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Fort Sumter

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Luftaufnahme von Fort Sumter National Monument

Fort Sumter National Monument ist ein Fort auf einer künstlichen Insel im Atlantischen Ozean an der Einfahrt in die Bucht von Charleston, South Carolina. Das Bauwerk ist nach General Thomas Sumter (1734–1832), einem Helden des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges benannt.

Seine zentrale historische Bedeutung erlangte das Fort am 12. April 1861 um 4:30 Uhr als Schauplatz der ersten militärischen Auseinandersetzung des Amerikanischen Bürgerkrieges. Seit 1948 ist das Fort ein US-amerikanisches Nationalmonument.

Fort Sumter vor dem Bürgerkrieg

Nach dem Ende des Britisch-amerikanischen Krieges (auch bekannt als Krieg von 1812) zwischen Amerika und Großbritannien wurden an der amerikanischen Atlantikküste eine Reihe von Küstenbefestigungen errichtet. Die Bauarbeiten für Fort Sumter wurden im Jahre 1829 begonnen. Zum Zeitpunkt der Zerstörung im Jahre 1861 war es noch immer unvollendet.

Zur Errichtung der künstlichen Insel wurden über 70.000 Tonnen Granit aus Neuengland importiert. Bedingt durch die Lage der Insel und des Forts, lässt sich leicht der gesamte Schiffsverkehr in die und aus der Stadt kontrollieren. Die äußere Form des Forts beschreibt ein unregelmäßiges Fünfeck mit Seitenlängen zwischen 170 und 190 Fuß (ca. 51 bis 58 Meter). Die ursprüngliche Mauerstärke wird mit 5 Fuß (ca. 1,5 Meter) angegeben. Die Festung wurde darauf ausgelegt, bis zu 650 Menschen und 135 Kanonen auf 3 Stockwerken zu beherbergen.

Fort Sumter im Bürgerkrieg

Obwohl im Zuge der Sezessionsbewegung mehrere Staaten, darunter am 20. Dezember 1860) auch South Carolina die Union verlassen hatten, hielt die U.S. Army weiterhin zahlreiche militärisch wichtige Positionen überall in den Südstaaten. Da Charleston, South Carolina einer der wenigen Tiefwasserhäfen im Süden der Vereinigten Staaten ist, nahm die Stadt eine entscheidende Rolle im Außenhandel ein. Sechs Tage nach dem Austritt South Carolinas aus der Union zog Major Robert Anderson die Unionstruppen im Bereich von Charleston zusammen und verlegte sie heimlich in das noch nicht fertig gestellte Inselfort.

Nachdem der über Monate wiederholte Aufruf zur Kapitulation des Forts seitens der Unionstruppen nicht befolgt wurde, eröffneten konföderierte Truppen unter General Pierre Gustave Toutant Beauregard unter Verwendung von Artilleriegeschützen und Mörsern aus den umliegenden Hafenbefestigungen (Fort Moultrie, Fort Johnson und Cummings Point) am 12. April 1861 um 4:30 Uhr das Feuer auf Fort Sumter. Das Bombardement sollte mehr als 30 Stunden andauern.

Fort Sumter vor und nach dem Bombardement

Erst am 13. April 1861 um 14:00 Uhr ergab sich die Besatzung des Forts unter Major Anderson, nachdem ein Brand im Offiziersquartier außer Kontrolle geriet und Gefahr bestand, dass in der Folge das Pulvermagazin explodierte. Während der gesamten Auseinandersetzung waren keine (menschlichen) Todesopfer zu beklagen. Die Legende besagt, dass das einzige Todesopfer ein Pferd der Union war.

Nach der Kapitulation der Unionstruppen wurde das Fort von konföderierten Truppen besetzt und notdürftig instand gesetzt. Während des weiteren Verlaufs des Bürgerkrieges war das Fort noch mehrere Male Schauplatz von heftigen militärischen Auseinandersetzungen, konnte aber erst gegen Ende des Krieges am 17. Februar 1865 von Unionstruppen unter General William Tecumseh Sherman zurückerobert werden. Man schätzt, dass während des gesamten Krieges Geschosse mit einem Gesamtgewicht von 7 Millionen Pfund (ca. 3.175 Tonnen) auf Fort Sumter abgefeuert wurden.

Fort Sumter nach dem Bürgerkrieg

Nach dem Krieg war Fort Sumter eine Ruine. Anfängliche Bestrebungen einer völligen Wiederherstellung kamen bald zum Erliegen und das Fort wurde nur teilweise wieder in Stand gesetzt. Ab 1876 diente die Insel dann nur mehr als unbemannte Basis für einen Leuchtturm. Erst unter dem Eindruck des Spanisch-amerikanischen Krieges (25. April 1898 bis 12. August 1898) beschloss man eine neuerliche militärische Nutzung.

Im Jahr 1898 wurde mit dem Bau einer massiven Betonkonstruktion (Battery Huger) in den historischen Ruinen des Fort begonnen, die zwar in beiden Weltkriegen stets mit Truppen und Artillerie bemannt war, jedoch nie Schauplatz einer militärischen Auseinandersetzung war.

Das Original der Fahne während des Bombardements

Fort Sumter heute

Seit 1948 ist Fort Sumter ein Nationalmonument unter der Verwaltung des amerikanischen National Park Service. Die Betonkonstruktion Battery Huger steht noch heute inmitten des Areals und beherbergt mittlerweile ein Besucherzentrum und ein Museum. Im Museum ist unter anderem das Original jener Fahne ausgestellt, die 1861 während des Bombardements über dem Fort wehte.

Das National Monument kann ausschließlich per Boot von Charleston aus besichtigt werden. Die Fahrt zur künstlichen Insel dauert ca. 30 Minuten.

Weblinks

Commons: Fort Sumter – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien