„Fromental Halévy“ – Versionsunterschied

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[[Bild:HalevyCartedeVisite.jpg|thumb|right|<center>]]'''Jacques François Élie Fromental Halévy''' (* [[27. Mai]] [[1799]] in [[Paris]]; † [[17. März]] [[1862]] in [[Nizza]]; eigentlich: ''Elias Lévy'') war ein [[Frankreich|französischer]] [[Komponist]] und [[Musikpädagoge]].
[[Bild:Jacques Fromental Halevy.jpg|thumb|Jacques Fromental Halévy]]
Bekannt wurde er weithin durch seine [[Oper]] ''[[La Juive]]''.
'''Jacques François Élie Fromental Halévy''' (* [[27. Mai]] [[1799]] in [[Paris]]; † [[17. März]] [[1862]] in [[Nizza]]; eigentlich: ''Elias Lévy'') war ein [[Frankreich|französischer]] [[Komponist]] und [[Musikpädagoge]].


==Früheres Leben==
== Biographie ==
Halévy wurde als Sohn des [[Chasan (Kantor)|Kantors]] [[Élie Halévy (Chalfan)|Élie Halfon Halévy]], der Botschaftssekretär von der [[Juden|jüdischen]] Gesellschaft von Paris, ein Autor und ein hebräischer Lehrer war, und einer [[Franzosen|französisch]]-jüdischen Mutter in Paris geboren. Der Name Fromental, mit welchem er überall bekannt war, widerspiegelt, dass er an einem Festtag seines Namens in dem [[Französischer Revolutionskalender|Französischen Revolutionskalender]] geboren wurde. Er wurde mit 9 oder 10 Jahren Schüler des [[Conservatoire de Paris|Pariser Konservatorium]] im Jahre 1809, später Schützling von [[Luigi Cherubini|Cherubini]]. Nach drei Anläufen, wobei er davor zweimal den zweiten Platz bekommen hatte, gewann er den [[Prix de Rome|Rompreis]] im Jahre 1819: sein Stück war eine Kantate mit dem Namen ''Herminie.''
Halévy stammte aus einer jüdischen Familie (Lévy). Er erhielt seine Ausbildung ab 1809 am [[Conservatoire de Paris|Pariser Konservatorium]] durch [[Henri Montan Berton|Berton]] und [[Luigi Cherubini|Cherubini]] und errang 1819 mit der [[Kantate]] ''Herminie'' den [[Prix de Rome]]. 1822 aus [[Rom]] zurückgekehrt, wo er sich vorwiegend dem Studium der alten italienischen [[Kirchenmusik]] gewidmet hatte, versuchte er vergebens, seine [[Oper]]n: ''La Bohémienne'' und ''Pygmalion'' auf einer der [[Pariser Oper]]nbühnen zur Aufführung zu bringen.


Er musste jedoch seine Abreise nach Rom aufschieben, wegen dem Tod seiner Mutter. Sein erste Komposition – ''[[Trauermarsch|March Funebre]] et De Profudis en hebreu'' -, mit der er bekannt wurde, war für einen Tenor, einen dreistimmigen [[Chor (Musik)|Chor]] und ein Orchester, welches in Auftrag von dem ''[[Consistoire|Consitoire Israélite]] du [[Seine (Département)|Départment de la Seine]]'' gegeben wurde für den öffentlichen Dienst im Gedenken an den ermordeten [[Charles Ferdinand de Bourbon|Herzog von Berry]]; aufgeführt am [[24. März]] [[1820]]. Später widerrief sein Bruder [[Léon Halévy|Léon]], dass die ''De Profundis'' "mit der religiösen Leidenschaft infundierten, eine Sensation gründeten und Beachtung zu den jungen Preisträgern von den Instituten fanden."
Erst 1827 wurde seine dritte Oper ''L'artisan'' im ''Theatre Feydeau'' aufgeführt, erzielte aber keinen Erfolg. Dies änderte sich auch mit ''Le roi et le bâteller'' (1828) nicht. Erst ein Jahr später wurde Halévys Oper ''[[Clari (Oper)|Clari]]'' an der ''Italienischen Oper'' beifällig aufgenommen, wozu freilich auch der Umstand beitrug, dass die [[Maria Malibran|Malibran]] die Hauptrolle darin sang.


