„Sankt Gilgen“ – Versionsunterschied

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|Wahljahr = 2014
|Bild1 = Wolfgangsee_vom_Plombergstein_St_Gilgen.jpg<!--ähnlich St. Gilgen am Wolfgangsee.JPG Sankt Gilgen mit Wolfgangsee.jpg-->
|Bild1 = Stgilgen2005.jpg
|Bildbeschreibung1 = St. Gilgen, Februar 2005
|Bildbeschreibung1 = Sankt Gilgen und Wolfgangsee (Blick vom Plombergstein ostwärts)
|Bild2 = Wolfgangsee001.jpg
|Bildbeschreibung2 = St. Gilgen, Juli 2005
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'''Sankt Gilgen''' ist eine [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinde]] im [[Bezirk Salzburg-Umgebung|Bezirk Salzburg-Umgebung (Flachgau)]], im [[Land Salzburg|Salzburger]] [[Salzkammergut]] in [[Österreich]]. Die Gemeinde hat {{EWZ|AT|50330}} Einwohnern (Stand {{EWD|AT|50330}}) und ist als [[Sommerfrische]] bekannt geworden.
[[Datei:Sankt Gilgen mit Wolfgangsee.jpg|313px|mini|Blick auf Sankt Gilgen und den Wolfgangsee]]
'''Sankt Gilgen''' ist eine [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinde]] im [[Bezirk Salzburg-Umgebung]], landläufig ''Flachgau'' genannt, im [[Land Salzburg|Salzburger Land]] in [[Österreich]] mit {{EWZ|AT|50330}} Einwohnern (Stand {{EWD|AT|50330}}). Das Gemeindegebiet liegt im [[Salzkammergut]] und wird geprägt durch den [[Wolfgangsee]], das [[Zwölferhorn]] und den [[Schafberg (Salzkammergut-Berge)|Schafberg]] und ist als [[Sommerfrische]] bekannt geworden. Im Uhrzeigersinn im Südwesten beginnend grenzt Sankt Gilgen an die Gemeinden [[Hintersee (Flachgau)|Hintersee]], [[Faistenau]], [[Fuschl am See|Fuschl]], [[St. Lorenz (Oberösterreich)|St. Lorenz]], [[Mondsee]], [[Unterach am Attersee|Unterach]], [[Steinbach am Attersee|Steinbach]], [[St. Wolfgang im Salzkammergut|St. Wolfgang]] und [[Strobl]].


== Geografie ==
== Geografie ==
Sankt Gilgen befindet sich 25&nbsp;Kilometer östlich von [[Salzburg]], 15&nbsp;Kilometer südöstlich von [[Thalgau]], und 20&nbsp;Kilometer westlich von [[Bad&nbsp;Ischl]], und bildet einen Ostrand des Bundesland zu [[Oberösterreich]] hin.
Sankt Gilgen ist neben [[Strobl]] und [[St. Wolfgang im Salzkammergut]] eine der drei umliegenden Gemeinden des Wolfgangsees und hat eine Fläche von 98,67&nbsp;km². Die Gemeinde gehört zum [[Gerichtsbezirk Thalgau]]. Der Hauptort befindet sich in {{Höhe|545|AT|link=true}}
Das Gemeindegebiet wird geprägt durch den [[Wolfgangsee]]&nbsp;({{Höhe|538|AT}}), den [[Schafberg (Salzkammergut-Berge)|Schafberg]]&nbsp;({{Höhe|1782|AT}}) und das [[Zwölferhorn]]&nbsp;({{Höhe|1521|AT}}).

St.&nbsp;Gilgen ist eine der drei umliegenden Gemeinden des Wolfgangsees, neben [[Strobl]] und [[St.&nbsp;Wolfgang im Salzkammergut|St.&nbsp;Wolfgang]], und die östlichste der Gemeinden im [[Wolfgangstal|Wolfgang-/Ischltal]]. Dabei gehört gut die Hälfte des Sees zu St.&nbsp;Gilgen, die Ostgrenze liegt an der Engstelle des Sees bei der [[Zinkenbach-Halbinsel]], mit dem [[Zinkenbach (Wolfgangsee)|Zinkenbach]]–[[Königsbach (Zinkenbach)|Königsbach]] als Grenze. Zur Gemeinde gehört auch die Nordseite der [[Osterhorngruppe]] südlich des Sees, Südspitze des Gemeindegebiets ist das [[Holzeck (Salzkammergut-Berge)|Holzeck]] hinter dem [[Königsberger&nbsp;Horn]]. Am Nordufer gehört die [[Ried (Gemeinde Sankt Gilgen)|Ried]] am Schafbergfuß ebenfalls noch zu St.&nbsp;Gilgen. Am Westende des Sees liegen die Weitung des Ortes St.&nbsp;Gilgen mit dem [[St.&nbsp;Gilgener Berg]] und der Talkessel [[Winkl (Gemeinde Sankt Gilgen)|Winkl]]–[[Zeppezau]]. Hier gehören auch die Südteile der [[Höllkargruppe|Höllkargruppe (Schobergruppe)]] zur Gemeinde, bis zum [[Eibenssee]] und an die [[Drachenwand]].

Zu St.&nbsp;Gilgen gehören aber auch noch die Burgau genannten Gebiete nordöstlich hinter der [[Scharflinger&nbsp;Höhe]] und dem Schafberg, das sind die [[Oberburgau]] am [[Mondsee (See)|Mondsee]] und die [[Unterburgau]] am [[Attersee]]. Damit ist St.&nbsp;Gilgen neben [[Mondsee]], [[Tiefgraben]], [[St. Lorenz (Oberösterreich)|St.&nbsp;Lorenz]], [[Innerschwand]] und [[Unterach am Attersee|Unterach]] eine der Mondseegemeinden, und neben Unterach, [[Steinbach am Attersee|Steinbach]], [[Nußdorf am Attersee|Nußdorf]], [[Weyregg]], [[Attersee am Attersee|Attersee]], [[Schörfling]] und [[Seewalchen am Attersee|Seewalchen]] eine der Atterseegemeinden. Der Schafberg gehört ebenfalls weitgehend zu St.&nbsp;Gilgen, insbesondere der gesamte Gipfel, zu St.&nbsp;Wolfgang gehört nur die Südwestflanke. Grenze ist in der Scharte zwischen [[Spinnerin]] und [[Törlspitz]]. Nordwestliche Gemeindegrenze sind [[Breitenberg (Schafberggruppe)|Breitenberg]] und [[Sechserkogel]] schon am Fuß des [[Zimnitz|Leonsbergs&nbsp;(Zimnitz)]] und über dem [[Weißenbachtal (Salzkammergut)|Weißenbachtal]].

Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 98,67&nbsp;km².

<gallery widths="180">
Sankt Gilgen Zwölferhorn 01.jpg|Sankt Gilgen und Winkl (Blick vom Zwölferhorn nordostwärts zum Mondsee)<!--ditto Wolfgangsee001.jpg Sankt Gilgen Zwölferhorn 01.jpg Zwoelferhorn II sankt-gilgen 08 2006 wv d schmidt.jpg-->
<!--Zinkenbachhalbinsel in IB-->
Schafberg_drachenwand.jpg|Attersee- und Mondseegebiete der Gemeinde (Burgau, Blick westwärts vom Höllengebirg auf den Schafberg)
</gallery>
=== Nachbargemeinden ===
{{Nachbargemeinden
| NORDWEST=<br /><br />[[Fuschl&nbsp;am&nbsp;See]]
| NORD=[[St. Lorenz (Oberösterreich)|St.&nbsp;Lorenz]]&nbsp;&nbsp;&nbsp;[[Mondsee]]&nbsp;
<div align="right"><small>(alle [[Bezirk Vöcklabruck|Bez.]]</small></div>
| NORDOST=&nbsp;[[Unterach am Attersee|Unterach&nbsp;a.A.]]&nbsp;&nbsp;&nbsp;[[Steinbach am Attersee|Steinbach&nbsp;a.A.]]<br />
<div align="left"><small>[[Bezirk Vöcklabruck|Vöcklabruck]],&nbsp;[[Oberösterreich|OÖ]])</small>
| WEST=[[Faistenau]]
| OST=[[St. Wolfgang im Salzkammergut|St.&nbsp;Wolfgang&nbsp;i.Skg.]] <small>([[Bezirk Gmunden|Bez.&nbsp;Gmunden]],&nbsp;[[Oberösterreich|OÖ]])</small>
| SUEDWEST=[[Hintersee (Flachgau)|Hintersee]]<br /><br />
| SUED=<br />[[Abtenau]]{{FN|∗}} <small>([[Bezirk Hallein|Bez.&nbsp;Hallein/Tennengau]])</small>
| SUEDOST=[[Strobl]]<br /><br />
}}
:<small>{{FNZ|∗|Ein kleines Stück im Raum [[Genneralm]] – Holzeck}}</small>


=== Gemeindegliederung ===
=== Gemeindegliederung ===
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs [[Katastralgemeinde#Österreich|Katastralgemeinde]]n und acht [[Ortschaft#Österreich|Ortschaft]]en (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015):<ref name="Bevölkerung 2015">[http://www.statistik.at/wcm/idc/idcplg?IdcService=GET_PDF_FILE&RevisionSelectionMethod=LatestReleased&dDocName=103419 Statistik Austria: ''Gemeindedaten St. Gilgen: Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften'']. statistik.at (pdf).</ref>


