aber nicht an die Ayu aus seiner Kindheit erinnernd, vergisst er die auf ihn wartende Nayuki, die daher schlecht gelaunt ist. Dies passiert ihm im Laufe der Handlung recht häufig, und Nayuki scheint sich irgendwann schon fast daran zu gewöhnen.

An seinem ersten Schultag lernt er alle für die Handlung relevanten Figuren kennen. Dazu gehören die stolze Kaori Misaka, die die Existenz ihrer Schwester leugnet, und ihr „Träger“ Jun Kitagawa, die beide zusammen mit Nayuki und ihm die selbe Klasse besuchen. Auf einem Streifzug durch die Schule stößt Nayuki unabsichtlich mit Mai Kawasumi und ihrer Freundin Sayuri Kurata zusammen. Dabei fällt Yūichi vor allem die gleichgültigen und knappen Äußerungen von Mai auf und machen auf ihn einen bleibenden Eindruck. Nach Schulschluss trifft er erneut auf Ayu, die ihn auf dem Weg nach Hause geleitet. Seine tollpatschige Begleiterin rennt dabei derart gegen einen Baum das der herabfallende Schnee Shiori Misaka unter sich begräbt. Yūichi lernt dadurch die kranke Schwester von Kaori kennen, die bewusst ihre familiäre Verbindung zu ihr verschweigt. Nach dem Abschied von Ayu wird er auf dem Weg durch die Stadt von der hungrigen Makoto attackiert. Ihre Schläge sind aber so kraftlos, dass Yūichi sie mit einem Lächeln einstecken kann, bevor Makoto vor seinen Augen zusammenbricht. Er trägt sie zu seiner Gastwohnung zurück, wo sie wieder zu sich kommt und von Nayumi und Akiko umsorgt wird. Sie leidet an Amnesie, die durch ihre Verwandlung von einem Fuchs zu einem Menschen bedingt ist, und kann sich nur noch daran erinnern, auf Yūichi wütend zu sein. Einige Zeit später erinnert sie sich zumindest an ihren geborgten Namen. Akiko versuchte derweil vergeblich, über die Polizei herauszufinden, ob sie irgendwo vermisst wird. So beschließt das Familienoberhaupt Makoto bis auf weiteres in dem Haus aufzunehmen.

Ab diesem Punkt entwickeln sich im Spiel fünf nahezu voneinander unabhängige Handlungsstränge, die sich jeweils mit einer Hauptdarstellerin näher beschäftigen. In den Anime-Adaptionen laufen diese Geschichten zeitlich parallel ab, deren Höhepunkte aber zeitlich versetzt sind. Dabei kann sich Yūichi an immer mehr Bestandteile seiner Vergangenheit erinnern, schafft es jedoch erst im letzten Abschnitt, wo er das Rätsel hinter dem „Engel“ Ayu löst, sich vollständig an seine Vergangenheit zu erinnern.

Figuren

Hauptartikel: Figuren aus Kanon

Der überwiegende Teil der auftretenden Figuren ist weiblich. Protagonist ist jedoch der Jugendliche Yūichi Aizawa, der sich nicht an seine Vergangenheit erinnern kann und hauptsächlich mit den fünf weiblichen Heldinnen Ayu Tsukimiya, Nayuki Minase, Makoto Sawatari, Shiori Misaka und Mai Kawasumi involviert ist. Er liebt es mit sarkastischen, nahezu zynischen, Bemerkungen die Heldinnen zu traktieren und genießt ihre unterschiedlichen Reaktionen.

Die weiblichen Figuren wurden mit sehr unterschiedlichen Charaktereigenschaften entworfen, um ein breites Publikum anzusprechen. So zeichnet sich Mai durch einen gewissen Stolz aus, den sie trotz ihrer Gleichgültigkeit und kargen Wortwahl behält. Nayuki schwankt zwischen einer ordentlichen, engagierten Natur und einer immer wiederkehrenden Müdigkeit. Ayu und Makoto sind beide sehr aufgedreht und energetisch, wobei Ayu sehr einfach einzuschüchtern ist. Beide haben auch die Angewohnheit beständig einen Laut mit unterschiedlicher Betonung zum Ausdruck von Gefühlen von sich zu geben.

Hinzu kommen weitere Figuren aus der Schule und der näheren Umgebung. Diese spielen aber eine untergeordnete Rolle, liefern aber immer wieder wertvolle Hinweise zur Aufklärung der Vergangenheit. Sie bauen keine tiefere Beziehung zu Yūichi auf und dienen hauptsächlich als Bindeglied zwischen den einzelnen Figuren.

Spielmechanik

Typisches Erscheinungsbild von japanischen Adventures

Kanon enthält die typischen Elemente eines Ren’ai-Adventures und verlangt vom Spieler nur eine recht eingeschränkte Interaktion. Die meiste Zeit ist der Spieler damit beschäftigt die grafisch ausgegebenen Texte zu verfolgen. Auf diese Art werden Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren und die inneren Gedanken des Protagonisten präsentiert, während stimmungsvolle Hintergründe und die Mimik der dargestellten Charaktere die Situationen unterstützen. Bei späteren Neuveröffentlichungen des Spiels wurden diese Dialoge zusätzlich gesprochen. An bestimmten Punkten der Handlung wird dem Spieler eine Auswahlmöglichkeit aus vorgegebenen Optionen gegeben. Je nach Auswahl ist es so dem Spieler möglich, die Handlung in eine gewisse Richtung zu lenken, wobei ihm die Auswirkungen nicht immer bewusst sind oder nicht vorhergesagt werden können. Die zeitlichen Abstände zwischen solchen Abfragen variieren zwischen einigen Sekunden bis hin zu mehreren Minuten.

Es gibt insgesamt fünf verschiedene Handlungsstränge, die der Spieler einschlagen kann. Jeder von ihnen setzt sich intensiver mit einem der weiblichen Hauptcharaktere auseinander. Um jeden dieser Stränge durchzuspielen, ist es notwendig, das Spiel mindestens fünf mal durchzuspielen und durch die Auswahl bestimmter Möglichkeiten das Spiel in die entsprechende Richtung zu lenken. Die Originalfassung des Spieles besitzt jedoch auch Züge eines Erogē. So ist es dem Spieler möglich, durch bestimmte Kombinationen von Antworten Hentai-Szenen freizuschalten, in welchen Yūichi jeweils mit einer der Darstellerinnen involviert ist. Yūichi Suzumoto, der erst nach der Fertigstellung von Kanon anfing für Key zu arbeiten, merkte an, dass die sexuellen Szenen in Kanon kein relevanter Bestandteil der Handlung sind und sie sich deshalb auch einfach entfernen ließen.[1]

Entwicklung

Entstehung

Nach der Fertigstellung von Moon. und One: Kagayaku Kisetsu e im Jahr 1998 wurde der Spieleentwickler Tactics, einem Seitenarm des Publishers Nexton, vom Kern seiner Belegschaft verlassen. Diese gründete Ende des selben Jahres mit Key ihr eigenes Unternehmen. So begann die junge Formierung unter dem Publisher Visual Art’s mit der Entwicklung seines ersten Projekts – Kanon.

Von One: Kagayaku Kisetsu e wurde dabei das von Jun Maeda entworfene, jedoch auf To Heart basierende, Grundkonzept einer tränenreichen und anrührenden Handlung übernommen. Jun Maeda arbeitete zusammen mit Naoki Hisaya die Handlung des Spieles aus und übernahm die Planung des Vorhabens. Itaru Hinoue, eine mittlerweile recht bekannt gewordene Zeichnerin, übernahm die künstlerische Leitung und das Charakterdesign.[2] Die Erstellung der Computergrafiken übernahmen die Mitarbeiter Din, Miracle Mikipon und Shinory, während Torino die Szenenhintergründe zeichnete. Zur musikalischen Untermalung wurden hauptsächlich von OdiakeS und Shinji Orito komponierte Stücke verwendet. Für den Vor- und Abspann wurden die Titel Last regrets und Kaze no Tadoritsuku Basho aufgenommen, die auf dem Album Anemoscope veröffentlicht wurden. Nach der Fertigstellung des Spiels verließen sowohl Naoki Hisaya als auch OdiakeS das Unternehmen, um bei anderen Produktionen mitzuwirken.

Als technisches Grundgerüst wurde die Spiel-Engine AVG32 verwendet, die Visual Art’s selbst entwickelte und seinen Spieleentwicklern zur Verfügung stellte.

Szenerie und thematische Gestaltung

In Kanon wird die gesamte Szenerie, mit Ausnahme des Monomi-Hügels, in einer winterlichen Landschaft präsentiert und sporadisch fallender Schnee als gestalterisches Mittel eingesetzt. Die Szenenbilder basieren auf den Fotografien der Städte Moriguchi, Yokohama, Tokio und Sapporo, welche zu einem Areal zusammengesetzt wurden.[3][4] So wurde beispielsweise die Präfekturfachschule für Krankenpflege Nord-Tama (東京都立北多摩看護専門学校) als Oberschule verwendet. Key nutzte auch in nachfolgenden Werken immer wieder reale Orte als Vorlagen für die Spielumgebung. Die Namen der Orte werden in den Werken jedoch nur selten erwähnt.

Die begleitende Musik ist an die Harmonie-Folge Kanon und Gigue in D-Dur, dem populärsten Werk des Nürnberger Barockkomponisten Johann Pachelbel, angelehnt. Diese Melodie wurde auch in den meisten Adaptionen übernommen.

Die Handlung ist so angelegt, dass viele Punkte der Vergangenheit auf Versprechungen beruhen, denen Yūichi meist nicht nachkommen kann, da er sein Gedächtnis verlor, und so viele der Charaktere auf die Erfüllung dieser Versprechen warten. Sie sind aber ihm gegenüber so rücksichtsvoll, dass sie ihm nichts davon erzählen, bis er selbst die Erinnerungen zurückgelangt und sich dafür entschuldigen oder sie erfüllen kann.

Veröffentlichungen

Kanon wurde erstmalig in Japan am 4. Juni 1999 auf CD-ROM veröffentlicht und setzte einen PC mit Windows 95 als Betriebssystem voraus, war jedoch auf dem kurze Zeit später erschienen Windows 2000 nicht spielbar. Am 7. Januar 2000 erschien eine für alle Altersklassen freigegebene Fassung des Spieles, bei der pornografische Szenen herausgenommen oder ersetzt wurden. Beide von Visual Art’s veröffentlichte Fassungen enthielten noch keine Sprachausgabe der Charaktere, die erst mit den Adaptionen für Spielekonsolen hinzukam.

Für den Sega Dreamcast erschien am 14. September 2000 eine erste Portierung des Spiels auf eine Spielekonsole, die wie alle folgenden Konsolenfassungen auf der zensierten Variante beruhte. Die Charaktere wurden bei allen Konsolenportierungen, mit der Ausnahme des Protagonisten Yūichi, vertont. Eine auf die Playstation 2 portierte Version, bei der zum ersten Mal das Design des Covers geändert wurde, erschien am 28. Februar 2002. Nachdem das Spiel sich für die Spielekonsole sehr gut verkaufte, erschien nach zwei Jahren am 22. Dezember 2004 die „Best Version“, welche zum halben Preis des Originals verkauft wurde. Sowohl die Dreamcast- auch auch die Playstation-Variante wurde von NEC Interchannel verlegt.[5]

Am 26. November 2004 wurde die Neuauflage von Visual Art’s als Kanon Standard Edition auf DVD angeboten, die auch auf den neueren Windows-Versionen 2000 und XP lauffähig war. Sie enthielt wieder, wie die erstveröffentlichte Variante, pornografisches Material und wurde durch eine erneut zensierte Fassung am 28. Januar 2005 ergänzt.[6] Die erste von Prototype unter der Marke Visual Art’s Motto angepasste Veröffentlichung des Spiels für die Playstation Portable erschien am 15. Februar 2007 und wurde zusammen mit einer zusätzlichen DVD als Extra verkauft. Auf dieser befanden sich Kommentare der fünf Sprecherinnen der weiblichen Charaktere und ein überarbeiteter Vorspann von Kanon.[7] Das Spiel selbst enthielt auch eine Sprachausgabe von Yūichi, der von Tomokazu Sugita gesprochen wurde.[8]

Für Mobilfunkgeräte des FOMA und des Mobilfunkanbieters SoftBank Mobile wurde ebenfalls eine Umsetzung ohne Sprachausgabe durch Prototype erstellt.

Das Spiel wurde bisher nur innerhalb Japans veröffentlicht und es gibt bisher auch keine Pläne das Spiel in eine andere Sprache zu übersetzen. Eine teilweise Übersetzung wurde jedoch von Fans erstellt.

Adaptionen

Light-Novel-Zyklus

Knapp ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung des Spieles wurde im Zeitraum vom Dezember 1999 bis zum August 2000 ein fünf Ausgaben umfassender Light-Novel-Zyklus durch Paradigm veröffentlicht. Die Bücher wurden von Mariko Shimizu geschrieben und von Itaru Hinoue illustriert, die bereits die künstlerische Leitung bei der Entwicklung des Spiels übernommen hatte. Sie zeichnete die Abbildungen der Bücher und entwarf die Gestaltung der Einbände. Jedes dieser Bücher konzentrierte sich auf eine der fünf weiblichen Hauptcharaktere und verfolgte die gleiche Handlung wie das Spiel.[9]

  • Yuki no Shōjo (雪の少女, dt. „Schneemädchen“), Anfang Dezember 1999, Nayuki
  • Egao no Mukōgawa ni (笑顔の向こう側に, dt. „Die andere Seite des Lächelns“), Ende Dezember 1999, Shiori
  • Shōjo no Ori (少女の檻, dt. „Mädchenkäfig“), April 2000, Mai
  • The fox and the grapes (dt. „Der Fuchs und die Trauben“), Juni 2000, Makoto
  • Hidamari no Machi (日溜まりの街, dt. „Sonnige Stadt“), August 2000, Ayu

Hörspielreihen

Es wurden drei vollständige Hörspielreihen von Movic veröffentlicht, die jeweils fünf CDs umfassen und über einem Zeitraum von drei Jahren vom 29. September 2000 bis zum 26. April 2003 veröffentlicht wurden. Die beiden erstveröffentlichten Ausgaben Kanon und Kanon anthology beschäftigten sich pro CD mit einer der Hauptcharakterinnen, wobei auf dem Cover der entsprechende Charakter abgedruckt war. Die dritte Reihe war eine Anthologie, bei der die Charakterin Akiko Minase in verschiedenen Variationen als Coverbild verwendet wurde.[10]

