Dies ist ein als exzellent ausgezeichneter Artikel.

Pazifikkrieg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Februar 2006 um 01:04 Uhr durch AF666 (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Pazifikkrieg zwischen 1941 und 1945 während des Zweiten Weltkriegs, war der Krieg zwischen dem japanischen Kaiserreich und den USA, sowie deren jeweiligen Verbündeten. Er begann nach dem Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941.

Datei:USS Franklin (03.1945).jpg
USS Franklin mit Schlagseite nach einem japanischen Bombenangriff (März 1945)
Datei:Roosevelt unterschreibt die Kriegserklärung an Japan.jpg
US-Präsident Franklin D. Roosevelt unterschreibt die Kriegserklärung an Japan am 8. Dezember 1941

Kriegsbezeichnungen

Japan

Die offizielle japanische Bezeichnung für den Gesamtkonflikt, der aus dem laufenden Krieg gegen die Republik China und der gerade begonnenen Auseinandersetzung mit den USA bestand, war Dai toua sensou (大東亜戦争), Großer Ostasiatischer Krieg. Der Name wurde am 10. Dezember 1941 vom japanischen Parlament beschlossen. Zwei Tage darauf erfolgte die Bekanntgabe des Namens an das japanische Volk.

Eine weitere Bezeichnung war Taiheiyo sensou (太平洋戦争) was wörtlich Pazifikkrieg bedeutet.

Die dritte Bezeichnung Jyugonen'sensou (十五年戦争), 15 Jahre Krieg, wurde nicht so häufig benutzt. Sie bezieht sich auf den, seit 1931 mit der Invasion von China begonnenen, Sino-Japanischen Krieg, der bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs dauerte.

USA

Von den USA wurde die Bezeichnung Pacific Theater of Operations (PTO) für alle militärischen Aktionen im Pazifik und den umliegenden Staaten gewählt.

Da der US Armee, der US Navy und dem US Marine Corps eine annähernd gleiche Rolle in diesem Konflikt zukam und das Einsatzgebiet sich über die Fläche des Pazifik und Südostasien bis nach Indien erstreckte, wurde im Gegensatz zum europäischen Kriegsschauplatz kein Gesamt-Oberbefehlshaber bestimmt, wie es dort Eisenhower war.

Die beiden Kommandeure der USA im PTO waren ab dem 30. März 1942 der Commander in Chief Pacific Ocean Areas Admiral Chester W. Nimitz und der Supreme Allied Commander South-West Pacific Area Douglas MacArthur. Ihnen waren zusätzlich die alliierten Einheiten der Briten, Australier, Neuseeländer und Niederländer unterstellt.

Übersicht

Pazifikkrieg 1937-1942

Der Pazifikkrieg unterschied sich in vielen Punkten vom Krieg in Europa. Während sich die USA und Japan zumeist auf dem Wasser Gefechte lieferten (großangelegte Schlachten gab es nur in der Republik China und Burma), verlief der Zweite Weltkrieg in Europa meist auf dem Festland. In der Pazifikregion wurde, wenn auf Land, meist in unwegsamen Regenwaldgebieten gekämpft, weshalb auch zumeist kein schweres Gerät wie z.B. Panzer eingesetzt wurden. Von entscheidender Bedeutung war daher das koordinierte Vorgehen der Land-, Luft- und Seestreitkräfte. Die Umsetzung dieser Strategie ermöglichte den Japanern die Eroberung eines gewaltigen Raumes in kurzer Zeit, und wurde dann von den Amerikanern kopiert und perfektioniert.

Nachdem Japan die USA mit dem Angriff auf Pearl Harbor empfindlich getroffen hatte und diese ihnen den Krieg erklärt hatten, drangen die Japaner weiter nach Süden vor und besetzte unter der Ideologie Asien den Asiaten europäische und amerikanische Kolonien wie Hongkong, die Philippinen und Niederländisch-Indien.

Innerhalb von 4 Monaten (Dezember-März) hatten japanische Truppen ganz Indochina und einen Großteil des Pazifiks mit etwa 450 Millionen Menschen unter ihrer Kontrolle. Dies war die größte Ausdehnung in der Geschichte Japans.

Mitte 1942, nach der Schlacht im Korallenmeer, sowie der Schlacht um Midway bei der die Japaner vier Flugzeugträger verloren und damit ihre Flotte empfindlich geschwächt war, änderte sich jedoch die Situation. Amerikanische Truppen konnten ein weiteres Vordringen Japans verhindern. Damit war eine Isolierung Australiens von Amerika vereitelt und US-Truppen konnten weiter auf japanisch besetztes Gebiet vorrücken.

Die härtesten Kämpfe tobten von Ende 1942 bis Mitte 1944 in der Südsee auf den Salomonen, den Gilbert-Inseln, den Marshall-Inseln und den Marianen. Ein erfolgreiches taktisches Mittel war dabei das sogenannte Inselspringen, bei dem die Amerikaner die stark befestigten japanischen Stützpunkte umgingen und Insel für Insel in Richtung japanischem Hoheitsgebiet einnahmen.

Ende Oktober bis Anfang November 1944 kam es dann zur Seeschlacht von Leyte (Philippinen), bei der die Japaner fast ihre komplette Seestreitmacht verloren.

Nach den Kämpfen auf den japanischen Inseln Iwo Jima und Okinawa warfen die Amerikaner am 6. August 1945 die erste Atombombe auf Hiroshima. Kurz darauf, am 9. August wurde die zweite über Nagasaki gezündet. Sechs Tage später verkündet der japanische Tennō im Rundfunk die Kapitulation, die am 2. September in der Bucht von Tokyo auf der USS Missouri unterzeichnet wurde.

Vorgeschichte

Anfang des 20. Jahrhunderts war der Großteil Ostasiens und des Pazifiks unter der Herrschaft europäischer und amerikanischer Kolonialmächte z.B. Vietnam (Frankreich), Philippinen (USA), Hawaii (USA), Indonesien (Niederlande), Malaysia (Großbritannien). Korea und Taiwan waren japanische Kolonien.

Japan war vor dem Pazifikkrieg bereits an mehreren Kriegen beteiligt gewesen. Unter Tennō Yoshihito kämpfte Japan an der Seite der Alliierten im Ersten Weltkrieg, in dem Japan Kolonien des deutschen Kaiserreichs übernehmen konnte, wie zum Beispiel Tsingtau. Etwa zehn Jahre zuvor kam es wegen Streitigkeiten um die Mandschurei zum Russisch-Japanischen Krieg (1904-1905).

Nachdem es nicht gelang, die Wirtschaftskrise ab 1929 im Rahmen der weltwirtschaftlichen Lage einzudämmen, wurden verstärkt Stimmen laut, die eine territoriale Expansion als Lösung der Probleme sahen.

Ab den 1930er-Jahren erlangten Militärs verstärkt Kontrolle über die Regierung, einschließlich des Amts des Premierminister, politische Gegner wurden verfolgt, Medien zensiert. Der aggressive Einsatz für eine Neuordnung der Pazifikregion hatte vorgeblich zum Ziel, die Hegemonie der asiatischen Länder und Kolonien durch westliche, europäische Staaten zu beenden und sie durch eine japanische zu ersetzen (Panasiatismus).

Das Hauptinteresse der japanischen Expansion galt dem Gebiet der damaligen Republik China, dessen Region Mandschurei bereits 1931 annektiert und zum Protektorat Mandschuko erklärt wurde. Aufgrund internationaler Proteste über das Vorgehen in China trat Japan 1933 aus dem Völkerbund aus, 1936 schloss es sich dem Antikominternpakt an.

Am 7. Juli 1937 landeten japanische Truppen erneut an der Küste Chinas, es kam zum Feuergefecht an der Marco-Polo-Brücke. Infolgedessen begann nach einem kurzzeitigen Waffenstillstand am 25. Juli 1937 der Zweite Sino-Japanische Krieg, der bis 1945 andauern sollte.

Im März 1938 verabschiedete Japan das Nationale Mobilisierungsgesetz, welches alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte auf eine effizientere Kriegsführung konzentrierte. Hoffnungen auf eine friedliche Lösung des Konfliktes mit China kamen auf, als Ugaki Kazushige, ein ehemaliger General und Gegner weiterer Eskalationen, im Mai des selben Jahres Außenminister wurde. Doch statt eine Beruhigung der Lage zu erreichen, kam es zu erneuten Streitigkeiten mit der Sowjetunion um die Mandschurei und in der Folge zum Russisch-Japanischen Grenzkonflikt.

US-Außenminister Hull

Bei zwei Konsultierungen des US-Außenministers Cordell Hull mit dem japanischen Botschafter in Washington im Juli und August 1939, bei der Hull zum wiederholten Male die japanische Annexion der Mandschurei und Teilen Chinas anprangerte und seinen Befürchtungen Ausdruck verlieh, dass auch die China vorgelagerten Inseln "mandschuriert" würden, gingen die Japaner nicht auf diese Anmerkungen ein. Allerdings kündigten sie an, dass sie in naher Zukunft in einen militärischen Pakt mit Deutschland und Italien eintreten würden.

Da Japans wirtschaftliche Zukunft vor allem von Rohstofflieferungen aus Kolonien Großbritanniens und Frankreichs abhing, nutzten sie den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Europa und erpressten von Großbritannien die Sperrung der Burmastraße, um die chinesischen Truppen vom Nachschub abzuschneiden.

In Anbetracht einer möglichen Bedrohung aus dem Pazifikraum begannen die USA am 26. Januar 1940 mit dem Aufbau eines Stützpunktes auf dem Palmyra Atoll in den Line Islands, südlich von Hawaii und beorderten ihre Pazifikflotte am 7. Mai für einen unbestimmten Zeitraum zum Stützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii zurück.

Im Juli 1940 erhöhten die Japaner den Druck auf Französisch-Indochina, den sie bis in den Sommer aufrechterhielten. Am 22. September pressten sie von den Franzosen nach einem vorausgegangenen Ultimatum ein militärisches Übereinkommen ab. Dies beinhaltete die Nutzung dreier Flughäfen und den Transit eigener Truppen durch Indochina nach China. In einer Note an die Japaner missbilligten die USA dieses Vorgehen und lehnten es ab.

Am 27. September 1940 unterzeichnete Japan den Dreimächtepakt mit Deutschland und Italien, der den bestehenden Antikominternpakt um gegenseitige militärische Unterstützung erweiterte. Damit verwarf der japanische Kaiser seine noch am 5. September 1939 verkündete Neutralität und unterstrich seine aggressive Außenpolitik vor allem gegenüber China.

Die amerikanische Regierung rief daraufhin am 8. Oktober alle Zivilisten im Fernen Osten auf, in die USA zurückzukehren, da es zu einer indifferenten Lage in diesem Gebiet käme und verhängte am 23. Oktober ein totales Ausfuhrverbot für Eisen- und Stahlschrott nach Japan. Am 23. Oktober verließen drei Passagierdampfer die USA um alle Amerikaner aus China und Japan zu evakuieren.

Datei:Japanischer Verteidigungsbereich (1941).jpg
Der geplante japanische Verteidigungsbereich im Pazifik (Ende 1941)

Anfang 1941 begannen die Japaner mit dem Aufbau eines großangelegten Spionagenetzwerks in den USA, dessen Hauptstützpunkte sich in den über die ganzen Vereinigten Staaten verteilten Konsularien befanden. Besonders die pazifischen Flottenbewegungen der US-Navy wurden beobachtet und an die militärische Führung nach Japan gemeldet. Das Netzwerk konnte ungehindert weiterarbeiten, nachdem im Sommer 1941 zwar die italienischen und deutschen Vertretungen geschlossen wurden, die japanischen aber nicht.

Schon am 27. Januar 1941 berichtete der amerikanische Botschafter in Japan, Joseph C. Grew, dass einer seiner Diplomatenkollegen einem Botschaftsangestellten erzählt hätte, dass viele Quellen, inklusive einer japanischen, von einem geplanten Großangriff auf Pearl Harbor sprächen, wenn es zum Zerwürfnis mit den USA käme (Quelle: Peace and War - United States Foreign Policy 1931-1941, Departement of State: Washington, 1943) [1].

Die Japaner unterbreiteten den USA am 12. Mai ein Angebot zu einer Friedensvereinbarung für den Pazifikraum. Das Angebot beinhaltete die Bitte an die USA, Chiang Kai-shek zu Friedensverhandlungen mit Japan aufzufordern und eine Unterstützung seines Regimes aufzugeben. Danach war ein Abzug der japanischen Truppen aus China vorgesehen. Nur kleinere Besatzungseinheiten sollten bleiben. Weiterhin strebte Japan die Normalität der Handelsbeziehungen zu den USA an. Allerdings sprachen die Japaner auch von einer friedlichen territorialen Ausbreitung in den Südwestpazifik und forderten die Amerikaner auf, sie bei der Förderung und Produktion von Rohstoffen wie Erdöl, Gummi, Zinn und Nickel zu unterstützen. Wörtlich hieß es dort:

„Japanese expansion in the direction of the southwestern Pacific area is declared to be of peaceful nature, American cooperation shall be given in the production and procurement of natural resources (such as oil, rubber, tin, nickel) which Japan needs“.

Der japanische Botschafter sprach weiterhin davon, zusammen mit den USA den Philippinen die Unabhängigkeit zu garantieren und sie als neutralen Staat zu etablieren. Im Gegenzug forderten die USA die Zusicherung von Japan, dass der eingegangene Dreimächtepakt nur ein reines Verteidigungsbündnis sei und lehnten die weitergehenden Vorschläge der Japaner ab.

Am 2. Juli zogen die Japaner mehr als eine Million Männer zum Wehrdienst ein. Außerdem setzten sie am 24. Juli in Nanking Wang Ching-wei als Chef einer Marionettenregierung ein und erhielten vom Vichy-Regime die Zustimmung zur Besetzung Vietnams, damals noch Indochina. Zwei Tage später verhängten die USA und Großbritannien ein Embargo und froren die finanziellen Mittel Japans ein.

Ein weiterer Versuch der Japaner zu einem Friedensangebot für den Pazifikraum am 6. August als Antwort auf Roosevelts Forderungen im vorausgegangenen Embargo wurde von den USA wiederum zurückgewiesen. Daraufhin schlugen die Japaner ein Treffen zwischen ihrem Premierminister Fumimaro Konoye und Roosevelt vor, das aber nicht zustande kam, da die USA eine zu große Kluft zwischen den Interessen beider Staaten sah.

Den wiederholten Forderungen der USA, China zu verlassen, kam Japan nicht nach und auch ein geändertes japanisches Friedensangebot vom 6. September brachte beide Parteien nicht weiter. Am 3. September telegrafierte der amerikanische Botschafter von Tokyo nach Washington, dass seiner Meinung nach ein Krieg im Pazifik unabwendbar wäre. Auch die diplomatischen Bemühungen im November brachten keine Entscheidung und Annäherung. Nachdem Anfang Dezember große Truppenbewegungen in Indochina gemeldet wurden, sandte Roosevelt am 6. Dezember Kaiser Hirohito eine Note, in der er von tragischen Auswirkungen der letzten Ereignisse sprach. Roosevelt gab noch einmal seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Frieden im Pazifik gewahrt bliebe und die Völker im Pazifikraum nicht permanent auf einem Dynamitfass sitzen müssten. Er appelierte an den Kaiser und bat ihn um Hilfe in der Verhinderung von Tod und Zerstörung in der Welt [2].

Wegen des Embargos Großbritanniens und der USA und weil Japan von den Rohstofflieferungen der europäischen Verbündeten abgeschnitten war, erschien ein Krieg mit den USA und Großbritannien die einzige Alternative zum Verlust des Reiches in der bisherigen Form.

Die amerikanische Einteilung des Pazifik in verschiedene Kriegsschauplätze im August 1942

Kriegsgebiet

In seiner größten Ausdehnung erstreckte sich das Kriegsgebiet mit einem Radius von etwa 5.000 km über den Pazifischen Ozean. Im Norden reichte es bis zur Sowjetunion und den Alëuten, im Westen bis nach Burma und Sumatra. Im Süden grenzte das Kriegsgebiet bis etwa 200 km an die Küste Australiens, und im Osten bis an den Militärstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii.

Meist wurde zu Wasser gekämpft, an Land erwartete die Soldaten in der Regel Sumpfgebiete und Regenwald, die den Einsatz von Panzern und schweren Geschützen behinderten. Trotzdem war es wichtig, auf strategisch günstig gelegenen Inseln Luftwaffenstützpunkte einzurichten.

Ökonomische Betrachtung

Schiffsproduktionen der USA und Japan während des Pazifikkriegs

Zwar besaßen die Japaner zu Beginn des Pazifikkriegs die weltweit durchstrukturierteste und schlagkräftigste Flotte, doch war die Kaiserliche Japanische Marine im Verlauf des Krieges der amerikanischen Übermacht nicht mehr gewachsen. Dies hatte im Wesentlichen ökonomische Gründe.

Mit dem rund siebzehnfachen Staatshaushalt, einer Stahlproduktion, der die japanische um das fünffache übertraf und einer sieben mal höheren Kohleproduktion waren die USA den Japanern weit überlegen. Dazu kamen modernere und effektivere Produktionsstätten. So war die Pro-Kopf-Produktivität der Amerikaner zu dieser Zeit die Höchste weltweit.

Die nebenstehende Tabelle zeigt die Schiffsproduktionen der Amerikaner und Japaner im Verlauf des Pazifikkriegs. Daraus wird deutlich, dass gegen Ende des Kriegs die Materialüberlegenheit der USA erdrückend war. Nicht berücksichtigt dabei sind die vor Kriegsausbruch vorhandenen Flotteneinheiten und die Kriegsverluste an Schiffen.

Das Ungleichgewicht in der militärischen Produktivität war den Japanern auch bereits vor dem Überfall auf Pearl Harbour bekannt. Die japanische Militätführung ging daher in der gesamten Planung davon aus, ein kurzfristiges "Fenster der Verwundbarkeit" auf Seiten des US-Militärs ausnutzen zu können. Der US-amerikanische Senat hatte noch in Friedenszeiten eine Aufrüstung der Marine in einem Umfang beschlossen, der die Marine Japans allein durch die Anzahl der hergestellten Kriegsschiffe deklassiert hätte. Auch bestand auf Seiten der USA ein eindeutiger technologischer Vorsprung; insbesondere im Bereich der wichtigen Radar-Technologie.