* ''[[#Hauptort|Sankt Gilgen]]'' (1088), Hauptort, Katastralggemeinde ''St.&nbsp;Gilgen'' – im Nordwesten am See
Das Gemeindegebiet umfasst folgende acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015<ref>[http://www.statistik.at/wcm/idc/idcplg?IdcService=GET_PDF_FILE&RevisionSelectionMethod=LatestReleased&dDocName=103419 Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften]</ref>):
* ''[[Pöllach]]'' (657), Teil der KG&nbsp;St.&nbsp;Gilgen – im äußeren Nordwesten am [[St.&nbsp;Gilgener&nbsp;Berg]] oberhalb St.&nbsp;Gilgen
* ''[[Laim (Gemeinde Sankt Gilgen)|Laim]]'' (409), Teil der KG&nbsp;St.&nbsp;Gilgen – im Westen oberhalb St.&nbsp;Gilgen um das [[Zwölferhorn]]
* ''[[Gschwand (Gemeinde Sankt Gilgen)|Gschwand]]'' (860) – im Süden am See auf der [[Zinkenbach-Halbinsel]] und um den dortigen [[Breitenberg (Schafberggruppe)|Breitenberg]]
* ''[[Ried (Gemeinde Sankt Gilgen)|Ried]]'' (380) – im Osten am See am Fuß des Schafbergs bei St.&nbsp;Wolfgang, durch die [[Falkensteinerwand]] von Winkl isoliert
* ''[[Winkl (Gemeinde Sankt Gilgen)|Winkl]]'' (301) – im Nordosten im [[Krotensee]]-Gebiet zwischen Schafberg und Höllkarbergen, durch [[Buchberg (Höllkargruppe)|Buchberg]]–[[Saurüssel (Wolfgangsee)|Saurüssel]] von St.&nbsp;Gilgen isoliert
* ''[[Oberburgau]]'' (117) – im äußeren Nordosten am Schafberg-Nordfuß am [[Mondsee (See)]], von Winkl durch die [[Scharflinger Höhe]] isoliert, die östlichen Teile zusätzlich durch die [[Kienbergwand]]
* ''[[Unterburgau]]'' (22) – im äußersten Nordosten am [[Attersee]] nördlich des Schwarzenseegebiets, von Oberburgau durch [[Seeache]]/[[Ackerschneid]] isoliert


[[Zählsprengel]] sind ''St.Gilgen-Zentrum'' für St.&nbsp;Gilgen-Pöllach-Laim, '' Winkl-Ried-Gschwand'' sowie ''Unterburgau-Oberburgau''
* Gschwand (860)
{|
* Laim (409)
|- style="vertical-align:top"
* Oberburgau (117)
|{{Gliederung-AT-Gde|SL|30}}
* Pöllach (657)
|{{Legende AT Bezirk|5}}
* [[Ried (Gemeinde Sankt Gilgen)|Ried]] (380)
|}
* Sankt Gilgen (1088)
* Unterburgau (22)
* Winkl (301)


== Geschichte ==
Die Gemeinde besteht aus den [[Katastralgemeinde]]n Gschwand, Oberburgau, Ried, St. Gilgen, Unterburgau und Winkl.


Sankt Gilgen ist nach dem heiligen [[Ägidius von St.&nbsp;Gilles]] benannt worden, den man im deutschen Sprachraum auch ''Gilg'' oder ''Gilgian'' nennt. Ursprünglich hieß der Ort ''Oberdrum''. Dieser Name war ein Hinweis auf die geografische Lage, nämlich am oberen Teil (Drum, Trum) des Sees.<ref name="HistOrtsLexÖ"/><!--ganz unten--><ref>Vergl. [[Obertrum]] im Salzburger Seengebiet.</ref>
Zum Gemeindegebiet gehören die Gipfel des [[Schafberg (Salzkammergut)|Schafbergs]] und die Schafbergalm, die [[Drachenwand]] (bis zum Abbruchgrat), ein Teil des [[Mondsee (See)|Mondseeufers]] (zwischen [[Scharfling]] und [[See am Mondsee]]) sowie ein Teil des [[Attersee (See)|Atterseeufers]] (im Bereich Burgau).

Um 750&nbsp;n.&nbsp;Chr. schenkte der Herzog [[Odilo (Bayern)]] der [[Bistum Salzburg|Salzburger Kirche]] das Gebiet des Abersees (Aberseeland), um es von Mönchen erschließen zu lassen. Bis zum 13.&nbsp;Jahrhundert war das Gebiet des [[Wolfgangtal]]s im Großen und Ganzen vollständig kultiviert. Zu dieser Zeit gab es ungefähr zehn Häuser. Auch die erste Kirche wurde in diesem Zeitraum erbaut. Die [[Wallfahrt nach St.&nbsp;Wolfgang]] war im Mittelalter eine der bedeutensten Europas, sodaß das Gebiet zwischen dem Bistum Salzburg und dem [[Kloster Mondsee]] (Thalgau), später dem [[Habsburgermonarchie|habsburgischen Österreich]] (Wolfgangland) umstritten war. Auch die Nähe zum [[Ischler Salzberg]] wirkte sich politisch aus.

Durch die steigende Bevölkerung musste die Kirche zweimal neu gebaut werden, einmal im Jahre 1425 und ein zweites Mal im Jahre 1769. Nach Aufnahme der Schifffahrt auf dem Wolfgangsee (1873) und vor allem nach Errichtung der [[Salzkammergut-Lokalbahn]] (1893) nahm das zuvor unbedeutende Dorf einen starken touristischen Aufschwung. Prominente wie der Arzt [[Theodor Billroth]] oder Industrielle und Bankiers wie [[Wilhelm Kestranek]] oder [[Max Feilchenfeld]] errichteten hier Sommervillen, in der Zwischenkriegszeit entwickelte sich auch eine Künstlerkolonie, die [[Zinkenbacher Malerkolonie]], der heute ein kleines Museum gewidmet ist.


== Politik ==
== Politik ==
Die Gemeinde gehört zum [[Gerichtsbezirk Thalgau]].

=== Gemeindevertretung ===
=== Gemeindevertretung ===
{{Sitzverteilung
Die [[Gemeinderat (Österreich)|Gemeindevertretung]] von St.&nbsp;Gilgen hat 21 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2009 wie folgt zusammen:
| float = left
* 14 [[Österreichische Volkspartei|ÖVP]]
| Beschriftung = Sitze
* 5 [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]]
| Sitze = 21
* 2 [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]]<ref>http://www.salzburg.gv.at/20003stat/wahlen/gvw/index.htm#erg.108.0.0.0.1</ref>
| Land = AT
| Breite = 0.9
|ÖVP|SPÖ|FPÖ|
| ÖVP = 14
| SPÖ = 5
| FPÖ = 2
}}
Die [[Gemeinderat (Österreich)|Gemeindevertretung]] von St.&nbsp;Gilgen hat 21&nbsp;Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2014 wie folgt zusammen:<ref>[http://www.salzburg.gv.at/20003stat/wahlen/gvw/index.htm#erg.108.0.0.0.1 ''Gemeindevertretungswahlen am 9. März 2014 – Gemeinde St. Gilgen, Stimmen''.] salzburg.gv.at.</ref>
* 65,9 % – 14 Mandate ''[[Österreichische Volkspartei]]''&nbsp;(ÖVP)
* 23,1 % – {{0}}5 Mandate ''[[Sozialdemokratische Partei Österreichs]]''&nbsp;(SPÖ)
* 11,0 % – {{0}}2 Mandate ''[[Freiheitliche Partei Österreichs]]''&nbsp;(FPÖ)


Direkt gewählter Bürgermeister ist Otto Kloiber (ÖVP).
Direkt gewählter Bürgermeister ist Otto Kloiber von der ÖVP.
<br style="clear:left" />


=== Wappen ===
=== Wappen ===
[[Datei:Wappen at st gilgen.png|60px|links]]
Das Wappen der Gemeinde ist ''Im blauen Felde über einem leicht bewegten Seespiegel eine zwölfstrahlige goldene Sonne.''
Das Wappen der Gemeinde ist [[Wappenbeschreibung|beschrieben]]:
: ''Im blauen [[Feld (Heraldik)|Feld]]e über einem [[Wellenfuß|leicht bewegten Seespiegel]] eine zwölfstrahlige goldene [[Sonne (Heraldik)|Sonne]].''
<br style="clear:left" />
=== Regionalpolitik ===
Die Gemeinde ist zusammen mit den beiden anderen Wolfgangseegemeinden Mitglied der landesübergreifenden Tourismus[[region Wolfgangsee]] im Verband [[Salzkammergut]], und Mitglied der [[LEADER]]-/[[INTERREG]]-Region ''Kulturerbe Salzkammergut''&nbsp;(RegIS), bei der die Wolfgangseegemeinden mit [[Bad&nbsp;Ischl]] und dem [[Inneres Salzkammergut|Inneren Salzkammergut]] der Hallstätterseegemeinden zusammenarbeiten. Mit den gänzlich oberösterreichischen Regionen [[Mondseeland]] und [[Atterseeregion|Attersee]] kooperiert die Gemeinde lose.


