„Registan (Samarqand)“ – Versionsunterschied

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[[File:Samarkand-Registan 22-April-2024 image00016.jpg|mini|300px|Blick auf den Registan von Samarkand am 22. April 2024 mit der Ulug-Beg Medrese links, der Tillya-Kari Medrese in der Mitte hinten und der Schirdor Medrese rechts.]]
Der '''Registan''' ([[Usbekische Sprache|usbek.]] ''Registon'', von {{faS|میدان ریگستان|d=Maidān-i Rēgistān|b=Platz des sandigen Ortes}}) in [[Samarkand]] (usbekisch: Samarqand) ist einer der prächtigsten Plätze Mittelasiens. Er ist das Herz des antiken Samarkands. Das Ensemble von drei [[Madrasa|Medresen]] gilt als ein einzigartiges Beispiel der Kunst von Stadtbau und architektonischer Gestaltung des Hauptplatzes der Stadt. Die drei Medresen sind an der Westseite die [[Ulugʻbek-Madrasa (Samarqand)|Ulugʻbek-Madrasa]] (1417–1420), ihr gegenüber an der Ostseite nach dem [[Kosch-Prinzip]] die [[Sher-Dor-Madrasa]] (1619–1636) und an der Nordseite des Platzes die [[Tilla-Kori-Madrasa]] (1646–1660). Östlich der Tilla-Kori-Madrasa befindet sich das [[Scheibaniden-Mausoleum]] aus dem 15.&nbsp;Jahrhundert.
Der '''Registan''' ([[Usbekische Sprache|usbek.]] ''Registon'', von {{faS|میدان ریگستان|d=Maidān-i Rēgistān|b=Platz des sandigen Ortes}}) in [[Samarkand]] (usbekisch: Samarqand) ist einer der prächtigsten Plätze Mittelasiens. Er ist das Herz des antiken Samarkands. Das Ensemble von drei [[Madrasa|Medresen]] gilt als ein einzigartiges Beispiel der Kunst von Stadtbau und architektonischer Gestaltung des Hauptplatzes der Stadt. Die drei Medresen sind an der Westseite die [[Ulugʻbek-Madrasa (Samarqand)|Ulug-Bek Medrese]] (1417–1420), ihr gegenüber an der Ostseite nach dem [[Kosch-Prinzip]] die [[Sher-Dor-Madrasa| Schirdor Medrese]] (1619–1636) und an der Nordseite des Platzes die [[Tilla-Kori-Madrasa|Tillya-Kari Medrese]] (1646–1660). Östlich der Tillya-Kari Medrese befindet sich das [[Scheibaniden-Mausoleum]] aus dem 15.&nbsp;Jahrhundert.


Die [[Ulugʻbek-Madrasa (Samarqand)|Ulugʻbek-Madrasa]] ist mit ihrem mächtigen Portal und einem Lanzetten-Bogen dem Platz zugewandt. Die Ecken sind mit hohen, proportionalen Minaretten ausgestattet. Ein Mosaikpaneel über dem Eingangsbogen ist mit einem geometrischen Ornament dekoriert. Im quadratischen Hof befinden sich eine Moschee, Lehrräume und am Rande Zimmer, die früher als Wohnräume der Studenten dienten. Tiefe Nischen (Flure) sind um die Achse ausgebreitet. Ursprünglich sah die Ulugʻbek-Madrasa ganz anders aus: ein zweistöckiges Gebäude mit vier Kuppeln über den Lehrräumen, die sich in den Ecken der Madrasa befanden. Die Ulugʻbek-Madrasa war eine der angesehensten Universitäten der gesamten muslimischen Welt im 15. Jahrhundert. Der berühmte Wissenschaftler, Philosoph und Dichter [[Dschāmi|Abdur Rahman Dschami]] hat in dieser Madrasa studiert. Hier hielt auch Ulugbek seine Vorlesungen.
Die [[Ulugʻbek-Madrasa (Samarqand)|Ulug-Bek Medrese]] ist mit ihrem mächtigen Portal und einem Lanzetten-Bogen dem Platz zugewandt. Die Ecken sind mit hohen, proportionalen Minaretten ausgestattet. Ein Mosaikpaneel über dem Eingangsbogen ist mit einem geometrischen Ornament dekoriert. Im quadratischen Hof befinden sich eine Moschee, Lehrräume und am Rande Zimmer, die früher als Wohnräume der Studenten dienten. Tiefe Nischen (Flure) sind um die Achse ausgebreitet. Ursprünglich sah die Ulug-Bek Medrese ganz anders aus: ein zweistöckiges Gebäude mit vier Kuppeln über den Lehrräumen, die sich in den Ecken der Medrese befanden. Die Ulug-Bek Medrese war eine der angesehensten Universitäten der gesamten muslimischen Welt im 15. Jahrhundert. Der berühmte Wissenschaftler, Philosoph und Dichter [[Dschāmi|Abdur Rahman Dschami]] hat in dieser Medrese studiert. Hier hielt auch Ulug Bek seine Vorlesungen.


