Diskussion:Schlacht am Jarmuk

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von 89.16.141.121 in Abschnitt "Saarbrücker Schule"
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Was hat es mit dieser Schlacht wirklich auf sich. Es ist durchaus opportun zu fragen, ob sie tatsächlich so stattgefunden hat. Leider sind die Quellen alles andere als zeitgenössisch. Gut möglich, dass lokale arabische Gruppen gegeneinander gekämpft haben. Im Nachhinein sind sie dann als Rhomäer und Muslime deklariert worden. Tatsächlich haben kaiserliche byzantinische Truppen kurz nach 630 im ostpalästinensischen Raum nicht operiert. Das Gebiet war damals nach archäologischern Funden zu urteilen von einheimischen arabisch-christlichen Emiren beherrscht.

Warum sollten arabische Quellen unglaubwürdig, der Artikel ist ziemlich wertend und nicht objektiv...

Ganz genau, wertend und nicht objektiv. Wie sehr oft hier bei Wiki sobald es um mehr oder weniger islamische Sachverhalte handelt. Sehr traurig. (nicht signierter Beitrag von 217.150.60.29 (Diskussion | Beiträge) 17:36, 23. Apr. 2009 (CEST)) Beantworten


Der Artikel zur Schlacht am Jarmuk ist in der Tat äußerst unseriös und wertend. (nicht signierter Beitrag von 95.223.181.230 (Diskussion | Beiträge) 18:33, 24. Sep. 2009 (CEST)) Beantworten

Ob sie stattgefunden hat? Warum habe ich das Gefühl dass Sie keine Zweifel hätten wenn die Araber die Schlacht verloren hätten? (nicht signierter Beitrag von 178.191.230.149 (Diskussion) 03:06, 21. Jul 2011 (CEST))

Quellen?

Offenbar gibt es weder oströmische noch arabische Quellen aus dieser Zeit, , die den Verlust so großer Gebiete bekunden, oder? Bei den bürokratischen oströmern doch sehr verwunderlich.... (nicht signierter Beitrag von 78.35.87.194 (Diskussion) 08:57, 25. Mär. 2013 (CET))Beantworten

Nicht verwunderlich, Quellenüberlieferungen sind etwas komplizierter... - und natürlich gibt es Quellen (nur mal bei Weblinks schauen, was da steht...), die halt teils problematisch sind. Wenn die Frage ernsthaft gemeint ist, lies einfach mal James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis, Oxford 2010. --Benowar 14:38, 25. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Beispiele? Fundstellen? Oxford ist ja wohl was wenig, oder?