== Geschichte ==
== Hauptort der Gemeinde ==
{{Anker|Hauptort}}
Im Gemeindegebiet von Burgau befindet sich am Südufer des Attersees Kaiserbrunn, auch Kaiserbründl genannt. Am Steilufer des Sees wurde bei Steinbrucharbeiten um 1900 ein umfangreiches Eisendepot aus den letzten Jahrzehnten des 1.&nbsp;Jahrhunderts v.&nbsp;Chr. (ausgehende [[Latènezeit]]) aufgefunden. Das Depot umfasst vorwiegend landwirtschaftliche Geräte, darunter ein großes [[Sense (Werkzeug)|Sensenblatt]] mit 87&nbsp;cm Schneidelänge, zwei [[Pflugschar]]en, einen 155&nbsp;cm großen [[Kesselhaken]], eine langgestielte [[Schöpfkelle]], einen Löffelbohrer und einen Hakenschlüssel. Die Fundobjekte sind in der Sammlung des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der [[Universität Wien]] aufbewahrt.<ref>[[Susanne Sievers]]/[[Otto Helmut Urban]]/Peter C. Ramsl: ''Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K und L–Z''; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im [[Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften]], Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S.&nbsp;861.</ref>
{{Infobox Gemeindeteil in Österreich|NEBENBOX = ja
|Name = Sankt Gilgen |Koord-Name= Sankt Gilgen (Ort)
|Kennzeichnung = [[Dorf]]
|Bundesland = Salzburg
|NUTS = AT323
|Bezirk = Salzburg-Umgebung
|Kfz = SL
|Gerichtsbezirk = Thalgau
|Gemeinde = [[#Gemeindegliederung|Sankt Gilgen]]
|Gemeindekennzahl = 50330
|Katastralgemeinde = St.&nbsp;Gilgen<!-- s.Anm. -->
|Katastralgemeindenummer = 56107
|Ortschaft = Sankt Gilgen<!-- selbst -->
|Ortschaftskennziffer = 13874
|Hauptort = ja
|Zählsprengel = St. Gilgen-Zentrum<!--hier-->
|ZS-Kennziffer = 000
|Breitengrad = 47.766784
|Längengrad = 13.365574
|Koordinate-ANM= SAGIS/ÖK/Geonam Ki., O Punkt 47.766639 13.364980 bei Kirchenplatz 3, O geomittel 47.762738 13.369782, GemHauptort-Punkt 47.76797 13.366515 bei Mondseestr. 1/3 in Weiterleitung St. Gilgen-Zentrum, KG 47.768656 13.354695 in Irlreit
|Höhe = 545 |Höhe-ANM = Kote ÖK / interpol. OVZ / an Koordinate |Höhe-amtlich = nein
|Dim = 1500 |Dim-ANM= der Ort NO-S; O 2760 NO-S Str. bei Brunnleiten bis SO Hot.Lueg; KG 7615 N-S Sattel über Eibensee nahe Kreuz 1074 bis Pillsteinhöhe (Weg SW)
|Fläche = 16.0999 |Fläche-ANM = OVZ 2001
|Einwohner = 1088
|Gebäude = 430
|Stand = <!--1.1.-->2015 |Adr-Stand = 2001<!-- 2001: 430/1037, wird sich nicht allzuviel verändert haben-->
|PLZ = 5340 |PLZ-Ort = St. Gilgen
|Vorwahl = |Vorwahl-Ort =
|Bild1 = St._Gilgen.JPG<!--eher unnettes Bild, das aus der IB oben wäre auch passend, zeigt die drei KG-Orte zusammen -->
|Bildbeschreibung1 = St. Gilgen mit Laim/Irlreit, vom See aus
|Anmerkungen = O mit [[Brunnwinkl]], [[Lueg (Gemeinde Sankt Gilgen)|Lueg]]; KG und ZSp. mit [[Laim (Gemeinde Sankt Gilgen)|Laim]], [[Pöllach]]
|Quellen = <ref name="Bevölkerung 2015"/>
}}
Der [[Gemeindehauptort|Hauptort]] ''Sankt Gilgen'' befindet sich 24&nbsp;Kilometer östlich vom Stadtzentrum [[Salzburg]], 12&nbsp;Kilometer südöstlich von [[Thalgau]]. Er liegt direkt am Nordwestende des [[Wolfgangsee]]s&nbsp;({{Höhe|538|AT}}), in einer Weitung zwischen [[Zwölferhorn]] südwestlich und [[Höllkargruppe|Höllkarbergen]] nördlich. Südlich des Orts bricht der [[Elferstein]]&nbsp;({{Höhe|1376|AT}}) in der Gamswand bei [[Lueg (Gemeinde Sankt Gilgen)|Lueg]] direkt in den See. Östlich treten im [[Brunnwinkl]] der [[Buchberg (Höllkargruppe)|Buchberg]]&nbsp;({{Höhe|805|AT}}) und der [[Saurüssel (Wolfgangsee)|Saurüssel]]&nbsp;({{Höhe|722|AT}}) an den See, und begrenzen den Siedlungsraum. Nördlich steigt der [[St.&nbsp;Gilgener Berg]] zum Sattel bei Einsiedl (ca.&nbsp;{{Höhe|760|AT}}), der in das [[Fuschlseegebiet]] führt.


Der Ort erstreckt sich über etwa 1½&nbsp;Kilometer entlang der ''[[Mondseestraße]]''&nbsp;(B154) und ''[[Wolfgangsee&nbsp;Straße]]''&nbsp;(B158). Der alte Ortskern zeichnet sich insbesondere um ''Mozartplatz'' und ''Kirchenplatz'' durch ein Ensemble von Häusern des Barocks im [[Inn-Salzach-Stil]] und umgebend im Sommerfrische-[[Heimatstil]] der Günderzeit aus. Die ''Seepromenade'' erstreckt sich entlang der ''[[Mondseestraße]]'', der alten B154. Oberhalb der ''[[Wolfgangsee&nbsp;Straße]]''&nbsp;(B158), hier ''Hochreithstraße'' genannt, liegt die Ortslage ''Hochreith''. Die nordwestlichen Ortslagen an der neuen B154 heissen ''Billroth'', nach dem dort entstandenen Anwesen des Arztes [[Theodor Billroth]] (''Villa Billroth'', heute Seminarhotel).
Sankt Gilgen ist nach dem heiligen [[Ägidius von St.&nbsp;Gilles]] benannt worden, den man im deutschen Sprachraum auch ''Gilg'' oder ''Gilgian'' nennt. Ursprünglich hieß der Ort ''Oberdrum''. Dieser Name war ein Hinweis auf die geografische Lage, nämlich am oberen Teil (Drum, Trum) des Sees.<ref>Kurt Klein: ''Historisches Ortslexikon. Salzburg.'' ([http://www.oeaw.ac.at/vid/download/histortslexikon/Ortslexikon_Salzburg.pdf pdf]). Vergl. [[Obertrum]]</ref>
Um 750 n.&nbsp;Chr. schenkte der Herzog [[Odilo (Bayern)]] der Salzburger Kirche das Gebiet des Abersees, um es von Mönchen erschließen zu lassen. Bis zum 13.&nbsp;Jahrhundert war das Gebiet im Großen und Ganzen vollständig kultiviert. Zu dieser Zeit gab es ungefähr zehn Häuser. Auch die erste Kirche wurde in diesem Zeitraum erbaut. Durch die steigende Bevölkerung musste die Kirche zweimal neu gebaut werden, einmal im Jahre 1425 und ein zweites Mal im Jahre 1769. Nach Aufnahme der Schifffahrt auf dem Wolfgangsee (1873) und vor allem nach Errichtung der [[Salzkammergut-Lokalbahn]] (1893) nahm das zuvor unbedeutende Dorf einen starken touristischen Aufschwung. Prominente wie der Arzt [[Theodor Billroth]] oder Industrielle und Bankiers wie [[Wilhelm Kestranek]] oder [[Max Feilchenfeld]] errichteten hier Sommervillen, in der Zwischenkriegszeit entwickelte sich auch eine Künstlerkolonie, die [[Zinkenbacher Malerkolonie]], der heute ein kleines Museum gewidmet ist.


Zur Ortschaft ''Sankt Gilgen'' gehören auch der Weiler ''[[Brunnwinkl]]'' östlich am See, und die Häuser ''[[Lueg (Gemeinde Sankt Gilgen)|Lueg]]'' südlich. Die Ortschaft umfasst an die 450&nbsp;Adressen mit gut 1000&nbsp;Einwohnern, beide dazugehörenden Ortslagen haben nur einige wenige Häuser.
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
{{weitereBDA|-weitere=1}}
;Oberburgau beim [[Mondsee (See)|Mondsee]]
* Ehemaliges Forsthaus
;Ried
* Villa Frauenstein und [[Ferienhort am Wolfgangsee]]
* [[Falkensteinkirche|Wallfahrtskirchlein Unsere Liebe Frau und hl. Wolfgang]]
* Brunnkapelle
* Schlafkapelle
* Kapelle beim Försterhof
;Sankt Gilgen
* [[Pfarrkirche Sankt Gilgen|Kath. Pfarrkirche hl. Ägydius]]
* [[Kulturhaus Sankt Gilgen]], vorher Volksschule, mit Musikinstrumentenmuseum und Museum [[Zinkenbacher Malerkolonie]]
* [[Mozarthaus St. Gilgen]], vorher das Bezirksgericht
* [[Heimatmuseum Sankt Gilgen]], vorher Seitenflurhaus des Wetzl-Gutes
;Winkl
* [[Burgruine Hüttenstein]]
* [[Schloss Hüttenstein]] am [[Krotensee]]
* [[Europakloster Gut Aich]]
* Schächerkapelle
* Bildstock Ochsenkreuz auf einer kleinen Insel im [[Wolfgangsee]]


Zur Katastralgemeinde ''St. Gilgen'' mit 1610<!--1609.99-->&nbsp;[[Hektar]] gehören auch die Ortschaften ''[[Laim (Gemeinde Sankt Gilgen)|Laim]]'' (mit ''[[Irlreit]]'') und ''[[Pöllach]]'' (mit der ''[[Reitsiedlung]]'') oberhalb von Sankt&nbsp;Gilgen. Dieses Areal erstreckt sich vom [[Eibensee]] im Norden bis zur [[Pillsteinhöhe]] über der Stubneralm am Zwölferhorn im Süden. Der Katastralgemeinde entspricht der [[Zählsprengel]] ''St.Gilgen-Zentrum''. Dieser umfasst um die 800 <!--extrapoliert EW zu 2001: #expr:730*2154/1951-->&nbsp;Adressen mit etwa 2100 <!--1088+657+409-->&nbsp;Einwohnern.
== Mythen ==
Nahe dem Falkenstein liegt das Ochsenkreuz. Die Legende besagt, dass ein Bauer mit seinem Ochsen auf dem Weg über dem See zum Markt war. Es war Winter und der See war teilweise gefroren. Das Boot soll gekentert und der Bauer fast ertrunken sein. Der Ochse jedoch rettete den Bauern und brachte ihn auf eine kleine Insel. Als Dank stellte der Bauer das Kreuz auf die kleine Insel.