Halévy war Chormeister im [[Théâtre Italien|Theater Italien]], während er versuchte eine Oper auf zu führen. Trotz der mittelmäßigen Aufnahme von ''[[L'artisan]]'' an der [[Opéra-Comique]] im Jahre 1827, wurde Halévy Chormeister an der [[Académie de musique]]. Im selben Jahr wurde er Professor der Harmonie und Begleiter an dem Konservatorium, wo er Professor des Kontrapunkt und Fuge im Jahre 1833 war und im Jahre 1840 auch Professor der Komposition. Im Jahre 1836 wurde er zum [[Institut de France]] eingeladen.
Seine darauf folgende komische Oper ''Le dilettante d'Avignon'', fand großen Beifall und infolgedessen auch auf auswärtigen Bühnen Eingang. Halévy war bald Komponist des Tages und erhielt zahlreiche Aufträge, denen unter anderen die Ballette ''Manon Lescaut'' (1830) und ''La tentation'' (1832) ihre Entstehung verdanken.


=='La Juive'==
Zwischen diese beiden Ballette fallen die drei kleinen komischen Opern ''Yelva'', ''La langue musicale'' und ''Les souvenirs de Lafleur''.
Mit seiner Oper ''[[La Juive]]'', geschrieben im Jahre 1835, erlangte Halévy nicht nur seinen ersten bedeutenden Triumph mit der Rolle von Eléazar, der einen großen favorisierten [[Tenor (Stimmlage)|Tenor]] beanspruchtete, wie [[Enrico Caruso]], er gab nämlich der Welt ein Werk, welches den Grundstein der französischen Repertorien für ein Jahrhundert darlegte. Die bekannteste und berühmteste Aria der Oper ist Eléazars ''Rachel, quand du Seigneur''. Ihr orchestrale [[Ritornello]] ist das erste Zitat von Halévy, dass [[Hector Berlioz|Berlioz]] in seinem ''Aufsatz zur [[Instrumentation]]'' eingeschlossen hat für sein ungewöhnliches Duett für zwei [[Englischhorn|Englischhörner]]. Es ist dennoch glaubhaft, dass diese Aria nur eingefügt wurde auf die Nachfrage von dem großen Tenor [[Adolphe Nourrit]], der die Rolle bei der Uraufführung und den Text der Aria eventuell nahegelegt hatte. ''La Juive'' ist eine der größten Opern der [[Grand opéra|Großen Opern]], mit Dur-Refrains, einer spektakulären Prozession im ersten Akt und einer beeindruckenden Abhaltung im dritten Akt. Es kulminiert mit dem heldenhaften Kragenziehen in ein Fass mit siedendem Wasser im fünften Akt. [[Gustav Mahler|Mahler]] bewunderte es sehr und sagte aus: ''Ich bin durchaus überwältigt von diesem wundervollen, majestätischen Werk. Ich sehe es als eines der besten Opern, die je geschrieben wurden, an.'' Es gab auch andere Bewunderer wie z.&nbsp;B. [[Richard Wagner]], der eine enthusiastische Kritik von ihrer Première für die Deutsche Presse schrieb (Wagner zeigte Halévy nie als eine anti-jüdische Feindseligkeit, dass offenkundig eine Eigenschaft in seinem Schreiben an [[Meyerbeer]] und zu einem geringen Ausmaß an [[Felix Mendelssohn Bartholdy|Mendelssohn]] war).


==Späteres Leben==
Nachdem Halévy 1834 [[Ferdinand Hérold|Hérolds]] unfertig hinterlassene Oper ''Ludovic'' vollendet hatte, trat er mit seinem bedeutendsten Werk ''[[La juive]]'' (''Die Jüdin''), hervor. Es wurde 1835 in der ''[[Opéra Garnier|Großen Oper]]'' uraufgeführt und machte Halévy europaweit bekannt.
Nach ''La Juive'' waren Halévys Erfolge eigentlich relativ schlecht, obwohl mindestens drei Opern müssen erwähnt werden: ''[[L'éclair]]'', ''[[La reine de Chypre]]'' und ''[[Charles VI (opera)|Charles VI]]''. Heine kommentiert, dass Halévy ein Artist war, aber 'nicht im Geringsten ein Genie'. Halévy wurde dennoch ein führender Bürokrat der Kunst, anständiger Schriftführer der [[Académie des Beaux-Arts]] und Vorsitz führend über Kommitees um die Standard-Tonlage des orchestralen 'A' festzulegen, somit er [[Preis (Gewinn)|Preise]] für [[Operette|Operetten]] bekam und so weiter. Der Artist Delacroix führt ein Tagebuch, worin er u. a. am 5. Februar 1855 schrieb:


<blockquote>Ich ging in Halévys Haus, wobei die Hitze, die von seinem Ofen ausging, erstickend war. Seine bemitleidenswerte Frau hatte sein Haus mit Schnickschnack und altem Mobiliar vollgestellt, und diese neue fixe Idee endete damit, dass er in die Irrenanstalt eingeliefert wurde. Er hatte sich verändert und schaute viel älter aus, wie ein Mann, der nur noch mit seinem Wille dahinkriecht. Wie kann er unter solchen Umständen überhaupt seine Arbeit verrichten in dieser Konfusion? Seine neue Stelle an der Akademie, was viel Zeit beansprucht, wird für ihn schwerer und schwerer, weil er den inneren Frieden und die innere Ruhe dafür braucht. Entledige so schnell wie möglich das Inferno. Das Atemgeräusch auf der Straße erscheint förmlich deliziös.</blockquote>
In der Tat beweist Halévy mit ''Die Jüdin'' seine dramatische Begabung, seine reiche melodische Erfindungskraft und sein Geschick in der Behandlung der Singstimmen wie des Orchesters in einer solchen Weise, dass das Werk zu den klassischen Zierden der französischen großen Oper zu rechnen ist.


Halévys Kantate ''Prométhée enchaîné'' wurde im Jahre 1849 am Pariser Konservatorium uraufgeführt, und ist überhaupt die erste westliche Hauptströmung orchestrialer Komposition mit Verwendung von [[Viertelton-Musik|Vierteltönen]].
Als sein zweitbestes Werk ist die komische Oper ''L'éclair'' (Ende 1835) zu bezeichnen, in der Halévy der von [[Daniel-François-Esprit Auber|Auber]] eingeschlagenen Richtung folgt.
Halévy starb in Zurückgezogenheit in [[Nizza]] und hinterließ seine letzte Oper, [[Noé (Oper)|Noé]], unvollständigt. Diese wurde von seinem Schwiegersohn, [[Georges Bizet]], vervollständigt, jedoch wurde die Oper erst nach zehn Jahren nach Bizets Tod uraufgeführt.


==Werke==
An diese schließen sich die mit mäßigerem Beifall aufgeführten Opern ''Guido et Ginévra'', ''Les treize'', ''Le drapier'', ''Le guitarréro'', ''La reine de Chypre'' über das Leben der [[Katharina Cornaro]], ''Les mousquetaires de la reine'', ''Le val d'Andorre'', ''La tempête'' und ''Dame de pique'' (letztere beiden mit Text von [[Eugène Scribe]]), ''La magicienne'' und andere an.
Halévy schrieb insgesamt 40 Opern, darunter:
*''[[L'artisan]]'' (1827)
*''[[Le roi et le batelier]]'' (1827)
*''[[Clari (Oper)|Clari]]'' (1828), auf Italienisch; ein mäßiger Erfolg, jedoch mit [[Maria Malibran]] in der Hauptrolle
*''[[La dilettante d'Avignon]]'' (1828)
*''Attendre et courir'' (1830)
*''La langue musicale'' (1830)
*''La tentation'' (1832)
*''Les souvenirs de Lafleur'' (1833)
*''[[Ludovic (opera)|Ludovic]]'' (1833), Fertigstellung einer Oper, welche [[Ferdinand Hérold|Hérold]] unvollendet zurückgelassen hatte
*''[[La Juive]]'' (1835), sein erster Erfolg
*''[[L'éclair]]'' (1835), auch ein großer Erfolg, im selben Jahr
*''Guido et Ginevra'' (1838)
*''Les treize'' (1839)
*''Le shérif'' (1839), welches [[Hector Berlioz]] als eine "reizvolle Comicoper" bezeichnet
*''Le drapier'' (1839)
*''Le guitarréro'' (1841)
*''[[La reine de Chypre]]'' (1841), lobgepriesen an [[Richard Wagner]]
*''[[Charles VI (opera)|Charles VI]]'' (1843) (wiederaufgenommen in [[Compiègne]] im Jahre 2005)
*''[[Le lazzarone, ou Le bien vient en dormant]]'' (1844)
*''Les mousquetaires de la reine'' (1846)
*''Les premiers pas'' (1847)
*''[[Le val d'Andorre]]'' (1848)
*''La fée aux roses'' (1849)
*''La tempesta'' (1850), auf Italienisch; nach [[Shakespeare]]s ''[[Der Sturm (Shakespeare)| Der Sturm]]''
*''La dame de pique'' (1850) (nach [[Prosper Mérimée]])
*''[[Le Juif errant (opera)|Le Juif errant]]'' (1852), nach dem Roman von [[Eugène Sue]]
*''[[Le nabab]]'' (1853)
*''[[Jaguarita l'Indienne]]'' (1855)
*''L'inconsolable'' (1855)
*''Valentine d'Aubigny'' (1856)
*''La magicienne''(1858)
*''[[Noé (opera)|Noé]]'' (1858-1862), unvollständigt nach Halévys Tod zurückgelassen, vollendet von [[Georges Bizet]]