Manga

Die erste Ausgabe eines Mangas zu Kanon wurde am 21. Oktober 2000 innerhalb des japanischen Manga-Magazins Comic Dengeki Daiō veröffentlicht und lief dort bis zum 21. Mai 2002. Die Handlung wurde von dem ein Jahr zuvor veröffentlichten Ren’ai-Adventure übernommen. Die Zeichnungen des sechs Kapitel umfassenden Manga wurden von dem Mangaka Petit Morishima angefertigt. Später wurden die einzelnen Kapitel zu zwei Tankōbon-Ausgaben mit je drei Kapiteln zusammengefasst, die vom Verlag Media Works unter dem eigenen Label Dengeki Comics herausgegeben wurden. Die Kapitel sind dabei so aufgeteilt, dass das erste Kapitel die Vorgeschichte, das letzte das Ende umfasst und die vier dazwischen liegenden jeweils einen weiblichen Hauptcharakter behandelt in der Reihenfolge: Shiori Misaka, Makoto Sawatari, Mai Kawasumi und Ayu Tsukimiya. Für Nayuki wurde kein eigenes Kapitel gezeichnet, jedoch taucht sie dafür in fast allen Szenen zusammen mit Yūichi auf. Da der Manga ein wesentlich größeres Gewicht auf die Geschichte von Ayu legte, wurden gegenüber der Vorlage die Handlungen der anderen Charaktere vorzeitig abgebrochen.[11]

Ein zweiter Manga Kanon: Honto no Omoi wa Egao no Mukōgawa ni (Kanon ホントの想いは笑顔の向こう側に, dt. „Kanon: Die wahren Gedanken der anderen Seite des Lächelns“) mit dem Untertitel each regret of Kanon wurde vom 29. Juni 2006 bis zum 20. Oktober 2007 im japanischen Manga-Magazin Dragon Age Pure veröffentlicht, das vom Publisher Fujimi Shobo herausgegeben wird.[12] Auch dieser von Kensha Shimotsuki gezeichnete Manga orientiert sich an der Handlung des Spiels und wurde in Form von zwei Tankōbon veröffentlicht. Die erste, fünf Kapitel umfassende Ausgabe wurde am 1. April 2007 veröffentlicht und konzentrierte sich auf die Geschichte von Nayuki. Am 8. Dezember 2007 wurden die verbleibenden vier Kapitel, welche sich hauptsächlich mit den anderen Hauptcharakteren beschäftigen, veröffentlicht. Beide Ausgaben wurden ebenfalls von Fujimi Shobo veröffentlicht.[13][14]

Neben diesen beiden Veröffentlichungen wurden auch viele verschiedene Anthologien veröffentlicht, welche von einer Vielzahl von Künstlern erstellt wurden. Die erste Ausgabe einer solchen Anthologie-Reihe wurde vom Publisher Ichijinsha unter dem Titel Kanon Comic Anthology herausgegeben und wurde ab dem 25. November 2000 unter dem hauseigenen Label DNA Manga Comics verkauft. Bis zum 26. Dezember 2002 wurden von der Reihe 14 Ausgaben angeboten. Eine 15. Ausgabe erschien vor der Veröffentlichung der zweiten Anime-Fernsehserie am 24. Februar 2006. Ichijinsha veröffentlichte ebenfalls zwei weitere Ausgaben, welche in Form eines Yonkoma mit dem Titel Kanon 4-koma Kings am 25. April 2001 und 25. Juni 2001 veröffentlicht wurden.

Eine weitere Anthologie wurde von Softgarage herausgegeben. Die als Kanon Anthology Comic bezeichnete Einzelausgabe wurde am 20. Dezember 2002 in Japan veröffentlicht. Haru Urara: Kanon & Air (春うらら 〜Kanon&AIR〜傑作選), eine Zusammenstellung von einzelnen Manga zu Kanon und Air, wurde von Ohzora ab dem 17. April 2004 verkauft.[15] Im Zeitraum vom 17. April 2004 bis zum 18. August 2004 entstanden noch fünf weitere einzelne Werke von verschiedenen Künstlern, die ebenfalls von Ohzora herausgegeben wurden. Zwei Jahre später, am 26. Dezember 2006 und 31. Januar 2007, veröffentlichte der Publisher die Manga erneut in Form von zwei Anthologien mit dem Titel Kanonアンソロジーコミックス ベストセレクション.[16][17] Zusätzlich veröffentlichte Ohzora noch 13 weitere Ausgaben einer Anthologie mit dem Titel Kanon und dem eigenen Label Twin Heart Comics.[18] Jede dieser Anthologiereihen wurde durchschnittlich von 20 Künstlern und Schreibern bearbeitet.[15]

Der mittlerweile nicht mehr existierende Publisher Raporto veröffentlichte ebenfalls 16 Anthologien unter dem Titel Kanon.[18] Die letzte bekannte Veröffentlichung war die am 29. Januar 2007 von Enterbrain herausgegebene Anthologie Magi-Cu 4-koma Kanon im Stile eines Yonkoma.

Anime

Kanon wurde in Form von zwei Anime-Fernsehserien adaptiert. Die erste Verfilmung war eine 2002 produzierte Serie mit einem Umfang von 13 Folgen, auf deren Grundlage im Jahr 2003 eine zugehörige OVA produziert wurde, die nach der Handlung der Serie spielt. Eine vollständige Neuverfilmung mit einer Länge von 24 Folgen erschien im Jahr 2006.

Erstverfilmung (2002)

Vorlage:Infobox Fernsehserie

Produktion

Die erste Umsetzung von Kanon als Anime-Fernsehserie wurde von dem japanischen Studio Toei Animation unter der Regie von Takamichi Ito und Naoyuki Itō (Folgen 1, 2, 7, 10, 13) animiert. Das Drehbuch wurde von Ryota Yamaguchi, Makoto Nakamura und Michiko Yokote ausgearbeitet. Der Schöpfer des Character-Designs war Yōichi Ōnishi, der sich dabei an der Vorlage des Spiels orientierte.

Veröffentlichungen

Es wurden 13 Folgen mit einer durchschnittlichen Länge von 24 Minuten produziert. Sie wurden erstmalig vom 31. Januar 2002 bis zum 28. März 2002 kurz nach Mitternacht auf dem japanischen Sender Fuji TV übertragen. Mit der Ausnahme der Folgen drei, vier und sieben wurden die Folgen entsprechend der Titel des Kanon Original Soundtracks benannt.

Eine Veröffentlichung auf DVD erfolgte ab dem 1. April 2002 durch Frontier Works. Die sieben DVDs beinhalteten jeweils zwei Folgen, mit Ausnahme der ersten DVD, welche nur eine Folge fasst. Die letzte der sieben DVDs stand ab dem 2. Oktober 2002 zum Verkauf bereit. Am 22. Dezember 2004 veröffentlichte Frontier Works die sieben DVDs erneut in einer kompletten Sammlung, die in einer normalen und einer limitierten Auflage erschien.[19]

Bisher fand die Serie keinen Lizenznehmer außerhalb Japans und wurde folglich auch in keiner anderen Sprache synchronisiert.

Original Video Animation

Am 3. Mai 2003 erschien eine zusätzliche Folge als OVA. Die DVD mit dem Titel Kanon: Kazahana (カノン 風花, Kazahana (wörtlich: „Windblume“) bezeichnet tanzende Schneeflocken bei klarem Himmel) wurde ebenfalls von Toei Animation produziert. Regie, der zeitlich nach den Ereignissen der Serie angesiedelten Folge, führte Naoyuki Itō.[20] Sie gibt noch einmal einen groben Überblick über die in Kanon vorkommenden Charaktere, ohne sich näher mit diesen auseinanderzusetzen. In einer Werbekampagne wurde jedem, der zuvor die sieben DVDs gekauft hatte, diese Folge kostenlos angeboten.