{{Nachbargemeinden|BESCHRIFTUNG='''Nachbarorte, -ortschaften und -katastralgemeinden:'''
Es gibt auch das Hochzeitskreuz, das in der Nähe des Ochsenkreuzes zu finden ist. Die Legende aus dem 16.&nbsp;Jahrhundert besagt, dass eine Hochzeitsgesellschaft im Winter auf dem zugefrorenen See tanzte. Plötzlich brach das Eis auf und viele Leute versanken in den Fluten. Nur das Brautpaar konnte sich ans Ufer retten und ließ als Dank das Hochzeitskreuz errichten.
| NORDWEST=
<div align="left">[[Fuschl am See#Hauptort|Fuschl]]&nbsp;<small>(KG, Gem.&nbsp;[[Fuschl am See|Fuschl&nbsp;a.S.]])</small></div>
<div align="right">[[Pöllach]]&nbsp;<small>(O)</small></div>
| NORD=
| NORDOST={{FN|∗}}
| WEST=
<div align="right">[[Laim (Gemeinde Sankt Gilgen)|Laim]]&nbsp;<small>(O)</small></div>
<div align="left">[[Tiefbrunnau]]&nbsp;<small>(KG, Gem.&nbsp;[[Faistenau]])</small></div>
| OST=
[[Brunnwinkl]]
''Wolfgangsee''
<div align="right">[[Winkl (Gemeinde Sankt Gilgen)|Winkl]]<br /><small>(O&nbsp;u.&nbsp;KG)</small>{{FN|∗}}</div>
| SUEDWEST=[[Lämmerbach (Gemeinde Hintersee)|Lämmerbach]]&nbsp;<small>(O&nbsp;u.KG, Gem.&nbsp;[[Hintersee (Flachgau)|Hintersee]]</small>
| SUED=<div align="right">[[Lueg (Gemeinde Sankt Gilgen)|Lueg]]</div><br /><br />
| SUEDOST={{FN|∗}}
[[Gschwand (Gemeinde Sankt Gilgen)|Gschwand]]&nbsp;<small>(O&nbsp;u.&nbsp;KG)</small>
}}
:<small>{{FNZ|∗|Die KG Winkl grenzt von Norden bis Südosten an. In einem Punkt bei Lueg grenzt auch die KG [[Ried (Gemeinde Sankt Gilgen)|Ried]] an.}}</small>

<gallery>
St. Gilgen towards the Schafberg, Salzburg (state), Austro-Hungary.jpg|Das Dorf gegen den Schafberg um 1890/1900
Sankt Gilgen Zwölferhorn 02.jpg|Blick aus der Gondel der [[Zwölferhornbahn]] auf das Ortszentrum
St gilgen.JPG|Der Ort im Winter
<!--weitere Ansichten schon oben, und unten bei den Bauten-->
</gallery>
[[Datei:Mozartplatz.jpg|thumb|none|600px|360°-Panoramabild auf dem Mozartplatz in St.Gilgen]]

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Sankt Gilgen ist eine Tourismusgemeinde, mit Fokus auf [[Erholung]]s- und [[Familientourismus]], und mit vielen [[Ferienwohnsitz]]en ([[Sommerfrische]]) und als [[Naherholungsgebiet]] auch der Stadt Salzburg. Der Ort selbst wurde ab den 1970ern mit zahlreichen großen [[Appartmenthaus|Appartmenthäusern]] verbaut, heute ist das [[Kalte Betten|Kalte-Betten-Phänomen]] eine Problematik,<ref>Für 2001 wurden im ''Ortsverzeichnis'' der Statitik Austria bei 1951 Einwohnern des Zählsprengels St.Gilgen-Zentrum (St.&nbsp;Gilgen-Pöllach-Laim) 1920 Zweitwohnsitzfälle angegeben, jedes zweite Bett ist also kalt. Für Ried betrugen die Werte sogar 395 zu 557, also nur zwei Fünftel Dauerwohnsitze (Quelle: Statitik Austria: ''Ortsverzeichnis'' 2001);<br />[[Gästebett]]en hat die Gemeinde etwa 3000, die Anzahl der [[Nächtigung]]en betrug 300.000, bei einer Belegung der Zweitwohnsitze für 4 Wochen (30 Tage, ca. 40.000 Nächtigungen) brächte also ein Achtel aller Nächtigung keine Wertschöpfung (Quelle der Nächtigungen: Land Salzburg; ''[https://www.salzburg.gv.at/20003stat/gemeindeportraet/gp_statistik_daten_StGilgen.pdf Gemeinde St. Gilgen: Statistik Daten:] Tourismus.'' (pdf, salzburg.gv.at, Stand 2014/15).</ref> mit sehr hohen Wohnungspreisen.<ref>Vergl. ''[http://www.prodinger-tourismusberatung.at/2016/09/22/kampf-illegale-zweitwohnsitze-echo/ Kampf gegen illegale Zweitwohnsitze – Echo.]'' Pressemeldung, 22. September 2016, auf prodinger-tourismusberatung.at, abgerufen 9. Mai 2017.</ref> Hauptsaison ist der sommerliche [[Badetourismus]]. Sonst ist die Gegend für leichtes [[Bergwandern|Wandern]] geeignet. Die beiden Hausberge der Gemeinde sind durch Bergbahnen erschlossen. Das [[Zwölferhorn]] ist ein Aussichts- und Schiberg, als letzeres aber als Geheimtipp für Familienschifahren wie auch steile Mugelpiste und unpräpariertes Fahren nur eine lokale Rolle spielt.<!--cf. http://www.12erhorn.at/html/winter.html-->

=== Verkehr ===
[[Datei:Zwoelferhorn_talstation_2014.jpg|mini|Die Zwölferhornbahn mit den alten 60er-Jahre-Gondeln (Talstation, 2014)]]
Die beiden Hauptverkehrsachsen der Gemeinde sind zum einen die ''[[Wolfgangsee&nbsp;Straße]]''&nbsp;(B158) Salzburg–Bad&nbsp;Ischl. Sie kommt von [[Hof bei Salzburg|Hof]], wo die ''[[West&nbsp;Autobahn]]''&nbsp;(A1) bei [[Thalgau]] angebunden ist, und [[Fuschl am See|Fuschl]] über den [[St.&nbsp;Gilgener&nbsp;Berg]] (ca.&nbsp;{{Höhe|760|AT}}), und läuft südostwärts am Südwestufer des Sees über die [[Zinkenbach-Halbinsel]] Richtung [[Strobl]] und [[Bad&nbsp;Ischl]].

Die andere Route bildet die ''[[Mondseestraße]]''&nbsp;(B154) Straßwalchen–Sankt&nbsp;Gilgen, die von [[Mondsee]], ebenfalls mit einer A1-Anschlusstelle, und das Mondsee-Südwestufer entlang kommend über die [[Scharflinger&nbsp;Höhe]]&nbsp;({{Höhe|604|AT}}) und den [[Winkl (Gemeinde Sankt Gilgen)|Winkl]] und dann am Nordufer des Sees läuft, und in [[#Hauptort|St.&nbsp;Gilgen]] in die B158 mündet. Bei [[Scharfling]]/[[Kienberg (Gemeinde Sankt Gilgen)|Kienberg]] am Mondsee zweigt die ''[[Kienbergwandstraße]]''&nbsp;(L217/L543) ostwärts ab, die nach dem Kienbergwand-Tunnel die [[Oberburgau]] anbindet. Sie mündet bei [[See am Mondsee]]/[[Au (Gemeinde Unterach)|Au]] in die ganz außerhalb St.Gilgens liegende ''[[Atterseestraße]]''&nbsp;(B151) Mondsee–Timelkam<!--eigentlich umgekehrt-->, die am Mondsee-Nordostufer laufend weiter nach [[Unterach am&nbsp;Attersee]] führt. Dort zweigt dann die ''[[Seeleitenstraße]]''&nbsp;(B152) Unterach–Seewalchen<!--eigentlich umgekehrt--> ab, die am Attersee-Südufer durch die [[Unterburgau]] läuft. Bei [[Weißenbach am&nbsp;Attersee]] zweigt dann die ''[[Weißenbacher&nbsp;Straße]]''&nbsp;(B153) nach Bad&nbsp;Ischl ab.

Die kleinen Orte der Gemeinde liegen meist direkt an diesen Straßen, oder sind durch kurze Gemeindestraßen angebunden. Einzig Ried ist nur über den Umweg der ''St.&nbsp;Wolfganger&nbsp;Straße''&nbsp;(L116/L546) bei [[Strobl#Hauptort|Strobl]] und den Ort [[St. Wolfgang im Salzkammergut#Hauptort|Sankt&nbsp;Wolfgang]] erreichbar.

Die ''[[Wolfgangsee-Schiffahrt]]'', die es als solche seit 1873 gibt<!--http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Historische_Seefahrt_auf_dem_Wolfgangsee--> und heute von der [[Salzburg&nbsp;AG]] betrieben wird, fährt im saisonellen [[Liniendienst]].<ref name="schafbergbahn">''[http://www.schafbergbahn.at/de_at/fahrplan/WssPreise.html WolfgangseeSchifffahrt]'' und ''[http://www.schafbergbahn.at/de_at/fahrplan/SbbPreise.html SchafbergBahn – Fahrplan & Preise.]'' schafbergbahn.at (abgerufen 2017).</ref> Anlegestellen sind [[#Hauptort|St.&nbsp;Gilgen-Seepromenade]], [[Fürberg am Wolfgangsee|Fürberg]] und [[Falkenstein (Gemeinde Sankt Gilgen)|Ried-Falkenstein]].

Die 1892 eröffnete ''[[Schafberg-Zahnradbahn]]''&nbsp;(SBB), die in St.&nbsp;Wolfgang/Ried beginnt und auf den Schafberggipfel verläuft, fährt nur im Sommerhalbjahr.<ref name="schafbergbahn"/> Früher verlief auch die [[Ischlerbahn|Ischlerbahn (Salzkammergut-Lokalbahn,&nbsp;SLKB)]] durch die Gemeinde, vom Scharflingberg durch den Ort St.&nbsp;Gilgen bis Reith/Forsthub. Diese hier 1893 errichtete Bahn wurde aber 1957 eingestellt und abgebaut. Im Bereich der Geminde ist die Trasse weitgehend vollständig im Straßenbau aufgegangen, an der [[Scharflinger&nbsp;Höhe]] gibt es noch einen nicht zugänglichen Tunnel.