Halévy schrieb auch für das [[Ballett]], vorgesehen als eine anfallende Musik für die französische Version von [[Aischylus]]' ''[[Der gefesselte Prometheus (Aischylos)|Prometheus]]'', und Kantaten.
== Werk ==


==Halévys Familie==
Als Lehrer hat Halévy von 1816 an bis kurz vor seinem Tod am 17.&nbsp;März 1862 in [[Nizza]] mit seltenem Erfolg gewirkt; zu seinen Schülern zählen unter anderen [[Charles François Gounod]], [[Victor Massé]] und [[François Bazin]].
Halévys Bruder war der Autor und Historiker [[Léon Halévy]], der eine frühzeitige Biographie über seinen Bruder schrieb. Er war der Vater von [[Ludovic Halévy]], Textdichter von vielen französischen Opern, darunter [[Georges Bizet]]s [[Carmen (Oper)|Carmen]], Vater von [[Genéviève Halévy]] und Schwiegervater von Bizet.


Halévys Frau, Léonie, die seriöse und mentale Probleme während ihrer Heirat durchmachte, durchlebte nach Halévys Tod eine auffallende Besserung und wurde eine talentierte Bildhauerin (Sie war 20 Jahre jünger als er). Deren Tochter Genéviève heiratete den Komponisten Bizet, der ein Schüler von Halévy im Konservatorium war. Nach Bizets Tod hatte sie eine Allianz mit Delaborde, Sohn des [[Charles-Valentin Alkan]]. Genéviève heiratete einen Bankier mit Rothschild-Verbindungen und wurde ein führendes parasisches Animiermädchen. Inmitten der Gäste in ihrer Abendgesellschaft war der junge [[Marcel Proust]], der sie als ein Modell der ''Herzogin de Guermantes'' in seinem Epos ''[[Auf der Suche nach der verlorenen Zeit]]'' verwendet hatte.
Die gleiche künstlerische Tüchtigkeit bewies er als Orchesterdirigent der ''Italienischen Oper'' (1827–1829) und als Gesangsdirektor der ''Großen Oper'' (1829–1845).


==Bibliographie==
Endlich gab ihm seine 1854 erfolgte Ernennung zum ständigen Sekretär der ''Pariser Akademie der schönen Künste'' Gelegenheit, sich vielfach als gewandter Schriftsteller und Redner zu zeigen. Seine Gedächtnisreden erschienen gesammelt als ''Souvenirs et portraits'' (1861) und ''Derniers souvenirs et portraits'' (1863).
*Léon Halévy, ''F. Halévy, sa vie et ses oeuvres'', Paris (1863).
* Ruth Jordan, ''Fromental Halévy, his Life and Music 1799-1862'', London (1994). ISBN 187108251X


==Externe Links==
Neben seinen Bühnenwerken hinterließ Halévy an Kompositionen nur einige Kirchenstücke, eine vierhändige Sonate und kleinere Stücke für Klavier. Seine Biographie schrieben sein Bruder León Halévy (2. Aufl., Paris 1863) und Pougin (Paris 1865).
*[http://www.hberlioz.com/Predecessors/halevy.htm Hector Berlioz: Relationen mit Halévy] (Englisch)