Neuverfilmung (2006)

Vorlage:Infobox Fernsehserie

Entstehung

Fast vier Jahre nach der ersten Umsetzung als Anime-Fernsehserie produzierte das japanische Studio Kyoto Animation eine Neuverfilmung der Serie. Die Umsetzung geschah auf Grund der positiven Rezeption des im Vorjahr produzierten Air – ebenfalls eine Umsetzung eines Key/Visual-Art’s-Spiels –, in dem auch Nayuki Minase, Ayu Tsukimiya und Makoto Sawatari einen Cameo-Auftritt mit ihren Originalstimmen hatten. Regisseur Tatsuya Ishihara inszenierte die von Fumihiko Shimo als Hauptautor ausgearbeitete Handlung, welche sich stark am Original orientiert und 24 Folgen umfasst. Obwohl die Handlung nicht von der ersten Umsetzung abweicht, erlaubte die größere Anzahl von Folgen, mehr Details des Spieles umzusetzen. Das Character-Design übernahm Kazumi Ikeda weitgehend aus dem Computerspiel, verpasste mehreren Charakteren jedoch ein erwachseneres Aussehen.

Technisch wurde eine Mischung auf Zeichentrick und Computeranimation verwendet. So wurden im Vorspann die Charaktere fast vollständig am Computer animiert, was fliegende Haare ermöglichte, aber auch in einzelnen Clippingfehlern resultierte. So ist bei näherem Hinsehen erkenntlich, dass manch ein Haarstrang in die Schulter einzudringen scheint und darin verschwindet. Innerhalb der Serie werden zumeist handgezeichnete Figuren verwendet, wobei die Augen ebenfalls am Computer entstanden und „hineinkopiert“ wurden. Die Bestandteile der einzelnen Szenen (Hintergrund, animiert fallender Schnee, Charaktere, Lichteffekte, Vordergrundelemente) wurden ebenfalls am Computer miteinander kombiniert, was flüssige Kameraschwenks und sanft fallenden Schnee (ebenfalls computeranimiert) erlaubte obwohl die Figuren in geringerer Bildwiederholrate gezeichnet wurden.

Die Hintergrundmusik wurde von den Komponisten Jun Maeda, OdiakeS und Shinji Orito produziert. Die Stücke wurden zuvor bereits auf den Alben Recollections, Re-feel und Ma-Na veröffentlicht und erneut verwendet. Zusammen mit der Sängerin Ayana wurden die bereits 1999 auf dem Album Anemoscope veröffentlichten Titel Last regrets und Kaze no Tadoritsuku Basho erneut aufgenommen. Das Arrangement der für den Vor- und Abspann der Serie gekürzten Titel übernahm erneut Kazuya Takase von I’ve Sound. Beide Titel wurden auf der Single Last regrets / Kaze no Tadoritsuku Basho in mehreren Variationen, einschließlich der Fernsehvariante, veröffentlicht.

In mehreren Szenen ist Johann Pachelbels Komposition Kanon und Gigue in D-Dur zu hören, dessen Melodie bereits im Spiel verwendet wurde. Diese Anspielung wird dadurch unterstützt, dass sämtliche Titel der Einzelfolgen die englischen Namen von Spielarten der klassischen Musik enthalten. So ist z. B. der Titel der ersten Folge Hakugin no Jokyoku ~overture~ (白銀の序曲 ~overture~) und beinhaltet den englischen Begriff overture (dt. „Ouvertüre“). Theron Martin (ein Autor von Anime News Network) merkte an, dass der Name Kanon sich von dem musikalischen Begriff Kanon ableiten würde und es auch eine Erklärung dafür liefern würde, warum die Folgen entsprechend benannt wurden.[21]

Es finden sich nicht nur Anspielungen auf die Musik, sondern auch auf die früheren Werke der Mitarbeiter von Key. So taucht Rumi Nanase – eine Hauptcharakterin aus One: Kagayaku Kisetsu e – an mehreren Stellen innerhalb der Serie auf, ohne irgendeine wichtige Rolle zu spielen.[22]

Veröffentlichungen

Am 25. August 2006 wurde mit Kanon Prelude ein auf DVD veröffentlichter Teaser herausgegeben. Dieses, in limitierter Auflage von Pony Canyon, produzierte Medium enthielt Interviews mit den Produzenten, eine nicht mit Namensnennung versehene Version des Vor- und Abspanns und Ausschnitte aus dem Anime.[23] Die Serie wurde ab dem 5. Oktober 2006 bis zum 15. März 2007 erstmalig auf dem japanischen Fernsehsender BS-i übertragen.[24] Im Abspann der letzten Folge dieser Serie wurde die Arbeit an einer Animeumsetzung von Clannad, die ebenfalls auf einem gleichnamigen Spiel von Key basiert, angekündigt. Im Zeitraum vom 1. Januar 2007 bis zum 1. August 2007 wurden alle Folgen von Pony Canyon auf DVD mit dem Regionalcode 2 sowohl als reguläre Ausgaben als auch als Sammleredition veröffentlicht.[23]

Außerhalb Japans wurde die Neuverfilmung im September 2007 zunächst durch A.D. Vision für dessen Tochtergesellschaft ADV Films für den englischsprachigen Raum lizenziert und die Lizenzierung auf der Anime Weekend Atlanta bekanntgegeben. Im Vorfeld der Lizenzierung veröffentlichte ADV Films einen Trailer zu Kanon und machte Andeutungen, dass die gleichen Sprecher, die bereits an der Synchronisation der Fernsehserie Air arbeiten, auch für Kanon verwendet werden könnten.[25][26] Die Lizenz wurde im Juli 2008, zusammen mit weiteren 30 Lizenzen, an Funimation Entertainment übertragen.[27]

Am 1. Januar 2008 wurde die Erste von insgesamt sechs DVDs in den Vereinigten Staaten von ADV Films veröffentlicht. Sie enthielten jeweils vier Folgen der Serie und enthielten noch einige Extras. Dies waren ein Video über die Erstellung des Anime (wurde in mehreren Teilen über die DVDs verteilt), Vor- und Abspann ohne Schrift und Vorschaufilme der weiteren Folgen. Die DVDs wurden von JN Productions, einem auf die Übersetzung von englischen, japanischen, chinesischen und koreanischen Medien spezialisierten Unternehmen, auf Englisch synchronisiert. Neben der englischen Tonspur verfügten alle DVDs ebenfalls über die originale japanische Tonspur mit optionalen englischen Untertitel. In diesem Zusammenhang wurde die erste Folge von Kanon auf Anime News Network kostenlos als Stream angeboten, der aber auf einen IP-Bereich innerhalb Nordamerikas beschränkt blieb.[28] Die DVDs wurden im etwa monatlichen Abstand veröffentlicht, bis am 1. August 2008 die abschließende sechste Ausgabe erschien.

In Korea wurde die Serie von Animax Korea übertragen und in China von Proware Multimedia International lizenziert.

Musikproduktionen

Auf dem Spiel aufbauende Produktionen

Aufbauend auf der Musik des Spiels entstanden mehrere Alben und eine Single, die großteils von den selben Künstlern erstellt wurden, die bereits die Musik des Spiels verfassten. Als ständig wiederkehrendes Element tauchen die beiden Titel Last regrets und Kaze no Tadoritsuku Basho in fast allen dieser Produktionen auf. Ersterer, der auch im Vorspann des Spiels verwendet wurde, stammt aus der Feder von Jun Maeda und wurde von der Sängerin Ayana gesungen. Die Melodie des Abspanns wurde von Shinji Orito komponiert. Ayana sang den dazu von Jun Maeda erdachten Text. Das Arrangement der beiden Stücke übernahm Kazuya Takase von I’ve Sound.

