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Eishockey in Deutschland

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Eishockey in Deutschland
Verband: Deutscher Eishockey-Bund
Gründung: 1963 (Von 1912 bis 1962 im Deutschen Eissport-Verband organisiert)
IIHF-Mitglied seit: 11. 9. 1909
Bemerkungen: 1920–1926 und 1946–1951 aus der LIHG ausgeschlossen
1954–1990 DDR eigenständiges IIHF-Mitglied
1. EM-Teilnahme: 1910
1. WM-Teilnahme: 1930
1. OL-Teilnahme: 1928
Medaillengewinne:
EM: 2x Gold, 4x Silber, 7x Bronze

WM: 2x Silber, 2x Bronze OL: 2x Bronze

1. Meisterschaft: 1912
1. Landesmeister: Berliner Schlittschuhclub
Rekordmeister: Berliner Schlittschuhclub (19+1x)
1. Länderspiel: 10.1.1910 in Les Avants gegen die Schweiz (9:1)

Eishockey ist in Deutschland eine der beliebtesten Mannschaftssportarten, die jedoch in der Zuschauergunst und Bedeutung weit hinter Fußball rangiert. Der Eishockeysport wird heute in Deutschland einerseits durch die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) als höchste Profiliga und die für untere Ligen zuständige Eishockeyspielbetriebsgesellschaft (ESBG), andererseits durch den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) als zuständigen Sportverband in Deutschland und Mitgliedsverband der Internationalen Eishockey-Föderation (IIHF) durchgeführt. Der DEB organisiert auch die Deutsche Eishockeynationalmannschaft, die momentan auf Platz zehn der Weltrangliste steht.

Geschichtlicher Überblick

Als Ursprungsort für den Eishockeysport in Deutschland gilt Berlin. So war die Hauptstadt zum Beispiel Gründungsort des ersten Eissport-Verbandes des Landes. Des Weiteren wurde dort das erste offizielle Eishockeyspiel bestritten und die erste Meisterschaft in einer Stadtliga ausgespielt. Nach dem ersten Spiel am 4. Februar 1897 auf dem Halensee (der Akademische Sportclub Berlin stand dabei einem Studententeam gegenüber) dauerte es nur drei Jahre bis die ersten Berliner Stadtmeisterschaften ausgespielt wurden. 1910 nahmen schon zehn Teams an der Stadtliga teil. Meister wurde der Berliner Schlittschuhclub, der später auch Deutscher Rekordmeister werden sollte, Vizemeister der BFC Preussen.

1912 fand dann in Berlin die erste deutsche Meisterschaft statt, im Jahr zuvor war die Stadt Austragungsort der zweiten Europameisterschaften und wäre nicht der Erste Weltkrieg dazwischen gekommen, hätte 1916 das erste Olympische Eishockeyturnier auch in Berlin stattgefunden. Aufgrund der herausgehobenen Bedeutung Berlins bestand damals auch die deutsche Nationalmannschaft größtenteils aus Berliner Spielern.

Die erste nationale Liga war die Eishockey-Oberliga, die in Westdeutschland von 1948 bis 1958 bestand. Auch in der DDR wurde die Oberliga als höchste Ligenstufe geschaffen.

Im September 1970 wurde Eishockey von der Staatsführung der DDR zusammen mit dem Deutschen Turn- und Sportbund der DDR (DTSB) als „nicht förderungswürdige Sportart“ eingestuft. Zuvor kam ein Großteil der Mannschaften aus Berlin und ab 1970 spielte Dynamo Berlin nur noch gegen Dynamo Weißwasser um die DDR-Meisterschaft. - Immerhin 15 mal konnte Dynamo Berlin die DDR-Meisterschaft gewinnen. In der Bundesrepublik dagegen verloren die Berliner Vereine ihre Dominanz. Lediglich zwei Male konnte der Berliner Schlittschuhclub die Meisterschaft nach 1949 gewinnen (in der Eishockey-Bundesliga 1974 und 1976). Danach musste die Stadt 29 Jahre warten, bis mit den Eisbären Berlin 2005 wieder eine Berliner Mannschaft Deutscher Meister wurde.

Bayern gilt als Zentrum des deutschen Eishockeysports. Bayerische Teams dominierten vor allem die Oberliga-, aber auch die Bundesliga-Jahre. Besonders erfolgreich war zum Beispiel der EV Füssen, einer der vielen Traditionsvereine der bayerischen Provinz. Er wurde schon 1922 gegründet und insgesamt 16 Mal deutscher Meister. In den zehn Jahren der Oberliga wurde der EV alleine sieben Mal deutscher Meister. Nur nach zwei Spielzeiten in dieser Zeit kam der Spitzenreiter nicht aus Bayern. Auch in der Eishockey-Bundesliga waren bayerische Provinzvereine in den ersten Jahren hoch überlegen. Bis 1966 wurden nur Clubs aus Bayern deutscher Meister, ehe sich 1967 mit der Düsseldorfer EG erstmals ein Großstadt-Team den Titel sicherte. Langsam begann danach ein Wandel im deutschen Eishockey. Wie wichtig bayerische Teams noch immer für das deutsche Eishockey, vor allem für die Nachwuchsarbeit, sind, zeigt der Amateur-Bereich. Denn der wird vor allem durch kleine bayerische Vereine bestimmt. Auch auf der Hauptversammlung des Deutschen Eishockey-Bundes wird dies durch die Anzahl der Stimmen des Bayerischen Blocks, der aus dem Bayerischen Eissportverband und den anderen stimmberechtigten Vertretern der Mannschaften aus der 2. Bundesliga und der Oberliga besteht, deutlich.

Im Vergleich zu Bayern ist die Bedeutung des Eishockeysports in Nordrhein-Westfalen eher gering. Vor allem im bevölkerungsreichen Ruhrgebiet ist Fußball meist wichtiger. Jedoch ist der Einfluss NRWs im Profi-Eishockey seit den 70ern stets gestiegen und auch die Anzahl der nordrhein-westfälischen Meistermannschaften gestiegen.