Die ''[[Zwölferhorn-Seilbahn]]'' wurde 1957 erbaut. Sie hat ihre Talstation direkt im Ort St.&nbsp;Gilgen, und verkehrt in der Sommer- wie der Wintersaison.<ref name="">''[http://www.12erhorn.at/html/betriebszeit.html Betriebszeiten - der Zwölferhorn Seilbahn.]'' 12erhorn.at (abgerufen 2017).</ref>
<!--
=== Bildung ===
-->
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
<gallery class="wikitable float-right" perrow="2">
Sankt Gilgen Rathaus.jpg|Rathaus und Marktplatz
Sankt Gilgen Friedhof und Kirche.jpg|Kirche und Friedhof
Sankt Gilgen Mozarthaus.jpg|Mozarthaus
Sankt Gilgen Rathaus Mozartplatz 1.JPG|Rathaus von Sankt Gilgen
</gallery>
Baulichkeiten:
* [[Pfarrkirche Sankt Gilgen|Kath. Pfarrkirche ''Hl.&nbsp;Ägydius'']] in St.&nbsp;Gilgen
* [[Falkensteinkirche|Wallfahrtskirchlein ''Unsere Liebe Frau und hl.&nbsp;Wolfgang'']] am Falkenstein bei Winkl und Ried, mit Kreuzweg
* [[Schloss Hüttenstein|Schloss ''Hüttenstein'']] am Krotensee (privat)
* [[#Hauptort|Ortskern St.&nbsp;Gilgen]] mit alten Bauten
* ''[[Brunnwinkl]]'', kleiner Gehöftweiler mit vollständig erhaltenem bäuerlichen Ortsbild (Wirkungsstätte des Bienenforschers [[Karl von Frisch]])
* diverse Sommerfrischevillen am Wolfgang- und Attersse (Unterbburgau), darunter [[Villa Frauenstein|''Frauenstein'']] und [[Ferienhort am Wolfgangsee|''Ferienhort'']] in Ried
* ''[[Forsthaus Oberburgau|Forsthaus]]'' in Oberburgau
* Bildstöcke auf Inseln: ''[[Ochsenkreuz]]'' und ''[[Hochzeitskreuz]]'' im Wolfgangsee bei Winkl-Fürberg, ''[[Kreuzstein (Mondsee)|Kreuzstein]]'' im Monsee in Oberburgau
*: {{weitereBDA|-weitere=1}}
Kultureinrichtungen:
* ''[[Mozarthaus St. Gilgen|Mozarthaus]]'' in St.&nbsp;Gilgen: ehemaliges Bezirksgericht, Wohnhaus der Mutter (Anna Maria und der Schwester Nannerl)
* ''[[Kulturhaus Sankt Gilgen|Kulturhaus]]'' in St.&nbsp;Gilgen: vorher Volksschule, mit Musikinstrumentenmuseum und Museum [[Zinkenbacher Malerkolonie]]
* ''[[Heimatmuseum Sankt Gilgen|Heimatmuseum]]'' in St.&nbsp;Gilgen: vorher Seitenflurhaus des Wetzl-Gutes
* ''[[Europakloster Gut Aich]]'' in Winkl
<gallery class="wikitable float-right" perrow="2">
Aerial photo of Schafberg 2.JPG|Der Schafberggipfel
47 Falkensteinwand 1.JPG|Falkensteinwand
Burggrabenklamm 03.JPG|Burggrabenklamm
</gallery>
Naturgebilde und Aussichtswarten:
* ''[[Wolfgangseeblick]]'' in Pöllach (Aussichtspunkt, geschützter Landschaftsteil)
* ''[[Plombergstein]]'' über St.&nbsp;Gilgen (Aussichtspunkt)
* ''[[Steinklüfte am Plombergstein]]'' in Plomberg (Naturdenkmal)
* ''[[Falkensteinwand]]'' zwischen Winkl und Ried, mit Kirche und Kreuzweg (Aussichtspunkt, geschützter Landschaftsteil)
* ''Weißwand'' am Zwölferhorn über St.&nbsp;Gilgen (Aussichtspunkt, Wanderweg, Gasthaus)
* ''[[Zwölferhorn]]'' über St.&nbsp;Gilgen mit ''Sausteigalm'' (Aussichtsberg, Seilbahn, Berggasthäuser)
* ''[[Schafberg (Salzkammergut-Berge)|Schafberg]]'' über Wolfgang-, Mond- und Attersee, mit [[Schafbergalm]] (Aussichtsberg, Zahnradbahn, Berghotel und Berghütten)
* ''[[Burggrabenklamm]]'' in Unterburgau (Klammweg, Naturdenkmal)
* ''[[Eibensee]]'', Bergsee über Fuschl (Naturdenkmal)
* ''[[Eisenaualm|Eisenau]]'', Almflur am Schafberg in Oberburgau (Forstweg, Berggasthaus und Hütte)
* ''[[Suissensee]]'' und ''[[Mittersee (Schafberg)|Mittersee]]'', Bergseen am Schafberg (Wanderweg)
* ''Himmelspforte'' am Schafberg (Wand mit Wandersteig)
<!--*: Siehe auch: [[Liste der Naturschutzobjekte in Sankt Gilgen]]-->


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==

'''Söhne und Töchter'''
''Söhne und Töchter:''
* [[Anselm Lürzer von Zechenthal]] OSB (1661–1718), römisch-katholischer Theologe und Abt von St. Blasius zu Admont
* [[Anselm Lürzer von Zechenthal]] OSB (1661–1718), römisch-katholischer Theologe und Abt von St. Blasius zu Admont
* [[Anna Maria Mozart|Anna Maria Walburga Pertl]] (1720–1778), Mutter von [[Wolfgang Amadeus Mozart|Wolfgang Amadé Mozart]]
* [[Anna Maria Mozart|Anna Maria Walburga Pertl]] (1720–1778), Bezirksrichterstochter (Vater Wolfgang Nikolaus Pertl, 1667–1724), Mutter von [[Wolfgang Amadeus Mozart|Wolfgang Amadé Mozart]]
* [[August Brunetti-Pisano]] (1870–1943), Komponist
* [[August Brunetti-Pisano]] (1870–1943), Komponist
* [[Adolf Helmberger]] (1885–1967), Porträt- und Landschaftsmaler
* [[Adolf Helmberger]] (1885–1967), Porträt- und Landschaftsmaler
* [[Annemarie Reitsamer]] (* 1941), österreichische Politikerin
* [[Annemarie Reitsamer]] (* 1941), österreichische Politikerin
* [[Josef Eisl (Politiker, 1914)|Josef Eisl]] (1914–1968), österreichischer Politiker
* [[Josef Eisl (Politiker, 1914)|Josef Eisl]] (1914–1968), österreichischer Politiker
* [[Wolfgang Eisl]] (* 1954), österreichischer Politiker
* [[Wolfgang Pöckl]] (* 1952), Sprach- und Übersetzungswissenschaftler
* [[Wolfgang Pöckl]] (* 1952), Sprach- und Übersetzungswissenschaftler
* [[Wolfgang Eisl]] (* 1954), österreichischer Politiker (Zinkenbach/Abersee)
* [[Sarah Zadrazil]] (* 1993), österreichisch-tschechische Fußballspielerin
* [[Sarah Zadrazil]] (* 1993), österreichisch-tschechische Fußballspielerin


'''Ehrenbürger''':
''Ehrenbürger:''
* [[Helmut Kohl]] (* 1930), deutscher Bundeskanzler&nbsp;a.D. – in den 1980er Jahren erlangte Sankt Gilgen in Deutschland als Urlaubsort des damaligen Bundeskanzlers zusätzliches mediales Interesse. Kohl wurde 1985 zum Ehrenbürger von St.&nbsp;Gilgen ernannt.<ref> ''{{Internetquelle | url=http://suche.abendblatt.de:8000/article.php?url=/ha/1985/xml/19850802xml/habxml850709_4750.xml | titel=Kohl Ehrenbürger in St. Gilgen | archiv-url=https://archive.is/20120718112901/http://archive.is/20120718112901/http://suche.abendblatt.de:8000/article.php?url=/ha/1985/xml/19850802xml/habxml850709_4750.xml | archiv-datum=2012-07-18 | hrsg=Abendblatt | zugriff=2010-03-23 }}'' abendblatt.de</ref>
* [[Helmut Kohl]] (* 1930), deutscher Bundeskanzler – in den 1980er Jahren erlangte Sankt Gilgen in Deutschland als Urlaubsort des damaligen Bundeskanzlers zusätzliches mediales Interesse. Kohl wurde 1985 zum Ehrenbürger von St.&nbsp;Gilgen ernannt.<ref> ''{{Internetquelle | url=http://suche.abendblatt.de:8000/article.php?url=/ha/1985/xml/19850802xml/habxml850709_4750.xml | titel=Kohl Ehrenbürger in St. Gilgen | archiv-url=https://archive.is/20120718112901/http://archive.is/20120718112901/http://suche.abendblatt.de:8000/article.php?url=/ha/1985/xml/19850802xml/habxml850709_4750.xml | archiv-datum=2012-07-18 | hrsg=Abendblatt | zugriff=2010-03-23 }}'' abendblatt.de</ref>
* [[Hubert Raudaschl]] (* 1942), Segler, Weltmeister und Olympiamedaillengewinner
* [[Hubert Raudaschl]] (* 1942), Segler, Weltmeister und Olympiamedaillengewinner