*[http://www.public.asu.edu/~jqerics/La%20Juive.jpg John Ericson, "Die erste orchestrale Stimme des Horns: ''La Juive''"] (Bild)
== Quelle ==
*[http://www.smerus.pwp.blueyonder.co.uk/halevys.htm Halévys Werdegang und Familie] (Englisch)
* {{Meyers Online|8|14|spezialkapitel=Halévy|kapiteltext=Halévy, 1)}}
*[http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=124&letter=H JewishEncyclopedia] (Englisch)

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== Weblinks ==
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Version vom 1. April 2009, 23:06 Uhr

Jacques François Élie Fromental Halévy (* 27. Mai 1799 in Paris; † 17. März 1862 in Nizza; eigentlich: Elias Lévy) war ein französischer Komponist und Musikpädagoge.

Bekannt wurde er weithin durch seine Oper La Juive.

Früheres Leben

Halévy wurde als Sohn des Kantors Élie Halfon Halévy, der Botschaftssekretär von der jüdischen Gesellschaft von Paris, ein Autor und ein hebräischer Lehrer war, und einer französisch-jüdischen Mutter in Paris geboren. Der Name Fromental, mit welchem er überall bekannt war, widerspiegelt, dass er an einem Festtag seines Namens in dem Französischen Revolutionskalender geboren wurde. Er wurde mit 9 oder 10 Jahren Schüler des Pariser Konservatorium im Jahre 1809, später Schützling von Cherubini. Nach drei Anläufen, wobei er davor zweimal den zweiten Platz bekommen hatte, gewann er den Rompreis im Jahre 1819: sein Stück war eine Kantate mit dem Namen Herminie.

Er musste jedoch seine Abreise nach Rom aufschieben, wegen dem Tod seiner Mutter. Sein erste Komposition – March Funebre et De Profudis en hebreu -, mit der er bekannt wurde, war für einen Tenor, einen dreistimmigen Chor und ein Orchester, welches in Auftrag von dem Consitoire Israélite du Départment de la Seine gegeben wurde für den öffentlichen Dienst im Gedenken an den ermordeten Herzog von Berry; aufgeführt am 24. März 1820. Später widerrief sein Bruder Léon, dass die De Profundis "mit der religiösen Leidenschaft infundierten, eine Sensation gründeten und Beachtung zu den jungen Preisträgern von den Instituten fanden."

Halévy war Chormeister im Theater Italien, während er versuchte eine Oper auf zu führen. Trotz der mittelmäßigen Aufnahme von L'artisan an der Opéra-Comique im Jahre 1827, wurde Halévy Chormeister an der Académie de musique. Im selben Jahr wurde er Professor der Harmonie und Begleiter an dem Konservatorium, wo er Professor des Kontrapunkt und Fuge im Jahre 1833 war und im Jahre 1840 auch Professor der Komposition. Im Jahre 1836 wurde er zum Institut de France eingeladen.

'La Juive'

Mit seiner Oper La Juive, geschrieben im Jahre 1835, erlangte Halévy nicht nur seinen ersten bedeutenden Triumph mit der Rolle von Eléazar, der einen großen favorisierten Tenor beanspruchtete, wie Enrico Caruso, er gab nämlich der Welt ein Werk, welches den Grundstein der französischen Repertorien für ein Jahrhundert darlegte. Die bekannteste und berühmteste Aria der Oper ist Eléazars Rachel, quand du Seigneur. Ihr orchestrale Ritornello ist das erste Zitat von Halévy, dass Berlioz in seinem Aufsatz zur Instrumentation eingeschlossen hat für sein ungewöhnliches Duett für zwei Englischhörner. Es ist dennoch glaubhaft, dass diese Aria nur eingefügt wurde auf die Nachfrage von dem großen Tenor Adolphe Nourrit, der die Rolle bei der Uraufführung und den Text der Aria eventuell nahegelegt hatte. La Juive ist eine der größten Opern der Großen Opern, mit Dur-Refrains, einer spektakulären Prozession im ersten Akt und einer beeindruckenden Abhaltung im dritten Akt. Es kulminiert mit dem heldenhaften Kragenziehen in ein Fass mit siedendem Wasser im fünften Akt. Mahler bewunderte es sehr und sagte aus: Ich bin durchaus überwältigt von diesem wundervollen, majestätischen Werk. Ich sehe es als eines der besten Opern, die je geschrieben wurden, an. Es gab auch andere Bewunderer wie z. B. Richard Wagner, der eine enthusiastische Kritik von ihrer Première für die Deutsche Presse schrieb (Wagner zeigte Halévy nie als eine anti-jüdische Feindseligkeit, dass offenkundig eine Eigenschaft in seinem Schreiben an Meyerbeer und zu einem geringen Ausmaß an Mendelssohn war).