Gründe für die Niederlage der Byzantiner - einige Anmerkungen

Die Frage, ob die Schlacht stattgefunden hat, ist gegenstandslos. Die Quellenlage ist überwältigend. Eine fränkische Quelle (Fredegard) ist sogar die zeitlich am nächsten zum Ereignis liegende. Zeitnah berichtet auch Johannes Bar Penkaye von der arabischen Invasion, wenn auch nicht direkt von der Schlacht am Jarmuk. - Interessant - und meines Wissens bislang von Historikern zur Erklärung der Niederlage nicht berücksichtigt - ist die Frage, was aus oströmischen Militärreformen hinsichtlich der Gründe für die Niederlage am Jarmuk ersichtlich ist. Es ist ja mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass Byzanz aus dieser Niederlage irgendwelche Konsequenzen gezogen hat. Wie Noth gezeigt hat, sollte man sich vor immer wiederkehrenden 'Topoi' bei der Beschreibung von Schlachten nicht täuschen lassen. Die arabischen Erzählungen, die oströmische Infanterie sei zusammengekettet worden, ist albern. Kein Mensch könnte so kämpfen. Die Verwundeten und Toten, die an der Kette hängen, würden dies unmöglich machen. Dieses Narrativ soll nur zeigen, dass die Araber wesentlich kampfmotivierter waren als die Byzantiner (was höchstwahrscheinlich auch der Fall war), die "angekettet" werden mussten. Dasselbe Bild wird über zahlreiche andere Schlachten in anderen Zusammenhängen berichtet. Auch der angebliche Sandsturm würde recht typisch in die Bilder von Ereignissen passen, die nach einer Schlacht für die siegreiche Seite zeigen sollen, dass Gott mit ihnen war. - Die späteren Reformen der militärischen Strukturen Ostroms nach den Niederlagen gegen die Araber zeigen eine radikale Veränderung der Aufstellung und Taktik. Die schwere Reiterei wurde fast ganz aufgegeben (bis auf Einheiten unmittelbar in der Umgebung von Byzanz), die Infanterie verlor etwas an Bedeutung, während man sich zumindest in den Grenzgebieten sehr massiv auf leichte Reiterei konzentrierte. Also genau das, was die arabische Stärke in der Schlacht am Jarmuk ausgemacht hatte. Denn von einer massiven taktischen Überlegenheit der arabischen Reiterei ist am Jarmuk auszugehen, sonst wäre es der gefürchteten oströmischen Reiterei gelungen, ihr arabisches Gegenstück effektiver zu bekämpfen. Dies war aber augenscheinlich nicht der Fall. Man könnte also die These aufstellen, dass die Veränderungen in Aufstellung, Bewaffnung und Taktik bei der oströmischen Armee nach Jarmuk zeigen, dass es an einem massiven taktischen Ungleichgewicht in der Reiterei gelegen hatte, dass Byzanz den Krieg gegen die Araber verlor. (Quelle zu den Armeereformen: John Haldon, Byzantium at War). (nicht signierter Beitrag von 2A02:1205:5045:1BC0:800D:B61D:2DF6:3DAD (Diskussion | Beiträge) 19:48, 28. Mär. 2016 (CEST))Beantworten


Es fehlt die ein oder andere interessante Quelle. Zum Beispiel die "Klassiker" von Leone Caetani (Annali dell'islam, Band 3, Teil 2, Jarmuk ab Seite 503; hervorragende Arbeit [im Internet Archive einsehbar], leider nur in italienisch) oder W. Muir (Annals of the Early Caliphate), die beide auf die Schlacht eingehen (insbesondere Kaegi betont die Wichtigkeit von Caetani). Diese beiden älteren Arbeiten scheinen mir, nach Durchsicht vieler neuerer, merkwürdigerweise viel besser zu sein als die meisten späteren (Wissenschaft schreitet nicht immer fort, sondern manchmal auch zurück). Eine Ausnahme mag J. Jandora sein (The Battle of Yarmuk, in: 'Journal of Asian History' 1/85). Er geht m.E. recht sinnvoll-analytisch auf die widersprüchlichen Quellen ein und entwirft ein plausibles Szenario. Danach wurde der angreifende linke Flügel der Byzantiner nach Erreichen des arabischen Lagers von irgendetwas zurückgeworfen, wie ähnlich vorher schon der rechte. Die arabischen Quellen nennen überwiegend die arabischen Frauen, die ihre zurückweichenden Männer durch Schläge mit Zeltstangen, Steinwürfen und Beschimpfungen als Feiglinge zum Stehen gebracht hätten. Ich vertraue dieser Darstellung nicht, denn auch das scheint ein häufig gebrauchter Topos in Schlachterzählungen der Antike zu sein. Zu Roms Schlachten gegen die Cimbern und Teutonen wird ähnliches von den germanischen Frauen erzählt. Jandora stellt die These auf, dass die angreifenden römischen Reiter (von denen übrigens nur ein kleiner Teil Kataphrakten - also schwer gepanzerte -waren) von den zusammengehobbelten Kamelherden im arabischen Lager in ihrem Vorwärtskommen gehemmt wurden, was der arabischen Kavalleriereserve unter Khalid-al-Walid die Gelegenheit gab, sie von der Flanke anzugreifen und vom Schlachtfeld zu vertreiben. (Der Gebrauch zusammengebundener Kamel- und Ochsenherden als zusätzliche lebende "Lagerbefestigung" wird übrigens auch schon für Johannes Troglitas Krieg gegen aufständische Eingeborene in Nordafrika ca. 80 Jahre vorher berichtet; siehe B. Rubin, Das Zeitalter Justinians, Bd. 2., S. 50ff.). Damit war der gesamte linke Flügel der Byzantiner schutzlos und konnte durch die arabische Reiterei im Zusammenwirken mit Infanterie "umgedreht" werden, worauf die Schlacht verlorenging. Fest steht jedenfalls, dass für die Römer/Byzantiner die Schlacht am linken Flügel verlorenging, trotz aller sonst widersprüchlichen Darstellungen.