Kriegsverlauf

Die Machtverteilung im September 1939

1941

Am 27. November verließ die Kido Butai ihre japanischen Stützpunkte und setzte Kurs auf Hawaii um die dort versammelte Pazifikflotte der Amerikaner auszuschalten. Die Information, dass fast die komplette amerikanische Seestreitkraft dort versammelt lag, bekam die japanische Militärführung vom seit Anfang 1941 in den USA etablierten Spionagenetzwerk.

Zwei Stunden vor der Attacke auf Pearl Harbor begannen die Japaner die Invasion der malaiischen Halbinsel bei Khota Baru. Auf Malaya war jedoch aufgrund der Datumsgrenze schon der 8. Dezember, weshalb meist der Angriff auf Pearl Habor auch als zeitlicher Beginn des Krieges angesehen wird.

Angriff auf Pearl Harbor und Kriegserklärung der USA

Mit dem Angriff auf den US-amerikanischen Marinestützpunkt Pearl Harbor am Morgen des 7. Dezember 1941 eröffneten Flugzeuge der japanischen Marine den Krieg im Pazifik. Die scheinbar unvorbereiteten US-Truppen erlitten dabei eine schwere Niederlage, was den USA einen Anlass gab, sich aktiv am Zweiten Weltkrieg zu beteiligen. Bis zu jenem Tag hatte der Stützpunkt auf Hawaii aufgrund der großen Entfernung zu Japan als unangreifbar gegolten.

Die US-Geheimdienste hatten zwar schon drei Wochen vor dem Angriff die Vorbereitungen Japans zur Eroberung Südostasiens erkannt, dass Japan aber gleichzeitig auch die USA angreifen würde war ihnen entgangen. → Die amerikanische Funkaufklärung bei Pearl Harbor

Datei:USS Shaw Pearl Harbor.jpg
Brennendes, sinkendes Wrack der USS Shaw
Zerstörte Flugzeuge nach dem Angriff

Um 3.42 Uhr sichtete der Minenräumer Condor ein Periskop eines U-Bootes vor Honolulu, woraufhin 18 Aufklärer nach Pearl Harbor geschickt wurden. Um 6.10 Uhr erteilte Vizeadmiral Nagumo den Fliegerstaffeln seiner unbemerkt gebliebenen Flugzeugträgergruppe den Angriffsbefehl, die erste Angriffswelle erreichte gegen 7.45 Uhr die Küste Oahus. Die ersten Toten des Krieges gab es bereits eine Stunde vorher, bei einem Angriff auf den Zerstörer Ward starben zwei japanische Besatzungsmitglieder in ihrem U-Boot.

Nachdem sich die letzten japanischen Flugzeuge gegen 13:00 Uhr Ortszeit entfernt hatten, war ein Teil der Militärbasis und der im Hafen liegenden Schiffe mindestens schwer beschädigt.

Die Bilanzen über den Angriff auf Pearl Harbor sind jedoch vielfach widersprüchlich. Dies liegt daran, dass unbedeutende Schiffe oft nicht mitgezählt wurden oder es Unstimmigkeiten bei der Zählung von beschädigten oder zerstörten Schiffen gab. Die Toten und Verwundeten wurden teilweise getrennt nach Zivilisten, Marine- und Armee-Zugehörigkeit erfasst, in manchen Bilanzen wurden die zivilen Opfer gar nicht erfasst. Jedoch kann man davon ausgehen, dass auf amerikanischer Seite etwa 2400 Menschen starben und etwa 160 Flugzeuge zerstört wurden. Auf japanischer Seite wurden etwa 30 Flugzeuge angeschossen, 65 Soldaten starben.

Auch wenn der Angriff auf Pearl Harbor die US-Marine hart traf, konnten die Japaner ihr wichtigstes Ziel, die Flugzeugträger, nicht zerstören, da die beiden sonst in Pearl Harbor stationierten Träger in See waren, um Jagdflugzeuge nach Wake und Midway zu transportieren (eine zu dieser Zeit nicht ungewöhnliche Aufgabe für Flugzeugträger). Außerdem blieben fast alle Treibstofftanks und Werften unbeschädigt, deren Zerstörung eine amerikanische Gegenoffensive um lange Zeit verzögert hätte. Die Ausschaltung der Schlachtflotte hatte zur Folge, dass die bislang in der US-Navy dominierende Konzeption einer Entscheidungsschlacht der schweren Artillerieträger von einem Tag zum anderen hinfällig geworden war. Die der Pazifikflotte verbliebenen Flugzeugträger und U-Boote wurden zum entscheidenden Seekriegsmittel für Abwehr und Offensive. Dies wurde am deutlichsten in der Ernennung von des aus der U-Boot Waffe stammenden Admirals Chester W. Nimitz zum neuen Oberbefehlshaber Pazifik.

Aufgrund der Stationierung der Schiffe im Hafen von Pearl Harbour waren die Verluste an Menschenleben für die US-Navy - in Relation zu einem Gefecht auf hoher See - relativ niedrig. Dies sollte langfristig wesentliche Auswirkung auf die Ausbildung von Offizieren und Mannschaften im weiteren Verlauf des Krieges haben.

Am selben Tag, jedoch nach dem Angriff, erklärte Japan den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg. Einen Tag später unterzeichnete Franklin D. Roosevelt die Kriegserklärung an Japan und besiegelte damit den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg. Der für die USA überraschende und zutiefst demütigende Kriegsbeginn führte eine Einigung und Stärkung des Widerstandswillens im Kongress und in der Bevölkerung herbei. Ein psychologischer Faktor, den die japanische Militärführung ohne Frage unterschätzt hatte. Ziel der Bombardierung von Pearl Harbour war die Ausschaltung der US-Navy für eine begrenzte Zeit, damit Japan die seiner Meinung nach benötigten Rohstoffgebiete in Südostasien erobern konnte.

Zerstörung der Force Z

Datei:PrinceOfWales sinkend.jpg
Die schwer beschädigte, sinkende Prince of Wales

Nachdem eine Konfrontation in Asien nicht mehr zu vermeiden war, verlegte die britische Marine zum Schutz ihrer Kolonien mehrere Schiffe, darunter die Schlachtschiffe Prince of Wales und die Repulse, nach Ostasien. Nach Eintreffen im Hafen von Singapur am 27. Oktober 1941 bildeten sie zusammen mit vier Zerstörern die Force Z.

Am Nachmittag des 8. Dezember 1941 machte sich die Force Z auf den Weg in den Golf von Siam, um ein weiteres Vordringen japanischer Truppen zu verhindern. Am Morgen des folgenden Tages wurde sie von japanischen Kampfflugzeugen schwer attackiert. Nach insgesamt sieben Angriffswellen des japanischen 22. Marine-Fliegergeschwaders sanken die Repulse und die Prince of Wales. 840 Besatzungsmitglieder starben, darunter auch der kommandierende Admiral Phillips.

Die britischen Streitkräfte waren dadurch stark geschwächt, und weitere Unterstützung konnte nicht entsandt werden, da alle Kräfte in Afrika und Europa gebunden waren.

Vorrücken der Japaner

Die Japaner hatten nun einen entscheidenden Vorteil: Sie besaßen die Luft- und Seehoheit gegen die dezimierten und geschockten Amerikaner. Großbritannien war mit Voranschreiten des Krieges in Europa mehr und mehr gezwungen, seine Kräfte gegen Deutschland und Italien zu konzentrieren. So konnte die japanische Armee ihre Strategie der blitzschnellen Überraschungsangriffe weiter fortführen.

Japanische Eroberungen 1941/42

Bereits wenige Stunden nach dem gelungenen Gefecht auf Pearl Harbor starteten japanische Truppen eine großangelegte Offensive in Südostasien. Am 8. Dezember begannen die Japaner ihre Offensive gegen die britische Kolonie Hongkong, die am 25. Dezember vollständig besetzt wurde. In kurzer Zeit okkupierten japanische Truppen auch die malaiische Halbinsel.

Auf dem Rückweg vom erfolgreichen Pearl Harbor Angriff trennen sich einige Schiffe von der japanischen Hauptflotte und greifen am 8. Dezember die Insel Wake an, die trotz der verbissenen Verteidigung durch die dort stationierten amerikanischen Marineinfanteristen am 23. Dezember an die Japaner fiel (→ Schlacht um Wake).

Die Inseln Guam, Makin, Tarawa fielen am 10. Dezember in japanische Hände, dem gleichen Tag an dem sie auch die Invasion der Philippinen auf Luzon, deren Hauptinsel starteten. Die dort stationierten alliierten Einheiten der Amerikaner und Filipinos unter dem Kommando von General Douglas MacArthur waren den anrückenden Japanern weit unterlegen. Am ersten Invasionstag gelang es japanischen Flugzeugen die meisten am Boden stehenden amerikanischen Maschinen auszuschalten und damit die Lufthoheit zu erringen. So konnten sie fast ungehindert die Bodentruppen bei Legaspi (12. Dezember) und im Golf von Lingayen (22. Dezember) an Land bringen. MacArthur beschloss daraufhin den geordneten Rückzug aller Einheiten auf die Halbinsel Bataan.

Japanische Truppen landeten am 15. Dezember auf Borneo und am 19. Dezember auf Mindanao in den Südphilippinen. Die Bombardierung der burmesischen Hauptstadt Rangun durch japanische Flugzeuge kostete 2.000 Menschen am 23. Dezember das Leben. In Hongkong kapitulierten die letzten britischen Einheiten am 25. Dezember.

1942

Rabaul

Die wichtigste Eroberung der Japaner fand am 23. Januar statt, als die kleine australische Garnison in Rabaul an der Nordostspitze auf New Britain überwältigt und die Hafenstadt eingenommen werden konnte. Dazu boten sie eine Schiffsanzahl auf, die der Angriffsflotte für Pearl Harbor glich. Mit vier Flugzeugträgern, zwei Schlachtschiffen, neun Kreuzern, sechzehn Zerstörern, einigen Minenlegern und Kanonenbooten, einem Wasserflugzeugtender, einigen Flottentankern und den Truppentransportern, sowie sieben U-Booten fuhren die Japaner nach Rabaul.

Damit hatten die Japaner eine hervorragende Ausgangsbasis für ein weiteres Vordringen in Richtung Ostpazifik und die Südsee, die in den folgenden Jahren zu einer regelrechten Festung ausgebaut wurde. Als Unterschlupf dienten die Berge im Hinterland der Stadt, die aus Bimsstein bestehen. Dort ließen die Japaner von Kriegsgefangenen Tunnel in einer Gesamtlänge von mehr als 500 km graben, die als Nachschublager, Truppenzwischenlager und auch als Lazaretts (hiervon allein 15) dienten. Dazu kamen fünf Landebahnen, eine Station für Wasserflugzeuge, eine U-Boot-Basis und ein Militärhafen. Rabaul war zeitweise mit bis zu 200.000 Soldaten besetzt.

Zerschlagung der Alliierten in Südostasien

Erste ABDACOM Konferenz. Um den Tisch sitzend (von l. n. r.): Die Admirale Layton, Helfrich und Hart, General ter Poorten, Colonel Kengen der Royal Netherlands Army (am Kopfende) und die Generäle Wavell, Brett und Brereton.

Zum Schutz der kolonialen Territorien und des eigenen Einflussbereichs in Südostasien gründeten die Alliierten am 8. Januar das ABDACOM, ein gemeinsames Kommando der Amerikaner, Briten, Niederländer und Australier in Singapur, unter dem die Land-, Luft- und Seestreitkräfte koordiniert werden sollten. Trotz einiger kleinerer Erfolge wie in der Seeschlacht vor Balikpapan am 24. Januar konnten die ABDACOM-Einheiten die Japaner nicht aufhalten. So fielen Tarakan (→ Schlacht um Tarakan), Thailand und Britisch-Malaysia noch im Januar an die Japaner. Die Invasion der Insel Java begann am 2. Februar. Einen besonders herben Rückschlag mussten die Briten während der Belagerung von Singapur hinnehmen, als sich eine kombinierte britisch-/indisch-/australische Armee in einer Stärke von etwa 80.000 Soldaten am 15. Februar geschlagen geben musste und in japanische Gefangenschaft geriet.

Während der Schlacht in der Straße von Makassar am 4. Februar erlitten die Seestreitkräfte des ABDACOM einen Rückschlag, als sie auf der Verfolgung eines Invasionskonvois von japanischen Bombern angegriffen und in die Flucht geschlagen wurden. Als Folge gelang die japanische Landung auf Borneo bei Balikpapan.

Weitere Invasionsziele der Japaner waren im Februar Niederländisch-Indien und Sumatra, dort im Besonderen dessen Ölfelder, da der anhaltende Krieg langsam die Treibstoffreserven knapp werden ließ. Aus dem gleichen Grund versuchten die japanischen Bodentruppen auch schnellstmöglich, Borneo komplett einzunehmen.

Um die Besetzung Balis durch die Japaner zu verhinden, lieferten sich die Seeeinheiten des ABDACOM vom 18. bis zum 19. Februar ein Gefecht mit den Japanern in der Badung-Straße, das sie verloren (→ Seeschlacht in der Straße von Badung). Auch Timor wurde von den Japanern eingenommen.

Am 19. Februar griffen 71 japanische Sturzkampfbomber, 81 Torpedoflugzeuge zusammen mit 36 Jagdflugzeugen den Hafen von Darwin im Norden Australiens an. Sie waren von vier Flugzeugträgern gestartet, die zusammen mit zwei Schlachtschiffen, drei Kreuzern und neun Zerstörern vier Tage zuvor von Palau ausgelaufen waren und nun in der Bandasee lagen. Bei der Attacke wurden ein US-Zerstörer, sieben Frachter und Transporter versenkt sowie erhebliche Schäden an einem amerikanischen Flugzeugtender, sechs Frachtschiffen und den Hafenanlagen verursacht.

Weitere Landungseinheiten konnten von den Japanern am 25. Februar auf Java abgesetzt werden. Die Alliierten beschlossen am 25. Februar, auf Grund ihrer eigenen Machtlosigkeit gegen die Japaner, das ABDACOM aufzulösen. Zwei Tage später versuchte die ABDA-Flotte, die Anlandung einer zusätzlichen Invasionstruppe in Südjava zu verhindern. In der daraufhin entbrennenden Schlacht in der Javasee und den Folgetagen (→ Schlacht in der Sunda Straße) wurde die komplette ABDA-Flotte durch die japanischen Verbände aufgerieben.

Erste amerikanische Operationen im Pazifik

Die USA begannen am 6. Januar mit der Verlegung von Truppen nach Amerikanisch Samoa, und verlegten am 12. Januar drei Schlachtschiffe und sieben Zerstörer aus dem Atlantik zur Pazifikflotte. Weitere Einheiten der Marines wurden am 20. Januar in Begleitung zweier Flugzeugträger nach Pago Pago eingeschifft.

Um den weiteren Vormarsch der Japaner zumindest zu verlangsamen, starteten die Amerikaner einen Angriff auf die Marshall- und Gilbert-Inseln. Die Einsatzgruppe mit zwei Flugzeugträgern, fünf Kreuzern und elf Zerstörern startete am 21. Januar und erreichte ihr Ziel am 27. Januar. Die Flotte wurde aufgeteilt und begann mit einem Artilleriebeschuss von den Schiffen aus, sowie Flugzeugattacken der Träger auf die japanischen Stützpunkte. Japanische Gegenangriffe verursachten kleinere Schäden auf einem amerikanischen Träger. Als Folge der Angriffe zogen die Japaner ihre Flugzeugträger in die heimischen Gewässer zurück.

Zur Verstärkung des Truppenkontingents im Pazifikraum zogen die USA ab dem 21. Januar weitere Soldaten aus dem Atlantikgebiet ab und verlegten sie mittels Truppentransportkonvois durch den Panamakanal.

Beschuss der US-Westküste

Am 23. Februar löste der Beschuss einer Ölraffinerie bei Ellwood in Kalifornien durch das japanische U-Boot I-17 an der Westküste der USA Invasionsängste aus. Der Beschuss verursachte aber nur leichte Schäden an einem Pier und einer Pumpanlage. Aufgestiegene amerikanische Flugzeuge konnten das U-Boot nicht mehr auffinden. Bei der Attacke soll es sich nach einer 1982 durchgeführten Recherche nur um einen Privatfeldzug des japanischen U-Boot-Kommandanten gehandelt haben. Als Folge wurde die Bewachung der amerikanischen Westküste deutlich verstärkt.

Süd-, Südostasien und Vorstoß in die Südsee

Die Japaner feiern ihre Landung auf Java - 1. März 1942

Im März gelang den Japanern die vollständige Einnahme von Java und Niederländisch Ostindien, und die ersten Invasionstruppen landeten an den Stränden von Neu Guinea. Auch die Südseeinseln der Salomonen rückten als vorgeschobener Stützpunkt gegen die Amerikaner in das Interesse der Japaner, und so landeten am 13. Februar die ersten Einheiten dort.

Nach dem Vormarsch der japanischen Division aus dem Norden Burmas auf Rangun wurde die Stadt am 7. März evakuiert. Schon am nächsten Tag marschierten die Japaner in die Stadt ein.

Die US Americal Division wurde Mitte März von Melbourne nach Noumea verlegt. Im Rahmen dieser Operation begleiteten zwei Flugzeugträger und mehrere andere Kriegsschiffe den Konvoi. Unterdessen begannen die japanischen Landungen auf Neu Guinea bei Lae und Finschhafen im Osten der Insel. Zur Gegenattacke starteten von den US-Flugzeugträgern am 10. März 104 Flugzeuge als die Flotte durch das Korallenmeer südlich der Landungszonen vorbeifuhr. Die Maschinen flogen über das Owen Stanley Gebirge und griffen die japanischen Schiffe an. Es gelang ihnen, zwei Schiffe zu versenken und neun weitere teilweise schwer zu beschädigen. Die Landungen konnten mit diesem Angriff aber nicht verhindert werden.

Auf Nord-Sumatra landeten japanische Einheiten am 12. März bei Sabang und Iri, um die ergiebigen Ölfelder dort einzunehmen.