'''mit Bezug zu St. Gilgen'''
''mit Bezug zur Gemeinde:''
* Familie [[Lasser von Lasseregg]] (16.–18. Jh), Salzburger Bürger- und Adelsgeschlecht – Maierhof in Burgbachau (Fischmeister zu Unterach)
* [[Marie von Ebner-Eschenbach]] (1830–1916), verbrachte zwischen 1889 und 1898 ihre [[Sommerfrische]] in St. Gilgen, meist in der 1885 erbauten ''Villa Kotzian''<ref>Siehe: [http://www.literaturhaus-salzburg.at/content.php?id=90&programmdetail=6981], aufgerufen am 9. März 2017.</ref>
* [[Maria Anna Mozart]], genannt „Nannerl“ (1751–1829), Schwester von [[Wolfgang Amadeus Mozart|Wolfgang Amadé Mozart]] – ehelichte den Bezirksrichter Johann Berchtold von Sonnenburg (1736–1801) und wohnte 1784–1801 in St.&nbsp;Gilgen
* [[Max Feilchenfeld]] (1852–1922), österreichischer Bankier – Wahlheimat in St. Gilgen
* [[Theodor Billroth]] (1829–1894), deutsch-österreichischer Pionier der Chirurgie – hatte in St.&nbsp;Gilgen seine Sommerfrische ''(Villa Billroth<!--heute Seminarhotel-->)''
* [[Karl von Frisch|Karl Frisch]] (1886–1982), österreichischer Nobelpreisträger
* [[Marie von Ebner-Eschenbach]] (1830–1916), Schriftstellerin – verbrachte zwischen 1889 und 1898 ihre [[Sommerfrische]] in St.&nbsp;Gilgen, meist in der 1885 erbauten ''Villa Kotzian''<ref>Renat Ebeling-Winkler, Horst Ebeling: ''Marie von Ebner-Eschenbach in St. Gilgen.'' 2. Auflage, Verlag Heimatkundliches Museum St. Gilgen, 2003;<br />[http://www.literaturhaus-salzburg.at/content.php?id=90&programmdetail=6981 ''Literaturfahrt nach St Gilgen – Auf den Spuren von Marie von Ebner-Eschenbach.''], literaturhaus-salzburg.at, aufgerufen am 9. März 2017.</ref>
* [[Wilhelm Kestranek]] (1863–1925), österreichischer Industrieller – Wahlheimat in St. Gilgen (Villa Kestranek 1906/07)
* [[Carl Drewo]] (1929–1995), österreichischer Jazzmusikerlebte jahrelang in St.Gilgen
* [[Philipp von Ferrary]] (1850–1917), französisch-österreichischer PhilatelistAnwesen in Burgbachau 1890 ''(Villa Ferrary/Friedl, [[Ferrary-Kapelle]])''
* [[Miguel Herz-Kestranek]] (* 1948), österreichischer Schauspieler
* [[Sigmund Friedl]] (1851–1914), österreichischer Philatelist – Anwesen in Burgbachau 1890 ''(Villa Ferrary/Friedl)''
* [[Max Feilchenfeld]] (1852–1922), deutsch-österreichischer Bankier – Wahlheimat in St.&nbsp;Gilgen ''(Villa Feilchenfeld)''
* [[John Quincy Adams (Maler)|John Quincy Adams]] (1874–1933), österreichischer Maler, ließ sich eines der ersten Fertigteil-Holzhäuser aus Schweden nach St. Gilgen liefern, das er zur [[Sommerfrische]] bewohnte.<ref>Das Haus hat später Alfred Gerstenbrand übernommen und ist erhalten geblieben.</ref>
* [[Alfred Gerstenbrand]] (1881–1977), österreichischer Maler, Graphiker, Illustrator, Schriftsteller und KarikaturistWahlheimat in St. Gilgen
* [[Karl von Frisch|Karl Frisch]] (1886–1982), österreichischer Bienenforscher, Nobelpreisträgertätig in Brunnwinkel
* [[Wilhelm Kestranek]] (1863–1925), österreichischer Industrieller – Wahlheimat in St.&nbsp;Gilgen (''Villa Kestranek'' 1906/07)
* [[Rudolf Nemetschke]] (1902–1980), österreichischer Industrieller und Sportfunktionär – Anwesen in Burgau am Attersee 1978–2000 ''(Waldschlössl/Villa Nemetschke)''
* [[Conrado José Kraémer]] (Kurt Kraemer, 1902–1965), spanisch-österreichischer Handelsagent – Anwesen in Burgau am Attersee ab 1960 ''(Villa Kraemer/Campeau)''
* [[Carl Drewo]] (1929–1995), österreichischer Jazzmusiker – lebte jahrelang in St.Gilgen
* [[Miguel Herz-Kestranek]] (* 1948), österreichischer Schauspieler (''Villa Kestranek'')
* [[John Quincy Adams (Maler)|John Quincy Adams]] (1874–1933), österreichischer Maler – ließ sich eines der ersten Fertigteil-Holzhäuser aus Schweden nach St.&nbsp;Gilgen liefern, das er zur Sommerfrische bewohnte.<ref>Das Haus hat später Alfred Gerstenbrand übernommen und ist erhalten geblieben.</ref>
* [[Alfred Gerstenbrand]] (1881–1977), österreichischer Maler, Graphiker, Illustrator, Schriftsteller und Karikaturist – Wahlheimat in St.&nbsp;Gilgen
* [[Karl Franz Rankl]] (1898–1968), österreichischer Dirigent und Komponist
* [[Karl Franz Rankl]] (1898–1968), österreichischer Dirigent und Komponist
* [[Robert Campeau]] (* 1923), kanadischer Unternehmer – Anwesen in Burgau am Attersee 1978–2000 ''(Villa Kraemer/Campeau, Hotel Burgau)''
* [[Michael Jeannée]] (* 1943), österreichischer Journalist
* [[Michael Jeannée]] (* 1943), österreichischer Journalist
* [[Gerhard Andlinger]] (* 1931), österreichisch-amerikanischer Unternehmer – Anwesen in Burgau am Attersee seit 2000 ''(Villa Campeau/Andlinger, Hotel Burgau)''
* [[Gerhard Tötschinger]] (1946–2016), österreichischer Schauspieler, Autor und Intendant – verstorben in Sankt Gilgen.
* [[Gerhard Tötschinger]] (1946–2016), österreichischer Schauspieler, Autor und Intendant – verstorben in St.&nbsp;Gilgen

* [[Roman Arkadjewitsch Abramowitsch]] (* 1966), russischer Oligarch – Anwesen in Burgau am Attersee seit 2006 ''(Waldschlössl/Villa Nemetschke)''
== Bilder ==
<gallery>
Sankt Gilgen Rathaus.jpg|Rathaus und Marktplatz
Sankt Gilgen Friedhof und Kirche.jpg|Kirche und Friedhof
Sankt Gilgen Mozarthaus.jpg|Mozarthaus
St. Gilgen am Wolfgangsee.JPG|St.Gilgen
Sankt Gilgen Rathaus Mozartplatz 1.JPG|Rathaus von Sankt Gilgen
Sankt Gilgen Zwölferhorn 02.jpg|Blick aus der Gondel der Zwölferhornbahn auf Sankt Gilgen
Sankt Gilgen Zwölferhorn 01.jpg|Sankt Gilgen und Wolfgangsee vom Zwölferhorn
</gallery>

[[Datei:Mozartplatz.jpg|thumb|none|600px|360°-Panoramabild auf dem Mozartplatz in St.Gilgen]]

== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Salzkammergut-Lokalbahn]]
:{{Portal|Salzkammergut}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.gemgilgen.at/ Webseite der Gemeinde]
* [http://www.gemgilgen.at/ Webseite der Gemeinde]
* {{StatistikAustria|50330}}
* {{StatistikAustria|50330}}
* {{Austriaforum|AEIOU/Sankt_Gilgen|Sankt Gilgen}}
* {{Salzburger Nachrichten|wiki|titel=Sankt Gilgen}}
* {{Salzburger Nachrichten|wiki|titel=Sankt Gilgen}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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<ref name="HistOrtsLexÖ">{{HistOrtsLexÖ|5||49 f|St. Gilgen|5=nein
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[[Kategorie:Ort im Salzkammergut]]
[[Kategorie:Ort im Salzkammergut]]
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[[Kategorie:Ersterwähnung JJJJ]]
[[Kategorie:Gegründet JJJJ]]
[[Kategorie:Ort am Wolfgangsee]]
[[Kategorie:Ort am Wolfgangsee]]

Version vom 12. Mai 2017, 21:22 Uhr

Sankt Gilgen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Sankt Gilgen
Sankt Gilgen (Österreich)
Sankt Gilgen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: SL
Hauptort: Sankt Gilgen
Fläche: 98,72 km²
Koordinaten: 47° 46′ N, 13° 22′ OKoordinaten: 47° 46′ 0″ N, 13° 22′ 0″ O
Höhe: 545 m ü. A.
Einwohner: 4.076 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 41 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5340
Vorwahl: 06227
Gemeindekennziffer: 5 03 30
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Mozartplatz 1
5340 Sankt Gilgen
Website: www.gemgilgen.at
Politik
Bürgermeister: Otto Kloiber (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2014)
(21 Mitglieder)

 ÖVP  14,  SPÖ  5,  FPÖ  2

Lage von Sankt Gilgen im Bezirk Salzburg-Umgebung
Lage der Gemeinde Sankt Gilgen im Bezirk Salzburg-Umgebung (anklickbare Karte)AnifAntheringBergheimBerndorf bei SalzburgBürmoosDorfbeuernEbenauElixhausenElsbethenEugendorfFaistenauFuschl am SeeGömingGroßgmainHallwangHenndorf am WallerseeHinterseeHof bei SalzburgKöstendorfLamprechtshausenMattseeNeumarkt am WallerseeNußdorf am HaunsbergOberndorf bei SalzburgObertrum am SeePlainfeldSankt Georgen bei SalzburgSankt GilgenSchleedorfSeehamSeekirchen am WallerseeStraßwalchenStroblThalgauWals-SiezenheimGrödigKopplSalzburgSalzburg
Lage der Gemeinde Sankt Gilgen im Bezirk Salzburg-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Sankt Gilgen und Wolfgangsee (Blick vom Plombergstein ostwärts)
Sankt Gilgen und Wolfgangsee (Blick vom Plombergstein ostwärts)
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Sankt Gilgen ist eine Gemeinde im Bezirk Salzburg-Umgebung (Flachgau), im Salzburger Salzkammergut in Österreich. Die Gemeinde hat 4076 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) und ist als Sommerfrische bekannt geworden.

Geografie

Sankt Gilgen befindet sich 25 Kilometer östlich von Salzburg, 15 Kilometer südöstlich von Thalgau, und 20 Kilometer westlich von Bad Ischl, und bildet einen Ostrand des Bundesland zu Oberösterreich hin. Das Gemeindegebiet wird geprägt durch den Wolfgangsee (538 m ü. A.), den Schafberg (1782 m ü. A.) und das Zwölferhorn (1521 m ü. A.).

St. Gilgen ist eine der drei umliegenden Gemeinden des Wolfgangsees, neben Strobl und St. Wolfgang, und die östlichste der Gemeinden im Wolfgang-/Ischltal. Dabei gehört gut die Hälfte des Sees zu St. Gilgen, die Ostgrenze liegt an der Engstelle des Sees bei der Zinkenbach-Halbinsel, mit dem ZinkenbachKönigsbach als Grenze. Zur Gemeinde gehört auch die Nordseite der Osterhorngruppe südlich des Sees, Südspitze des Gemeindegebiets ist das Holzeck hinter dem Königsberger Horn. Am Nordufer gehört die Ried am Schafbergfuß ebenfalls noch zu St. Gilgen. Am Westende des Sees liegen die Weitung des Ortes St. Gilgen mit dem St. Gilgener Berg und der Talkessel WinklZeppezau. Hier gehören auch die Südteile der Höllkargruppe (Schobergruppe) zur Gemeinde, bis zum Eibenssee und an die Drachenwand.