Aber es stellt sich prima facie die Frage, wie es kommen konnte, dass eine so erprobte Armee wie die byzantinische, die gerade die Perser geschlagen hatte, von einer "Horde Barbaren" (byzantinische Sicht) so vernichtend geschlagen werden konnte. Zumal in dieser Zeit angeblich eines der modernsten Militärhandbücher, das Strategikon des byzantinischen Kaisers Maurikios, geschrieben worden war. Nun war eine schwere Niederlage gegen Reiterei durchaus nichts Ungewöhnliches für die Römer/Byzantiner. Schon bei den Schlachten von Carrhae (bitte nicht verwechseln mit Cannae) und Adrianopel wurde das römische Heer von überlegenen Reitertruppen geschlagen (nach Carrhae führten die Römer deshalb erstmals Kataphrakten und Clibarii nach persischem Vorbild im eigenen Heer ein). Diesmal war die Niederlage aber sehr viel folgenschwerer als bei den beiden anderen Beispielen.

Mehrere Aspekte bieten sich m.E. zur Erklärung an. Die römische Strategie war wahrscheinlich keineswegs so fortgeschritten, wie es das Strategikon des Maurikios nahelegt. Höchstwahrscheinlich ist dieses Werk ganz oder zumindest IN TEILEN später geschrieben worden (u.a. die Erwähnung von Steigbügeln macht diese Erklärung unabweisbar, da diese nachweislich erst später sowohl bei Byzantinern und Arabern eingeführt wurden). Zudem geht das Strategikon auf die Kampfweise verschiedener Gegner - u.a. auch der Araber - ein. Allerdings ist es ziemlich offensichtlich, dass den Römern die Kampfweise der nomadischen Araber um 630-640 nur ungenügend vertraut war. Erst wesentlich später stellten sich die Byzantiner taktisch und strategisch auf diesen Gegner ein (siehe dazu die interessante Arbeit von Bob Ekkebus, Heraclius and the evolution of the middle Byzantine art of war, in: 'Constructing the Past' 1/2009).

Eine grosse Rolle dürfte der Faktor gespielt haben, der für viele militärische Niederlagen verantwortlich ist: Geldmangel. Nun bekam zwar Heraklius nach der persischen Niederlage ganz erhebliche Reparationen vom ehemaligen Kriegsgegner. In offensichtlicher Unterschätzung der Gefahrenlage (Persien schien erledigt) ging er aber sogleich daran, seine Schulden etwa bei der oströmischen Kirche zu bezahlen und steckte auch grosse Summen in den Wiederaufbau Jerusalems (vermutlich auch anderer Städte der Region, die wirtschaftlich zu dieser Zeit extrem darniederlag). Genaue Zahlen sind mir nicht bekannt, aber nach dem Sieg über Persien dürfte das passiert sein, was fast immer nach dem Sieg über einen wichtigen Gegner passiert und kein anderer in Sicht ist: Man rüstet ab. Diese Annahme ist umso plausibler als die Ausrüstung, Ausbildung und der Unterhalt von schwer gepanzerten Reitertruppen extrem teuer war.