Während seiner Regierung blieb diese Madrasa ein Zentrum der Wissenschaft. Der Herrscher Samarkands, Yalangtush Bakhodur, leitete im 17. Jahrhundert die Bauten der Sher-Dor- und Tilla-Kori-Madrasa. Die [[Sher-Dor-Madrasa]] („Tiger enthaltende“ Madrasa) war ein Werk des Architekten Abdujabor. Die Bauweise der Madrasa ist nicht so feinteilig wie die der entsprechenden Bauten des 15. Jahrhunderts, das als „goldene Epoche“ gilt. Trotzdem zählen die harmonisch angeordneten großen und kleinen Räume, die feinteiligen Bilder der Mosaike, die Monumentalität, aber auch die zweckmäßige Symmetrie diese Madrasa zu den beeindruckendsten architektonischen Denkmälern Samarkands.
Während seiner Regierung blieb diese Medrese ein Zentrum der Wissenschaft. Der Herrscher Samarkands, Yalangtush Bakhodur, leitete im 17. Jahrhundert die Bauten der Schirdor- und Tillya-Kari-Medrese. Die [[Sher-Dor-Madrasa| Schirdor Medrese]] („Tiger enthaltende“ Medrese) war ein Werk des Architekten Abdujabor. Die Bauweise der Medrese ist nicht so feinteilig wie die der entsprechenden Bauten des 15. Jahrhunderts, das als „goldene Epoche“ gilt. Trotzdem zählen die harmonisch angeordneten großen und kleinen Räume, die feinteiligen Bilder der Mosaike, die Monumentalität, aber auch die zweckmäßige Symmetrie diese Medresen zu den beeindruckendsten architektonischen Denkmälern Samarkands.


Zehn Jahre später wurde die [[Tilla-Kori-Madrasa]] („vergoldete“ Madrasa) gebaut. Diese Madrasa diente nicht nur als akademische Lehrstätte, sondern auch lange Zeit als eine der wichtigsten Moscheen. Die Tilla-Kori-Madrasa besitzt eine zweistöckige Hauptfassade, einen großen weiten Hof, an dessen Rand sich kleine Wohnräume befinden (usb. ''Hudzri''), und vier Flure, die um die Achse angeordnet sind. Das Moscheegebäude befindet sich im westlichen Teil des Hofes. Der Hauptsaal der Moschee ist reich vergoldet. Das Registan-Ensemble stellt eine gelungene Kombination von Bauten verschiedener Epochen dar, die derzeit umfassenden Rekonstruktionsarbeiten unterliegen.
Zehn Jahre später wurde die [[Tilla-Kori-Madrasa|Tillya-Kari Medrese]] („vergoldete“ Medrese) gebaut. Diese Medrese diente nicht nur als akademische Lehrstätte, sondern auch lange Zeit als eine der wichtigsten Moscheen. Die Tillya-Kari Medrese besitzt eine zweistöckige Hauptfassade, einen großen weiten Hof, an dessen Rand sich kleine Wohnräume befinden (usb. ''Hudzri''), und vier Flure, die um die Achse angeordnet sind. Das Moscheegebäude befindet sich im westlichen Teil des Hofes. Der Hauptsaal der Moschee ist reich vergoldet. Das Registan-Ensemble stellt eine gelungene Kombination von Bauten verschiedener Epochen dar, die derzeit umfassenden Rekonstruktionsarbeiten unterliegen. Das Bild auf der rechten Seite präsentiert den gepflasterten Registan im April 2024 und betont besonders die majestätischen Medresen mit ihren imposanten Spitzbogenportalen.