  • Anemoscope: Das erste Musikalbum Anemoscope wurde ab dem 4. Juni 1999 zusammen mit der ersten Version des Spiels verkauft. Es ist eine zwölf Titel umfassende und 54 Minuten lange Zusammenstellung aus der Hintergrundmusik des Adventures und den beiden Originalfassungen von Last regrets und Kaze no Tadoritsuku Basho. Die anderen zehn Stücke wurden von Shinji Orito, Magome Togoshi und OdiakeS arrangiert.[29]
  • Last regrets / Place of wind which arrives: Diese am 23. November 1999 in limitierter Auflage erschienene Single beinhaltete sieben Titel, einschließlich der instrumentalen Versionen von Last regrets und Kaze no Tadoritsuku Basho. Dazu kamen noch drei aus dem Spiel bisher nicht veröffentlichte Melodien. An der Single arbeitete das selbe Team, welches zuvor Anemoscope erstellt hatte. Obwohl die CD nur in limitierter Auflage erschien, wurde sie ebenfalls auf dem Comiket 57 am 24. Dezember 1999 angeboten. Sie enthielt noch einen weiteren versteckten achten Titel: eine Version von Last regrets, die von Kazuya Takase mit männlicher Stimme gesungen wurde, der nach einer langen Pause hinter dem letzten Titel der CD folgte.[29]
  • Recollections: Das 13 Titel umfassende Album besteht im Wesentlichen aus einer Zusammenstellung der beiden zuvor veröffentlichten CDs, wovon sieben Titel von Anemoscope und drei Titel von Last regrets / Place of wind which arrives übernommen wurden. Hinzu kamen noch drei weitere Titel, von denen zwei aus der Hintergrundmusik des Spieles übernommen wurden und einer ein Remix des Vorspann-Themas Last regrets ist, der von der japanischen Sängerin Lia gesungen wurde. Das Arrangement des Stücks übernahm Ryō Okabe. Das Album wurde erstmalig am 29. Dezember 2001 auf dem Comiket 61 herausgegeben. Als zweites Album des Label Key Sounds Label wurde es ab dem 29. November 2002 großflächig angeboten.[30]
  • Kanon Original SoundTrack: Nach dem Erfolg der ersten Anime-Fernsehserie Kanon wurde unter dem Titel Kanon Original SoundTrack ein weiteres Album zusammengestellt, welches viele Titel der vorherigen Veröffentlichungen aufgreift. Das auf einer CD 24 Titel umfassende Album erschien am 25. Oktober 2002 unter dem Label Key Sounds Label und enthielt wie Last regrets / Place of wind which arrives einen versteckten Titel – Yuki no Shōjo aus dem Album Anemoscope. Mit mehr als 73 Minuten Länge war es bis dahin das umfangreichste Album, was zum Spiel veröffentlicht wurde, und mit einem Erstverkaufspreis von 2.310 Yen auch das Teuerste.[30]
  • Re-feel: Das Album Re-feel ist eine Mischung der Titel von Kanon und des Nachfolgers Air, die in einer Piano-Version aufgenommen wurden. Es wurde erstmalig am 28. Dezember 2003 auf dem Comiket 65 angeboten und beinhaltet insgesamt zehn Titel, die sich in gleichen Teilen auf beide Spiele aufteilen. Mit Ausnahme der Titel Shōjo no Ori (少女の檻) und Yume no Ato (夢の跡), welche Riya von eufonius bearbeitete, wurden alle Titel von Ryō Mizutsuki arrangiert. Er wurde im Abspann des unter dem Label Key Sounds Label veröffentlichten Album als Kiyo aufgeführt.[31]
  • Ma-Na: Dieses Album ist eine Zusammenstellung von neu arrangierten Stücken der Hintergrundmusik der von Key produzierten Spiele Kanon, Air, Planetarian: Chiisana Hoshi no Yume und Clannad. Die vier längeren Stücke der CD wurden von Jun Maeda, Shinji Orito und Magome Togoshi produziert. Das Album wurde erstmalig am 12. August 2005 auf dem Comiket 68 angeboten und wurde seitdem unter dem Label Key Sounds Label angeboten.[30]

Auf der ersten Fernsehserie aufbauend

Analog zum Spiel entstanden auch für die Serie zwei Titel für den Vor- und Abspann. Dies waren Florescence und Flower, die beide von Naomi Kosaka geschrieben, von der Sängerin Miho Fujiwara interpretiert und von Hiroyuki Kōzu arrangiert wurden. Florescence wurde von Kōji Ueno und „Flower“ von Masato Kamato komponiert. Sie wurden auf fast allen der zum Anime veröffentlichten Alben in ursprünglicher oder neu abgemixter Fassung inkludiert. Sämtliche Musikproduktionen, die mit dem ersten Anime in Verbindung stehen, wurden von dem Musikverlag Movic herausgegeben.

  • TV Animation-ban Kanon Sound Track vol. 1 (TVアニメーション版 Kanon Sound Track vol. 1): Der erste Original Soundtrack zur 2002 übertragenen Anime-Fernsehserie erschien innerhalb Japans am 5. Mai 2002. Die 31 Titel wurden von Shinji Orito, Kōji Ueno und Hiroyuki Kōzu komponiert. Einige der Titel sind dem Spiel entnommen, wurden jedoch neu arrangiert. Die ursprüngliche Fassung der CD wurde in einem für DVDs typischen Keep Case angeboten.
  • Florescence / Flower: Die am 7. Juni 2002 in Japan von Movic veröffentlichte Single wurde in einer regulären und einer limitierten Auflage herausgegeben. Letztere beinhaltet neben den verschiedenen Varianten der beiden Titel Florescence und Flower noch zwei zusätzliche instrumentale Stücke. Der Hintergrundgesang der instrumentalen Variante von Flower wurde von Miho Fujiwara gesungen. Das zweite Extra war eine nicht in der Fernsehserie verwendete Melodie des Charakters Akiko Minase.
  • TV Animation-ban Kanon Sound Track vol. 2 (TVアニメーション版 Kanon Sound Track vol. 2): Der zweite Original Soundtrack zur Serie wurde ab dem 5. Juli 2002 angeboten. Auf den zwei CDs befinden sich 55 Titel, die von Shinji Orito, Kōji Ueno und Hiroyuki Kōzu komponiert wurden. Von vielen Titel sind mehrere Varianten erstellt worden; einige basieren auf der Musik des Ren’ai-Adventures.
  • Orgel de kiku Sakuhin-shū (オルゴールで聴く作品集, Orugōru de kiku Sakuhin-shū): Das am 25. Juli 2003 veröffentlichte Album beinhaltete 15 Titel, die der Hintergrundmelodie des Anime entnommen wurden. Die von Kōji Ueno, Hiroyuki Kōzu und Masato Kamato komponierten und von Minami Nozaki arrangierten Titel konzentrierten sich dabei besonders auf einzelne Instrumente. Dazu gehören Spieldosen (jap. orgel, aus dem Niederländischen), Pianos, Harfen, Flöten, Akustische Gitarren und Streichinstrumente.