Die Byzantiner verliessen sich zudem traditionell bei ihrer südlichen Grenzsicherung auf die Hilfsdienste christlicher Araber, der Ghassaniden, die die Aufgabe, die (bisher) beschränkten Raubzüge ihrer Brüder aus der Wüste zu kontrollieren, bis dahin gut erfüllt hatten. Viel spricht allerdings dafür, dass nicht nur aufgrund der theologischen Zwistigkeiten im Christentum dieser Zeit, sondern ganz einfach auch durch die lange persische Besatzungszeit der Region in Palästina/Syrien das Zugehörigkeitsgefühl zu Byzanz kaum noch ausgeprägt war. Es ist wohl nicht nur Propaganda der arabischen Quellen, wenn berichtet wird, dass die muslimischen Araber bei ihrem Vorstoss teilweise mit offenen Armen aufgenommen wurden. Der überragenden arabischen Feindaufklärung kam dies offenbar zugute. Die Quellen sind in diesem Punkt - wie in so vielen - widersprüchlich, aber es scheint eine überwiegende Wahrscheinlichkeit dafür zu sprechen, dass sich die ghassanidische leichte Reiterei schon vor Schlachtbeginn oder kurz danach wenigstens zum grossen Teil aus dem Staub machte.* Die Desertion so grosser Gruppen von Reiterei (wie auch andere Vorfälle von Überlaufen) muss auf das byzantinische Heer extrem demoralisierend gewirkt haben. Zudem muss man berücksichtigen, aus welcher Art Soldaten das kaiserliche Heer bestand. Es gab wohl einen kleinen Teil Eingezogene aus der Region, die wenig motiviert gewesen sein dürften. Das Gros des Heeres aber bestand schon lange aus Söldnern. Diese zeigten sich naturgemäss nur an ihrem Sold (der war in Jarmuk offenbar monatelang ausgeblieben) und an Beute interessiert (und bei den armseligen arabischen Gegnern gab es nichts zu holen). Wie stark sich das auf Kampfmoral und das Überlaufen bzw. Desertieren auswirkte, ist beispielhaft bei Prokopius' Bericht über den Feldzug des Belisario gegen die Vandalen nachzulesen (gute Kurzdarstellung auf der Internetseite von Dr. Frank Westenfelder, kriegsreisende.de, "Ein Kampf um Rom - das Söldnerheer Justinians"); danach gewinnt man den Eindruck, dass es gelegentlich fast so etwas wie einen "Drehtüreffekt" gab, so oft wurden die Seiten nach Opportunität gewechselt.

Und deshalb greifen moderne militärhistorische Analysen zu kurz, die den religiösen Eifer und die damit höhere Kampfmoral der Araber nicht als wesentlichen Grund für ihre Siege gelten lassen wollen. Im Vergleich zu den byzantinischen Söldnerheeren, deren Führer zudem zerstritten waren, waren die Araber "Motivations-Monster" (Siehe dazu G. Dagron, Byzance et le modèle islamique au Xième siècle, in: 'Compte rendus des séances de l'academie des inscriptions et belles-lettres' 2/83, Zitat aus einer militärischen Schrift von Kaier Leo VI: "Les saracènes se rassemblent sans êtres inscrits ... mais accourent par libre décision et en masse..."). Der gute alte Muir lag hier mit seinem Postulat der höheren arabischen Kampfmoral völlig richtig.