Schon mehrere Male war Deutschland Veranstalter von Eishockey-Weltmeisterschaften, erstmals 1930, das nächste Mal 2010.

Gegenwart

Heute wird die höchste Profi-Liga nicht mehr durch den DEB, sondern durch die eigene Gesellschaft (DEL) organisiert. 2. Liga und Oberliga werden durch die ESBG betrieben. Zur Saison 2006/07 wurde der Abstieg aus der DEL abgeschafft, ob der sportliche Aufsteiger, die Straubing Tigers, in der DEL spielen darf, scheint unklar, denn die DEL verlangt von ihren Aufsteigern ab sofort die Erfüllung eines 9.000-Punkte-Plans, sowie ein komplett geschlossenes Stadion. Die Straubinger Eishalle ist jedoch zu einer Seite offen. Die DEL hat einen TV-Vertrag mit Bezahl-Sender Premiere. Die Münchener TV-Station überträgt an jedem Spieltag jeweils ein Spiel live. Mit den Gelben Seiten gibt es zudem einen Haupt-Sponsor. Die Arenen der DEL gehören zu den modernsten in ganz Europa. Bei einer europaweiten Liste der Stadien mit dem höchsten Zuschauerschnitt belegen viele DEL-Standorte vordere Plätze (z.B. Kölnarena). Außerdem steigt der Zuschauerschnitt von Jahr zu Jahr.

Große Bereiche des Amateurbereichs plagen schwere Finanzprobleme. Einige Verein stehen kurz vor der Insolvenz, andere haben diese schon angemeldet.

Nach dem Abstieg der Nationalmannschaft aus der A-Gruppe bei der Weltmeisterschaft 2005 fand die B-WM 2006 in Amiens mit deutscher Beteiligung statt. Es gelang der direkte Wiederaufstieg ohne Punktverlust. Derzeitiger Bundestrainer ist Uwe Krupp. Die Abstiegssorgen der Herren teilen die Damen nicht. Sie wurden unter Trainer Peter Kathan bei den Olympischen Spielen 2006 Fünfter.

In Vorbereitung auf die WM 2010 im eigenen Land wird der Vertrag mit Uwe Krupp voraussichtlich unbefristet, mindestens aber bis 2010, verlängert. Schon in diesem Jahr wurden in Vorbereitung auf dieses für den Verband überaus wichtige Turnier vor allem junge Spieler eingesetzt.

Verband

Eishockey war seit 1908 eine Sektion des Deutschen Eissport-Verbandes. Am 19. September des nächsten Jahres trat der Verband als sechster Landesverband der „Ligue International de Hockey sur Glace“ (LIHG) bei. Nach dem Ersten Weltkrieg war Deutschland zwischen 1920 und 1926 sechs Jahre lang aus der LIHG ausgeschlossen. Durch das Engagement Schwedens, deren Landesverband mit Austritt drohte, erfolgte am 11. Januar 1926 die Wiederaufnahme.

Nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 wurde der Deutsche Eissport-Verband erneut ausgeschlossen. Die Bundesrepublik wurde mit dem Deutschen Eissport-Verband am 10. März 1951 wieder aufgenommen, die DDR folgte erst am 9. Juni 1954. 1963 erhielt der Eishockeysport erstmals einen selbständigen Verband in Deutschland, den Deutschen Eishockey-Bund (DEB). Dieser blieb allerdings noch immer unter dem Dach des Deutschen Eissport-Verbandes. Schon 1958 wurde der Deutsche Eislauf-Verband der DDR gegründet. Davor war Eishockey in der DDR vier Jahre lang eine Sektion des Eissportverbandes gewesen. Die Eishockey-Verbände der beiden deutschen Staaten schlossen sich nach der Wende am 11. September 1990 zum Deutschen Eishockey-Bund zusammen. Schon fünf Monate vor der Wiedervereinigung wurden die beiden Profi-Clubs der DDR in den DEB aufgenommen.

Heute ist der Deutsche Eishockey-Bund in erster Linie für die Nationalmannschaften zuständig. Außerdem gehören der Spielbetrieb der Damen und des Nachwuchs zu seinen Aufgabenfeldern. Er wickelt Spielertransfers ab und bildet die Schiedsrichter aus. Der DEB stellt nach deren Ausbildung Trainerscheine aus und ist des Weiteren Mitglied des DOSB. Vertraglich gebunden ist der DEB an die DEL und die ESBG, also die Ausrichter des überregionalen Spielbetriebs. Auch die Landeseissportverbände, die für die regionalen Ligen zuständig sind, sind mit dem DEB verknüpft.

Der DEB trifft seine Entscheidungen in fünf Institutionen. Die erste und wohl wichtigste ist die Mitgliederversammlung aus den Zweit- und Oberliga-Clubs, sowie den Landeseissportverbänden. Daneben gibt es das vierköpfige Präsidium, den Nachwuchsausschuss, das Spielgericht und den Kontrollausschuss.

Nationalmannschaft

Die Deutsche Eishockeynationalmannschaft trat erstmals am 10. Januar 1910 bei der ersten Eishockey-Europameisterschaft in Les Avants auf. Das erste Spiel gegen die Schweiz wurde mit 9:1 gewonnen. Von 1920 bis 1926 konnte Deutschland durch den Ausschluss an keinen LIHG-Turnieren mehr teilnehmen. Erst 1927 durfte Deutschland wieder an Eishockey-Europameisterschaften teilnehmen, die erste Eishockey-Weltmeisterschaft mit deutscher Beteiligung fand 1928 in St. Moritz statt. Ein deutsches Team konnte bei den Olympischen Spielen 1932 in Lake Placid die Bronzemedaille erlangen und bei der Europa-Wertung im Rahmen der Eishockey-Weltmeisterschaften 1930 und 1934 Europameister werden. International schaffte die Nationalmannschaft der BRD den Sprung in die A-Weltmeisterschaft, wo sie sich Ende der 1970er und in den 1980er Jahren etablieren konnten, auch wenn die Weltspitze immer unerreicht blieb. Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 1998 in der Schweiz erfolgte der erneute Abstieg in die B-WM. Nach zwei Jahren stieg Deutschland dann wieder in die Erstklassigkeit auf. Platzierungen unter den Top 10 der Welt waren in den Folgejahren die Regel, doch 2005 erstmals und, wie sich herausstellte, auch zum letzten Mal mit Greg Poss an der Bande musste man wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.