Auf der Neuverfilmung der Fernsehserie aufbauend

  • Last regrets / Kaze no Tadoritsuku Basho (Last regrets / 風の辿り着く場所): Die Vor- und Abspannmusik der von Kyoto Animation produzierten Serie basierte auf der Originalversion von Last regrets und Kaze no Tadoritsuku Basho. Beide Titel wurden im Original, in einer für die Fernsehserie neu arrangierten Fassung und in einer „memorial mix“ genannten Variation, die von Manack erstellt wurde, auf der sechs Titel umfassenden Single Last regrets / Kaze no Tadoritsuku Basho veröffentlicht. Sie erschien am 28. Dezember 2006 unter dem Label Key Sounds Label und war die einzige Musikproduktion die zur zweiten Anime-Umsetzung entstand, sowie die letzte bisher zu Kanon erschienene Musikproduktion.[30]

Franchises

Aufgrund der großen Bekanntheit von Kanon erschienen zahlreiche Produkte mit Aufdrucken von Charakteren aus Spiel. Dazu gehörten beispielsweise Kaffeetassen, Sammelkarten, Poster oder auch Resinefiguren und Artbooks.

Resinefiguren

Im Jahr 2007 erschienen mindestens fünf Resinefiguren die den Charakter Ayu in verschiedenen Darstellungen zeigen. Dazu gehört eine Chibi-Version in weihnachtlicher Bekleidung die am 29. Januar 2007 von Movic angeboten wurde. Weitere Figuren stammen von Russian Blue, Kotobukiya und Max Factory.[32] Auch zu den anderen Charakteren erschienen solche Figuren bei diversen Herstellern, wobei der Sexappeal nicht im Zentrum steht.

Artbooks

Ein erstes Artbook erschien im November 2000 bei Enterbrain. Das Buch Kanon: Kōshiki Genga Settei Shiryōshū – The Ultimate Art Collection of “Kanon” (Kanon: 公式 原画・設定資料集 – The Ultimate Art Collection of “Kanon”, dt. „Kanon: Offizielle Originalbilder- und Entwurfsmaterialsammlung – Die ultimative Kunstsammlung von ‚Kanon‘“, ISBN 4757702442) enthielt auf 239 Seiten zahlreiche Illustrationen und Konzeptskizzen die mit verschiedenen Kommentaren zu Szenen oder Handlung verbunden waren.[33]

Zur Erstverfilmung wurde am 20. Juni 2002 ein Artbook mit dem Titel Kanon the animation – Dream Days (ISBN 4048535226) durch Kadokawa Shoten veröffentlicht. Es bot eine Einführung zu den Charakteren, Illustrationen und Interviews mit Beteiligten an der Produktion.[34]

Ichijinsha veröffentlichte am 25. Juli 2007 mit Kanon Visual memories (ISBN 475801079X) ebenfalls ein 127 Seiten starkes Artbook. Im Zentrum dieses Buches stand die Neuverfilmung aus dem Jahr 2006 und ist inhaltlich mit der Veröffentlichung von Kadokawa Shoten vergleichbar. Als Zugabe wurde eine Audio-CD beigelegt, die 86 Variationen von Ayus Laut ugū enthielt, die von Yui Horie gesprochen wurden. Die Ausrufe sind jeweils nur zirka zwei Sekunden lang, so das immer wieder stille Pausen zwischen den ugūs liegen.[35]

Synchronsprecher

Rolle japanischer Sprecher (Seiyū)
Yūichi Aizawa Atsushi Kisaichi (Anime von 2002),
Tomokazu Sugita (Anime von 2006, PSP-Spiel)
Ayu Tsukimiya Yui Horie
Nayuki Minase Mariko Kōda
Makoto Sawatari Mayumi Iizuka
Mai Kawasumi Yukari Tamura
Shiori Misaka Hiroko Konishi (DC- und PS2-Spiel),
Akemi Satō (Anime, PSP-Spiel)
Sayuri Kurata Tomoko Kawakami
Akiko Minase Yūko Minaguchi
Kaori Misaka Ayako Kawasumi
Mishio Amano Maaya Sakamoto
Jun Kitagawa Tomokazu Seki
Kuze Hiroshi Kamiya (Spiele, Anime von 2002),
Kenji Nojima (Anime von 2006)

Rezeption

Kritiken zum Spiel

Die Handlung von Kanon wurde als normal bis hin zu ungewöhnlich beschrieben, was zusammen genommen eine Geschichte ergibt, die den Spieler fesselt. So baue sich fortwährend eine Spannung auf, die zusammen mit der dramatischen Inszenierung es vermochte, Tränen in den Augen herbeizuführen, die aber aufgrund der guten Enden bald wieder vergessen seien.[36] Die Charaktere würden durch ihr unterschiedliches Verhalten auch dazu einladen, mehrfache Versuche zu wagen, um jeden der Handlungsstränge auszuprobieren.[37]

“From the amazingly beautiful opening of the game, through the long storyline for each character, to the wonderfully upbeat ending, this game is a marvel. It surprises you at every step and keeps the tension up right until the end.”

„Vom verblüffend schönen Vorspann, über die lange Handlung jedes Charakters, bis zum wunderbar fröhlichen Ende, ist dieses Spiel ein Wunderwerk. Es überrascht einen bei jedem Schritt und hält die Spannung bis zum Ende aufrecht.“

PonyDash: Kanon Review[37]

Obwohl die Grafiken zum Zeitpunkt westlicher Kritiken, die aufgrund der rein japanischen Lokalisierung auch nicht zahlreich vorhanden sind, im Vergleich zu neueren Spielen wie etwa D. C. II – Da Capo II nicht mehr standhalten können, lobten die Kritiker die detailreiche Umsetzung. Einziger Wermutstropfen sei die fehlende Sprachausgabe in den ersten PC-Fassungen, da das beständige Lesen ziemlich anstrengend werden könne. Im Ganzen sei es aber das wohl beste Spiel des Genres gewesen, welches im Jahr 1999 produziert wurde.[37][36]

Verbreitung

In den wöchentlichen nationalen Verkaufscharts von Bishōjo- und Gal Games in Japan stieg die Erstveröffentlichung von Kanon für den PC auf Platz 2 ein. Drei Jahre später, im Juni 2002, war das Spiel im Zuge der laufenden Anime-Fernsehserie erneut auf Platz 45 aufzufinden, wo es in den folgenden Wochen auf Platz 46 verharrte.[38] Im Juli des Jahres stieg es sogar noch einmal auf Platz 41 und war mit Abstand das älteste Spiel der Charts.[39] Mit insgesamt 39.683 verkauften Spielen war Kanon das siebthäufigst gekaufte Gal Game des Jahres 1999.[40]

“Kanon was considered by many as the best PC bishoujo game for 1999, having apparently reduced many gamers to tears.”