Die Andamanen im Golf von Bengalen als Stützpunkt zum geplanten Sprung nach Indien fielen am 23. März, und ein Angriff der Japaner mittels fünf Flugzeugträgern auf den britischen Stützpunkt auf Ceylon brachte den Briten einen Verlust von zwei Schweren Kreuzern ein.

Mit dem Start der großangelegten Operation C am 30. April, bei der sechs Flugzeugträger, begleitet von vier Schlachtschiffen und etlichen Kreuzern und Zerstörern in den Indischen Ozean einliefen, versuchten die Japaner die britische Flotte und den Rest der alliierten Schiffseinheiten die noch im Indischen Ozean operierten, auszuschalten.

Die Japaner lagen am 5. April mit ihren Operation-C-Einheiten vor Ceylon. Mit den Maschinen der Flugzeugträger begannen sie einen intensiven Luftangriff auf den Hafen von Colombo, konnten jedoch nur zwei britische Zerstörer versenken. Auf dem Rückflug entdeckten die Maschinen zwei Schwere Kreuzer auf offener See, die sie umgehend attackierten und versenkten. 424 Briten fanden dabei den Tod.

Am 9. April kapitulierten die alliierten Truppen auf der Halbinsel Bataan in den Philippinen. Nach der Gefangennahme durch die Japaner kam es zum Todesmarsch von Bataan, bei dem die Gefangenen vom Süden der Halbinsel zu einer etwa 100 km entfernten Bahnstation laufen mussten. Rund 16.000 Soldaten kamen dabei ums Leben.

Am selben Tag griffen die Operation-C-Einheiten der Japaner den Hafen von Trincomalee an und entdeckten auf offener See Teile der britischen Ostasienflotte. Es gelang den Japanern, einen Flugzeugträger, einen Zerstörer, eine Korvette und zwei Tanker zu versenken.

Erste japanische Rückschläge

B-25 kurz vor dem Start zum Doolittle Raid

Da seit Kriegsbeginn die Alliierten und US-Truppen weitere Niederlagen einstecken mussten und den Vormarsch der Japaner nicht stoppen konnten, berieten hochrangige Militärs schon im Januar die Möglichkeit, mit speziell modifizierten Bombern die japanischen Hauptinseln zu erreichen und Ziele im Raum Tokyo, Yokohama, Yokosuka, Nagoya und Kobe zu bombardieren, um in einer relativ frühen Phase des Krieges bereits eine Wende herbeizuführen. Dazu wurden im Frühjahr freiwillige Bombercrews auf den umgebauten Maschinen trainiert, um mit den eingebauten vollen Zusatztanks und voller Ladung auf einer kurzen Strecke zu starten. Am 2. April verließ ein Flugzeugträger mit Geleitschutz den Hafen von San Francisco mit Kurs auf Japan. In einer Entfernung von etwa 1.200 km vom Zielort starteten am 18. April die 25 Bomber, um den sogenannten Doolittle Raid durchzuführen. Nach den Bombardierungen, die allerdings kaum nennenswerte Schäden anrichteten, den Amerikanern aber einen Propagandasieg einbrachten, landeten die meisten Maschinen in China. Aufgrund des propagandistisch aufgebauschten Erfolges wurde der Slogan: "Doolitt` do it" Synonym für die Forderung nach harter Vergeltung gegen Japan.

In Burma konnten die Japaner am 30. April die Stadt Lasio erobern und damit den Alliierten den Weg nach China versperren. Am 1. Mai zogen sie in Mandalay ein.

Die Hauptstadt der Salomonen Tulagi auf der gleichnamigen Insel fiel am 3. Mai in japanische Hände. Die im Hafen liegenden japanischen Schiffe wurden schon am nächsten Tag von 99 amerikanischen Flugzeugen eines Flugzeugträgers bombardiert. Dabei konnten sie einen japanischen Zerstörer und drei Minensuchboote versenken und vier weitere Schiffe beschädigen.

Corregidor, die letzte Bastion der Alliierten auf Luzon in den Philippinen, fiel am 6. Mai. Die Japaner machten 11.574 Kriegsgefangene. Am folgenden Tag kapitulierte auch die alliierte Führungsebene auf den südlichen Philippineninseln. Die verbliebenen Truppen wurden aufgefordert, einen Guerillakrieg gegen die Japaner zu führen.

Am 7. April kam es zur Schlacht im Korallenmeer, die bis zum nächsten Tag andauerte. Zwei amerikanische Task-Force-Verbände konnten dabei die Einnahme von Port Moresby durch die Japaner erfolgreich verhindern. In der ersten großen Seeschlacht zwischen japanischen und amerikanischen Trägerverbänden verloren beide Seiten je einen Flugzeugträger und einige andere Schiffe.

Zur Sicherung des Seegebietes um die Alëuten wurde am 21. Mai eine amerikanische Nordpazifikflotte mit Hauptquartier in Kodiak zusammengestellt, da dort immer wieder japanische U-Boote gesichtet wurden, die mit Bordflugzeugen Aufklärungsflüge unternahmen.

Luftkämpfe - Juni 1942

Durch das Abhören des japanischen Funkverkehrs gelang den USA die Identifizierung des nächsten Ziels eines japanischen Großangriffs; die Midwayinseln. Zur Verteidigung wurden am 25. Mai zwei Marine-Kompanien und eine Artilleriebatterie dorthin verlegt. Weitere Verstärkung kam am 26. Mai mit Panzerfahrzeugen und Flugzeugen.

Die für den Midway-Angriff vorgesehene Kido Butai lief am 27. Mai aus der Hashirajima-Bucht aus und nahm Kurs auf ihr Ziel. Tags zuvor hatte sich schon ein kleinerer Verband von Ominato aus in Richtung der Alëuten in Bewegung gesetzt. Die Landungseinheiten für diese nördliche Inselgruppe und Midway folgten am 28. Mai.

Ebenfalls am 28. Mai verließen zwei amerikanische Flugzeugträger mit fünf Schweren Kreuzern und etlichen Zerstörern den Stützpunkt auf Pearl Harbor. Zwei Tage später folgte ein weiterer Träger und Geleiteinheiten. Zur Verstärkung der Nordpazifikflotte wurden Schiffe aus dem Zentralpazifik verlegt.

Zur Ablenkung der Midway-Attacke liefen am 31. Mai japanische Klein-U-Boote in die Bucht von Sidney ein, um dort einige Schiffe zu torpedieren. Ein US-Kreuzer wurde nur knapp verfehlt, ein Wohnschiff versenkt und ein niederländisches U-Boot auf Reede beschädigt. Die Japaner konnten entkommen.

Am 3. Juni 1942 führte die japanische Flotte eine kleinere Operation gegen Dutch Harbor in den Alëuten als Ablenkung für Midway durch. Die Aktion konnte von den Amerikanern aber vorzeitig durchschaut werden, so dass sie wirkunglos wurde.

Die Schlacht um Midway begann am 4. Juni mit einem japanischen Luftangriff auf die Inseln. Wegen schwerer Schäden, die sie in der Korallensee erlitten hatten, konnten 2 japanische Flugzeugträger nicht eingesetzt werden; dennoch standen für den Angriff auf die Midwayinseln 4 große Flugzeugträger zur Verfügung. Die amerikanische Flotte konnte zwar nur 3 Flugzeugträger aufbieten, besaß jedoch einen taktischen Vorteil, da sie den japanischen Funkcode entschlüsselt hatte. Am 4., 6. und 7. Juni fanden die entscheidenden Gefechte statt, bei denen ein amerikanischer und alle vier eingesetzten japanischen Flugzeugträger versenkt wurden. Die japanischen Verluste beliefen sich auf 3.500 Mann, die US-Navy hatte 307 Tote zu beklagen. Auf Grund der schweren Verluste musste sich die japanische Marine zunächst zurückziehen.

Zeitgleich begannen die Japaner mit der Invasion der Alëuten auf Attu und Kiska. Die sich daraus entwickelnde Schlacht um die Alëuten war erst am 15. August 1943 beendet.

Japanische Schlachtschiffe in der Bucht von Tokyo

Zur Verstärkung der Pazifikflotte verlegten die Amerikaner am 10. Juni einen Flugzeugträger, einen Geleitträger, ein Schlachtschiff, einen Schweren Kreuzer und neun Zerstörer aus dem Atlantikraum in den Pazifik. Fünf Tage danach trat eine neue Organisation der pazifischen Task Forces in Kraft.

Am 1. Juli starteten von San Diego sechs amerikanische Truppentransporter mit Marines an Bord, begleitet von einem Flugzeugträger, einem Schlachtschiff, vier Kreuzern und zehn Zerstörern zur Operation Watchtower in Richtung der Fiji Inseln. Ebenfalls für diese Operation liefen am 7. Juli von Pearl Harbor, zwei Flugzeugträger, sechs Kreuzer und 14 Zerstörer in das selbe Gebiet.

Unterdessen wurde die japanische Flotte einer völligen Reorganisation unterworfen. Die neuen Verbandsstrukturen traten am 14. Juli in Kraft. Zur Flotte stießen zwei neu erbaute Schlachtschiffe, neue Geleit- und Wasserflugzeugträger sowie einige neue Kreuzer und Zerstörer.

Port Moresby auf Neu Guinea blieb weiterhin ein begehrtes japanisches Ziel, so dass ab dem 20. Juli mehrfach von Landungstruppen versucht wurde, bei Buna einen Brückenkopf zu errichten. Alliierte Luftangriffe verhinderten aber des öfteren die Truppentransporte. Eine Eroberung von Port Moresby gelang nicht.

Etwa zur gleichen Zeit vereinigten sich nahe der Fiji Inseln die amerikanischen Flotteneinheiten, um sich für den Beginn der Operation Watchtower vorzubereiten.

Ein mit den Briten abgesprochenes Ablenkungsmanöver wurde von diesen am 1. August gestartet. Die britische Asienflotte im Indischen Ozean stellte zu diesem Zweck drei Konvois zusammen, die von zwei Flugzeugträgern, einem Schlachtschiff und mehreren Kreuzern und Zerstörern begleitet wurden. Die Operation Stab genannte Aktion stellte eine vorgetäuschte Landung auf den Andamanen Inseln dar und dauerte bis zum 10. August.

Die Schlacht um Guadalcanal

Amerikanische Truppen des 160. Infanterieregiments am Strand von Guadalcanal
Marines im Dschungel von Guadalcanal

Mit der Landung auf der Salomonen-Insel Guadalcanal am 7. August begannen die Amerikaner die Operation Watchtower, eine der verlustreichsten und verbissendsten Schlachten während des Pazifikkrieges. Sie dauerte bis ins nächste Jahr an und markierte einen weiteren Wendepunkt zugunsten der Amerikaner.

Das Ziel der Landungen war das Flugfeld Lunga Point, der westlichste Stützpunkt der Japaner für landgestützte Luftoperationen. Es konnte schon am Nachmittag des 8. August erobert werden, war aber in den nächsten Monaten hart umkämpft, da die Japaner mit aller Macht versuchten, ihn wieder unter ihre Kontrolle zu bekommen.

Die Kämpfe fanden nicht nur auf der Insel selbst statt, sondern auch im Gewässer zwischen der Hauptinsel Guadalcanal und den Inseln Savo Island und Florida Island mit dem vorgelagerten Tulagi. Das Gebiet wurde unter dem Namen Iron Bottom Sound bekannt, da in den Seeschlachten dort viele alliierte und japanische Schiffe versanken. Dies begann bei der Schlacht vor Savo Island am 8. August, als es japanischen Schiffen gelang, die amerikanische Deckung zu durchbrechen und in das Gebiet zwischen den Inseln einzudringen.

Nachdem die Landung auf Guadalcanal an die japanischen Führung übermittelt wurde, verlegten sie ab dem 11. August Einheiten der Kaiserlichen Japanischen Marine von Japan nach Truk. Fünf Tage später liefen die ersten Konvois zur Truppen- und Nachschublieferung nach Guadalcanal. Eine gelandete Abteilung wurde aber kurz darauf fast vollständig von den Amerikanern aufgerieben, so dass nur ein kleiner Teil von ihnen mit den Soldaten der nachfolgenden Konvois weiterkämpfen konnte.

Die ersten Kampfflugzeuge für den nun Henderson Airfield genannten Flugplatz trafen am 20. August, von einem amerikanischen Geleitträger gestartet, ein.

Auch amerikanische Nachschubkonvois erreichten nicht immer ihr Ziel. So wurde am 22. August ein amerikanischer Truppentransporter versenkt.

Am 23. August starteten die Japaner die Operation Ka, zur Landung von 1.500 Soldaten als Unterstützung für die kämfenden Einheiten auf Guadalcanal. Am nächsten Tag kam es dabei zur Schlacht um die Ost-Salomonen, bei der ein japanischer Flugzeugträger versenkt und ein amerikanischer beschädigt wurde. Es gelang den Amerikanern, eine Landung des japanischen Nachschubs zu verhindern. Doch schon einige Tage später konnten die Japaner mittels schnellen Zerstörern die Truppen auf Guadalcanal absetzen. Sie verloren dabei einen Zerstörer.

Die Taktik, mit schnellen Zerstörerkonvois Nachschub nach Guadalcanal zu bringen, wurde am 28. August von den Japanern zu einem steten Verfahren erweitert, als der erste, von den Amerikanern so benannte Tokyo Express startete. Die Zerstörer fuhren von Bougainville in den nördlichen Salomonen durch den Slot nach Süden, um dann an der Nordwestküste von Guadalcanal Truppen anzulanden. Diese Zerstörerkonvois führten in den nächsten Monaten zu vielen Einzelgefechten.

Guadalcanal und weitere Aktionen im Verlauf des Jahres

Der Weg der Japaner über den Kokoda-Trail nach Port Moresby

Die Japaner verfolgten weiterhin hartnäckig ihr Ziel, Port Moresby auf Neu Guinea zu erobern. Dazu landeten am 12. und 13. August japanische Truppen bei Buna und versuchen über den Kokoda-Trail die Owen-Stanley Berge zu überqueren. Zur Deckung wurde die Milne Bay aus der Luft bombardiert.

Nach einem Beschuss durch eine Zerstörerflotte besetzten die Japaner am 23. August Nauru und am 26. August Ocean Island.

Während der Schlacht um die Milne Bay auf Neu Guinea, die vom 24. bis zum 31. August andauerte, gelang es den Australiern und Amerikanern, eine über 1.800 Mann starke Landungseinheit der Japaner zurückzudrängen.

Am 9. und 29. September kam es zu Angriffen eines japanischen Flugzeugs auf das amerikanische Festland. Ein Kleinflugzeug startete von einem japanischen U-Boot vor Kap Blanco, warf einige Bomben in den Wald von Oregon bei Mount Emily und entfachte damit einen Waldbrand.

Bei den beiderseitigen Versuchen, Verstärkungen in Form von Schiffen und Soldaten nach Guadalcanal heran zu führen, versenkten die Japaner am 15. September einen amerikanischen Flugzeugträger. Ein wiederholter Versuch der Japaner, das Henderson Airfield auf Guadalcanal einzunehmen, konnte während der Schlacht am Bloody Ridge von den verteidigenden Amerikanern vom 13. bis 16. September gerade noch verhindert werden.

Der japanische Vormarsch über die Owen-Stanley-Berge auf Neu Guinea wurde am 17. September von zwei australischen Brigaden in Sichtweite von Port Moresby zum Stehen gebracht.

Ein von Rabaul ausgelaufener japanischer Konvoi, bestehend aus zwei Wasserflugzeugträgern und einem Geleitschutz aus Zerstörern, gedeckt durch eine Kreuzerflotille, konnte am 11. Oktober von der amerikanischen Luftaufklärung erfasst werden. Kurz darauf stoppten amerikanische Schiffe nördlich von Guadalcanal den Konvoi. Es entbrannte die Seeschlacht bei Cape Esperance, die die japanische Landung verhinderte. Zwei Tage später konnte ein von Noumea kommender US-Transporterkonvoi rund 3.000 Soldaten und Nachschubmaterial bei Lunga Point anlanden. In der folgenden Nacht beschossen japanische Kreuzer und Zerstörer das Henderson Airfield und konnten 48 der 90 dort stationierten Kampfflugzeuge zerstören. Nur ein Flugzeug erlitt bei dem Beschuss keinen Schaden. Am nächsten Tag brachte der Tokyo Express bei Tassafaronga 4.500 japanische Soldaten an Land.

Am 25. Oktober setzte sich die japanische Flotte, die schon seit dem 11. Oktober auf See lag, in Richtung Guadalcanal in Bewegung, um einen Großangriff zu starten. Sie bestand aus vier Flugzeugträgern, zwei Schlachtschiffen sowie etlichen Kreuzern und Zerstörern. Ihr gegenüber standen den Amerikanern zur Verteidigung zwei Flugzeugträger, ein Schlachtschiff, mehrere Kreuzer und Zerstörer zur Verfügung.

Der US-Träger USS Enterprise erhält einen Nahtreffer während der Schlacht um die Santa-Cruz-Inseln

Die anlaufenden japanischen Einheiten wurden später am Tag von Aufklärungsflugzeugen entdeckt. Doch beide Seiten konnten die jeweils gegnerischen Träger nicht ausmachen. Erst am nächsten Tag kam es dann zur Schlacht um die Santa-Cruz-Inseln, bei der die Amerikaner einen Träger verloren und zwei japanische Träger schwer beschädigt wurden.

Bis Mitte November liefen immer wieder japanische schnelle Zerstörer nach Guadalcanal, um Nachschub an Soldaten, Geschützen und Munition, sowie andere Gerätschaften zu bringen. Dabei kam es wiederholt zu Zusammenstößen mit amerikanischen Einheiten, die von Tulagi aus operierten. Auch auf Henderson Airfield stationierte Kampfflugzeuge griffen diese Konvois immer wieder an. Trotzdem gelangen den Japaner auch erfolgreiche Landungen. Auch die USA brachten weitere Soldaten auf die Insel, so am 11. November, als rund 8.000 Mann versuchten, bei Lunga Point an Land zu gehen. Im Gegenzug starteten die Japaner eine Großattacke gegen die Amerikaner, so dass die Anlandungsaktion abgebrochen werden musste.