Späteres Leben

Nach La Juive waren Halévys Erfolge eigentlich relativ schlecht, obwohl mindestens drei Opern müssen erwähnt werden: L'éclair, La reine de Chypre und Charles VI. Heine kommentiert, dass Halévy ein Artist war, aber 'nicht im Geringsten ein Genie'. Halévy wurde dennoch ein führender Bürokrat der Kunst, anständiger Schriftführer der Académie des Beaux-Arts und Vorsitz führend über Kommitees um die Standard-Tonlage des orchestralen 'A' festzulegen, somit er Preise für Operetten bekam und so weiter. Der Artist Delacroix führt ein Tagebuch, worin er u. a. am 5. Februar 1855 schrieb:

Ich ging in Halévys Haus, wobei die Hitze, die von seinem Ofen ausging, erstickend war. Seine bemitleidenswerte Frau hatte sein Haus mit Schnickschnack und altem Mobiliar vollgestellt, und diese neue fixe Idee endete damit, dass er in die Irrenanstalt eingeliefert wurde. Er hatte sich verändert und schaute viel älter aus, wie ein Mann, der nur noch mit seinem Wille dahinkriecht. Wie kann er unter solchen Umständen überhaupt seine Arbeit verrichten in dieser Konfusion? Seine neue Stelle an der Akademie, was viel Zeit beansprucht, wird für ihn schwerer und schwerer, weil er den inneren Frieden und die innere Ruhe dafür braucht. Entledige so schnell wie möglich das Inferno. Das Atemgeräusch auf der Straße erscheint förmlich deliziös.

Halévys Kantate Prométhée enchaîné wurde im Jahre 1849 am Pariser Konservatorium uraufgeführt, und ist überhaupt die erste westliche Hauptströmung orchestrialer Komposition mit Verwendung von Vierteltönen.

Halévy starb in Zurückgezogenheit in Nizza und hinterließ seine letzte Oper, Noé, unvollständigt. Diese wurde von seinem Schwiegersohn, Georges Bizet, vervollständigt, jedoch wurde die Oper erst nach zehn Jahren nach Bizets Tod uraufgeführt.

Werke

Halévy schrieb insgesamt 40 Opern, darunter:

Halévy schrieb auch für das Ballett, vorgesehen als eine anfallende Musik für die französische Version von Aischylus' Prometheus, und Kantaten.

Halévys Familie

Halévys Bruder war der Autor und Historiker Léon Halévy, der eine frühzeitige Biographie über seinen Bruder schrieb. Er war der Vater von Ludovic Halévy, Textdichter von vielen französischen Opern, darunter Georges Bizets Carmen, Vater von Genéviève Halévy und Schwiegervater von Bizet.

Halévys Frau, Léonie, die seriöse und mentale Probleme während ihrer Heirat durchmachte, durchlebte nach Halévys Tod eine auffallende Besserung und wurde eine talentierte Bildhauerin (Sie war 20 Jahre jünger als er). Deren Tochter Genéviève heiratete den Komponisten Bizet, der ein Schüler von Halévy im Konservatorium war. Nach Bizets Tod hatte sie eine Allianz mit Delaborde, Sohn des Charles-Valentin Alkan. Genéviève heiratete einen Bankier mit Rothschild-Verbindungen und wurde ein führendes parasisches Animiermädchen. Inmitten der Gäste in ihrer Abendgesellschaft war der junge Marcel Proust, der sie als ein Modell der Herzogin de Guermantes in seinem Epos Auf der Suche nach der verlorenen Zeit verwendet hatte.

Bibliographie

  • Léon Halévy, F. Halévy, sa vie et ses oeuvres, Paris (1863).
  • Ruth Jordan, Fromental Halévy, his Life and Music 1799-1862, London (1994). ISBN 187108251X