„Kanon wurde von vielen als das beste 1999 veröffentlichte Bishōjo-Spiel für den PC angesehen, welches offenbar viele Spieler zu Tränen gerührt hat.“

Yukino Yoshi: Girl games come of age[36]

Die 2004 veröffentlichte Kanon Standard Edition tauchte in die Verkaufscharts von Peaks Inc. in der ersten Verkaufswoche auf Platz 16 ein und verweilte für einen Zeitraum von zwei Monaten innerhalb der ersten 50 Platzierungen.[41][42] Die für alle Altersklassen freigegebene Fassung stieg mit Platz 42 in das Ranking ein, konnte sich allerdings im nächsten Monat bis auf Platz 35 steigern. Anschließend war es nicht mehr unter den meistverkauften Spielen vorzufinden.[43]

In der ersten Woche wurden von der Portierung auf den Dreamcast 42.379 Exemplare verkauft. Damit war es das viert-meistverkaufte Konsolenspiel in dieser Woche; mit insgesamt 49.047 Verkäufen (86,40% wurden innerhalb der ersten Woche verkauft) belegt das Spiel den 57. Platz in der Liste der meistverkauften Spiele für den Dreamcast.[44][45]

Fünf Tage vor der Veröffentlichung des Spiels für die Playstation 2 wurde mit dem MPR-505 ein Drucker für die Konsole verkauft, der es erlaubte Szenen aus den Spielen auszudrucken. Zu den ersten drei unterstützen Spielen gehörten Kanon, America Ōden Ultra Quiz und Marle de Jigsaw.[46]

Insgesamt wurden von Kanon mehr als 300.000 Ausgaben (ohne Zählung der Verkäufe für die Playstation Portable) verkauft.[8]

Kultureller Einfluss

Bei der Entwicklung von Kanon übernahmen die Mitarbeiter von Key von ihrem vorherigen Werk One: Kagayaku Kisetsu e das Grundkonzept einer tränenreichen und anrührenden Handlung, die wiederum auf Leafs To Heart zurückgeht. Der Erfolg von One: Kagayaku Kisetsu e und Kanon sorgte dafür, dass dieses Grundkonzept auch jenes ist, auf den alle nachfolgenden Spiele von Key basieren, aber auch von anderen Software-Häusern übernommen wurde, wie D.O. mit Kana – Imōto, KID mit Memories Off, Circus mit D. C. – Da Capo, Studio Mebius mit Snow und minori mit Wind – a breath of heart. Es verhalf damit diesem Nakigē genannten Genre zum Durchbruch und „zementierte“ es als neue Strömung innerhalb der Eroge, die mehr auf Handlung als auf Sex setzt.[47]

Die Charaktere aus Kanon wurden von mehreren Dōjin-Spielen übernommen. So stammen die meisten Charaktere des von Twilight Frontier erstellten Kampfspiels Eternal Fighter Zero aus Kanon und dem zuvor veröffentlichten One: Kagayaku Kisetsu e.[48] In Glove on Fight, ebenfalls ein Kampfspiel, tauchten Ayu Tsukimiya and Akiko Minase zusammen mit verschiedenen anderen Charakteren auf, die anderen Medien entnommen wurden.[49] Innerhalb der Szene ist Ayu Tsukimiya eine der bekanntesten Figuren überhaupt und wird von einigen als populärster Gal Game Charakter angesehen.[50]

Im August 2007 führte das Dengeki G's Magazine eine Umfrage durch und fragte die Leser nach den fünfzig besten Gal Games. Von insgesamt 249 Titeln erreichte Kanon mit 71 Stimmen den fünften Platz. Zwar musste sich Kanon dem hauseigenen Clannad (114 Stimmen) deutlich geschlagen geben. Jedoch erreichte selbst das zweitplatzierte Fate/stay night nur 78 Stimmen und lag damit nur knapp vor dem mehr als sieben Jahre alten Titel.[51]

Einfluss auf das Unternehmen

Jun Maeda traf im März 2001 die Aussage, dass es der Erfolg Kanons war, der Key veranlasste sich auch weiterhin Spielen zu widmen, welche eine recht ruhige Handlung verfolgten. Weiterhin fügte er hinzu, dass nicht nur er selbst diesen Gedanken gehabt habe. So erschienen mit Air und Clannad ähnlich konzipierte Nachfolger.[1] Auf den Romanautor Yūichi Suzumoto machte das 1999 veröffentlichte Spiel einen so überzeugenden Eindruck, dass er Visual Art’s beitrat und dort ab Februar 2000 als Drehbuchautor für deren Marken tätig wurde.[52] Er gab in einem im März 2001 gehaltenen Interview bekannt, dass er die Handlung von Kanon als ein glückliches Ende von Prinz und Prinzessin zusammenfassen würde, welches nicht verrät, was danach passieren könnte.[1]

Die beiden Charaktere Yūichi Aizawa und Jun Kitagawa wurden in nur leicht veränderter Art in Clannad als Tomoya Okazaki und Yōhei Sunohara wieder aufgegriffen.

Rezeption der Erstverfilmung

Die Kritiker erwarteten von einer Umsetzung eines Ren’ai-Adventures nur wenig, da diese meist langweilig oder übertrieben sein und damit den intelligenten Zuschauer verärgern würden. Dennoch stelle sich die Umsetzung nicht als so schlecht dar, wie zunächst vermutet. Insbesondere die einzelnen Handlungsstränge der weiblichen Charaktere seien wesentlich unterhaltsamer als etwa bei der Anime-Umsetzung von To Heart. Dennoch würde die Serie unter der geringen Anzahl von nur zwölf Folgen leiden, was zu wenig Zeit gewesen sei um alle Charaktere tiefgründig genug zu behandeln. Das in den einzelnen Handlungsabschnitten übernatürliche Kräfte auf die tragische Handlung einwirken würden sei ungewöhnlich, dennoch würden diese von Jun Maeda in die Handlung eingestreuten Elemente sich nicht so sehr als Fremdkörper herausstellen wie zunächst vermutet. Das Charakterdesign sei jedoch zu niedlich geraten, als das in der kurzen Zeit romantischer Beziehungsaufbau möglich gewesen sei. Dies seien die großen Kritikpunkte dieser Umsetzung.[53][54]

Positiv hervorgehoben wurde die solide Animation und die gut gezeichneten Hintergründe, ohne das diese überwältigend gewesen wären. Die Sprecher würden eine gute Figur machen und könnten in ihren Rollen überzeugen. Insbesondere wurde die Rolle von Yūichi gelobt, der mit Kyon aus Suzumiya Haruhi no Yūutsu vergleichbar sei.[55] So kamen die Kritiker überwiegend zu dem Schluss, dass es sich lohnen würde sich die Serie anzusehen, insofern man mit den genannten Schwächen leben könne.[53][54]

Rezeption der Neuverfilmung

Der starke Moe-Faktor von Kanon würde dem Betrachter gleich zu Beginn auffallen und damit den Eindruck bewirken, es würde sich alles entsprechend einem „formelhaften [im Sinne von klischeehaft] Harem-Fest“[56] entwickeln. (Damit spielt Theron Martin, ein Autor von Anime News Network, auf eine typische Entwicklung in Animes an, in welchen ein männlicher Darsteller sich mit vielen weiblichen Charakteren herumschlagen muss.) Auch mache Kanon anfänglich den Eindruck eines verbesserten Air – besonders hinsichtlich des feinen aber auch intensiven Humors –, was selbst Regisseur Tatsuya Ishihara in dem Extras der DVD zugegeben hat, als er es ein Ziel der Produktion nannte.[56] Der ursprüngliche Eindruck zerstreue sich aber durch den ernsthaften Inhalt. Dadurch erreiche die Serie ein höheres Niveau und viele der Kritiker waren sich einig: Kanon besitzt eine Handlung, die im Verlauf immer mehr Fragen aufwirft, und alles scheinbar keinen Sinn ergibt, bis sich die Rätsel letztendlich auflösen. Dadurch entstehe ein Spannungsbogen, der zusammen mit der starken Bindung zu den Charakteren und deren dramatisch inszenierten Vergangenheit und Gegenwart den Zuschauer dazu bringe, eine Folge nach der anderen zu konsumieren.[57][58]

Inhaltlich sollen die ersten vier Folgen ähnlich der Vorgängerserie Air konzipiert sein, aber die Interaktionen zwischen den Charakteren würde viel mehr Spaß bereiten, wodurch die Serie aus ihrem reinen Moe-Inhalt herausgerissen wird. Dies gelänge wesentlich besser als bei Shuffle!, da sich die Charaktere von sich aus die Zuneigung des Zuschauers gewinnen würden, ohne es dabei in irgendeiner Weise übertreiben.[59] Die Charaktere seien sehr unterschiedlich herausgearbeitet und würden dadurch ein breites Publikum ansprechen, da sich jeder für den ein oder anderen von ihnen begeistern könne.[58]

“A fine remake that addresses any and all issues the first version had.”