Neben der relativ (für byzantinische Verhältnisse) geringen Zahl von verlässlichen Reitertruppen (siehe zum oft verfälschten Eindruck der Unwichtigkeit der byzantinischen Infanterie E. McGeer, Infantery vs. Cavalry - the Byzantine Response, 'Revue des études byzantines' 1/88) kam die Überlegenheit der arabischen Pferde in puncto Ausdauer, Führbarkeit und Schnelligkeit zum Tragen. Es ist nicht klar, wann das Arabervollblut in seiner heutigen Form erstmals gezüchtet wurde. Klar ist aber, dass archäologische Belege existieren, die ein dem heutigen Araberpferd sehr ähnliches Tier schon sehr früh - lange vor islamischer Zeit - auf der arabischen Halbinsel verorten* (die Geschichte aus dem Koran, wonach diese Pferde aus einigen Stuten Mohammeds gezüchtet wurden, gehört ins Reich der Fabel). Die Römer hatten vermutlich eine ganz andere Art von Pferd für ihre schwere Panzerreiterei - eher eine Art, die an die kräftige sächsisch-thüringische Rasse erinnert - dies legen Ausführungen des Strategen Vegetius nicht in seinem Hauptwerk 'De re militari', sondern aus seinem weniger bekannten veterinärmedizinischen Buch nahe. Die römischen Pferde werden den Araberstuten (Hengste nutzte man nicht für den Krieg) an Schnelligkeit, Wendigkeit, Ausdauer und Gehorsam weit unterlegen gewesen sein.

Fassen wir zusammen: Neben römischem Geldmangel, Streit und Illoyalität in der Truppe, einer bestenfalls (!) neutralen Zivilbevölkerung im Operationsumfeld, Unklarheit über muslimisch-arabische Absichten und Kampfweisen, sowie Desertion** waren es die überlegene arabische Kampfmoral und die besseren Pferde der Araber, die höchstwahrscheinlich nicht nur zum Sieg bei Yarmuk, sondern zum arabischen Erfolg der gesamten syrischen Kampagne geführt haben. Inwieweit überlegene Führung (Khalid-al-Walid) eine entscheidende Rolle spielte, finde ich schwerer zu beurteilen. Fest steht, dass die Araber auch schon vor Jarmuk wichtige Schlachten (Ajnadayn, Fahl, Gaza) gewonnen hatten, wo Khalid nicht präsent war. Auch die bald folgende Eroberung Ägyptens fand ohne Khalid - einen ihrer besten Generäle und wahrscheinlich strategischer "mastermind" von Jarmuk - statt. Ein extrem kluger Stratege und Taktiker wie Khalid hat der arabischen Sache aber mit Sicherheit einen weiteren Vorteil verschafft. (nicht signierter Beitrag von 2A02:1205:5045:1BC0:896E:4A65:D3D8:8FB5 (Diskussion | Beiträge) 21:28, 22. Apr. 2016 (CEST))Beantworten

  • Literatur dazu wird kurz zusammengefasst in der Arbeit von A.E. Krösbacher "Das arabische Vollblut" (Bachelorarbeit, Veterinärmedizin. Uni. Wien, 2008). Siehe auch H. Amirsadeghi et al., "Das arabische Pferd", 1999.

  • Heraklius hatte unklugerweise nach dem Sieg der Oströmer bei Muta - offenbar in völliger Unterschätzung der Gefahr - die üblichen Geldzahlungen an die christlichen Araber eingestellt (s. u.a. P. Hitti, History of the Arabs, 1937, S. 142f.); dies - und vorausgegangene Konflikte, die bis zu einer Inhaftierung eines ghassanidischen Prinzen gingen - würde das Verschwinden der ghassanidischen Reiterei vom Kampfplatz erklären. (nicht signierter Beitrag von 2A02:1205:5045:1BC0:896E:4A65:D3D8:8FB5 (Diskussion | Beiträge) 00:23, 23. Apr. 2016 (CEST))Beantworten
    • Caetani (op. cit., S. 518) hält es für möglich, dass die ursprünglich zahlenmässig überlegenen Byzantiner durch Desertionen (ghassanidische Reiterei?) sogar in zahlenmässige Unterlegenheit gerieten. Dies würde erklären, warum es den Arabern gelingen konnte, den linken Flügel des Gegners zu drehen. Da die Araber kurz danach durch die Besetzung einer Brücke dem Gegner den Rückzug den Weg nach Westen abschnitten, blieb für das römische Heer nur das Zurückweichen zwischen die steilen Schluchten des Jarmuk und seiner Zuflüsse (Fotos bei Caetani), wo sie wie in einer Sackgasse eingeschlossen wurden. Dies erklärt, warum das römische Heer völlig vernichtet werden konnte. (nicht signierter Beitrag von 2A02:1205:5045:1BC0:AD01:A811:E124:FF5A (Diskussion | Beiträge) 13:24, 25. Apr. 2016 (CEST))Beantworten