In der Seeschlacht von Guadalcanal, die bis zum 15. November andauerte, beschossen die Japaner intensiv das Henderson Airfield, konnten sich aber durch sehr hohe eigene Verluste schlussendlich nur zurückziehen. Dieser amerikanische Sieg bedeutete den Wendepunkt in der Schlacht um Guadalcanal.

Am 30. November versuchten die Japaner noch einmal, nachts mit einer schnellen Zerstörerflottille den Truppen auf Guadalcanal Nachschub zu bringen. Dank der amerikanischen Funkaufklärung konnte die Unternehmung aber frühzeitig aufgedeckt werden. In der Schlacht bei Tassafaronga versenkten die Japaner einen amerikanischen Schweren Kreuzer und beschädigten drei weitere schwer. Selbst verloren sie nur einen Zerstörer. Die japanischen Nachschubgüter fielen aber den Amerikanern in die Hände. Dies war das letzte große Seegefecht um Guadalcanal, aber der Landkampf dauerte noch bis Anfang Februar 1943. Der Tokyo Express versuchte auch weiterhin, Nachschub auf die Insel zu bringen. Allerdings warfen die Schiffe die Behälter meist einige Kilometer vor der Insel ins Meer, in der Hoffnung, schnell den amerikanischen Torpedobooten und U-Booten entkommen zu können. Daher konnten die japanischen Landeinheiten oft nur wenige der Nachschubbehälter bergen. Ende des Jahres beschloss die japanische Führung, Guadalcanal aufzugeben und die verbliebenen Soldaten zu evakuieren.

Mitte Dezember rüsteten die Australier und auch die Japaner ihre Truppen auf Neu Guinea auf. Vom 10. bis zum 16. Dezember setzten die Australier acht gepanzerte Fahrzeuge in der Oro-Bucht ab. Kurz danach trafen in der Bucht 1.460 Soldaten ein. Die Japaner brachten etwa zur gleichen Zeit bei Cape Ward Hunt nördlich von Buna 800 Soldaten an Land.

Als Ausgleich zum verlorenen Henderson Airfield begannen die Japaner im Dezember, auf Munda im New Georgia-Archipel einen Luftwaffenstützpunkt zu errichten.

1943

Gegenoffensive 1943-1945

Zu Beginn des Jahres gelang es den Amerikanern in vermehrtem Maß, japanische Funkcodes zu entschlüsseln. Einer der wichtigsten Codes war der Ultra-Code der Kommandantur des Truk-Atolls. In der Folge konnte die Entschlüsselung durch viele Sichtungen bestätigt werden. Ab Mitte Januar versenkten dann die amerikanischen U-Boote vermehrt kleinere Kriegsschiffe, wie Zerstörer und Patrouillenboote sowie Tanker und Transportschiffe. Des öfteren wurden zu den Angriffen auf größere Konvois auch Kampfflugzeuge angefordert und eingesetzt.

Kämpfe im Pazifikraum

Bei den Nachhutversorgungen auf und um Guadalcanal durch die Japaner kam es immer wieder zu kleineren Zusammenstößen. Als eine amerikanische Flotte von Süden in Richtung Guadalcanal anlief, um die geplanten Landungen dort zu unterstützen, kam es am 29. Januar zur Schlacht bei Rennell Island. Mit den folgenden Landungen der Amerikaner begann auch die Schlacht um die Nördlichen Salomonen in der die Amerikaner New Georgia und Bougainville erobern konnten. Aufgrund der Nähe von Bougainville zu Rabaul, die Entfernung betrug nur rund 300 km, bauten sie dort Flugfelder um die japanische Basis angreifen zu können. Anfang Februar setzten die USA massiv Verstärkung auf Guadalcanal ab. Mit schnellen Zerstörerflottillen, teilweise bis zu 22 Zerstörer stark, evakuierten die Japaner bis zum 8. Februar 11.706 Soldaten. Die Insel war danach endgültig in amerikanischer Hand. Damit war der Seeweg zwischen Australien und Amerika gesichert, und Guadalcanal wurde ein wichtiger Ausgangspunkt der alliierten Operationen gegen Rabaul, dem japanischen Hauptstützpunkt im Südpazifik.

Der Kreuzer USS Salt Lake City während der Seeschlacht bei den Komandorski-Inseln

Die Flugzeuge der Royal Australian Air Force und der US-Navy gewannen die Schlacht in der Bismarcksee, die vom 2. bis zum 4. März andauerte. Damit wurde eine Nachschublieferung von rund 7.000 japanischen Soldaten nach Neu Guinea verhindert.

Zwei Tage später beschossen Zerstörer der Amerikaner das japanische Flugfeld auf Munda, konnten aber keinen besonderen Erfolg damit erzielen. Um ein weiters Flugfeld auf Vila anzugreifen, fuhr eine US-Task Force mit drei Kreuzern und drei Zerstörern in den Golf von Kula ein. Dort trafen sie auf zwei japanische Zerstörer, die nach kurzem Gefecht von ihnen versenkt wurden.

Auf dem besetzten Nauru versuchten die Japaner, die Exporte der dortigen Phosphatvorkommen zu ihren Gunsten weiter zu betreiben, wurden aber durch Bombardements US-amerikanischer Flugzeuge davon abgehalten. Ein besonders heftiger Angriff wurde am 25. März geflogen. In seiner Folge deportierten die Japaner 1.200 Nauruer in Arbeitslager nach Truk.

Am 26. März kam es zur Seeschlacht bei den Komandorski-Inseln, als ein japanischer Geleitzug auf dem Weg nach Attu in den Alëuten von einer amerikanischen Flotte mit einem Schweren und einem Leichten Kreuzer und vier Zerstörern angegriffen wurde. Die den Amerikanern überlegene japanische Sicherungsgruppe, die aus zwei Schweren, zwei Leichten Kreuzern und vier Zerstörern bestand, zog sich aber nach rund dreieinhalb Gefechtsstunden zurück.

Anfang April kam es zu einer massiven japanischen Aufrüstung der Stützpunkte Rabaul und Buka. Vier Flugzeugträger brachten über 160 Kampfflugzeuge zu den Basen. Sie dienten der Vorbereitung einer großangelegten Luftoffensive gegen Guadalcanal und Tulagi, der Operation I. Dabei griffen am 7. April Torpedo- und Sturzkampfbomber die Inseln an und versenkten einen amerikanischen Zerstörer und einen Tanker sowie eine neuseeländische Korvette. Weitere japanische Luftangriffe waren gegen die Ore-Bucht bei Buna auf Neu Guinea am 11. April und am 14. April gegen die Milne-Bucht gerichtet, wo zwei amerikanische Transportschiffe versenkt werden konnten.

Admiral Yamamotos Tod

Eine Lockheed P-38 Lightning

Der amerikanischen Funkaufklärung gelang Mitte April die Entschlüsselung eines Funkspruchs, nachdem Admiral Yamamoto Isoroku, Oberbefehlshaber der Kaiserlichen Japanischen Marine, den Stützpunkt auf Bougainville besuchen wolle. Zum Abfangen seines Flugzeugs starteten am 18. April 16 Lightning Jäger von der neuen zweiten Startbahn des Henderson Airfields auf Guadalcanal und nahmen Kurs nach Norden. Bei einem eigenen Verlust gelang ihnen der Abschuss von drei der neun japanischen Begleitflugzeuge und der zwei Transportmaschinen. In einer davon befand sich Yamamoto, der dabei ums Leben kam. Als Nachfolger für den japanischen Oberbefehl wurde Admiral Mineichi Koga bestellt.

U-Boot-Erfolge der Amerikaner

Der japanische Transporter Nittsu Maru sinkt nach der Torpedierung durch die USS Wahoo (SS-238) am 23. März im Gelben Meer vor China (Periskopsicht)

Bedingt durch die entschlüsselten japanischen Codes nahmen Mitte des Jahres die Erfolge der amerikanischen U-Boote deutlich zu. So gelang es ihnen immer öfter, in japanische Gewässer vorzudringen und dort hauptsächlich an- und ablaufende Transport und Frachtschiffe zu beschädigen oder gar zu versenken. Japanische Kriegsschiffe wurden seltener direkt angegriffen. Das Hauptaugenmerk wurde auf die Konvoiroute von Japan nach Palau und von dort nach Rabaul gelegt.

Die U-Boote legten auch große Minenfelder aus, so etwa direkt vor der japanischen Küste bei Inubo Seki, vor Hongkong und vor Shanghai.

Des Weiteren wurden im Nordpazifik von den U-Booten Aufklärungsfahrten unternommen, um die amerikanische Operation Landcrab, die Landung auf den Alëuten, vorzubereiten, die dann am 11. Mai begann.

Insgesamt ist festzustellen, dass die Japaner der Bedrohung durch U-Boote zu keinem Zeitpunkt die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt haben. Die Japaner hatten nicht bedacht, dass allein die Eroberung der Rohstoffgebiete zur Absicherung des Reiches nicht ausreichte. Japan war in einem höherem Maße von maritimen Versorgungswegen abhängig als jede andere Nation zur damaligen Zeit. Es mussten nicht nur die Rohstoffe von Sumatra, den Philippinen oder China nach Japan verbracht und dort verarbeitet werden. Auch zwischen den japanischen Hauptinseln selbst wurden wesentliche Teile des Warenumschlages und Transportes über das Meer abgewickelt. Das Schienennetz war im Verhältnis zu europäischen Nationen deutlich schwächer entwickelt.

Aufgrund der durch die Versorgungsmängel auftretenden Engpässe war die japanische Militärführung beispielsweise auch genötigt große Teile der Flotte in der Nähe der indonesischen Ölquellen zu stationieren. Die Bedrohung der Frachtschiffe durch U-Boote der USA führte auch dazu, dass zum Teil japanischen U-Boote den Transport von Nahrungsmitteln, Medikamenten und Munition übernehmen mussten.

Amerikanische Luftüberlegenheit

Im Juni versuchten die Japaner mehrfach, amerikanische Transportunternehmungen aus der Luft zu unterbinden. Am 5. Juni kam es dabei zu einem größeren Luftgefecht zwischen 81 japanischen Kampfflugzeugen und 101 amerikanischen Maschinen über den Russel-Inseln in den Salomonen. Die Japaner verloren 24 Maschinen, wogegen die Amerikaner nur einen Verlust von 7 Flugzeugen beklagten.

Ein weiterer Luftangriff wurde am 11. Juni über Guadalcanal durchgeführt. Die Japaner boten 94 Flugzeuge auf, um einen Geleitzug anzugreifen. Vom Henderson Airfield starteten zur Abwehr Kampfflugzeuge der Amerikaner. Zusammen mit den Flugabwehrgeschützen der Schiffe konnten alle bis auf ein einziges japanisches Flugzeug abgeschossen werden.

Inselspringen

Bei starkem Sturm landen die amerikanischen Marines auf Rendova
Operation Cartwheel 1942
Operation Cartwheel 1942

Für das weitere Vorgehen im Südwestpazifik sahen die Joint Chiefs of Staff eine weitreichend angelegte Unternehmung zur Umgehung der japanischen Operationsbasis auf Rabaul vor, die als sehr effektiv für die Japaner und damit auch als sehr gefährlich für das eigene Vordringen angesehen wurde. Die daraus resultierende Operation Cartwheel wurde ab Mitte Juni mit diversen Truppenverschiebungen vorbereitet und am 30. Juni mit fast zeitgleichen Landungen auf Rendova, Neu-Georgia, Vella Lavella, Neu Guinea, Bougainville und Neu-Britannien gestartet. Dabei wandten die Amerikaner das sogenannte Inselspringen an.

Kurz nach den amerikanischen Landungen im Golf von Kula landeten auch die Japaner dort, so dass es zwischen dem 5. und 6. Juli zur Schlacht im Kula-Golf kam. Einige Tage später schickten die Japaner erneut einen Tokyo Express zum Golf von Kula. Er wurde am 13. Juli von einer amerikanischen Task Force gestellt und in der Schlacht bei Kolombangara bekämpft. Die Amerikaner verloren diese Schlacht und die japanischen Zerstörer konnten 1.200 Mann bei Vila auf Kolombangara landen, was aber keinen Einfluss hatte, da die Amerikaner diese Insel umgingen.

Ein großer Luftangriff der Amerikaner am 17. Juli vom Henderson Airfield auf Guadalcanal mit 223 Kampfflugzeugen auf japanische Schiffe bei Bougainville endete mit der Versenkung eines Zerstörers und zwei beschädigten Zerstörern. Am Folgetag wurde der Einsatz wiederholt. Es gelang aber nur einen Zerstörer zu beschädigen.

Im Nordpazifik kam es während der Bombardierungen der Insel Kiska in den Alëuten am 22. Juli zu der mysteriösen Phantomschlacht Battle of the Pips, bei der eine amerikanische Schlachtschiff- und Kreuzerflottille auf nicht vorhandene japanische Schiffe schoss, die nur als Leuchtpunkte auf den Radarschirmen sichtbar waren. Einige Tage später gelang den Japanern tatsächlich eine unbemerkte Evakuierung ihrer 5.183 Soldaten von Kiska innerhalb von nur 55 Minuten.

Bei dem Versuch, mit 900 Soldaten an Bord Kolombangara zu erreichen, geriet eine japanische Zerstörerflottille am 6. August während der Schlacht im Vella Golf an einen amerikanischen Zerstörerverband, der drei der vier japanischen Schiffe versenkte. Eine Woche später konnten die Amerikaner 4.600 Marines auf der Insel Vella Lavella landen. Am 17. August gingen an der Nordküste der Insel Japaner an Land. Bei kleineren Zerstörergefechten wurden beiderseits nur leichte Beschädigungen gemeldet.

Ende August besetzten die Amerikaner einige südpazifische Inseln kampflos, um dort durch die SeaBees Luftstützpunkte aufbauen zu lassen.

Am 1. September griffen nachts die Flugzeuge dreier amerikanischer Träger den japanischen Stützpunkt auf der Marcus Insel an. In sechs Angriffswellen verloren sie nur vier Maschinen konnten aber nur leichte Schäden an der Start-, Landebahn erzielen.

Zur selben Zeit liefen aus der Milne Bucht Schiffe mit 8.000 australischen Soldaten aus, um diese bei Lae aus Neu Guinea anzulanden. Zwar versuchten die Japaner mit einem Bomberverband das Unternehmen zu verhindern, dieser wurde aber so frühzeitig ausgemacht, dass er von amerikanischen Jägern abgefangen wurde. Neu Guinea konnte nach Landungen bei Finschhafen am 22. September von den Landungstruppen befreit werden.

Japanisches Unterseeboot I-55

Nach der erfolgten italienischen Kapitulation am 8. September versenkten sich in den Häfen von Kobe, Shanghai und anderen japanisch besetzten Städten im fernen Osten zwei italienische Kanonenboote, einige Dampfer und ein Hilfskreuzer selbst, um nicht in die Hände der Japaner zu fallen.

Vom 17. bis zum 18. September bombardierten die Amerikaner die Insel Tarawa mit 25 Liberator Bombern, die von Canton und Funafuti aus gestartet waren. Unterstützt wurden die Bomber von zusätzlich von drei Flugzeugträgern gestarteten Kampfflugzeugen, die in mehreren Wellen japanische Einrichtungen angriffen.

Während der Evakuierung der japanischen Truppen von Kolombangara Ende September bis Anfang Oktober starben im Feuer amerikanischer Zerstörer etwa 1.000 japanische Soldaten. Es gelang den Japanern aber auch 9.400 Mann lebend von der Insel zu holen. Im Anschluss versuchten die Japaner auch Vella Lavella zu evakuieren, wurden in der Schlacht bei Vella Lavella aber von den Amerikanern daran gehindert.

B24-Liberator Bomber

Um den japanischen Stützpunkt auf Rabaul weiter von der Außenwelt zu isolieren starteten alliierte Luftverbänder der US Air Force und der Royal Air Force am 12. Oktober Großangriffe. Die kombinierte Luftflotte bestand aus B-24, B-25, P-38 und Beaufighter Bombern. Bei den Angriffen auf den Hafen und die Flugplätze wurden zwei Transporter versenkt, drei Zerstörer und drei U-Boote sowie kleinere Einheiten beschädigt. Die Alliierten verloren dabei vier Maschinen.

Nachdem japanische U-Boote einen großen amerikanischen Flottenverband vor Hawaii ausmachten und meldeten verlegte die Kaiserliche Japanische Marine mit drei Flugzeugträgern der 1. Flotte und drei Trägern der 2. Flotte Ende November Kampfflugzeuge von Truk nach Rabaul um einen konzentrierten Luftangriff auf die Salomonen vorzubereiten. Bei der Rückfahrt der Träger Anfang November nach Japan konnte ein Träger von einem amerikanischen U-Boot torpediert und beschädigt werden. Unterdessen lag die japanische Hauptflotte in Truk in erhöhter Alarmbereitschaft. Sie bestand aus 4 Schlachtschiffen, 12 Kreuzern und 30 Zerstörern.

Kampf um Bougainville

Landungsboote werden bemannt zum Sturm auf Kap Torokina
Kreisende amerikanische Landungsboote vor dem Kap Torokina bei der Landungsoperation auf Bougainville

Am 1. November landeten drei US-Marineinfanteriedivisionen am Kap Torokina auf Bougainville in den Salomonen. Sie trafen auf keinerlei japanischen Widerstand. Vor der Küste lagen zur Deckung vier Kreuzer, 19 Zerstörer und einige Minensuchboote. Die Japaner versuchten zwar mit Luftangriffen von Rabaul aus die Schiffe anzugreifen, doch als diese erfolglos blieben setzte die japanische Führung eine Flotte in Richtung Bougainville in Bewegung, die schon in der folgenden Nacht eintraf. Mit den amerikanischen Einheiten lieferte sie sich die Seeschlacht bei der Kaiserin-Augusta-Bucht. Die Landung auf Bougainville konnte aber durch die Japaner nicht verhindert werden.