Zu St. Gilgen gehören aber auch noch die Burgau genannten Gebiete nordöstlich hinter der Scharflinger Höhe und dem Schafberg, das sind die Oberburgau am Mondsee und die Unterburgau am Attersee. Damit ist St. Gilgen neben Mondsee, Tiefgraben, St. Lorenz, Innerschwand und Unterach eine der Mondseegemeinden, und neben Unterach, Steinbach, Nußdorf, Weyregg, Attersee, Schörfling und Seewalchen eine der Atterseegemeinden. Der Schafberg gehört ebenfalls weitgehend zu St. Gilgen, insbesondere der gesamte Gipfel, zu St. Wolfgang gehört nur die Südwestflanke. Grenze ist in der Scharte zwischen Spinnerin und Törlspitz. Nordwestliche Gemeindegrenze sind Breitenberg und Sechserkogel schon am Fuß des Leonsbergs (Zimnitz) und über dem Weißenbachtal.

Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 98,67 km².

Nachbargemeinden



Fuschl am See
St. Lorenz   Mondsee 
(alle Bez.
 Unterach a.A.   Steinbach a.A.
Faistenau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt St. Wolfgang i.Skg. (Bez. Gmunden)
Hintersee


Abtenau (Bez. Hallein/Tennengau)
Strobl

 
Ein kleines Stück im Raum Genneralm – Holzeck

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Katastralgemeinden und acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015):[1]

Zählsprengel sind St.Gilgen-Zentrum für St. Gilgen-Pöllach-Laim, Winkl-Ried-Gschwand sowie Unterburgau-Oberburgau

Geschichte

Sankt Gilgen ist nach dem heiligen Ägidius von St. Gilles benannt worden, den man im deutschen Sprachraum auch Gilg oder Gilgian nennt. Ursprünglich hieß der Ort Oberdrum. Dieser Name war ein Hinweis auf die geografische Lage, nämlich am oberen Teil (Drum, Trum) des Sees.[2][3]

Um 750 n. Chr. schenkte der Herzog Odilo (Bayern) der Salzburger Kirche das Gebiet des Abersees (Aberseeland), um es von Mönchen erschließen zu lassen. Bis zum 13. Jahrhundert war das Gebiet des Wolfgangtals im Großen und Ganzen vollständig kultiviert. Zu dieser Zeit gab es ungefähr zehn Häuser. Auch die erste Kirche wurde in diesem Zeitraum erbaut. Die Wallfahrt nach St. Wolfgang war im Mittelalter eine der bedeutensten Europas, sodaß das Gebiet zwischen dem Bistum Salzburg und dem Kloster Mondsee (Thalgau), später dem habsburgischen Österreich (Wolfgangland) umstritten war. Auch die Nähe zum Ischler Salzberg wirkte sich politisch aus.

Durch die steigende Bevölkerung musste die Kirche zweimal neu gebaut werden, einmal im Jahre 1425 und ein zweites Mal im Jahre 1769. Nach Aufnahme der Schifffahrt auf dem Wolfgangsee (1873) und vor allem nach Errichtung der Salzkammergut-Lokalbahn (1893) nahm das zuvor unbedeutende Dorf einen starken touristischen Aufschwung. Prominente wie der Arzt Theodor Billroth oder Industrielle und Bankiers wie Wilhelm Kestranek oder Max Feilchenfeld errichteten hier Sommervillen, in der Zwischenkriegszeit entwickelte sich auch eine Künstlerkolonie, die Zinkenbacher Malerkolonie, der heute ein kleines Museum gewidmet ist.

Politik

Die Gemeinde gehört zum Gerichtsbezirk Thalgau.

Gemeindevertretung

14
5
2
14 
Insgesamt 21 Sitze

Die Gemeindevertretung von St. Gilgen hat 21 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2014 wie folgt zusammen:[4]

Direkt gewählter Bürgermeister ist Otto Kloiber von der ÖVP.

Wappen

Das Wappen der Gemeinde ist beschrieben:

Im blauen Felde über einem leicht bewegten Seespiegel eine zwölfstrahlige goldene Sonne.


Regionalpolitik

Die Gemeinde ist zusammen mit den beiden anderen Wolfgangseegemeinden Mitglied der landesübergreifenden Tourismusregion Wolfgangsee im Verband Salzkammergut, und Mitglied der LEADER-/INTERREG-Region Kulturerbe Salzkammergut (RegIS), bei der die Wolfgangseegemeinden mit Bad Ischl und dem Inneren Salzkammergut der Hallstätterseegemeinden zusammenarbeiten. Mit den gänzlich oberösterreichischen Regionen Mondseeland und Attersee kooperiert die Gemeinde lose.

Hauptort der Gemeinde

Sankt Gilgen (Dorf)
Ortschaft (Hauptort der Gemeinde)
Katastralgemeinde St. Gilgen
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Salzburg-Umgebung (SL), Salzburg
Gerichtsbezirk Thalgau
Pol. Gemeinde Sankt Gilgen
Koordinaten 47° 46′ 0″ N, 13° 21′ 56″ O
Höhe 545 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 1141 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 430 (2001f1)
Fläche d. KG 16,1 km²
Postleitzahl 5340 St. Gilgen
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13874
Katastralgemeinde-Nummer 56107
Zählsprengel/ -bezirk St. Gilgen-Zentrum (50330 000)
Bild
St. Gilgen mit Laim/Irlreit, vom See aus
O mit Brunnwinkl, Lueg; KG und ZSp. mit Laim, Pöllach
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS; [1]
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f0
1141

Der Hauptort Sankt Gilgen befindet sich 24 Kilometer östlich vom Stadtzentrum Salzburg, 12 Kilometer südöstlich von Thalgau. Er liegt direkt am Nordwestende des Wolfgangsees (538 m ü. A.), in einer Weitung zwischen Zwölferhorn südwestlich und Höllkarbergen nördlich. Südlich des Orts bricht der Elferstein (1376 m ü. A.) in der Gamswand bei Lueg direkt in den See. Östlich treten im Brunnwinkl der Buchberg (805 m ü. A.) und der Saurüssel (722 m ü. A.) an den See, und begrenzen den Siedlungsraum. Nördlich steigt der St. Gilgener Berg zum Sattel bei Einsiedl (ca. 760 m ü. A.), der in das Fuschlseegebiet führt.

Der Ort erstreckt sich über etwa 1½ Kilometer entlang der Mondseestraße (B154) und Wolfgangsee Straße (B158). Der alte Ortskern zeichnet sich insbesondere um Mozartplatz und Kirchenplatz durch ein Ensemble von Häusern des Barocks im Inn-Salzach-Stil und umgebend im Sommerfrische-Heimatstil der Günderzeit aus. Die Seepromenade erstreckt sich entlang der Mondseestraße, der alten B154. Oberhalb der Wolfgangsee Straße (B158), hier Hochreithstraße genannt, liegt die Ortslage Hochreith. Die nordwestlichen Ortslagen an der neuen B154 heissen Billroth, nach dem dort entstandenen Anwesen des Arztes Theodor Billroth (Villa Billroth, heute Seminarhotel).

Zur Ortschaft Sankt Gilgen gehören auch der Weiler Brunnwinkl östlich am See, und die Häuser Lueg südlich. Die Ortschaft umfasst an die 450 Adressen mit gut 1000 Einwohnern, beide dazugehörenden Ortslagen haben nur einige wenige Häuser.

Zur Katastralgemeinde St. Gilgen mit 1610 Hektar gehören auch die Ortschaften Laim (mit Irlreit) und Pöllach (mit der Reitsiedlung) oberhalb von Sankt Gilgen. Dieses Areal erstreckt sich vom Eibensee im Norden bis zur Pillsteinhöhe über der Stubneralm am Zwölferhorn im Süden. Der Katastralgemeinde entspricht der Zählsprengel St.Gilgen-Zentrum. Dieser umfasst um die 800  Adressen mit etwa 2100  Einwohnern.

Nachbarorte, -ortschaften und -katastralgemeinden:
Fuschl (KG, Gem. Fuschl a.S.)
Laim (O)
Tiefbrunnau (KG, Gem. Faistenau)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Brunnwinkl

Wolfgangsee

Winkl
(O u. KG)
Lämmerbach (O u.KG, Gem. Hintersee

Gschwand (O u. KG)

 
Die KG Winkl grenzt von Norden bis Südosten an. In einem Punkt bei Lueg grenzt auch die KG Ried an.
360°-Panoramabild auf dem Mozartplatz in St.Gilgen

Wirtschaft und Infrastruktur

Sankt Gilgen ist eine Tourismusgemeinde, mit Fokus auf Erholungs- und Familientourismus, und mit vielen Ferienwohnsitzen (Sommerfrische) und als Naherholungsgebiet auch der Stadt Salzburg. Der Ort selbst wurde ab den 1970ern mit zahlreichen großen Appartmenthäusern verbaut, heute ist das Kalte-Betten-Phänomen eine Problematik,[5] mit sehr hohen Wohnungspreisen.[6] Hauptsaison ist der sommerliche Badetourismus. Sonst ist die Gegend für leichtes Wandern geeignet. Die beiden Hausberge der Gemeinde sind durch Bergbahnen erschlossen. Das Zwölferhorn ist ein Aussichts- und Schiberg, als letzeres aber als Geheimtipp für Familienschifahren wie auch steile Mugelpiste und unpräpariertes Fahren nur eine lokale Rolle spielt.

Verkehr

Die Zwölferhornbahn mit den alten 60er-Jahre-Gondeln (Talstation, 2014)

Die beiden Hauptverkehrsachsen der Gemeinde sind zum einen die Wolfgangsee Straße (B158) Salzburg–Bad Ischl. Sie kommt von Hof, wo die West Autobahn (A1) bei Thalgau angebunden ist, und Fuschl über den St. Gilgener Berg (ca. 760 m ü. A.), und läuft südostwärts am Südwestufer des Sees über die Zinkenbach-Halbinsel Richtung Strobl und Bad Ischl.