== Galerie ==
== Galerie ==
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Sher-Dor Madrasah Samarkand 2012.jpg|Sher-Dor-Madrasa
Sher-Dor Madrasah Samarkand 2012.jpg|Schirdor Medrese
Sher-Dor Madrasah Samarkand.jpg|Detailansicht der Sher-Dor-Madrasa
Sher-Dor Madrasah Samarkand.jpg|Detailansicht der Schirdor Medrese
Ulugbek Madrasa 2007-2.jpg|Ulugbek-Madrasa
Ulugbek Madrasa 2007-2.jpg|Ulug-Bek Medrese
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Version vom 15. Mai 2024, 14:02 Uhr

Registan-Platz mit Ulug-Bek Medrese (links), Tillya-Kari Medrese (Mitte) und Schirdor Medrese (rechts)
Karte
Registan mit Medresen und Chorsu
Blick auf den Registan von Samarkand am 22. April 2024 mit der Ulug-Beg Medrese links, der Tillya-Kari Medrese in der Mitte hinten und der Schirdor Medrese rechts.

Der Registan (usbek. Registon, von persisch میدان ریگستان, DMG Maidān-i Rēgistān, ‚Platz des sandigen Ortes‘) in Samarkand (usbekisch: Samarqand) ist einer der prächtigsten Plätze Mittelasiens. Er ist das Herz des antiken Samarkands. Das Ensemble von drei Medresen gilt als ein einzigartiges Beispiel der Kunst von Stadtbau und architektonischer Gestaltung des Hauptplatzes der Stadt. Die drei Medresen sind an der Westseite die Ulug-Bek Medrese (1417–1420), ihr gegenüber an der Ostseite nach dem Kosch-Prinzip die Schirdor Medrese (1619–1636) und an der Nordseite des Platzes die Tillya-Kari Medrese (1646–1660). Östlich der Tillya-Kari Medrese befindet sich das Scheibaniden-Mausoleum aus dem 15. Jahrhundert.

Die Ulug-Bek Medrese ist mit ihrem mächtigen Portal und einem Lanzetten-Bogen dem Platz zugewandt. Die Ecken sind mit hohen, proportionalen Minaretten ausgestattet. Ein Mosaikpaneel über dem Eingangsbogen ist mit einem geometrischen Ornament dekoriert. Im quadratischen Hof befinden sich eine Moschee, Lehrräume und am Rande Zimmer, die früher als Wohnräume der Studenten dienten. Tiefe Nischen (Flure) sind um die Achse ausgebreitet. Ursprünglich sah die Ulug-Bek Medrese ganz anders aus: ein zweistöckiges Gebäude mit vier Kuppeln über den Lehrräumen, die sich in den Ecken der Medrese befanden. Die Ulug-Bek Medrese war eine der angesehensten Universitäten der gesamten muslimischen Welt im 15. Jahrhundert. Der berühmte Wissenschaftler, Philosoph und Dichter Abdur Rahman Dschami hat in dieser Medrese studiert. Hier hielt auch Ulug Bek seine Vorlesungen.

Während seiner Regierung blieb diese Medrese ein Zentrum der Wissenschaft. Der Herrscher Samarkands, Yalangtush Bakhodur, leitete im 17. Jahrhundert die Bauten der Schirdor- und Tillya-Kari-Medrese. Die Schirdor Medrese („Tiger enthaltende“ Medrese) war ein Werk des Architekten Abdujabor. Die Bauweise der Medrese ist nicht so feinteilig wie die der entsprechenden Bauten des 15. Jahrhunderts, das als „goldene Epoche“ gilt. Trotzdem zählen die harmonisch angeordneten großen und kleinen Räume, die feinteiligen Bilder der Mosaike, die Monumentalität, aber auch die zweckmäßige Symmetrie diese Medresen zu den beeindruckendsten architektonischen Denkmälern Samarkands.

Zehn Jahre später wurde die Tillya-Kari Medrese („vergoldete“ Medrese) gebaut. Diese Medrese diente nicht nur als akademische Lehrstätte, sondern auch lange Zeit als eine der wichtigsten Moscheen. Die Tillya-Kari Medrese besitzt eine zweistöckige Hauptfassade, einen großen weiten Hof, an dessen Rand sich kleine Wohnräume befinden (usb. Hudzri), und vier Flure, die um die Achse angeordnet sind. Das Moscheegebäude befindet sich im westlichen Teil des Hofes. Der Hauptsaal der Moschee ist reich vergoldet. Das Registan-Ensemble stellt eine gelungene Kombination von Bauten verschiedener Epochen dar, die derzeit umfassenden Rekonstruktionsarbeiten unterliegen. Das Bild auf der rechten Seite präsentiert den gepflasterten Registan im April 2024 und betont besonders die majestätischen Medresen mit ihren imposanten Spitzbogenportalen.

Galerie

Weblinks

Commons: Registan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 39° 39′ 17″ N, 66° 58′ 32″ O