„Ein schönes Remake, das sich jedem und aller Probleme der ersten Fassung annahm.“

Stig Høgset: THEM Anime Reviews[55]

Optisch könne die Serie überzeugen und Kyoto Animation verstehe es geschickt mit gut gerenderten und animierten Elementen umzugehen. Im Vergleich zur Erstverfilmung mache die Neuverfilmung eine bessere Figur. Die Animationen seien schöner und die größere Anzahl von Folgen würde das wahre Potential der Handlung besser wiedergeben.[55] Es stelle damit die bisher beste Arbeit des Studios dar. Dabei seien viele stilistische Bestandteile aus Air übernommen und weiter verbessert worden. Leichte Schwächen wurden den Hintergründen und dem teilweise zu niedlich geratenen Character-Design (z. B. die Flügel an Ayus Rucksack) unterstellt.[56][55] Die Gesichter der Mädchen seien nach einer extremen Form des “big eyes, small mouth” (dt. „große Augen, kleiner Mund“) Schema entworfen, das nicht jedermanns Geschmack treffen könnte. Dennoch würde das für Itaru Hinoue typische Design gerade noch die Gratwanderung schaffen und nicht im Zucker ertrinken.[58]

Die Musik aus der Feder von Jun Maeda wurde unterschiedlich wahrgenommen. So wird sie als stimmungsvoll und grandios oder auch als zu nüchtern und wenig kreativ beschrieben. Dabei wurde auch die starke Anlehnung des Vorspanntitels Last regrets an den Vorgänger Air bemängelt, während der Abspann Kaze no Tadoritsuku Basho wesentlich frischer erscheine.[57][56]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c Keyシナリオスタッフ ングインタビュー. In: カラフル・ピュアガール. März 2001, abgerufen am 16. August 2008 (japanisch, Interview mit Jun Maeda und Yūichi Suzumoto von Key über den Nachfolger Air.).
  2. Kanon. In: ErogameScape. Abgerufen am 13. August 2008 (japanisch).
  3. Kanon in 大阪守口市. Abgerufen am 16. August 2008 (japanisch, Vergleich einiger Stadtbilder von Moriguchi mit Szenen aus dem Spiel und der Anime-Serie.).
  4. Kanon 聖地巡礼. 18. Februar 2007, S. 1–10, abgerufen am 16. August 2008 (japanisch, Vergleich der Szenen aus dem Anime mit Örtlichkeiten aus Yokohama, Tokio, Sapporo und Moriguchi.).
  5. kanon. Abgerufen am 14. August 2008 (japanisch).
  6. Kanon. Key, abgerufen am 14. August 2008 (japanisch).
  7. Kanon. Prototype, abgerufen am 14. August 2008 (japanisch).
  8. a b Kanon. SEGA, abgerufen am 14. August 2008 (japanisch).
  9. シリーズ一覧 1. Paradigm, abgerufen am 14. August 2008 (japanisch).
  10. Kanon. Neowing, abgerufen am 14. August 2008 (japanisch).
  11. COMICS&MOOKS/月刊コミック電撃大王. ASCII MediaWorks, abgerufen am 14. August 2008 (japanisch).
  12. 大人気ゲーム「Kanon」をコミカライズ!!. In: Dragon Age Pure Blog. Fujimi Shobo, 30. Juni 2006, abgerufen am 14. August 2008 (japanisch).
  13. Kanon ホントの想いは笑顔の向こう側に1. Kadokawa, abgerufen am 14. August 2008 (japanisch).
  14. Kanon ホントの想いは笑顔の向こう側に2. Kadokawa, abgerufen am 14. August 2008 (japanisch).
  15. a b 春うらら 〜Kanon&AIR〜傑作選. Ohzora, abgerufen am 15. August 2008 (japanisch).
  16. Kanonアンソロジーコミックス ベストセレクション1. Ohzora, abgerufen am 15. August 2008 (japanisch).
  17. Kanonアンソロジーコミックス ベストセレクション2. Ohzora, abgerufen am 15. August 2008 (japanisch).
  18. a b アンソロジーコミックのコーナー. Abgerufen am 15. August 2008 (japanisch).
  19. Kanon DVD-BOX. Toei Animation, abgerufen am 18. August 2008 (japanisch).
  20. Kanon Kazahana (special). Anime News Network, abgerufen am 19. August 2008 (englisch).
  21. Theron Martin: Kanon DVD 4-5 – Review. Anime News Network, 29. Juli 2008, abgerufen am 31. August 2008 (englisch, Das der Autor „Kanon“ für eine Falschreibung hält dürfte wohl eher daran liegen, dass der Name dem Deutschen entnommen wurde.): „It is apparently a misspelling of “canon,” a reference to a type of contrapuntal song involving rhythms or verses repeated in offset starting points, which also explains why all of the episode names use musical references and, in a sense, reflects the story's own cycling structure.“
  22. Kanon (TV 2/2006) – Trivia. Anime News Network, abgerufen am 19. August 2008 (englisch, entsprechende bildliche Nachweise sind auf der Seite verlinkt).
  23. a b TVアニメ「Kanon」公式HP. Tokyo Broadcasting System, abgerufen am 19. August 2008 (japanisch).
  24. Liste der Episoden von Kanon (TV 2/2006). Anime News Network, abgerufen am 19. August 2008 (englisch).
  25. ADV's Acquisition of 2nd Kanon Series Confirmed at AWA. Anime News Network, 22. September 2007, abgerufen am 28. August 2008 (englisch).
  26. ADV Films Posts Trailers for Second Kanon TV Series (Updated). Anime News Network, 8. August 2007, abgerufen am 28. August 2008 (englisch).
  27. Funimation Picks Up Over 30 Former AD Vision Titles. Anime News Network, 4. Juli 2008, abgerufen am 28. August 2008 (englisch).
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  32. 「KANON」月宮あゆ (マスコットB付き). Movic, abgerufen am 8. September 2008 (japanisch).月宮 あゆ 1/8フィギュア. Russian Blue, abgerufen am 8. September 2008 (japanisch).Kanon(カノン) 月宮 あゆ (MAX版). Kotobukiya, abgerufen am 8. September 2008 (japanisch).Kanon (カノン) 月宮あゆ (完成品). Kotobukiya, abgerufen am 8. September 2008 (japanisch).Kanon 月宮 あゆ. Abgerufen am 8. September 2008 (japanisch).
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  51. 読者が選ぶ MY BEST ギャルゲーランキング. In: Dengeki G's Magazine. ASCII Media Works, August 2007, abgerufen am 20. August 2008 (japanisch).
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  58. a b c Theron Martin: Kanon DVDs 2-3 – Review. Anime News Network, 8. April 2008, abgerufen am 31. August 2008 (englisch).
  59. Stig Høgset: Kanon 2006. THEM Anime Reviews, abgerufen am 21. Oktober 2008 (englisch): „[…] which allows the show to avoid falling into the same kind of haremish trappings that made Shuffle such a monumental piece of crap.“

Weblinks