Die japanische 2. Flotte lief am 3. November zur Verstärkung der Einheiten nach Rabaul aus und wurde am nächsten Tag von US-Luftaufklärern im Bismarck-Archipel gesichtet. Nachdem die Flotte in Rabaul eingelaufen war starteten rund 100 Kampfflugzeuge von zwei amerikanischen Trägern einen konzentrierten Luftangriff auf den Hafen von Rabaul. Es gelang ihnen bei einem Verlust von zehn eigenen Maschinen sechs Kreuzer und einen Zerstörer schwer zu beschädigen. Kurz nach diesem Angriff folgte ein Bombergeschwader, dass Rabaul selbst und wiederum den Hafen angriff. Noch am selben Abend zogen die Japaner sechs Kreuzer und fünf Zerstörer von Rabaul nach Truk zurück.

Unterdessen gelang es den Japanern am 7. November in einer Nachtaktion 1.175 Soldaten auf Bougainville zu landen. Am 9. und 11. November landeten die Amerikaner ihre zweite und dritte Welle.

Während eines japanischen Versuchs Luftangriffe auf Bougainville durchzuführen fingen die amerikanischen Trägerflugzeuge die Angreifer ab. Die Japaner verloren von ihren 110 Maschinen 33 durch die Amerikaner ohne einen einzigen eigenen Erfolg. Damit war der Gesamtverlust der Japaner nach den erfolglosen Angriffen so hoch, dass die Lufteinheiten der Träger kaum mehr einsatzfähig waren.

Operation Galvanic

Am 10. November lief die Vorbereitungsphase für die großangelegte Operation Galvanic an. Dazu setzten sich von Pearl Harbor und drei Tage später von den Neuen Hebriden zwei Transportergruppen in Bewegung, die am 17. November westlich der Salomonen zwischen der Bakerinsel und Tuvalu zusammentrafen. Die zugehörigen Deckungseinheiten, wie die schnelle Flugzeugträgergruppe, Schlachschiffe, Kreuzer, Zerstörer und Minensucher kamen einige Tage später hinzu.

Die 165. Infanteriedivision landet auf Butaritari, Makin-Atoll, am 20. November 1943

Die Schlacht um die Gilbert-Inseln unter dem Decknamen Operation Galvanic lief am 19. November mit der vorgesehenen Bombardierung der Landungsgebiete an. Mit Flugzeugen von elf Trägern, Artillerie von fünf Schlachtschiffen, sechs Kreuzern und 21 Zerstörern wurden die Strände von Makin und Tarawa in den Gilbertinseln, sowie Mili in den Marshallinseln und Nauru beschossen. Am nächsten Tag begannen die amerikanischen Landungen auf dem Makin- und Tarawa-Atoll. Makin fiel am 23. und Tarawa erst am 28. November nach heftigen, verlustreichen Kämpfen bei denen 4.300 Japaner und 1.000 Amerikaner den Tod fanden.

Da die Japaner nun von einer geplanten weiteren Landungsoperation der Amerikaner auf den Marshalls ausgingen verstärkten sie ihre dortigen Stützpunkte. Von Truk fuhren ab dem 19. November einige Schiffe mehrfach mit Nachschub nach Mili, Kwajalein und Maloelap.

Weitere Aktionen gegen Jahresende

Bei Kap St. George, südöstlich von Rabaul, kam es am 25. November zu einem Zusammenstoß zwischen fünf US- und fünf japanischen Zerstörern. Die Amerikaner versenkten in der Schlacht bei Kap St. George drei gegnerische Schiffe, von denen 178 Seeleute von einem japanischen U-Boot gerettet wurden.

Zur Vorbereitung der Einnahme der Marshallinseln fuhren sechs amerikanische Flugzeugträger mit neun Kreuzern und zehn Zerstörern vom 4. Dezember an mehrfach konzentrierte Angriffe auf den wichtigen japanischen Stützpunkt auf Kwajalein. Es gelang ihnen 55 japanische Flugzeuge, teils auf dem Boden, zu zerstören. Des Weiteren wurden mehr als 42.500 Bruttoregistertonnen an Frachtschiffen und zwei Kreuzer außer Gefecht zu setzen. Selbst verloren die Amerikaner fünf Kampfflugzeuge und einer der Träger wurde beschädigt. Weitere Artillerieangriffe wurden mit fünf Schlachtschiffen und 12 Zerstörern am 8. Dezember gegen Nauru gerichtet.

Die Landungen der Amerikaner am 13. Dezember bei Arawe auf Neubritannien, bei denen 1.600 Soldaten abgesetzt wurden, liefen unter der Tarnbezeichnung Operation Direktor. Zur Vorbereitung der Landungen startete die US Air Force einen Luftangriff und warf 433 t Bomben über der Landungszone ab.

Am Heiligabend des Jahres starteten die Amerikaner die Operation Dexterity, die Landung am Kap Gloucester, mit einem Scheinangriff auf Buka und Buin bei Bougainville. Die eigentlichen Landungsoperationen begannen am zweiten Weihnachtstag mit dem Absetzen von 13.000 Männern der US-Marines in mehreren Wellen. Bei einem Großangriff von 60 japanischen Kampfflugzeugen verloren die Amerikaner aus ihrer Deckungsgruppe einen Zerstörer; ein weiterer wurde schwer beschädigt.

1944

Die amerikanische Offensive im mittleren Pazifik fand, wie die Japaner vermutet hatten, ihre Fortsetzung im Angriff auf die Marshallinseln. Zur Vorbereitung wurden ab Jahresbeginn von der US-Marine aus Flugzeugen heraus Minenfelder vor Wotje, Jaluit und Maloelap gelegt.

Nachdem weitere Funkschlüssel der Japaner durch die amerikanische Aufklärung entschlüsselt worden waren, gingen U-Boote verstärkt in Gruppen auf Feindfahrt und fingen viele japanische Konvois ab. Unterstützung bekamen sie dabei des öfteren von nah operierenden alliierten Luftverbänden, die ebenfalls auf die Konvois angesetzt wurden. Unter anderem konnten so auch Nachschublieferungen auf die Marshallinseln unterbunden werden.

Die HMS Renown mit anderen Schiffen der britischen Asienflotte

Mitte bis Ende Januar verstärkten die Briten in einem ersten Schub ihre Ostasienflotte im Indischen Ozean durch zwei Flugzeugträger, zwei Schlachtschiffe, drei Kreuzer und zehn Zerstörer, darunter drei niederländische Schiffe. Ein zweiter Schub mit weiteren sechs Zerstörern folgte Anfang März. Damit verfügten sie über eine schlagkräftige Flotte, die aus drei Flugzeugträgern. drei Schlachtschiffen, dreizehn Kreuzern, 27 Zerstörern, dreizehn Fregatten, sowie einigen Sloops, Korvetten und sechs U-Booten bestand. Schon seit Mitte Dezember des Vorjahres fuhren die Briten vermehrt Einsätze gegen japanische Einheiten in der Straße von Malakka. Teilweise dehnten sie ihren Einsatzraum bis zu den Nikobaren und den Andamanen aus. Da von Penang aus auch deutsche U-Boote operierten gelang es den Briten auch einige Erfolge gegen diese zu erzielen.

Die Operationen Flintlock, Catchpole und Hailstone

Am 29. Januar traf die amerikanische Fast Carrier Task Force 58 nördlich der Marshallinseln ein und begann mit einem Bombardement der Inseln Maloelap, Kwajalein, Roi, Eniwetok und Wotje. Dabei wurden 6232 Einsätze geflogen. 49 Maschinen gingen verloren.

Die Schlacht um die Marshall-Inseln begann am 1. Februar unter dem Decknamen Operation Flintlock mit der amerikanischen Landung auf dem Kwajalein-Atoll. Das Hauptziel der Operation gegen die Marshallinseln war Landbasen für ein weiteres Vorgehen in Richtung der Marianen und Philippinen zu erhalten. Dazu kam die wichtige Eroberung der japanischen Basis auf Kwajalein.

Landung auf Kwajalein

Bei starkem Artilleriefeuer von den mit den Landungsbooten angelaufenen Schiffen auf die Hauptinseln des Atolls, gelang es den Amerikanern bis zum 7. Februar rund 41.500 Mann anzulanden. Demgegenüber versuchten etwa 8.700 Japaner das Atoll zu verteidigen. Von diesen gingen nur 265 in amerikanische Gefangenschaft.

Gleichzeitig mit dem Operationsstart erging an alle amerikanischen und alliierten U-Boote der Befehl besonders Jagd auf japanische Tanker zu machen. Damit sollte der Treibstoffnachschub für die japanischen Schiffe und Flugzeuge, besonders für Rabaul, abgeschnitten werden. Auch die Luftangriffe gegen Rabaul und dessen weiterer Umgebung wurden wieder intensiviert.

Am 17. Februar wurde die Schlacht um die Marshall-Inseln mit der Operation Catchpole, der Landung auf dem Eniwetok-Atoll, fortgesetzt. Die Kämpfe auf den Inseln dauerten bis zum 23. Februar an und forderten von den Amerikaner 262 und von den Japanern 2.677 Tote. Nach der Einnahme des Eniwetok-Atolls gelang es den Amerikanern die östlichen Marshallinseln bis zum 14. Juni einzunehmen.

Im Rahmen der Operation Hailstone am 16. und 17. Februar, die auch als Deckungsoperation für die Eroberung des Eniwetok-Atolls gedacht war, wurde die Insel Truk in den Karolinen massiv von Flugzeugen der US-Navy bombardiert. Dabei wurde der wichtige japanische Stützpunkt und große Teile der Insel fast vollständig zerstört. Japanische Abwehr war fast nicht vorhanden. Mehr als 70 vor Anker liegende Kriegsschiffe der Japaner konnten versenkt werden. Allerdings hatten die kurz vorher im Hafen ankernden großen Schlachtschiffe und Kreuzer Truk bereits verlassen und konnten auch nicht mehr aufgespürt werden. Die Bombardierung von Truk wird vielfach als japanisches Pearl Harbor bezeichnet.

Weiteres amerikanisches Vordringen

Um die nächste Großoffensive vorzubereiten, den Sturm auf die Inselgruppe der Marianen, flogen Trägerflugzeuge der amerikanischen Task Group 58.2 am 23. Februar Angriffe auf die Inseln Tinian und Saipan. In der Operation Brewer konnten als weitere Vorbereitung am 29. Februar die Insel Los Negros im Archipel der Admiralitäts-Inseln durch 1.026 Amerikaner besetzt werden.

Im März starteten die Japaner auf Bougainville die Operation TA. Mit 12.000 Soldaten versuchten sie die Amerikaner, die mittlerweile mit 27.000 gelandeten Soldaten bei Kap Torokina standen, von deren Brückenkopf zu verdrängen. Die Kämpfe dauerten vom 9. bis zum 24. März an. Dabei verloren die Japaner 5.469 Männer, während die Amerikaner mit der Unterstützung von sechs Zerstörern in der Abwehrschlacht nur 263 Tote zu beklagen hatten.

Zur Ablenkung einer Landungsaktion auf Emirau im Bismarck-Archipel beschossen amerikanische Zerstörer in der Nacht des 19. März Wewak im Norden Neu Guineas und am nächsten Tag Kavieng auf Neuirland. Die unterdessen erfolgten Landungen auf Emirau verliefen völlig ohne japanische Gegenwehr, so dass schon kurz danach mit dem Bau eines Flugfeldes und einer Basis für Patrouillen-Torpedoboote begonnen werden konnte.

Bei der Operation Desecrate, die von den USA am 23. März gestartet wurde, vereinigten sich drei Task Forces mit insgesamt elf Flugzeugträgern, sowie etlichen Schlachtschiffen, Kreuzern und Zerstörern, um die japanischen Installationen auf Palau, Yap und Woleai anzugreifen. Zwar versuchten japanische Flugzeuge Teile der Flotte anzufangen, diese konnte jedoch ab dem 30. März ihre Angriffe beginnen, bei denen 38 japanische Schiffe versenkt wurden. Allerdings waren keine großen Kriegsschiffe dabei.

Neu Guinea mit den wichtigsten Orten

Luftschläge der Alliierten, die am 12. April auf Hollandia geführt wurden, hatten die Versenkung von zwei Frachtern zur Folge. Auch einige kleine Fischkutter der Zivilbevölkerung wurden getroffen und versenkt. Im Südwestpazifik stellten die Australier am selben Tag eine Sicherungsflotte für Nachschubkonvois zwischen Finschhafen und den Admiralitäsinseln zusammen. Sie bestand aus einem Zerstörer, zwei Fregatten und 27 Korvetten. Während den Geleitfahrten beschossen einige der Fregatten und Korvetten die Stadt Madang, die Hansa Bucht und einige vor der Küste Neu Guineas liegende Inseln.

Während der japanischen Operation Take-Ichi liefen zur Nachschublieferung für die Einheiten auf der Halbinsel Vogelkop am 15. April Truppentransporter mit etwa 20.000 Soldaten an Bord von Shanghai nach Halmahera aus. Zwischen dem 26. April und dem 6. Mai gelang es amerikanischen U-Booten vier Transporter mit fast 10.000 Soldaten an Bord zu versenken. Es gab fast keine Überlebenden.

Die britische Asienflotte lief am 16. April zu einer großangelegten Operation mit dem Decknamen Cockpit von Trincomalee aus. Mit zwei Flugzeugträgern, drei Schlachtschiffen, sechs Kreuzern und fünfzehn Zerstörern setzte sie Kurs auf Sabang, das am 19. April mit 46 Bombern und 35 Jägern angegriffen wurde. Die Japaner verloren 24 Maschinen am Boden und einige in der Luft. Zudem wurde ein Dampfer versenkt.

Am 17. April stießen japanische Truppen in Südchina in Richtung der neuen US-Luftwaffenstützpunkte vor.

Landung in der Hollandia Bucht

Zur Vorbereitung der Landungen in der Hollandia Bucht (→ Operation Reckless) auf Neu Guinea starteten die Amerikaner am 21. April Luftangriffe von Flugzeugträgern auf die Inseln Wakde und Sarmi westlich von Hollandia. Auch Zerstörer griffen die gleichen Ziele an. Die Vorstöße wurden in den Folgetagen fortgesetzt um die am 22. April begonnenden Landungen in der Humboldt Bucht und Hollandia zu unterstützen. Weitere Landungen fanden bei Aitape (→ Operation Persecution) statt. Der japanische Widerstand war sehr gering, so dass es gelang alle Landungsziele bis zum 28. April zu erreichen. Die Trägergruppen liefen danach Richtung Truk, das am 29. und 30. April intensiv bombardiert wurde.

Durch die erhöhte Produktion der USA an U-Booten standen ihnen mittlerweile im Pazifik so viele Boote zur Verfügung, dass nun von der Einzeltaktik auf die Gruppentaktik umgeschaltet wurde. Die versenkten BRT stiegen fast exponentiell an. Immer noch sind vor allem Frachter und Transporter aus Konvois die Hauptziele. Gelegentlich gelang auch die Versenkung eines Zerstörers oder einer kleineren Militäreinheit. Das Operationsgebiet der amerikanischen U-Boote umfasste den kompletten Pazifikraum bis eng an die japanische Küste.

Die britische Asienflotte startete am 6. Mai zusammen mit anderen alliierten Einheiten die Operation Transom, einen Trägerangriff auf Surabaja auf Java, der mit den USA abgesprochen wurde. Er diente zur Ablenkung der amerikanischen Angriffe auf Wakde. Am 17. Mai, zeitgleich mit der amerikanischen Aktion, flogen fast 100 Kampfflugzeuge mehrere Angriffswellen gegen den Hafen und die Ölraffinerien der Stadt. Die japanischen Verluste beliefen sich auf 12 zerstörte Flugzeuge und je ein zerstörtes Patrouillenboot und Frachter.

Unterdessen bereiteten die Japaner die Verteidigung der Marianeninseln vor. Zur Operation A-GO liefen drei Flotten am 11. und 12. Mai in Richtung der Marianen von Japan aus. Dazu gehörten vier große Schlachtschiffe, neun Flugzeugträger, sowie etliche Kreuzer und Zerstörer.

US-Einheiten landeten in einer Stärke von 7.000 Mann am 17. Mai bei Arara und am nächsten Tag auf Wakde an der Nordküste Neuguineas um das dortige Flugfeld einzunehmen (→ Operation Straightline). Von den 759 japanischen Verteidigern geht nur ein Soldat in Gefangenschaft, die Amerikaner verloren 110 Mann. Es folgte am 25. Mai die Landung auf Biak (→ Operation Horlicks). Dabei kam es zu heftigen langandauernden Kämpfen bis in den Juni, bei denen 10.000 Japaner gegen die US-Landungstruppen kämpften. Angeforderte Verstärkungen konnen noch auf See von den Amerikanern abgefangen und zur Umkehr gezwungen werden. So bombardierten am 6. Juni alliierte Flugzeuge einen Konvoi auf dem Weg nach Biak. Es gelang einen Zerstörer zu versenken und drei weitere zu beschädigen.

Marianen und Palau Inseln

Kurz vor Beginn der amerikanischen Operation Forager zur Landung auf den Marianeninseln kam es durch eine Falschmeldung zum Angriff aller verfügbaren japanischen U-Boote gegen die im Osten erwartete Invasionsflotte. Da diese aber westlich der Marianen operierte konnten nur einzelne amerikanische Schiffe, darunter aber auch ein Schlachtschiff und zwei Flugzeugträger, erfolglos attackiert werden. Von 18 ausgelaufenen U-Botten versenkten die Amerikaner sechs.

Ein amerikanischer Soldat entdeckt eine japanische Frau mit vier Kindern und einem Hund in einer Erdhöhle auf Saipan

Etwa gleichzeitig am 11. Juni wurden amerikanische Trägerflugzeuge von der westlich liegenden Flotte gestartet, um Angriffe gegen die Marianen zu fliegen, die auch in den nachfolgenden Tagen fortgesetzt wurden. Die Hautziele lagen dabei auf den Inseln Saipan, Tinian und Guam.

Am 15. Juni landeten US-Marines auf der 20 km langen und 9 km breiten Hauptinsel der Marianen, Saipan (→ Schlacht um Saipan). Die erbitterten Kämpfe dauerten 3 Wochen an und forderten auf japanischer Seite etwa 43.000 Tote. Die Amerikaner verloren 3.500 Soldaten. Ziel der Inseleinnahme war die Errichtung von Flugplätzen, von denen die US Air Force zum ersten Mal systematisch vom Pazifik aus die japanischen Hauptinseln anfliegen konnte.

Am 18. Juni erreichten die ersten amerikanischen Großangriffe mit Bombern Honshū, allerdings von Stützpunkten in China aus.