Die Frauen-Nationalmannschaft spielte zum ersten Mal am 3. Dezember 1988 ebenfalls gegen die Schweiz.

Das Ligensystem

1910 spielte in Berlin bereits eine Stadtliga mit zehn Mannschaften: neben dem Berliner Schlittschuhclub der BFC Preussen, der Sportclub Berlin, der Berliner Eislaufverein 1904, der BFC Britania, der Berliner EV 1886, der Hockey Club Berlin, der Sportklub Komet, der SC Charlottenburg und der Eislauf Verein Berlin.

Höchste Ligen

1912 wurde die erste Deutsche Meisterschaft ausgespielt, die der Berliner Schlittschuhclub gewinnen konnte. Danach folgten regelmäßig Meisterschaftsturniere, jedoch an unterschiedlichen Orten.

Oberliga

1948 entstand in der Bundesrepublik eine bundesweite Liga für die besten Teams, die Eishockey-Oberliga. Da die Vereine aus der Eishockey-Hochburg Berlin fehlten, hatte die Liga erst nur sechs Mannschaften. Erster Meister nach einer Einfachrunde wurde der EV Füssen. Zur zweiten Spielzeit wurde die Liga auf acht Clubs aufgestockt, weshalb der eingeplante Abstieg nicht durchgeführt wurde. Obwohl die Oberliga zur Saison 1950/51 erneut aufgestockt wurde, gab es diesmal mit dem HC Augsburg einen direkten Absteiger. Der dritte Oberliga-Meister wurde durch einen veränderten Modus ausgespielt: aus den besten Teams der drei Vorrundengruppen bildete sich eine Finalrunde, die den Meister, Preußen Krefeld, ausspielte. In der folgenden Saison gab es nur noch zwei Vorrundengruppen, die aber abgebrochen wurden. Es wurde sofort in einer Finalrunde die Meisterschaft ausgespielt. Zur Saison 1952/53 wurde nicht nur die Vorrunde wieder abgeschafft, sondern auch die Abstiegsregelung verändert. Das Relegationsspiel zwischen Oberliga-Letztem und Zweitliga-Ersten fiel weg, der Letzte der Oberliga stieg direkt ab. Bis zur Saison 1956/57, als die Vorrundengruppen wieder eingeführt wurden, erfolgte keine Modus-Änderung mehr.

Dominiert wurden die Oberliga-Jahre vor allem von bayrischen Teams. Allein der EV Füssen wurde von 1953 bis 1958 sechs Mal in Folge deutscher Meister, dazu schon einmal 1949. Zwei Mal konnten auch Krefelder Teams die Meisterschaft gewinnen.

Bundesliga

Die Oberliga wurde 1958 durch die neu eingeführte Eishockey-Bundesliga, die 34 Jahre lang höchste Eishockey-Spielklasse in Deutschland blieb, abgelöst. Auch die Bundesliga bestand aus acht Mannschaften, die in einer Einfach-, später in einer Doppelrunde den Meister ausspielten. Im ersten Jahr gab es zwei direkte Absteiger, ab der zweiten Spielzeit ging der Letztplatzierte in die Relegationsrunde. Eine größere Modus-Änderung erfolgte 1962 mit der Einführung einer gestaffelten Endrunde. Dies war auch die erste Spielzeit ohne Absteiger, da der Bundesliga-Letzte erstmals in der Relegation gewinnen konnte. Mehrere Änderungen in der Abstiegsregelung und die Aufstockung der Liga auf zehn Teams konnte die damalige Dominanz des Serienmeisters EV Füssen aber nicht stoppen. Erst als die Punkte nicht aus der Vor- in die Endrunde mitgenommen wurden, gewann ein anderes Team, nämlich der EC Bad Tölz, den Meistertitel. Mit Einführung der zweigeteilten Bundesliga wurde 1967 erstmals keine bayerische Mannschaft, sondern die Düsseldorfer EG deutscher Meister. Gegen Ende der 60er Jahre setzte allmählich der Trend ein, dass der professionelle Eishockeysport immer weiter aus der bayerischen Provinz in deutsche Großstädte zog. In der Saison 1970/71 wurde nach Jahren wieder auf Staffelungen verzichtet. Nach einer Doppelrunde stand sowohl der Meister (EV Füssen), als auch der direkte Absteiger (Mannheimer ERC) fest. Zwischen 1974 und 1978 gab es erstmals vier Jahre in Folge keinen Meister aus Bayern. Stattdessen konnte der Berliner SC in dieser Zeit einige, wenn auch nicht alle Meistertitel feiern. Ab 1976/77 wurde nach der Hauptrunde wieder eine Endrunde ausgetragen. Die Saison 1979/80 brachte den wohl kompliziertesten Modus aller Zeiten. Dieser wurde deshalb zur nächsten Spielzeit wieder abgeschafft und durch die Play-offs ersetzt, die bis heute Bestandteil einer jeder Eishockey-Saison sind. Doch nicht sie bestimmten die Eishockey-Szene der Saison 1980/81, sondern der sogenannte Passfälscherskandal, in den die beiden westdeutschen Mannschaften des Duisburger SC und des Kölner EC verwickelt waren. Der aus Nordamerika importierte Play-off-Modus etablierte sich schnell auch in Eishockey-Deutschland und brachte auch den ein oder anderen überraschenden Meister (SB Rosenheim 1982) mit sich. Was zuletzt der EV Füssen in den 60er Jahren schaffte, gelang dem Kölner EC erstmals zwischen 1985 und 1988: drei Meistertitel in Serie. Überschattet wurde die Saison 1987/88 vom Konkurs des ECD Iserlohn, dem in den nächsten Jahren eine Reihe anderer Vereine folgten. Doch erst 1990 wurde die Bundesliga auf zwölf Clubs aufgestockt. Mit dem EHC Berlin und ES Weißwasser ergänzten zwei DDR-Clubs die Westdeutschen. In der Saison 1990/91 verließ die Eishockey-Abteilung der Eintracht Frankfurt die Bundesliga. Der SB Rosenheim tat es ihr ein Jahr später gleich, während dem PEV Weißwasser die Lizenz entzogen wurde. Auch der EHC Freiburg verlor in der Saison 1992/93 seine Lizenz. Während reihenweise Vereine auf Grund finanzieller Probleme aus der Bundesliga abstiegen oder absteigen mussten, gewann die Düsseldorfer EG einen Titel nach dem anderen. Die letzte Bundesliga-Saison wurde mit der Meisterschaft des EC Hedos München beendet.