"Saarbrücker Schule"

Die Wissenschaftler um die sog. Saarbrücker Schule (Puin, Ohlig u.a.), die die Auffassung vertreten, dass der Prophet Mohammed als historische Gestalt nicht existierte, sondern lediglich ein erst unter der Herrschaft der Abbassiden konstruiertes politisch-theologisches Narrativ sei, weisen darauf hin, dass es für eine "Schlacht am Jarmuk" keine zeitgenössischen historischen Quellen gebe, insbesondere nicht in der byzantinischen und persischen Geschichtsschreibung. Nun sei es aber kaum vorstellbar, dass die Byzantiner die Eroberung ihrer orientalischen Provinzen durch Araber gar nicht bemerkten, hätte sie denn stattgefunden.

Vielmehr seien die römischen Grenzbefestigungen nach Arabien schon im 6. Jhdt. u.Z. nicht mehr besetzt gewesen. Es habe ein allmähliches Einsickern der Araber in die römischen Provinzen gegeben. Diese seien nach dem Sieg der byzantinischen Kaisers Herakleios über die Perser aufgegeben worden. Bis zum gewaltsamen Tod des Kaisers Herakleios im Jahr 641 u.Z. hätten arabische Stämme Syrien und Ägypten als Föderaten (persisch: "qoraish") der Byzantiner in Besitz genommen.

Auch wenn man diese Thesen nicht überzeugend findet, sollte man sie aber als Teil der wissenschaftlichen Forschung zumindest erwähnen.

Wenn es angeblich zeitgenössische Quellen (alle sp#teren Berichte haben keine wissenschaftliche Beweiskraft) in "überwältigender" Zahl für eine Schlacht am Jarmuk gibt, warum werden sie dann nicht genannt?

Die obigen Antworten zu der bereits gestellten Frage nach den Quellen sind nicht überzeugend und erwecken den Eindruck des Versuchs, sich an einer entscheidenden Frage "vorbeimogeln" zu wollen. Die Behauptung, die Frage nach den Quellen sei "gegenstandslos" (warum?), es gebe eine zeitlich naheliegende "fränkische Quelle" (von wann? von wem? Fundstelle?) oder die Behauptung, Quellenüberlieferungen seien "etwas komplizierter" (eine Umschreibung für nicht vorhanden?) sind unwissenschaftlich und vermögen nicht zu überzeugen. (nicht signierter Beitrag von 89.16.141.121 (Diskussion) 17:52, 13. Aug. 2016 (CEST))Beantworten


- Dieser ganze Abschnitt hier ist unwissenschaftlich und vermag nicht zu überzeugen. Es ist Erstsemester-Kompetenz, herauszufinden, dass die fränkische Quelle die Chronik des Fredegard ist - kostet äusserstenfalls zwei Minuten Internet-Recherche. Die arabisch-persischen Quellen dazu sind ebenfalls leicht zu finden. Die englische Wiki listet die Primärquellen auf, von denen einige aus dem 7., andere aus dem 8. oder 9. Jhdt. stammen. Das heisst, ein oder zwei Generationen später. Die Fülle der Quellen macht den Fakt der Schlacht eindeutig nachweisbar.