Die japanische Flotte der Operation A-GO erfasste mit Aufklärungsflugzeugen am 18. Juni die amerikanischen Schiffe bei den Marianen und startete früh am nächsten Morgen vier Angriffswellen mittels Trägerflugzeugen. Es entbrannte die Schlacht in der Philippinensee. Da die Amerikaner die Flugzeuge frühzeitig abfangen konnten brachen wenige der japanischen Maschinen bis zu den amerikanischen Schiffen durch (→ Truthahnschießen). Sie konnten nur geringe Schäden anrichten. Im Gegenzug versenkten die Amerikaner drei Flugzeugträger der Japaner.

Während der Operation Tabletennis wurden am 2. Juli 7.100 Mann auf der Insel Noemfoor, östlich von Neu Guinea, an Land gebracht. Zuvor beschossen Kreuzer und Zerstörer die Insel.

Etwa acht Minuten nach der Landung pflanzen zwei US-Offiziere die erste amerikanische Flagge am Strand von Guam auf

Zum wiederholten Mal griffen amerikanische Trägerflugzeuge am 4. Juli die Ogasawara-Inseln Iwo Jima und Chichi Jima zur Ablenkung der Marianenaktionen an. Besonders Guam, dass seit Anfang Juni immer wieder heftig von amerikanischer Schiffsartillerie beschossen wurde, lag am 5. Juli unter einem Bombenteppich der amerikanischen Kampfbomber und danach bis zum 19. Juli wieder intensiv unter Schiffsbeschuß. Am 21. Juli landeten schließlich die amerikanischen Truppen mit fast 55.000 Mann auf Guam (→ Operation Stevedore). Ihnen standen etwa 19.000 Japaner zur Verteidigung der Insel entgegen. Die Kämpfe kosteten 10.693 Japanern das Leben. Nur etwa 100 konnten gefangen genommen werden. Den restlichen Japanern bot der fast undurchdringliche Dschungel Schutz, so dass sich deren Guerillaangriffe auf die Amerikaner bis zum Kriegsende fortsetzten. Noch 1972 entdeckte man den alten japanischen Kämpfer Yokoi Shōichi auf der Insel, dem erklärt werden musste, dass der Krieg schon lange vorüber war.

Im Indischen Ozean begann am 21. Juli die alliierte Operation Crimson. Die britische Ostasienflotte, bestehend aus zwei Flugzeugträgern, vier Schlachtschiffen, acht Kreuzern und etlichen Zerstörern, lief in Richtung Sumatra aus und startete einen Luft- und Seeangriff auf den japanischen Stützpunkt Sabang. Ein Kreuzer konnte zusammen mit drei Zerstörern sogar in den Hafen eindringen und mehrere Torpedos auf japanische Schiffe abfeuern.

Landung auf Tinian

Unter heftigem Artillerieschutzfeuer von Saipan aus begannen die Amerikaner am 24. Juli die Landung auf der Nachbarinsel Tinian. Die 15.600 Mann trafen nicht auf so heftigen Widerstand wie auf Guam, trotzdem fielen etwa 390 Amerikaner. Die Japaner verloren 6.050 Soldaten; 252 wurden gefangen genommen. Mit der nun kompletten Eroberung der Marianen war jetzt die Nordflanke für einen Angriff auf die Philippinen geschaffen, außerdem bedrohten die Amerikaner nun den Seeweg zwischen Japan und seinen Rohstoffquellen in Indonesien.

Bei der Operation Globetrotter, der Einnahme der Inseln Amsterdam und Middelburg, östlich von Kap Sansapor auf Neu Guinea am 30. Juli, trafen die Einheiten auf keinen Widerstand.

Am 8. August zerstörten japanische Kräfte den amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Henyang. Bis zum 11. Oktober gelang es ihnen, auch die anderen Basen zu erobern und eine Verbindung zu Lande zwischen dem japanisch gehaltenen Südchina und den japanischen Truppen im südlicheren Indochina aufzubauen.

Die Fast Carrier Task Force 38 begann am 28. August mit den Vorbereitungen der Operationen Tradewind und Stalemate II. Die 15 Flugzeugträger, sechs Schlachtschiffe, neun Kreuzer und 60 Zerstörer liefen von Eniwetok in Richtung der Palau Inseln und Morotai aus. Trägerflugzeuge griffen während der Fahrt am 30. August und 2. September wiederholt Iwo Jima Und Chichi Jima an. Auch die Schiffsartillerie zweier Kreuzer und von vier Zerstörern beschossen japanische Einrichtungen auf den Inseln. Wake wurde am 3. September durch einen Träger, vier Kreuzer und drei Zerstörer bombardiert. Die ersten Attacken gegen Palau begannen am 6. September und wurden drei Tage lang fortgesetzt. Die Insel Yap war das Ziel weiterer Angriffe. Drei Teilkampfgruppen begannen am 10. September Luftangriffe gegen japanisch besetzte Flugfelder auf Mindanao in den südlichen Philippinen. Da sie dort auf keine nennenswerte Abwehr trafen konnten die Luftattacken ab dem 12. September auf die Visayas in den Zentralphilippinen ausgedehnt werden. Innerhalb von drei Tagen konnten die Amerikaner mehr als 200 japanische Kampfflugzeuge zerstören.

Nur selten konnten die Soldaten sich ein wenig vom Kampf erholen, wie hier auf Peleliu

Am 15. September begannen die Amerikaner die Landungsoperationen auf den Palau Inseln Peleliu und Angaur. Die Japaner auf Peleliu hatten sich auf einem Bergrücken eingegraben und leisteten mit etwa 5.300 Soldaten erheblichen Widerstand. Nur mit weiterer personeller Unterstützung gelang es den Amerikanern bis Mitte Oktober die Insel abzusichern, aber bis fast zum Jahresende konnten sich einzelne japanische Gruppen halten. Auch auf der Insel Angaur verteidigten sich die Japaner verbissen. Die Insel fiel am 23. Oktober endgültig in amerikanische Hände.

Ebenfalls am 15. September landeten die Amerikaner mit fast 20.000 Soldaten auf Morotai und trafen dort auf so gut wie keine Widerstände. Die Truppen wurden bis Anfang Oktober um weitere 18.200 Mann verstärkt, darunter allein mehr als 12.000 Mann der SeaBees und Bodenpersonal für die zu betreibenden Flugfelder. Bei einer Jagd auf ein japanische U-Boot am 3. Oktober versenkten amerikanische Schiffe versehentlich das eigene U-Boot USS Seawolf. 79 Besatzungsmitglieder kamen dabei um.

Bestärkt durch diese Erfolge der Luftangriffe in den Südphilippinen griffen Maschinen von 15 Flugzeugträgern am 21. und 22 September Flugplätze auf Luzon an. Die Attacken waren besonders auf den Raum um Manila ausgerichtet. Zwei Tage später wurden wieder Einsätze in den Visayas geflogen. Die Japaner verloren dabei mehr als 1.000 Flugzeuge, einen Zerstörer, eine Korvette, einen Minenleger und ein Wasserflugzeugmutterschiff. Viele weitere kleiner Einheiten wurden von den Amerikanern versenkt, insgesamt etwa 150 Schiffe. Die Amerikaner verloren dabei 54 Kampfflugzeuge, wobei allein 18 durch diverse Unfälle verloren gingen. Der eigentliche amerikanische Plan, am 20. Oktober auf Mindanao zu landen, wurde auf Grund der Erfolge umgeworfen. Als neues Ziel galt nun direkt Leyte.

Anfang Oktober setzten die USA erstmals Angriffsdronen ein, die von Flugzeugen aus auf japanische Stellungen auf Bougainville und Rabaul abgefeuert wurden.

Philippinen - Leyte Land- und Seeschlacht

Zur Vorbereitung der Philippineninvasion liefen am 6. Oktober die Einheiten der Fast Carrier Task Force 38 von Ulithi aus. Zwei Tage später beschossen deren Schiffe die Marcus Insel und trafen am gleichen Tag mit den restlichen Einheiten, die westlich von Palau anliefen zusammen. Gemeinsam starteten sie am 10. Oktober Großangriffe der Trägerflugzeuge gegen Sakishima Gunto im östlichen Chinesischen Meer und auf Okinawa. Es entbrannte die Luftschlacht bei Formosa, während der am 11. Oktober auch der Flughafen bei Aparri auf Luzon und am 12., 13. und 14. Oktober Flugfelder und Einrichtungen auf Formosa angegriffen wurden. Unterstützung erhielten sie dabei von Basen in China, die B-29 Bomber entsandten. Die Japaner flogen Abwehrwellen von Kyushu, Okinawa und Formosa aus gegen die Angreifer, wobei auch viele Kamikazeflieger eingesetzt wurden. Dabei gelang es ihnen einige amerikanische Schiffe teilweise sehr schwer zu beschädigen. Auf dem Rückzug am 15. Oktober bombardierten die Amerikaner noch einmal Flugfelder nördlich von Manila wobei es zu sehr schweren Kämpfen mit den verteidigenden japanischen Maschinen kam. Nach Abschluss aller Kämpfe meldeten die Japaner fälschlichweise die Versenkung von 11 amerikanischen Flugzeugträgern, zwei Schlachtschiffen und einem Kreuzer. Dies wirkte sich fatal auf die folgende Verteidigungsstrategie für die Philippinen aus.

Über den Landungsbooten tobt eine japanische Luftangriffswelle während der Landung auf Leyte
LSTs der amerikanischen Küstenwache am Strand von Leyte

Auch die Briten beteiligten sich wieder mit einer Ablenkungsaktion (→ Operation Millet). Die Asienflotte griff am 17. und 18. Oktober die Nikobaren an, während auf den Zentralphilippinen die Schlacht um Leyte begann. Mit Luftangriffen auf Mindanao von Biak und Sansapor aus, sowie von Flugzeugträgern aus gegen Leyte und Cebu bereiteten die Amerikaner die Landungen vor. Eine U-Boot Gruppe riegelte das Gebiet zwischen Mindanao und Samar ab. Als ein amerikanischer Minensucher bei einem Taifun im Golf von Leyte sank wurde er von den Japanern entdeckt, die daraufhin sofort die Operation Sho-1 zur Verteidigung der Philippinen in Gang setzten und alle verfügbaren Schiffe dorthin beorderten. Am 19. Oktober landeten die ersten amerikanischen Einheiten bei geringem Widerstand auf der Insel und begannen von dort mit der Eroberung der Philippinen. Die Japaner zogen sich vorerst in die vorbereiteten Verteidigungsstellungen zurück. Vom 22. bis 25. Oktober versuchte die japanische Marine, weitere Landungen zu verhindern. Die See- und Luftschlacht im Leyte Golf brachte der Kaiserlichen Japanischen Marine die schwersten und kriegsentscheidenden Verluste bei; sie verloren drei Schlachtschiffe und vier Flugzeugträger.

Bei Unterstützungsfahrten der Task Force 38 für die auf Leyte gelandeten Soldaten kam es in den nächsten Tagen wiederholt zu Kamikazeangriffen auf die amerikanischen Schiffe, wobei besonders die Flugzeugträger im Visier der Japaner lagen. Einige Maschinen schlugen auf den Decks von Trägern und Zerstörern ein. Zwei Träger wurden schwer beschädigt. Auch die Amerikaner flogen weitere Einsätze gegen Flugfelder bei Manila, wobei es ihnen am 29. Oktober gelang 71 japanische Flugzeuge im Luftkampf zu zerstören. 13 weitere wurden noch am Boden stehend einsatzunfahig gemacht.

Feuer durch einen Kamaikazeeinschlag wird auf der USS Belleau Wood gelöscht. Im Hintergrund die brennende USS Franklin

Die Kämpfe südlich der Philippinen setzten sich den ganzen November mit verschiedenen gegenseitigen Erfolgen fort. Den Japanern gelang es zeitweise auch neue Truppen und Nachschub auf Leyte zu landen. Im Gegenzug wurden die amerikanischen Seeeinheiten durch Teile der Task Force 34 unterstützt. Am 5. und 6. November flogen Kampfflugzeuge von 11 amerikanischen Trägern konzentrierte Luftangriffe auf Luzon, wobei wieder besonders der Raum um Manila im Zentrum lag. In der Bucht von Manila versenkten die Maschinen einen Kreuzer und ein Wachboot. Doch das Hauptziel waren wiederum die japanischen Flugzeuge, von denen bei 25 eigenen Abschüssen 400 vernichtet werden konnten. Auf See schlug währenddessen ein Kamikazeflieger auf einem US-Träger ein und beschädigt diesen schwer.

Um die japanischen Nachschubkonvois zu stoppen flogen amerikanische Trägerflugzeuge und von chinesischen Flugfeldern gestartete Bomber Einsätze gegen sie. Allein am 11. November wurden 347 Trägerflugzeugeinsätze gezählt. Mit der Versenkung von einem Kreuzer, vier Zerstörern und 10 Dampfern in der Bucht von Manila gelang den USA am 14. November ein weiterer Erfolg.

Die Japaner setzten am 20. November erstmals vier Kaiten Einmann-Torpedos aus um damit vor Ulithi amerikanische Schiffe zu attackieren. Ein Tanker wurde vernichtet, alle anderen Kaiten konnten von den Amerikanern vorher abbgeschossen werden. Trotzdem berichteten die Japaner von einem bedeutsamen Erfolg ihrer neuen Wunderwaffe.

Die Briten reorganisierten unterdessen ihre Ostasienflotte. Die älteren Schiffe wurden zur Britischen Ostindien Flotte zusammengelegt, während die moderneren Einheiten die neue Britische Pazifikflotte bildeten.

Am 24. November begannen die USA mit einer Reihe von schweren Luftangriffen auf Tokyo. Die B-29 Superfortress Bomber waren von der neu errichtetet Basis auf Saipan gestartet. Weitere Angriffe folgten am 26., 29. und 30. November, sowie am 3. Dezember.

Die Kämpfe um Leyte dauerten weiter an. Die Japaner starteten am 27. November ein Luftlandeunternehmen, um neue Truppen nach Leyte zu bringen. Die Operation wurde aber ein Fehlschlag. Auch Kamikazeangriffe auf die im Leyte-Golf liegenden vier amerikanischen Schlachtschiffe, vier Kreuzer und 16 Zerstörer brachten nicht die erhofften Erfolge. Die Luftlandungen wurden am 5. und 6. Dezember mit größerem Erfolg wiederholt und das Flugfeld bei Burauen lag zwei Tage unter heftigem japanischem Feuer. Bei Seegefechten im Ormoc-Golf sanken je ein japanischer und amerikanischer Zerstörer. Am Folgetag landeten US-Truppen bei Ormoc und trafen kaum auf Widerstand. Bei einem kurz darauf erfolgten Kamikazeangriff von 21 Maschinen gelang es den Japanern zwei Zerstörer und ein Landungsboot zu versenken.

Von Ulithi liefen am 11. Dezember zur Vorbereitung und Unterstützung der Landungen auf Mindoro drei Task Groups der Task Force 38 aus. Schon während der Annäherung an die südlichen Philippinen wurden von den Trägern wieder Luftangriffe auf den Raum um Manila geflogen. Den Landungseinheiten der Task Group 78.3 gelang das Absetzen der Truppen am 15. Dezember, obwohl deren Flaggschiff zwei Tage vorher schwer von Kamikazeangriffen getroffen worden war und ein großer Teil des Führungsstabes dabei umkam. Die Sturzflugangriffe der Japaner hielten noch bis Ende Dezember an.

Bei einem Luftangriff in der Subic Bucht auf Luzon am 16. Dezember auf einen japanischen Transporter mit 1.600 Kriegsgefangenen, der versenkt wurde, kamen viele der Gefangenen ums Leben. Selbst von den Geretteten erreichten später nur etwa 500 ihr Ziel in Japan, da sie weiteren Luftangriffen auf der Insel Formosa ausgesetzt waren.

In einem schweren Taifun am 18. Dezember sanken drei Zerstörer der Task Force 38 vor den Südphilippinen. Vier Flugzeugträger, vier Geleitträger, ein Kreuzer, sechs Zerstörer ein Tanker und ein Schlepper wurden zum Teil erheblich beschädigt. Nach diesem Vorfall musste die Aktion abgebrochen werden und die Schiffe liefen nach Ulithi zurück.

Ein japanischer Verband, bestehend aus zwei Kreuzern und sechs Zerstören startete am 24. Dezember von der Camranh Bucht in Indochina die Operation REI. Ihr Ziel war Mindoro, das sie am 26. Dezember erreichten. Dort begannen sie mit dem Beschuss des amerikanischen Brückenkopfes. Nachdem die US Air Force Luftangriffe auf den Verband geflogen hatte und ein japanischer Zerstörer von einem PT boat versenkt worden war, drehte dieser wieder ab und entging so seiner völligen Vernichtung.

1945

Am 3. Januar eroberten die Briten Akyab und begannen damit die Besetzung Burmas. Die Burmastraße war etwa seit dem Jahreswechsel in voller Länge befahrbar, so konnten die Alliierten Truppen und Nachschub bis nach China transportieren.

Landungen auf Luzon

Die amerikanische Task Force 38, die schon gegen Jahresende 1944 von Ulithi ausgelaufen war, begann zur Vorbereitung und Ablenkung der Landungen auf Luzon am 3. und 4. Januar mit intensiven Luftangriffen auf die japanischen Schiffe rund um die nördlichen Philippinen. Auch die Flugfelder auf Luzon waren wiederum Angriffsziele, bei denen 100 Maschinen zerstört wurden. In den nächsten Tagen zerstörten die Amerikaner weitere 80 Flugzeuge um die Luftherrschaft über Luzon zu erlangen. Weitere Einsätze galten am 9. Januar Formosa, den Ryukyu- und Pescadores-Inseln. Dabei konnten ein Zerstörer, eine Korvette, ein U-Boot Jäger und mehrere Tanker und Frachter versenkt werden.