Deutsche Eishockey-Liga

Wirtschaftliche Aspekte führten 1994 zur Gründung der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Viele Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga plagten massive wirtschaftliche Probleme. Die 2. Bundesliga umfasste nach der letzten Spielzeit nur noch 7 Clubs, vier waren während und nach der Saison konkurs gegangen. Die 18 wirtschaftlich gesunden Clubs fassten sich in der DEL zusammen. Die Vereine lagerten ihre Profi-Abteilungen in Kapitalgesellschaften aus, eine Abstiegsmöglichkeit gab es nicht. Doch schon die erste Spielzeit wurde von den Mad Dogs München nicht durchgehalten. In der nächsten Saison gingen gleich drei Clubs konkurs. Nur die Wedemark Scorpions rückten nach, die Liga wurde also auf 16 Vereine reduziert. Auch im Laufe der Saison 1997/98 mussten zwei Vereine den Spielbetrieb aufgeben. Um die auf 14 Mannschaften reduzierte Liga wieder auf 16 aufzustocken wurden ab 1999 wieder Aufsteiger zugelassen. Ab der Spielzeit 2001/02 wurde durch Play-downs jeweils ein Absteiger ermittelt. Zur Saison 2006/07 wurde der Abstieg wieder abgeschafft. In den Jahren zuvor war immer wieder nicht der Play-down-Verlierer abgestiegen, sondern einem anderen Verein wurde aufgrund finanzieller oder hallentechnischer Probleme die Lizenz entzogen.

Vorlage:Navigationsleiste Eishockey-Bundesliga

Fraueneishockey-Bundesliga

In Deutschland wird seit 1988 auch bei den Frauen eine Deutsche Meisterschaft durch eine Fraueneishockey-Bundesliga ausgetragen. Die Liga ist seitdem in eine Nord- und eine Südstaffel geteilt. Nach der Hauptrunde wird durch ein Turnier der deutsche Meister ausgespielt. Für die Spielzeit 2006/07 ist geplant, die Aufteilung während der Vorrunde aufzugeben und eine eingleisige Bundesliga einzuführen. Noch immer plagt die Amateurliga sowohl Zuschauer-, als auch Sponsorenmangel, weshalb die Spielerinnen große Kosten für ihr Hobby aufnehmen müssen. Erster deutscher Meister wurde der EHC Eisbären Düsseldorf. Rekordmeister mit jeweils vier Titeln sind der Mannheimer ERC WildCats (1990, 1992, 1999, 2000), die ESG Esslingen (1995-1998) und der TV Kornwestheim (2001-2005). Auffällig ist, dass gleich zwei Teams vier Mal in Folge Meister werden konnte. Aktueller deutscher Meister ist zum zweiten Mal in der Geschichte der OSC Berlin.

Zweite Ligen

Oberliga

Mit Einrichtung der Eishockey-Bundesliga im Jahr 1958 wurde die Oberliga, bis dahin höchste Spielklasse, zur zweiten Liga degradiert. In der ersten Spielzeit nahmen acht Mannschaften teil. So wie die Abstiegregelung der Bundesliga wurde auch die Aufstiegregelung der Oberliga fast jährlich verändert. Wegen der Aufstockung auf zehn Teams zur zweiten Saison gab es erst seit 1960 Absteiger. Seit Einführung der Gruppenliga 1961/62 musste der Tabellenletzte der mittlerweile zwölf Mannschaften großen Liga gegen den ersten der Gruppenliga in einer Relegation antreten. Diese Relegation wurde zeitgleich zur Relegation des Bundesliga-Absteigers 1964 abgeschafft und der direkte Abstieg eingeführt. Ab 1966 war die Oberliga in eine Nord- und eine Südgruppe zweigeteilt. Zur Saison 1970/71 wurde die Teilung wieder aufgegeben, in einer Einfachrunde wurden Auf- und Absteiger ausgespielt. Die letzte Spielzeit der Oberliga wurde mit 16 Mannschaften ausgespielt.

2. Bundesliga

Die beiden Bundesliga-Absteiger, sowie die Teams auf den Plätzen zwei bis neun wurden in die neu geschaffene 2. Bundesliga eingeteilt. Die 2. Bundesliga blieb 21 Jahre lang Deutschlands zweithöchste Spielklasse, ehe wegen vieler Pleiten, sowohl in der ersten, als auch besonders in der 2. Bundesliga, eine Amateurliga unter der DEL geschaffen wurde.

1. Liga

In der 1. Liga wurde in den Anfangsjahren der DEL der Amateurmeister ausgespielt. Die Liga war in eine Nord- und eine Südstaffel geteilt und vor allem in der letzten Saison ihres Bestehens Heimat einiger deutscher Nationalmannschaftsspieler, da es in der DEL nur noch eine sehr milde Ausländer-Regelung gab.

Bundesliga

Als eingleisige zweithöchste Spielklasse wurde schon nach vier Jahren 1. Liga die sogenannte Bundesliga eingeführt, deren Name bei der DEL für Kritik sorgte, da man der Ansicht war, die Bundesliga müsse die höchste Spielklasse darstellen.