Die andere Route bildet die Mondseestraße (B154) Straßwalchen–Sankt Gilgen, die von Mondsee, ebenfalls mit einer A1-Anschlusstelle, und das Mondsee-Südwestufer entlang kommend über die Scharflinger Höhe (604 m ü. A.) und den Winkl und dann am Nordufer des Sees läuft, und in St. Gilgen in die B158 mündet. Bei Scharfling/Kienberg am Mondsee zweigt die Kienbergwandstraße (L217/L543) ostwärts ab, die nach dem Kienbergwand-Tunnel die Oberburgau anbindet. Sie mündet bei See am Mondsee/Au in die ganz außerhalb St.Gilgens liegende Atterseestraße (B151) Mondsee–Timelkam, die am Mondsee-Nordostufer laufend weiter nach Unterach am Attersee führt. Dort zweigt dann die Seeleitenstraße (B152) Unterach–Seewalchen ab, die am Attersee-Südufer durch die Unterburgau läuft. Bei Weißenbach am Attersee zweigt dann die Weißenbacher Straße (B153) nach Bad Ischl ab.

Die kleinen Orte der Gemeinde liegen meist direkt an diesen Straßen, oder sind durch kurze Gemeindestraßen angebunden. Einzig Ried ist nur über den Umweg der St. Wolfganger Straße (L116/L546) bei Strobl und den Ort Sankt Wolfgang erreichbar.

Die Wolfgangsee-Schiffahrt, die es als solche seit 1873 gibt und heute von der Salzburg AG betrieben wird, fährt im saisonellen Liniendienst.[7] Anlegestellen sind St. Gilgen-Seepromenade, Fürberg und Ried-Falkenstein.

Die 1892 eröffnete Schafberg-Zahnradbahn (SBB), die in St. Wolfgang/Ried beginnt und auf den Schafberggipfel verläuft, fährt nur im Sommerhalbjahr.[7] Früher verlief auch die Ischlerbahn (Salzkammergut-Lokalbahn, SLKB) durch die Gemeinde, vom Scharflingberg durch den Ort St. Gilgen bis Reith/Forsthub. Diese hier 1893 errichtete Bahn wurde aber 1957 eingestellt und abgebaut. Im Bereich der Geminde ist die Trasse weitgehend vollständig im Straßenbau aufgegangen, an der Scharflinger Höhe gibt es noch einen nicht zugänglichen Tunnel.

Die Zwölferhorn-Seilbahn wurde 1957 erbaut. Sie hat ihre Talstation direkt im Ort St. Gilgen, und verkehrt in der Sommer- wie der Wintersaison.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baulichkeiten:

Kultureinrichtungen:

Naturgebilde und Aussichtswarten:

  • Wolfgangseeblick in Pöllach (Aussichtspunkt, geschützter Landschaftsteil)
  • Plombergstein über St. Gilgen (Aussichtspunkt)
  • Steinklüfte am Plombergstein in Plomberg (Naturdenkmal)
  • Falkensteinwand zwischen Winkl und Ried, mit Kirche und Kreuzweg (Aussichtspunkt, geschützter Landschaftsteil)
  • Weißwand am Zwölferhorn über St. Gilgen (Aussichtspunkt, Wanderweg, Gasthaus)
  • Zwölferhorn über St. Gilgen mit Sausteigalm (Aussichtsberg, Seilbahn, Berggasthäuser)
  • Schafberg über Wolfgang-, Mond- und Attersee, mit Schafbergalm (Aussichtsberg, Zahnradbahn, Berghotel und Berghütten)
  • Burggrabenklamm in Unterburgau (Klammweg, Naturdenkmal)
  • Eibensee, Bergsee über Fuschl (Naturdenkmal)
  • Eisenau, Almflur am Schafberg in Oberburgau (Forstweg, Berggasthaus und Hütte)
  • Suissensee und Mittersee, Bergseen am Schafberg (Wanderweg)
  • Himmelspforte am Schafberg (Wand mit Wandersteig)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter:

Ehrenbürger:

  • Helmut Kohl (* 1930), deutscher Bundeskanzler – in den 1980er Jahren erlangte Sankt Gilgen in Deutschland als Urlaubsort des damaligen Bundeskanzlers zusätzliches mediales Interesse. Kohl wurde 1985 zum Ehrenbürger von St. Gilgen ernannt.[9]
  • Hubert Raudaschl (* 1942), Segler, Weltmeister und Olympiamedaillengewinner

mit Bezug zur Gemeinde:

  • Familie Lasser von Lasseregg (16.–18. Jh), Salzburger Bürger- und Adelsgeschlecht – Maierhof in Burgbachau (Fischmeister zu Unterach)
  • Maria Anna Mozart, genannt „Nannerl“ (1751–1829), Schwester von Wolfgang Amadé Mozart – ehelichte den Bezirksrichter Johann Berchtold von Sonnenburg (1736–1801) und wohnte 1784–1801 in St. Gilgen
  • Theodor Billroth (1829–1894), deutsch-österreichischer Pionier der Chirurgie – hatte in St. Gilgen seine Sommerfrische (Villa Billroth)
  • Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916), Schriftstellerin – verbrachte zwischen 1889 und 1898 ihre Sommerfrische in St. Gilgen, meist in der 1885 erbauten Villa Kotzian[10]
  • Philipp von Ferrary (1850–1917), französisch-österreichischer Philatelist – Anwesen in Burgbachau 1890 (Villa Ferrary/Friedl, Ferrary-Kapelle)
  • Sigmund Friedl (1851–1914), österreichischer Philatelist – Anwesen in Burgbachau 1890 (Villa Ferrary/Friedl)
  • Max Feilchenfeld (1852–1922), deutsch-österreichischer Bankier – Wahlheimat in St. Gilgen (Villa Feilchenfeld)
  • Karl Frisch (1886–1982), österreichischer Bienenforscher, Nobelpreisträger – tätig in Brunnwinkel
  • Wilhelm Kestranek (1863–1925), österreichischer Industrieller – Wahlheimat in St. Gilgen (Villa Kestranek 1906/07)
  • Rudolf Nemetschke (1902–1980), österreichischer Industrieller und Sportfunktionär – Anwesen in Burgau am Attersee 1978–2000 (Waldschlössl/Villa Nemetschke)
  • Conrado José Kraémer (Kurt Kraemer, 1902–1965), spanisch-österreichischer Handelsagent – Anwesen in Burgau am Attersee ab 1960 (Villa Kraemer/Campeau)
  • Carl Drewo (1929–1995), österreichischer Jazzmusiker – lebte jahrelang in St.Gilgen
  • Miguel Herz-Kestranek (* 1948), österreichischer Schauspieler (Villa Kestranek)
  • John Quincy Adams (1874–1933), österreichischer Maler – ließ sich eines der ersten Fertigteil-Holzhäuser aus Schweden nach St. Gilgen liefern, das er zur Sommerfrische bewohnte.[11]
  • Alfred Gerstenbrand (1881–1977), österreichischer Maler, Graphiker, Illustrator, Schriftsteller und Karikaturist – Wahlheimat in St. Gilgen
  • Karl Franz Rankl (1898–1968), österreichischer Dirigent und Komponist
  • Robert Campeau (* 1923), kanadischer Unternehmer – Anwesen in Burgau am Attersee 1978–2000 (Villa Kraemer/Campeau, Hotel Burgau)
  • Michael Jeannée (* 1943), österreichischer Journalist
  • Gerhard Andlinger (* 1931), österreichisch-amerikanischer Unternehmer – Anwesen in Burgau am Attersee seit 2000 (Villa Campeau/Andlinger, Hotel Burgau)
  • Gerhard Tötschinger (1946–2016), österreichischer Schauspieler, Autor und Intendant – verstorben in St. Gilgen
  • Roman Arkadjewitsch Abramowitsch (* 1966), russischer Oligarch – Anwesen in Burgau am Attersee seit 2006 (Waldschlössl/Villa Nemetschke)

Siehe auch

Portal: Salzkammergut – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Salzkammergut
Commons: Sankt Gilgen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Statistik Austria: Gemeindedaten St. Gilgen: Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften. statistik.at (pdf).
  2. Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Salzburg, St. Gilgen, S. 49 f. (f Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
  3. Vergl. Obertrum im Salzburger Seengebiet.
  4. Gemeindevertretungswahlen am 9. März 2014 – Gemeinde St. Gilgen, Stimmen. salzburg.gv.at.
  5. Für 2001 wurden im Ortsverzeichnis der Statitik Austria bei 1951 Einwohnern des Zählsprengels St.Gilgen-Zentrum (St. Gilgen-Pöllach-Laim) 1920 Zweitwohnsitzfälle angegeben, jedes zweite Bett ist also kalt. Für Ried betrugen die Werte sogar 395 zu 557, also nur zwei Fünftel Dauerwohnsitze (Quelle: Statitik Austria: Ortsverzeichnis 2001);
    Gästebetten hat die Gemeinde etwa 3000, die Anzahl der Nächtigungen betrug 300.000, bei einer Belegung der Zweitwohnsitze für 4 Wochen (30 Tage, ca. 40.000 Nächtigungen) brächte also ein Achtel aller Nächtigung keine Wertschöpfung (Quelle der Nächtigungen: Land Salzburg; Gemeinde St. Gilgen: Statistik Daten: Tourismus. (pdf, salzburg.gv.at, Stand 2014/15).
  6. Vergl. Kampf gegen illegale Zweitwohnsitze – Echo. Pressemeldung, 22. September 2016, auf prodinger-tourismusberatung.at, abgerufen 9. Mai 2017.
  7. a b WolfgangseeSchifffahrt und SchafbergBahn – Fahrplan & Preise. schafbergbahn.at (abgerufen 2017).
  8. Betriebszeiten - der Zwölferhorn Seilbahn. 12erhorn.at (abgerufen 2017).
  9. Kohl Ehrenbürger in St. Gilgen. Abendblatt, archiviert vom Original am 18. Juli 2012; abgerufen am 23. März 2010. abendblatt.de
  10. Renat Ebeling-Winkler, Horst Ebeling: Marie von Ebner-Eschenbach in St. Gilgen. 2. Auflage, Verlag Heimatkundliches Museum St. Gilgen, 2003;
    Literaturfahrt nach St Gilgen – Auf den Spuren von Marie von Ebner-Eschenbach., literaturhaus-salzburg.at, aufgerufen am 9. März 2017.
  11. Das Haus hat später Alfred Gerstenbrand übernommen und ist erhalten geblieben.