Das Schlachtschiff USS Pennsylvania (BB-38) und weitere Schlachtschiffe und Kreuzer fahren in den Golf von Lingayen ein

Am selben Tag begann die Operation Mike I, die Landung im Golf von Lingayen auf Luzon. 70.000 Amerikaner gingen gegen geringen Widerstand an Land, da sich die Japaner in die Berge zurückzogen. Allerdings versuchten Kamikazeflieger die Schiffe im Golf anzugreifen. Ein Schlachtschiff und zwei Kreuzer wurden getroffen und beschädigt. Zwei Tage später schickten die Japaner Sprengboote zur Attacke auf die Schiffe von denen sie mehrere beschädigen konnten. Bis Ende des Monats setzten sich die Kämpfe weiter fort. Die Amerikaner brachten immer mehr Nachschub an Truppen und Waffen nach Luzon, was die Japaner mit vehementen Luftangriffen, bei denen fast immer Kamikazeflieger eingesetzt wurden, verhindern wollten. Die US-Geleitträger flogen weit mehr als 6.000 Einsätze, bis die gelandeten Soldaten ab dem 17. Januar nicht mehr auf Luftunterstützung angewiesen waren.

Bei Angriffen auf amerikanische Basen auf Ulithi, Hollandia, Palau, Guam und Manus in der Operation Kongo versuchten die Japaner ab dem 11. Januar mit Kaiten U-Booten mehrere Schiffe zu versenken. Ein gesunkenes Landungsboot kann diesen Attacken möglicherweise zugeordnet werden.

Die westlich der Philippinen operierende Task Force 38 griff Mitte Januar vermehrt Schiffe vor den Küsten von Formosa, China, Hongkong und Hainan an. Es gelang mehrere Schiffe zu versenken.

Im Indischen Ozean landeten die Briten weitere Truppenkontingente in Burma. In der Operation Matador brachten die Briten am 16. Januar zwei Brigaden auf Ramree und am 21. Januar weitere Infanteriekommandos bei Kangaw an Land. Die Insel Cheduba ist das Ziel der Operation Sankey, bei der 500 Briten am 26. Januar an Land gingen, gefolgt von einer indischen Brigade am nächsten Tag. Am 30. Januar werden schließlich in der Operation Crocodile Soldaten auf Sagu abgesetzt. Zeitgleich mit diesen Landungen wurde die britische Pazifikflotte von Trinconmalee in den Pazifik verlegt. In der Operation Meridian flogen deren Kampfflugzeuge und Bomber am 24. und 29. Januar Attacken gegen Ölraffinerien nördlich von Palembang. Die Flotte traf am 4. Februar in Fremantle ein.

Ein japanisches Kommandounternehmen, das auf Peleliu (Palauinseln) gelandet war, versuchte am 18. Januar den Zugriff auf einen dort befindlichen amerikanischen Flughafen zu erlangen um Flugzeuge und Munition zu zerstören. Das Unternehmen schlug fehl.

Flugzeuge der Task Force 38 griffen wiederholt Ziele auf den Pescadoren, Sakishima Gunto, Okinawa und den Ryukyu-Inseln an. Dabei konnten 13 japanische Schiffe versenkt und drei Zerstörer, sowie zwei Landungsschiffe beschädigt werden. Bei japanischen Gegenschlägen mit Kamikazefliegern und Bombern wurden am 21. Januar zwei Flugzeugträger und ein Zerstörer stark beschädigt.

Männer der 25. US-Infanteriedivision am Baleta Pass in der Nähe von Baugio auf Luzon

Auf Luzon trafen derweil weitere amerikanische Truppenverstärkungen ein. Zwei Divisionen landeten am 27. Januar im Golf von Lingayen. Weitere Landungen fanden am 29. Januar bei Zambales und San Antonio statt, wo 30.000 Amerikaner an Land gingen. Am 30. Januar konnte ein weiteres Bataillon in der Subic Bucht die Insel Grumble einnehmen und andere Einheiten Grande Island. Die 11. US-Luftlandedivision wurde am 31. Januar südwestlich der Bucht von Manila bei Nasugbu an Land gesetzt. Japanische U-Boote versuchten die Landungen zu stören, konnten jedoch nur kleinere marginale Erfolge erzielen.

Von Ende Januar bis Mitte Februar griffen amerikanische Bomberstaffeln täglich Iwo Jima an um die Landungsoperationen dort vorzubereiten. Die komplett abgeworfene Bombenlast in dieser Zeit betrug ca. 6.800 t.

Ab dem 4. Februar begann der Befreiungskampf um Manila in deren Außenbezirken. Bei den Kämpfen verübten die Japaner auf Anweisung aus Tokyo während der letzten drei Februarwochen das Massaker von Manila, bei dem etwa 111.000 Zivilisten ermordet wurden.

Die Task Force 58 startete am 10. Februar zu einem ersten Trägergroßangriff gegen Tokyo und zur Unterstützung der Iwo Jima Landungen. Etwa 125 Seemeilen südlich der Stadt hoben am 16. Februar die Jagdmaschinen von den Flugzeugträgern ab um die japanische Abwehr auszuschalten. Danach starteten die Bomber um im Besonderen Flugzeugfabriken im Raum Tokyo anzugreifen, was aber durch die schlechte Wetterlage kaum gelang. Einen Tag später wurden die Attacken fortgeführt und auch auf Ziele bei Yokohama ausgedehnt. Nach erfolgtem Rückzug nach Süden teilte sich die Task Force auf. Einige Schlachtschiffe und Kreuzer fuhren zur Artillerieunterstützung nach Iwo Jima, während die anderen Einheiten auf See gewartet und dann für neue Aufgaben weiter aufgeteilt wurden. Die Trägerflugzeuge flogen am 25. Februar weitere Angriffe gegen Tokyo, die aber ebenfalls durch die Schlechtwetterlage stark beeinträchtigt wurden. Artillerieangriffe richteten sich danach auf Okinawa und Iwo Jima.

An der Südspitze Bataans bei Mariveles gelang die Anlandung von 5.300 amerikanischen Soldaten. Einen Tag danach sprangen Fallschirmjäger über Corregidor ab und ein amerikanisches Bataillon landete auf der Insel. Die Kämpfe dauerten bis zum 26. Februar. Danach wurde die Insel als gesichert erklärt. Mit Corregidor hatten die Amerikaner ein wichtiges Symbol der einstigen Niederlage auf den Philippinen zurückerobert.

Iwo Jima und Okinawa

Zur Vorbereitung der Landungen auf Iwo Jima begannen ab dem 16. Februar sechs Schlachtschiffe, fünf Kreuzer und 16 Zerstörer mit dem Artilleriebeschuss der Strände und japanischen Positionen auf der Insel. Die Aktionen wurden von zehn Geleitträgern und deren Zerstörersicherung gedeckt. Flugzeuge dieser Träger wurden immer wieder gegen japanische Küstenbatterien und die drei Flugfelder eingesetzt. Dabei setzten die Amerikaner erstmalig Napalm-Bomben ein. Die Japaner konnten einige Treffer auf den großen Schiffen erzielen sowie etliche LCIs außer Gefecht setzen.

Am 23. Februar hissten amerikanische Soldaten eine Flagge auf dem Vulkan Suribachi auf Iwo Jima

Die Landungen auf Iwo Jima unter dem Kodenamen Operation Detachment fanden dann am 19. Februar statt. Der Artilleriebeschuß von den Schiffen wurde weiter ins Inselinnere verlegt als 30.000 Soldaten an Land gingen. Während der Schlacht um Iwo Jima wurde die Insel von den Japanern bis auf den letzten Mann heftigst verteidigt. Sie zogen sich in die schon vorbereiteten, gut ausgebauten Höhlenverstecke zurück, wo vorher schon Waffen vom schwersten Schiffsgeschütz bis zu Handfeuerwaffen untergebracht worden waren. Die Amerikaner mussten in mühevollem Nahkampf mit Handgranaten und Flammenwerfern nach und nach jede einzelne Stellung erobern. Am 21. Februar erfolgte ein überraschender Kamikazeangriff auf die vor der Küste liegenden Schiffe, bei dem ein Geleitträger versenkt und drei weitere beschädigt wurden. Die Kämpfe auf der Insel, die auf japanischer Seite etwa 20.800 Tote und auf amerikanischer Seite rund 7.000 Tote kostete, dauerte bis zum 26. März. Erst dann konnte die Insel als sicher erklärt werden. Iwo Jima war für den Rest des Kriegs einer der wichtigsten Stützpunkte der US Air Force, die schon am 6. März die erste B-29 auf der Insel landeten. Ende März diente Iwo Jima schon 36 Bombern als Basis für die Angriffe auf die japanischen Hauptinseln.

Die japanische Armee entwaffnete am 9. März, nach dem Fall des Vichy-Regimes und der vollständigen Befreiung Frankreichs in Europa, die französischen Truppen in Indochina und installierte dort eine Marionetten-Regierung.

In den frühen Morgenstunden des 10. März wurden schwere Luftangriffe auf Tokyo geflogen. 334 B-29 Bomber warfen ca. 2.000 t Bomben auf ein Gebiet der Stadt ab, dass etwa 7/10 der Fläche von Manhattan entsprach, rund 44 km², in dem sich Fabriken und Docks befanden, aber hauptsächlich die hölzernen Wohnungen der Arbeiter. Der Angriff dauerte etwa 2,5 Stunden und löste einen gewaltigen Feuersturm aus in dem fast 100.000 Menschen starben. Andere Quellen sprechen sogar von 150.000 Toten. Dies war der größte und blutigste Luftangriff in der Geschichte der Menschheit bis heute.

Die am 14. März von Ulithi ausgelaufene Task Force 58 begann am 18. März vor Japan liegend mit Attacken gegen Flugplätze auf Kyushu. Die Japaner wehren sich mit Kamikazegegenangriffen bei denen ein amerikanischer Flugzeugträger in Brand geriet und zwei ander beschädigt wurden. Einen Tag danach starteten die Amerikaner Angriffe gegen Kure. Dort lagen etliche japanische Flugzeugträger, Schlachtschiffe, Kreuzer und Zerstörer vor Anker. Viele trugen Beschädigungen davon. Wiederholt gelang den Japanern im Gegenzug zwei amerikanische Träger in Brand zu setzen. Bei weiteren Attacken gegen die ablaufende Task Force setzten die Japaner auch Ōka-Bomben ein.

Nach einem kurzen Tankaufenthalt drehten die Einheiten der Task Force 58 nach Süden ab um zu den Ryukyu Inseln zu laufen. Hier begannen am 23. März die laufenden Schiffsartilleriebeschüsse und Luftangriffe zur Vorbereitung der Landung auf Okinawa. Unterstützung erhielt sie dabei zwei Tage später von der britischen Pazifikflotte, die den Raum südlich der Insel abdeckte und weiteren US-Task Groups, die unter anderem die Kampfschwimmergruppen brachten, die ab dem 25. März mit der Räumung von Unterwasserhindernissen begannen. Die Japaner reagierten mit Luftangriffen aus dem Raum Formosa und von Kyushu. Kamikazefliegern gelangen einige Treffer auf kleineren Einheiten, jedoch wurde am 30. März das Flaggschiff der Task Force 58 schwer getroffen.

Zur Behinderung des japanischen Schiffsverkehrs starteten am 27. März in der großangelegten Operation Starvation B-29 Bomber 1.529 Einsätze von Tinian um die Straße von Shimonoseki, Kure, Hiroshima, Fukuoka, Kobe, Osaka, Nagoya, Tokyo, Yokohama, sowie etliche andere Hafenstädte auf den japanischen Inseln zu verminen. Ebenso wurden Häfen in Korea vermint. Die Amerikaner verloren dabei 15 Maschinen, 102 Einsatzflüge wurden abgebrochen und die Maschinen kehrten vor Abwurf ihrer Minen um. Insgesamt konnten 12.135 Minen abgesetzt werden.

Marines warten auf ihr Eingreifen, während die Artillerie eine japanische Stellung auf Okinawa beschießt

Am 1. April landete die 10. US-Armee in der Operation Iceberg auf Okinawa, das von den Japanern vehement verteidigt wurde. Zusammen mit den Reserveeinheiten setzten die Amerikaner 451.866 Soldaten auf der Insel ab. Wie schon bei der Eroberung von Iwo Jima bombardierte die US-Schiffsartillerie auch bei den hiesigen Landungen weiter das Hinterland. Die Japaner zogen sich in die vorbereiteten Höhlensysteme der Insel zurück um von dort aus in Guerillakämpfen die US-Truppen anzugreifen. Die vor der Küste liegenden Schiffe wurden immer wieder zum Ziel von Kamikazefliegern und Ōka-Bomben, wobei ein britischer Flugzeugträger beschädigt wurde. Die japanischen Küstenbatterien konnten am 5. April an einem amerikanischen Schlachtschiff fünf Treffer anbringen. Einen Tag später begannen die Japaner die Operation Kikusui l, einen Großangriff gegen die vor Okinawa liegende Landungsflotte. Dazu starteten 198 Kamikazes von Kyushu, von denen 67 bis zu den Schiffen durchdringen konnten. Von den 27, teilweise mehrfach getroffenen Schiffen, sanken zwei Zerstörer, ein Landungsschiff und zwei Munitionstransporter. Fünf Schiffe waren irreparabel beschädigt und weitere 17 konnten trotz ihrer Schäden weiter eingesetzt werden. Am Folgetag startete eine zweite Welle von 54 Kamikazes, von denen nur wenige durchdringen konnten. Trotzdem gelang es ihnen ein Schlachtschiff und einen Zerstörer schwer und vier andere Schiffe leicht zu beschädigen. Im Verlauf der Kämpfe um Okinawa wurde das letzte große Schlachtschiff der japanischen Marine, die Yamato, zu einer Kamikazeaktion berufen. Das Schiff erhielt den Befehl, nach dem Kampf mit der amerikanischen Landungsflotte auf den Strand von Okinawa aufzulaufen; nach Verschuss der Munition sollte sich die Besatzung dann den Heerestruppen auf der Insel im Abwehrkampf anschließen. Durch einen amerikanischen Luftangriff von 386 Trägerflugzeugen am Nachmittag des 7. April wurde die Yamato zusammen mit fünf Begleitschiffen im ostchinesischen Meer versenkt. Die verlustreiche Eroberung von Okinawa zog sich bis zum 21. Juni hin.

Während die britische Asienflotte in der Operation Sunfish mit Schlachtschiffen, Kreuzern und Zerstörern, gedeckt von Trägerflugzeugen, am 11. April Ziele in Sabang, Padang und Emmahaven angriff, bereiteten die Amerikaner die Übergabe einiger ihrer Schiffe an die sowjetische Pazifikflotte vor. Seit dem 5. April hatte die Sowjetunion den sowjetisch-japanischen Neutralitätsvertrag aufgekündigt und war bereit mit den Amerikanern im pazifischen Konfliktraum zusammen zu arbeiten. Mitte April begann in der Cold Bay an der Südspitze Alaskas, wo auf 5 Dampfern ca. 2.400 sowjetische Marineangehörige eingetroffen waren, die Ausbildung auf amerikanischen Minensuchern (→ Operation Hula). Dies waren die ersten Vorbereitung zu einer Invasion der japanischen Hauptinseln (→ Operation Downfall).

Bei einem großangelegten Kamikazeangriff (→ Operation Kikusui-3) am 16. April auf die Landungsflotte vor Okinawa flogen 126 japanische Flugzeuge und sechs Ōka-Bomber ein. Sie konnten einen Zerstörer versenken und drei weitere so schwer beschädigen, dass sie nicht mehr repariert werden konnten. Ein Flugzeugträger wurde schwer, ein Schlachtschiff und einen Geleitzerstörer leicht beschädigt. Die Kamikazeangriffe wurden auch an den Folgetagen fortgesetzt, aber nun mit deutlich weniger Maschinen.

Der Weg zur japanischen Kapitulation

Zur Landung auf Tarakan wurde ab dem 27. April die Südküste von alliierten Schiffen unter Feuer genommen. Die Operation Oboe startete am 1. Mai mit der Anlandung von 28.000 australischen Soldaten.

Am 1. Mai landeten britische Truppen im Rahmen der Operation Dracula bei Rangun in Burma. Die Operation Bishop, bei der britische Träger, Schlachtschiffe, Kreuzer und Zerstörer Port Blair und Car Nicobar in den Andamanen und Nikobaren beschossen, diente zur Deckung. Da Rangun bereits vorher von den Japanern geräumt worden war besetzten die Briten die Stadt am 3. Mai ohne Gegenwehr. Westlich des Flusses Irrawaddy konnten sich allerdings noch kleinere japanische Widerstandsnester halten.

Die US Air Force begann am 3. Mai mit der Fortsetzung der Verminung japanischer Industrieanlagen zu deren Blockade. Auf diesen Minen verloren die Japaner bis Ende des Monats mehr als 50 Schiffe. Die meisten waren kleinere Handelseinheiten, nur ein Minensucher sank. Viele Kriegs- und Handelsschiffe erlitten Beschädigungen.

Nach der Kapitulation Deutschlands am 9. Mai erklärte Japan sich entschlossen, allein gegen die Alliierten weiterzukämpfen. Zwar regten sich unter den Militärs und im besonderen im Parlament erste Stimmen, die über eine frühzeitige Kapitulation sprachen, doch das Gros der Führungsspitze bereitete schon die Verteidigung des Landes bis zum letzten Mann vor.

Die britischen Trägerflugzeuge flogen zur Abwehr der Kamikazeflieger, die immer wieder die vor Okinawa liegenden Schiffe angriffen, Luftangriffe auf Flugplätze in Sakashima-Gunto und Kyushu, denen sich kurz darauf auch amerikanische Flugzeugträger mit ihren Maschinen anschlossen. Die am 10. Mai begonnene japanische Großoffensive Kikusui 6 wurde mit 150 Kamikazefliegern gestartet. Dabei wurde am 11. Mai ein amerikanischer Flugzeugträger sehr schwer beschädigt. Beim Abzug der Task Force traf ein Kamikazeflieger einen weiteren Träger schwer. Bei folgenden Kikusui-Operationen am 24., 25., 27., 28. und 29. Mai verloren die Amerikaner acht Schiffe. Etliche andere wurden beschädigt, konnten aber weiterhin eingesetzt werden.

Auf Wewak, Papua-Neuguinea, gingen am 11. Mai 623 Australier an Land um die Halbinsel einzunehmen. Ihnen folgten am 14. Mai eine weitere australische Division zur Eroberung des Flughafens. Die Halbinsel konnte am 23. Mai als gesichert angesehen werden.