2. Bundesliga

Seit der Saison 1999/2000 gibt es wieder eine 2. Bundesliga im Eishockey. Erster Zweitliga-Meister wurde die Düsseldorfer EG, die damit neben dem Iserlohner EC, der die Lizenz der Starbulls Rosenheim übernahm, in die DEL aufstieg. In den Jahren bis zur Saison 2003/04 gab es auch in der 2. Bundesliga einige finanzielle Probleme. Heute wird die 2. Bundesliga durch die ESBG organisiert.

Vorlage:Navigationsleiste 2. Eishockey-Bundesliga

Untere Ligen

Überregionale Amateurligen unterhalb der zweithöchsten Spielklasse gibt es in Deutschland seit 1961. Schon vorher gab es Landesverbände, doch deren Ligenspielbetrieb war regional begrenzt. Neben der dritten, kam 1974 auch noch eine vierte überregionale Liga zustande. Diese bestand 19 Jahre lang unter dem Namen Regionalliga. In der Saison 1997/98 wurde im Norden keine dritte Spielklasse ausgetragen. In diesem Jahr folgten dort auf die 1. Liga direkt die Landesverbände. 1998 entstand zumindest im Süden erneut eine vierthöchste Spielklasse. Seit 2002 besteht wieder keine vierte Spielklasse, eine dritte nennt sich schon seit 1999 Oberliga. Viele Vereine dieser Klasse befinden sich in finanziellen Nöten.

Die Ligen der Landesverbände heißen seit 1994 im Norden Regionalliga.

Entwicklung des Ligensystems der BRD

Zeitraum 1. Spielklasse 2. Spielklasse 3. Spielklasse 4. Spielklasse Landesverbände
1948/49 - 1957/58
Organisation Deutscher Eissportverband
Eishockey-Oberliga keine keine keine ja
1958/59 - 1960/61
Organisation Deutscher Eishockeybund
Eishockey-Bundesliga Oberliga keine keine ja
1961/62 - 1972/73
Organisation Deutscher Eishockeybund
Eishockey-Bundesliga Oberliga Gruppenliga bzw. Regionalliga keine ja
1973/74
Organisation Deutscher Eishockeybund
Eishockey-Bundesliga 2. Bundesliga Oberliga keine ja
1974/75 - 1993/94
Organisation Deutscher Eishockeybund
Eishockey-Bundesliga 2. Bundesliga Oberliga Regionalliga ja
1994/95 - 1996/97
Organisation DEL/ Deutscher Eishockeybund
Deutsche Eishockey-Liga 1. Liga 2. Liga keine Bezeichnung im Norden Regionalliga
1997/98
Organisation DEL/ Deutscher Eishockeybund
Deutsche Eishockey-Liga 1. Liga 2. Liga Süd
im Norden nicht
keine Bezeichnung im Norden Regionalliga
1998/99
Organisation DEL/ Deutscher Eishockeybund
Deutsche Eishockey-Liga Bundesliga 1. Liga 2. Liga im Süden
im Norden nicht
Bezeichnung im Norden Regionallliga
1999/00 - 2001/02
Organisation DEL/ Deutscher Eishockeybund
Deutsche Eishockey-Liga 2. Bundesliga Oberliga Regionalliga im Süden
im Norden nicht
Bezeichnung im Norden Regionalliga
2002/03 - 2005/06
Organisation DEL/ ESBG
Deutsche Eishockey-Liga 2. Bundesliga Oberliga keine Bezeichnung im Norden Regionalliga

Deutscher Eishockey-Pokal

Der Pokalwettbewerb ist im Eishockey weniger traditionell als der DFB-Pokal im Fußball. Der Pokal besteht seit 2002 nach Vorbild des DFB-Pokals. Qualifiziert sind alle Teams der DEL, der 2. Bundesliga und drei bis vier Teams der Oberliga. Vor der Saison 2005/06 wurde über die Abschaffung des DEB-Pokals diskutiert, da der Zeitplan, welcher der Liga zur Verfügung stand, in dieser Spielzeit wegen Olympischer Spiele und B-WM sehr gering war. Dennoch wurde der Pokal durchgeführt. Einige DEL-Mannschaften liefen mit einer Jugendauswahl auf und schieden so schon früh aus. Der Attraktivität und dem sportlichen Stellenwert des Wettbewerbs wurde damit massiv geschadet. Amtierender Pokalsieger und damit Nachfolger des ERC Ingolstadt sind die DEG Metro Stars.

Bei den Frauen gibt es den Pokalwettbewerb schon ein Jahr länger. 2001/02 siegte der Grefrather EC, der auch 2004 das Finale gewinnen konnte. Sportlich hätte Grefrath auch 2005 gewonnen, doch der Sieg wurde ihnen wegen Unterschreitung der Mindestspieleranzahl aberkannt und dem ESC Planegg zugesprochen. In der Saison 2005/06 konntem die EC Bergkamener Bären den DEB-Pokal mit nach Hause nehmen

Deutsche Mannschaften international

Europapokal der Landesmeister

Zwischen 1965/66 und 1996/97 spielten die europäischen Meisterteams den Europapokal der Landesmeister aus. Dieser Pokalwettbewerb ging auf eine Idee des deutschen Funktionärs Dr. Günther Sabetzki zurück. Für Deutschland nahmen folgende Mannschaften teil:

Die DDR entsandte bis 1990 eigene Teilnehmer: 15mal wurde sie von Dynamo Berlin, 10mal von Dynamo Weißwasser vertreten.

Gewinnen konnte ein deutsches Team nie. Die besten Platzierungen waren zweite Plätze für den EV Füssen 1966, den Kölner EC 1985, die Düsseldorfer EG 1991 und nochmals den Kölner EC 1995, als die Entscheidung erst im Penaltyschießen fiel.

European Hockey League

Der Nachfolger des Europapokals, die European Hockey League, erfreute sich bei deutschen Teams, wie auch international, keiner großen Beliebtheit. Die deutschen Teilnehmer waren:

Es nahmen zwar jährlich bis zu drei Teams (1997/98) am Wettbewerb teil, allerdings konnte sich nur in der Spielzeit 1998/99 mit den Eisbären Berlin ein deutscher Teilnehmer für das Finalturnier der besten vier Teams qualifizieren.

IIHF European Champions Cup

Daraufhin wurde dieses Turnier vom IIHF European Champions Cup abgelöst. Dabei gab es erst einen deutschen Teilnehmer: 2005 erreichten die Frankfurt Lions als amtierender deutscher Meister den letzten Platz der Gruppe A. 2006 war Deutschland nicht mehr qualifiziert, da die Nationalmannschaft laut IIHF Weltrangliste nicht mehr zu den Top 6 Europas gehörte. Die Schweiz übernahm den Startplatz.

Spengler Cup

Der Schweizer Spengler Cup wird bis auf wenige Ausnahmen jährlich seit 1923 ausgetragen. Und seit jeher nehmen auch deutsche Meister- und Spitzenmannschaften regelmäßig teil. Zuletzt waren dies 2005 die Eisbären Berlin. Den letzten deutschen Sieg trugen die Kölner Haie 1999 davon. Der Berliner SC konnte den Spengler Cup drei Mal gewinnen, der EV Füssen trug sich zwei Mal in die Siegerliste ein. Für die Haie war der Sieg 1999 der erste.

Internationale Eishockey-Turniere in Deutschland

Olympische Spiele

In Deutschland wurden bereits eine Reihe wichtiger internationaler Turniere ausgetragen. Besonders bedeutend ist das Olympische Eishockeyturnier 1936, das in Garmisch-Partenkirchen stattfand. Die 15 teilnehmenden Mannschaften wurden in vier Vorrundengruppen eingeteilt. Die beiden Besten jeder Gruppe trafen dann in zwei Zwischenrundengruppen aufeinander, in denen die vier Finalrunden-Teilnehmer ausgespielt wurden. Dem Gastgeber Deutschland selbst fehlte ein Punkt, um die Finalrunde zu erreichen. Insgesamt belegte man Platz vier. Olympiasieger wurde die Mannschaft aus Großbritannien, die im Finale Kanada die erste Niederlage bei Olympischen Spielen beibrachte. Bronze ging an die USA, die in der Vorrunde hinter Deutschland nur Platz zwei belegten.

Eishockey-Weltmeisterschaften

Bislang fünf Mal war der Deutsche Eishockey-Bund Ausrichter einer Eishockey-Weltmeisterschaft. Zum ersten Mal war dies 1955 der Fall. Spielorte waren die nordrhein-westfälische Städte Dortmund, Düsseldorf, Köln und Krefeld. Weltmeister der A-Gruppe wurde Kanada, vor dem Titelverteidiger, der Sowjetunion. Wegen der hohen Teilnehmerzahl (15 Mannschaften waren neuer Rekord der Nachkriegszeit) wurde neben dem eigentlichen Wettbewerb ein B-Turnier veranstaltet, bei dem außer Konkurrenz noch ein zweites deutsches Team teilnahm. Gewinnen konnte Italien vor Deutschland B. Im Rahmen der WM wurde auch der Europameister ausgespielt. Bestes europäisches Team des Turniers war die UdSSR.

Bei der zweiten Weltmeisterschaft in Deutschland 1975 wurde dann die Sowjetunion zum 14. Mal Weltmeister. Das Turnier in Düsseldorf und München war allerdings nur sehr mäßig besucht. Die deutsche Nationalmannschaft verpasste den Aufstieg in die A-Gruppe nämlich im Jahr zuvor und musste so bei der B-WM in Sapporo, Japan, antreten. Der Abstand des Weltmeisters zum Rest des Teilnehmerfelds war so groß, dass die IIHF eine Reform der A-Gruppe beschloss. Ab 1976 waren auch Profi-Spieler zugelassen. Außerdem wurde die A-Gruppe aufgestockt. Deutschland konnte als Zweiter der B-WM deshalb doch aufsteigen.

Bei der fünften Junioren A-Weltmeisterschaft U-20 1981 in verschiedenen bayrischen Städten (u.a. Augsburg, Füssen und Oberstdorf) holten sich die Schweden in dieser Altersklasse erstmals den Titel.

Die Eishockey-Weltmeisterschaft 1983 fand in Dortmund, Düsseldorf und München statt. Nach der Vorrunde nahmen die ersten vier Mannschaften an einer Meisterrunde, die letzten vier an einer Abstiegsrunde teil. Die Mannschaften nahmen die Punkte nicht in die Meisterrunde, jedoch in die Abstiegsrunde mit. Damit sollte die Spannung in der Titelfrage gesteigert werden. Deutschland nahm zwar an der Abstiegsrunde teil, gewann diese aber deutlich. Absteigen musste Italien, Weltmeister wurde wieder die UdSSR vor der punktgleichen Tschechoslowakei. Dabei hat die Sowjetunion während der ganzen WM nur einen Punkt abgegeben. Die Tschechoslowakei war während der Vorrunde nicht so stark.

1990 wurde die B-WM der U-20-Junioren in Bad Tölz und Geretsried ausgespielt.

Zehn Jahre nach der letzten wurde erneut eine Eishockey-A-Weltmeisterschaft in Deutschland ausgetragen. Die Spiele wurden in Dortmund und München ausgetragen. Die vier besten Mannschaften der Vorrunden-Gruppen traten in der Endrunde im K.O.-System gegeneinander an. Am Ende stand Russland als Sieger fest. Im Finale wurde Titelverteidiger Schweden mit 3:1. Nach Play-downs, die ebenfalls im K.O.-System stattfanden, stand die Schweiz als Absteiger in die B-Gruppe fest. Deutschland belegte nach dem Viertelfinal-Aus gegen Russland Platz fünf.

Ein Jahr zuvor fand die U-20-Weltmeisterschaft in Füssen und Kaufbeuren statt. 1999 wurde die erste U-18-WM überhaupt in den selben Orten ausgetragen.