Zwischen dem 17. und 26. Mai überließen die USA der Sowjetunion im Rahmen des Abkommens zur Operation Hula 17 Minensucher und sechs U-Boot Jäger, die der sowjetischen Pazifikflotte zugeteilt wurden. Anfang Juni bis Mitte Juni folgten 13 weitere U-Boot Jäger, ein Minensucher und zwei Landungsboote. Ebenfalls Mitte Juni trafen mehr als 1.100 Marinesoldaten der UdSSR zur Ausbildung auf Fregatten in Cold Bay ein.

In einem schweren Taifun am 6. Juni wurden acht Flugzeugträger, drei Schlachtschiffe, sieben Kreuzer, 14 Zerstörer und kleinere Einheiten beschädigt. Einige davon so schwer, dass sie aus dem Einsatz genommen werden mussten. Am 9. Juni landeten Marines auf der Insel Aguni Shima.

In der Fortführung der Operation Oboe setzten Schiffe am 10. Juni nach vorherigem Artilleriebeschuss fast 30.000 australische Soldaten in der Brunei-Bucht ab.

Die Briten führten am 14. Juni mit 48 Seafires, 21 Avengers und 11 Fireflies einen Trägerangriff zur Neutralisierung der japanischen Einheiten auf Truk durch (→ Operation Inmate), der am nächsten Tag noch einmal wiederholt wurde. Zusätzlich beschossen die mit angelaufenen Kampfschiffe das Atoll.

B-29 Bomber entladen Bomben über Japan

Zur Einnahme der Ölfelder und Ölraffinerien bei Balikpapan auf Borneo, die von den Japanern gehalten wurden, begannen Mitte Juni die Minenräumarbeiten vor der Küste. Am 24. Juni starteten die Unterwasserarbeiten zur Entfernung der ausgelegten Landungshindernisse. Kurz darauf begannen die Beschießungen der Landungszonen durch Kreuzer und Zerstörer bevor am 1. Juli in der Fortsetzung der Operation Oboe fast 33.500 australische Infanteristen an Land gingen. Die Einnahme des Flugfeldes und der Ölfelder war am 4. Juli abgeschlossen.

Die Task Force 38 flog mit 1.022 Flugzeugen am 10. Juli wieder Großangriffe auf Tokyo und die umliegenden Luftbasen. Vier Tage später wurden mit 1.391 Maschinen weitere Ziele auf dem Norden der Insel Honshū und dem Süden von Hokkaidō angegriffen. Am selben Tag beschossen die mit angelaufenen Schlachtschiffe, Kreuzer und Zerstörer zum ersten mal direkt Ziele auf den japanischen Hauptinseln. Dazu gehörten die Stahl- und Eisenwerke von Kamaishi sowie am Folgetag die Stahl- und Eisenwerke von Muroran. Tokyo und Yokohama waren wieder die Angriffsziele am 17. Und 18. Juli, wobei ein großes japanisches Schlachtschiff schwer beschädigt wurde. Bei einem Nachtangriff, der zusammen mit britischen Einheiten durchgeführt wurde, bombardierte die Schiffsartillerie die Industrie bei Hitachi, nördlich von Tokyo und in der nächsten Nacht wichtige Radarposten bei Cap Nojima im Südosten Tokyos.

In der Fortführung der Operation Hula übergaben die USA der Sowjetunion von Mitte bis Ende Juli zehn Fregatten, sechs Minensuchboote, zwölf Minenräumboote, einen U-Boot Jäger und 15 Landungsboote.

Von Okinawa aus wurden von der Task Force 95 erstmals Angriffe auf den Schiffsverkehr im Chinesischen Meer und im Gelben Meer unternommen. Der Erfolg zwischen dem 16. und 23. Juli ist aber zunächst nur mäßig. Ein Zerstörer wurde bei Kamikazeangriffen versenkt und zwei weitere teilweise schwer beschädigt.

Als ein Ergebnis während der Potsdamer Konferenz stellten die Alliierten Japan ein Kapitulationsultimatum und die Sowjetunion versprach drei Monate nach dem Kriegsende in Europa im Pazifikraum aktiv zu werden. Der japanische Premierminister Kantaro Suzuki lehnte das Ultimatum am 27. Juli ab.

Um den Druck auf das japanische Militär, die Regierung und auch auf die Bevölkerung zu erhöhen wurden Ende Juli die Angriffe auf Japan noch weiter verstärkt, während die US-Führungsspitze die Operation Downfall im Hintergrund weiter vorbereitete. Dazu wurden immer mehr neue und auch wieder in Stand gesetzte Schiffe aller Klassen von Stützpunkten an der amerikanischen Westküste und Pearl Harbor in Richtung Japan in Fahrt gesetzt. Weitere Einheiten wurden vom Europäischen Kriegsschauplatz in den Pazifikraum verlegt. Die Nachtangriffe vor allem auf den Inlandsee bei Kure und Kobe führten zur Versenkung von weiteren großen japanischen Kriegsschiffen oder deren totale Beschädigung. Dazu beschossen amerikanische Schiffe auch wieder Produktionsstätten für Kriegsmaterial, speziell die Flugzeugfabriken bei Hamamatsu.

Am 28. Juli fand der letzte erfolgreiche Kamikazeangriff des Pazifikkriegs statt. Ein US-Zerstörer konnte dabei vor Okinawa versenkt werden.

Schwere Luftangriff der US Air Force mit B-29 Bombern auf Hafenstädte Japans führten am 1. August zu schweren Schäden an den Hafenanlagen von Nagasaki.

Einsatz der Atombombe und die japanische Kapitulation

Da bei der geplanten Invasion der japanischen Heimatinseln in der Operation Downfall nicht nur mit einem starken militärischem Widerstand (der amerikanische Geheimdienst entdeckte Anfang August rund 600.000 neu stationierte Soldaten auf Kyushu) sondern auch mit einer fanatischen und feindlich gesinnten Zivilbevölkerung gerechnet werden musste, rechneten die Planer mit einer Opferzahl von 1,2 Mio. alliierten Soldaten nach etwa 90 Tagen. Dazu kämen weitere 5 bis 8 Mio. Opfer auf japanischer Seite. Daher entschloss sich die militärische Führung Präsident Harry S. Truman die Zusage für einen Einsatz der im Trinity-Test erfolgreich gezündeten neuen Atombombe abzuringen. Obwohl viele der an der Entwicklung beteiligten Wissenschaftler von einem Einsatz abrieten, gab Truman nach vorausgegangenem Zögern doch seine Einwilligung. Die Vorbereitungen dazu liefen ab dem 24. Juli an, zwei Tage vor dem Potsdamer Ultimatum an Japan.

Pilzwolke nach Atombombenabwurf über Nagasaki am 9. August 1945

Als Ziele für den Abwurf ab dem 3. August waren vier mögliche Städte vorgesehen: Hiroshima, Kokura, Niigata und Nagasaki. Hiroshima wurde als Primärziel ausgewählt, da hier kriegswichtige Produktionsanlagen und stationierte japanische Divisionen getroffen werden konnten. Weiterhin konnte hier auch ein großer psychologischer Effekt erzielt werden. Sollte die Kapitulation Japans nicht innerhalb von drei Tagen erfolgen, sollte die zweite Bombe auf das nächste Ziel abgeworfen werden (→ Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki).

Um 8:16 Uhr (8.15 Uhr und 17 Sekunden) Ortszeit am 6. August detonierte die vom US-Bomber Enola Gay abgeworfene US-amerikanische Atombombe Little Boy in 580 m Höhe über Hiroshima, 43 Sekunden später war der größte Teil der Stadt dem Erdboden gleich gemacht. Zwischen 90.000 und 200.000 Menschen waren sofort tot und 80% der Stadt zerstört (→ Atombombenabwurf auf Hiroshima).

Da keine japanische Kapitulation nach Ablauf von drei Tagen erfolgte, wurde der nächste Atombombenabwurf am 9. August durchgeführt. Als Ziel war die Stadt Kokura vorgesehen, aufgrund dichter Bewölkung wurde aber nach drei erfolglosen Anflügen das Ausweichziel Nagasaki angriffen. Die Bombe wurde um 11:02 Uhr mehrere hundert Meter abseits des geplanten Abwurfpunkts auf dicht bewohntes Gebiet abgeworfen, eigentlich war ein Direktangriff auf die Mitsubishi-Rüstungsbetriebe angedacht. Die Explosion in etwa 470 Meter Bodenhöhe vernichtete im Umkreis von 1 Kilometer 80% der Gebäude und etwa 75.000 Menschen starben an den Direktfolgen der Explosion (→ Atombombenabwurf auf Nagasaki).

Zwischenzeitlich hatte auch die Sowjetunion Japan am 8. August den Krieg erklärt und war einen Tag später in die Mandschurei einmarschiert (→ Operation August-Sturm). Den Sowjets schlossen sich die Rotchinesen mit der 4. und 8. Revolutionsarmee an, die einige Städte besetzten. Die Sowjetische Pazifikflotte wurde aufgestellt und unmittelbar mit der Verminung von Schifffahrtswegen vor der eigenen Küste zur Verteidigung begonnen. Zwei Tage später landete ein sowjetischer Verband an der Ostküste Koreas.

Unterdessen liefen die Luftangriffe auf die japanischen Hauptinseln von den amerikanischen und britischen Flugzeugträgern weiter. Ziele ware Honshu und Hokkaido sowie die Hauptstadt Tokyo. Am 15. August berief die militärische Führung der USA eine gerade gegen Tokyo gestartete Staffel zurück um die Kampfhandlungen einzustellen. Nicht alle Maschinen empfingen den Funkspruch und es entwickelten sich die letzten heftigen Luftkämpfe mit japanischen Kamikazefliegern.

Japanische Kriegsgefangene auf Guam verbeugen sich bei der Kapitulationsrede ihres Kaisers am 15. August 1945

Die japanische Regierung kündigte am 14. August die Annahme des gestellten Ultimatums an. Einen Tag später (→ V-J-Day) um 12:00 Uhr Mittags wurde eine am Vortag aufgezeichnete Rede von Kaiser Hirohito im Radio ausgestrahlt, in der er allen japanischen Streitkräften den Befehl zur Feuereinstellung erteilte. Ein befürchteter Massenselbstmord, besonders auf der japanischen Führungsebene, blieb aber aus. Es wurde mit etwa einer Woche gerechnet, bis sich die Kapitulation bei allen kämpfenden japanischen Einheiten in den verschiedenen Ländern herumgesprochen hatte.

Sowjetische Soldaten besetzten mit einigen Verbänden ab dem 16. August den Süd-Sachalin und ab dem 19. August die nördlichen Kurilen.

Generalissimus Chiang Kai-shek forderte am 19. August alle japanischen Truppen auf, sich den national-chinesischen Einheiten zu ergeben. Gleichzeitig erging sein Befehl an die rotchinesischen Soldaten, die Kampfhandlungen einzustellen. Letzterer wurde aber von den Truppen unter Mao Zedong nicht beachtet, so dass es zu keiner Kapitulation der Japaner kam. Die Bürgerkriegskämpfe zwischen national- und rotchinesischen Einheiten gingen weiter. Erst nachdem die national-chinesische 6. Armee am 25. August Nanking besetzt hatte, konnten sich die etwa eine Million Japaner ergeben. Am 9. September wurde in Nanking der Kapitulationsvertrag unterzeichnet. Im Bergland der Mandschurei saßen allerdings noch etwa 15.000 japanische Soldaten zwischen den Fronten des Bürgerkriegs fest. Sie hielten sich vollständig aus den Kämpfen heraus und blieben bis Ende 1948 in ihren Verstecken, wo es ihnen endgültig gelang zu kapitulieren.

Zur Sicherung des Waffenstillstands flogen die Trägerflugzeuge der Task Force 38 täglich Patrouillen über die japanischen Inseln. Ihre zweite Aufgabe bestand darin Kriegsgefangenenlager auszumachen und zu kartographieren. Die Trägerflotte selbst lief am 27. August mit 22 Flugzeugträgern, 14 Schlachtschiffen, 23 Kreuzern, 123 Zerstörern und 12 U-Booten in die Sagami Bucht vor Tokyo ein. Eine erste kleinere Einheit amerikanischer Soldaten sicherte am 28. August den Atsugi Flughafen bei Tokyo. Ihnen folgte zwei Tage später in einem Luftlandeunternehemen die 11. US-Luftlandedivision, die den Flughafen und den Hafen von Yokohama besetzte. Am späten Nachmittag landeten der Oberbefehlshaber der 8. US-Armee Generalleutnant Robert L. Eichelberger und der Oberste alliierte Befehlshaber Armeegeneral Douglas MacArthur auf dem Flughafen von Atsugi. Etwa zur gleichen Zeit übergaben die Japaner ihren Marinestützpunkt in Yokosuka an die Alliierten.

General Douglas McArthur unterzeichnet an Bord der USS Missouri die japanische Kapitulationsurkunde

Am 2. September wurde auf dem US Schlachtschiff Missouri in der Sagami-Bucht der Pazifikkrieg und damit auch der Zweite Weltkrieg mit der Unterzeichnung der japanischen Kapitulationsurkunde beendet. Japan wurde in der Operation Blacklist von US-Truppen besetzt. In Korea sollte der 38. Breitengrad die Grenze zwischen dem Besatzungsgebiet der USA und Großbritanniens einerseits und den Chinesen andererseits bilden.

In der Operation Magic Carpet brachten die Amerikaner vom 6. September bis zum März des folgenden Jahres ihre Truppen wieder zurück ins Heimatland. Dazu wurden alle verfügbaren Schiffe im Pazifikraum benutzt.

Kriegsauswirkungen

Die Besatzungseinheiten auf den japanischen Inseln bestanden faktisch nur aus US-Truppen. Chef der Besatzungsregierung wurde General Douglas MacArthur. Wichtigstes Projekt der Besatzungsregierung war die Ausarbeitung einer neuen Verfassung. Sie wurde am 3. November 1946 verkündet. In ihr wurden alle Punkte der Potsdamer Erklärung umgesetzt. Außerdem verzichtete der Kaiser in der Verfassung auf seinen göttlichen Status.

In den Tokioter Prozessen, deren Verhandlungsbeginn am 3. Mai 1946 war, wurden die führenden japanischen Militärs und Politiker der Kriegszeit angeklagt, insbesondere Ministerpräsident und Generalstabschef General Tōjō Hideki. Er und sechs andere Angeklagte wurden bei der Urteilsverkündung am 12. November 1948 zum Tode verurteilt. Rund 20 andere wurden zu lebenslanger Haft verurteilt, die meisten davon allerdings 1955 entlassen, als Japan die Souveränität wiedererlangte. Weitere Prozesse fanden in Manila auf den Philippinen und in China statt. Letztere wurden als Nanking Kriegsverbrecher Tribunale bekannt. Dabei untersuchten die Chinesen 650 Fälle von denen 504 in 13 Verhandlungen zur Anklage kamen. 149 Japaner wurden zum Tode verurteilt. Der Yasukuni Schrein in Tokyo beinhaltet alle Seelen der Japaner, die ihr Leben für das Vaterland gegeben haben. 1978 beschloss das Parlament auch die Seelen der hingerichteten japanischen Kriegsverbrecher aufzunehmen. Seitdem gibt es immer wieder Proteste speziell aus China, wenn japanische Offizielle den Schrein besuchen.

Noch während der letzten Monate der Kriegshandlungen hatte der Kalte Krieg zwischen den Supermächten Sowjetunion und USA begonnen. Dessen Auswirkungen wird von etlichen Historikern auch der Einsatz der Atombomben im Pazifikkrieg zugeschrieben. Auch die aufstrebende Macht des kommunistischen Chinas spielte eine weitreichende Rolle, die sich beispielsweise in der Teilung Koreas zeigte.

Nebenwirkungen

Eine der Nebenwirkungen des Pazifikkriegs war das vermehrte Aufkommen des sogenannten Cargo-Kults bei den Naturvölkern der Pazifikinseln, vor allem auf Papua Neu Guinea. Er resultierte aus dem massenhaft von den Amerikanern und Japanern auf die Inseln abgeworfenem Kriegsmaterial (Fertigkleidung, Konservennahrung, Zelte, Waffen und andere Ware) und brachte drastische Änderungen des Lebensstils der Inselbewohner mit sich.

Opferzahlen

(→ Tote im Zweiten Weltkrieg)

Wie bei allen größeren Konflikten ist es schwierig konkrete Opferzahlen anzugeben. Die Angaben der Historiker und selbst der offiziellen Stellen der einzelnen Länder weisen dabei teils erhebliche Schwankungen auf.

Die meisten Toten waren in China zu beklagen. Dabei muss beachtet werden, dass in den letzten Kriegsmonaten auch der interne Konflikt zwischen Rot- und Nationalchinesen zu verlustreichen Kämpfen auf beiden Seiten führte. Insgesamt starben 3.500.000 Soldaten und die Verluste in der Zivilbevölkerung, unter denen die Japaner einige Massaker anrichteten, beliefen sich auf rund 10.000.000 Menschen.

Die Japaner verloren im Mittel 1.700.000 Soldaten und etwa 360.000 Zivilisten, die meisten bei den beiden Atombombeneinsätzen.

Die Alliierten Verluste (Briten, Inder, Australier, Neuseeländer) lagen bei etwa 80.000 Toten. Die USA verloren ca. 50.000 Soldaten im Pazifikraum.

Des Weiteren sollen auch die unzähligen zivilen Opfer unter den Einheimischen der verschiedensten Pazifikinseln, die bei den Invasionen, Verschleppungen und Rückeroberungen ums Leben kamen, nicht unerwähnt bleiben.

Andere Bedeutung

Nicht zu verwechseln ist der Pazifikkrieg mit dem Pazifischen Krieg (Salpeterkrieg) Chiles gegen Bolivien und Peru von 1879 - 1884.

Siehe auch

Commons: Pazifikkrieg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Filme

Spielfilme

Dokumentarfilme

  • Spiegel TV - In der Hölle des Pazifik. DVD/VHS, 2002.
  • National Geographic: Die Schlacht um Midway. DVD/VHS, 2003,
  • aberle-media: WW2 Series Vol.1 - Know Your Enemy - Japan. DVD, 2005,