Die Eishockey-Weltmeisterschaft 2001 fand wieder in Deutschland statt. Gespielt wurde in Hannover, Köln und Nürnberg. Ab 2001 wurden die verschiedenen Gruppen anders benannt, so wurde aus der A-Gruppe einfach Weltmeisterschaft. Ab diesem Jahr gab es außerdem nicht mehr nur einen, sondern zwei Absteiger und deshalb auch zwei Gruppen der Division I (B-Gruppe). Deutschland erreichte das Viertelfinale, schied dort aber gegen den späteren Finalisten Finnland aus. Diese unterlagen im Finalspiel der Tschechischen Mannschaft. Tschechien wurde damit zum dritten Mal in Folge Weltmeister.

Im selben Jahr fand die Division I der Junioren-Weltmeisterschaft 2001 in den bayerischen Orten Füssen und Landsberg am Lech statt. Drei Jahre später fand der selbe Wettbewerb in Berlin statt.

Die nächste Eishockey-WM in Deutschland wird 2010 in Köln und Mannheim stattfinden. Dabei setzte sich der DEB bei der Vergabe 2005 gegen Weißrussland durch, nachdem Schweden und die Slowakei ihre Kandidatur vor der Abstimmung zurückzogen.

Vereinslandschaft

Berlin

Empfang der beiden Deutschen Meister 2006, Eisbären (Herren) und OSC Berlin (Frauen), im Roten Rathaus

Hauptartikel: Eishockey in Berlin

Deutscher Rekordmeister und erster Sportverein des Landes mit einer Eishockeyabteilung war der Berliner Schlittschuhclub.

In den 1990er Jahren gab es lange Zeit eine große Konkurrenz zwischen den zwei Erstligaclubs Eisbären Berlin und BSC Preussen, doch heute gibt es mit den Eisbären Berlin nur noch einen erstklassigen Club. Hinzu kommen mehrere unterklassige Mannschaften verschiedener Clubs.

Im Fraueneishockey spielt der OSC Berlin deutschlandweit eine wichtige Rolle, wurde 1991 deutscher Meister, sowie 2003 und 2004 Vizemeister. Weitere Bedeutung im Berliner Fraueneishockey hat der DEC Eishasen, der zeitweise in der 1. Bundesliga spielte und aktuell der 2. Liga angehört.

Hamburg

Hauptartikel: Eishockey in Hamburg

Entgegen weitläufiger Meinungen, es gebe Eishockey in Hamburg erst seit der Gründung der Hamburg Freezers, kann die Hansestadt auf eine lange Historie zurückblicken. Schon in den 30er Jahren schaffte es mit dem Altonaer SV von 1893 ein Hamburger Club mehrfach in die Finalrunde um die deutsche Meisterschaft. Der ganz große Erfolg blieb aber aus. Für jeweils eine Spielzeit nahm die EG Hamburg, sowie der HTHC Hamburg an der Oberliga teil. Zu Bundesliga-Zeiten spielten einige Hamburger Mannschaften in der zweithöchsten Ligenstufe. Lange dauerte es bis erneut ein Club aus Hamburg für Furore sorgte. 1998 waren die Hamburg Crocodiles Gründungsmitglied der 2. Eishockey-Bundesliga und hatten im Jahr 2000 sogar die Chance zum Aufstieg in die Deutsche Eishockey-Liga, als der SB Rosenheim seine Lizenz verkaufen musste. Doch die Iserlohn Roosters waren in diesem Unterfangen erfolgreicher. Heute spielt ein Nachfolgeverein der Crocodiles in der Regionalliga. Erstklassiges Eishockey gibt es in Hamburg seit 2002 wieder. Auf Beschluss der Anschutz-Group zogen die München Barons in die Color Line Arena um und wurden zu den Hamburg Freezers umbenannt.

Die Hamburg Freezers sind heute neben den Adler Mannheim Etat-Krösus der DEL, obgleich sie kaum Jugendarbeit betreiben.

Bayern

Siehe auch: Eishockey in München

Ein besonders erfolgreicher bayerischer Club war der EV Füssen, der allein 16 Mal deutscher Meister wurde. Obwohl immer seltener Clubs bayerischer Kleinstädte den Meistertitel gewannen und immer mehr solcher Vereine der Abstieg drohte, gibt es in Bayern bis heute viele Amateur- und Nachwuchsmannschaften. In der DEL sind heute nur noch drei Teams (Nürnberg Ice Tigers, ERC Ingolstadt, Augsburger Panther von 14) aus Deutschlands südlichstem Bundesland vertreten. Der letzte bayerische Meister waren die München Barons 1999. Auffällig dabei ist, dass diese Mannschaft ausgerechnet aus der größten Metropole des Bundeslandes stammt. In der 2. Bundesliga dagegen spielen sechs Teams (von 14) aus Bayern mit, in der Oberliga sind es neun (von 19).

Nordrhein-Westfalen

Siehe auch: Eishockey in Krefeld

Auch im bevölkerungsreichsten Bundesland gibt es ein paar Eishockey-Zentren. Diese sind das Rheinland, u.a. mit den Traditionsvereinen Krefeld, Düsseldorf und Köln, und die Region Iserlohn. Vereinzelt gibt es auch im Ruhrgebiet Vereine, die aber weniger erfolgreich sind und waren. So sind hier zum Beispiel die ehemaligen DEL-Clubs Essen und Oberhausen zu nennen.

Ältester Eishockeyclub des Landes ist die Düsseldorfer EG, die Ende 1935 gegründet wurde. In den ersten Nachkriegsjahren waren allerdings die Krefelder Clubs erfolgreicher. Preußen Krefeld konnte folgerichtig in der Saison 1950/51 die erste Meisterschaft für ein NRW-Team feiern. Ein Jahr danach gewann dann Lokalrivale Krefelder EV den Titel. Erst 1967 konnte dann die DEG die bayerische Dominanz durchbrechen. Damit wurde ein langwieriger Führungswechsel im deutschen Eishockey eingeleitet. Denn den Clubs aus Großstädten kam immer mehr Bedeutung zu, so dass Meistermannschaften aus Nordrhein-Westfalen häufiger wurden. 1977 ergänzte der Kölner EC die Liste der NRW-Meister-Clubs. Der KEC und die DEG sollten in den kommenden Jahren der späten 80er und frühen 90er Jahre das deutsche Top-Eishockey beherrschen. In dieser Zeit machten beide Clubs die Meistschaft meist unter sich aus. Die letzte Meisterschaft für ein NRW-Team liegt nun bereits drei Jahre zurück. 2003 wurden die Krefeld Pinguine überraschend erstmals seit 1952 deutscher Meister.

Aktuell ist Nordrhein-Westfalen in der DEL mit fünf Vereinen (Kölner Haie, DEG Metro Stars, Krefeld Pinguine, Iserlohn Roosters und EV Duisburg), in der 2. Bundesliga mit einer Mannschaft und in der Oberliga mit 3 Mannschaften vertreten.

Südwestdeutschland & Hessen

Auch Teile Baden-Württembergs und Hessens haben eine große Eishockey-Tradition.

So kommt mit den Adler Mannheim zum Beispiel der DEL-Rekordmeister aus dieser Region. Nach einem Meistertitel schon 1980 als Mannheimer ERC, folgten in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren vier weitere Titel. Gleichzeitig haben die Adler eine der besten Jugendabteilungen des Landes. Die Jungadler sind schon mehrfach Meister in der Deutschen Nachwuchsliga. Auch in diesem Jahr konnten sie die Finalserie gewinnen.

Ein weiterer bedeutender Verein sind die Frankfurt Lions, die nach dem sportlichen Abstieg 2003 nur durch den Lizenzentzug Schwenningens in der Liga blieben und 2004 deutscher Meister wurden.

Der zweite hessische DEL-Verein und Erzrivale der Lions sind die Kassel Huskies. Der 1967 gegründete Club erreichte 1997 noch das DEL-Finale, zwischen 1999 und 2002 unter Hans Zach stets das Halbfinale, doch in den letzten beiden Jahren stiegen sie jeweils sportlich ab, indem sie die Play-down-Serie verloren.

Seit 2003 nicht mehr in der DEL sind die Schwenninger Wild Wings. 1904 als Schwimm- und Eisclub gegründet feierte der EC Schwenningen schon 1931 erste Erfolge. 1994 stiegen die Wild Wings in die DEL ein, ehe ihnen 2003 die Lizenz entzogen wurde. Seitdem spielt der Verein in der 2. Bundesliga, stand dort im Halbfinale der Play-offs.

Die Wölfe Freiburg waren nur für eine Spielzeit (2003/04) in der DEL, in der vergangenen Saison sind sie in die Oberliga abgestiegen. Erst 1984 gegründet stieg der Verein schon 1987 in die höchste Spielklasse ein.

Erfolgreicher in der 2. Bundesliga ist der SC Bietigheim-Bissingen, der auch in diesem Jahr wieder an den Play-offs teilnahm. In der höchsten Spielklasse spielte der 1989 gegründete SC allerdings noch nie.

Vor allem in den ersten Jahren des Bestehens konnten die Roten Teufel Bad Nauheim als VfL Bad Nauheim Erfolge feiern. In den letzten Jahren konnte der einmalige Vizemeister der Eishockey-Bundesliga fast nur noch durch Konkurse und Insolvenzverfahren auf sich aufmerksam machen. Aktuell läuft wieder ein Insolvenzverfahren.

Auch Oberliga-Mitglied Stuttgart Wizards stecken in massiven Finanzproblemem. Ein weiteres Team der Oberliga aus Baden-Württemberg ist der EV Ravensburg.

Eishockeyvereine in Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind eher selten und unbedeutend.

Ostdeutschland

Siehe auch: Eishockey in der DDR, Eishockey in Weißwasser

Der Eishockeysport in Ostdeutschland außerhalb Berlins konzentrierte sich lange Zeit auf Sachsen. Speziell Weißwasser und Crimmitschau sind traditionelle Spielorte.

In Weißwasser wurde der erste Eishockeyclub 1932 gegründet. Eissport Weißwasser, der zwei Jahre nach seiner Gründung dem TSV Weißwasser beitrat, nahm 1937 zum ersten Mal als schlesischer Meister an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teil. Dies konnte 1941 und 1942 nochmal wiederholt werden. Zu Beginn der 50er Jahren wurden die BSG Ostglas und die BSG Chemie gegründet, die nach ihrer Fusion als SG Dynamo Weißwasser 25mal DDR-Meister wurden. Nach dem Anschluss an die Eishockey-Bundesliga blieben so große Erfolge aus. Heute spielt der Nachfolgeverein der SG Dynamo, die Lausitzer Füchse, in der 2. Bundesliga.

Der ETC Crimmitschau wurde als EHC schon 1920 gegründet und nahm auch mehrmals an der Endrunde der Deutschen Meisterschaft teil. Nachdem die DDR-Oberliga auf zwei Vereine gestrichen wurde, nahm der EHC jährlich an der Bestenermittlung teil. Nach der Wiedervereinigung stieg der ETC erst 2001 wieder in das professionelle Eishockey auf, 2005 erneut in die Oberliga ab. Die Nachwuchsmannschaften spielen größtenteils erfolgreich in der jeweiligen Bundesliga.

Noch erfolgreicher war die SG Frankenhausen aus dem gleichnamigen Crimmitschauer Ortsteil, die 1949 und 1950 „Meister der sowjetisch besetzten Zone“ wurde. Durch Zwangsumzüge nach Zwickau und Karl-Marx-Stadt gibt es seit 1960 kein erstklassiges Eishockey mehr in Frankenhausen. Die SG wurde 1994 als Hobbymannschaft neu gegründet.

In der sächsischen Landeshauptstadt Dresden gibt es erst seit 1990 mit den Eislöwen wieder einen Eishockeyverein, der derzeit seine erste Zweitliga-Saison spielt.

In den anderen Teilen der ehemaligen DDR (außer Ost-Berlin) gab und gibt es kaum bedeutende Eishockeyvereine.

Bedeutende deutsche Eishockeyspieler

Siehe auch: Kategorie:Eishockeyspieler (Deutschland)

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