„August Budde“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Augustin war der Sohn des Pfarrers in Anklam Franz Budde (1634–1706) und somit ein Halbbruder von [[Johann Franz Buddeus]]. Er studierte ab dem 10. September 1712 an der [[Universität Jena]],<ref>Reinhold Jauering, Marga Steiger: ''Die Matrikel der UNiversität Jena.'' Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar, 1977, Bd. 2, S. 98 Sp. b</ref> ab dem 25. Mai 1716 der [[Universität Halle]]<ref>Fritz Juntke, Franz Zimmermann: ''Matrikel der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.'' Universität und Landesbibliothek Halle, Halle (Saale), 1960, S. 57, Sp. b</ref> und ab dem 17. Juni 1717 der [[Universität Leiden]], wo er ein Schüler von [[Herman Boerhaave]] wurde<ref> W. N. du Rieu: ''Album Studiosorum Academiae Lugduno Batavae MDLXXV - MDCCCLXXV.'' Martin Nijhoff, Den Haag, 1925, S. 853</ref>. Für weitere anatomische Forschungen begab er sich nach Frankreich und England. Am 18. Juni 1721 kehrte er nach Leiden zurück,<ref> W.N. du Rieu: ''Album Studiosorum Academiae Lugduno Batavae MDLXXV - MDCCCLXXV.'' Martin Nijhoff, Den Haag, 1925, S. 874</ref> wo er am 3. November desselben Jahres mit der Arbeit ''de muscolorum actione et antagonismo'' zum Doktor der Medizin promovierte.<ref>[[Philipp Christiaan Molhuysen]]: ''Album Promotorum Academiae Lugdono Batavae.'' Den Haag, 1913–1924, S. 282</ref> 1723 wurde er Professor der Anatomie und Physiologie am medizinisch-chirurgischen Kollegium in Berlin und Direktor des Theatrum anatomicum. Als solcher sorgte für eine Vergrößerung der Anstalt und vermehrte den Leichenbezug. 1725 erhielt er den Titel eines Hofrats und wurde Leibarzt von [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)]]. Am 14. November 1726 Mitglied der [[Leopoldina]].<ref>Johann Daniel Ferdinand Neigebauer: ''Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens.'' Friedrich Frohmann, Jena, 1860, S. 210, Nr. 390 ([https://books.google.de/books?id=d0FTAAAAcAAJ&pg=PA210#v=onepage&q&f=false Online])</ref> Zudem verfasste einige Arbeiten in der karolinischen Akademie der Wissenschaften. Er starb an einem Schlaganfall.
Augustin war der Sohn des Pfarrers in Anklam Franz Budde (1634–1706) und somit ein Halbbruder von [[Johann Franz Buddeus]]. Er studierte ab dem 10. September 1712 an der [[Universität Jena]],<ref>Reinhold Jauering, Marga Steiger: ''Die Matrikel der Universität Jena.'' Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar, 1977, Bd. 2, S. 98 Sp. b</ref> ab dem 25. Mai 1716 der [[Universität Halle]]<ref>Fritz Juntke, Franz Zimmermann: ''Matrikel der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.'' Universität und Landesbibliothek Halle, Halle (Saale), 1960, S. 57, Sp. b</ref> und ab dem 17. Juni 1717 der [[Universität Leiden]], wo er ein Schüler von [[Herman Boerhaave]] wurde<ref> W. N. du Rieu: ''Album Studiosorum Academiae Lugduno Batavae MDLXXV - MDCCCLXXV.'' Martin Nijhoff, Den Haag, 1925, S. 853</ref>. Für weitere anatomische Forschungen begab er sich nach Frankreich und England. Am 18. Juni 1721 kehrte er nach Leiden zurück,<ref> W.N. du Rieu: ''Album Studiosorum Academiae Lugduno Batavae MDLXXV - MDCCCLXXV.'' Martin Nijhoff, Den Haag, 1925, S. 874</ref> wo er am 3. November desselben Jahres mit der Arbeit ''de muscolorum actione et antagonismo'' zum Doktor der Medizin promovierte.<ref>[[Philipp Christiaan Molhuysen]]: ''Album Promotorum Academiae Lugdono Batavae.'' Den Haag, 1913–1924, S. 282</ref> 1723 wurde er Professor der Anatomie und Physiologie am medizinisch-chirurgischen Kollegium in Berlin und Direktor des Theatrum anatomicum. Als solcher sorgte für eine Vergrößerung der Anstalt und vermehrte den Leichenbezug. 1725 erhielt er den Titel eines Hofrats und wurde Leibarzt von [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)]]. Am 14. November 1726 Mitglied der [[Leopoldina]].<ref>Johann Daniel Ferdinand Neigebauer: ''Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens.'' Friedrich Frohmann, Jena, 1860, S. 210, Nr. 390 ([https://books.google.de/books?id=d0FTAAAAcAAJ&pg=PA210#v=onepage&q&f=false Online])</ref> Zudem verfasste einige Arbeiten in der karolinischen Akademie der Wissenschaften. Er starb an einem Schlaganfall.


Buddeus verheiratete sich mit der jüngsten Tochter des herzoglich-lüneburgischen Leibarztes in Celle und späteren Leibarztes in Hannover Robert Scott.<ref> * 2. Februar 1646 Haus Itsche (Schottland), † 1. Februar 1714 in Celle, 9. Juni 1673 Dr. med in Angiers (Frankreich), war dann als Feldarzt in Frankreich tätig, wurde Hof- und Leibarzt des Herzogs Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Celle, nach dessen Tod Leibarzt des Kurfürsten in Hannover, aus seinen beiden Ehen stammen 16. Kinder, wovon die meisten gestorben waren, woraus ein Sohn und zwei Töchter hervorgingen (Fritz Roth: ''Leichenpredigten ...''. R 8380)</ref>
Buddeus verheiratete sich mit der jüngsten Tochter des herzoglich-lüneburgischen Leibarztes in Celle und späteren Leibarztes in Hannover Robert Scott.<ref> * 2. Februar 1646 Haus Itsche (Schottland), † 1. Februar 1714 in Celle, 9. Juni 1673 Dr. med in Angiers (Frankreich), war dann als Feldarzt in Frankreich tätig, wurde Hof- und Leibarzt des Herzogs Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Celle, nach dessen Tod Leibarzt des Kurfürsten in Hannover, aus seinen beiden Ehen stammen 16. Kinder, wovon die meisten gestorben waren, woraus ein Sohn und zwei Töchter hervorgingen (Fritz Roth: ''Leichenpredigten ...''. R 8380)</ref>

Version vom 31. Dezember 2014, 18:28 Uhr

Augustin Buddeus auch: August Buddaeus, Budde, Ptolemaeus; (* 7. August 1695 in Anklam; † 25. Dezember 1753[1] in Berlin) war ein deutscher Mediziner.

Leben

Augustin war der Sohn des Pfarrers in Anklam Franz Budde (1634–1706) und somit ein Halbbruder von Johann Franz Buddeus. Er studierte ab dem 10. September 1712 an der Universität Jena,[2] ab dem 25. Mai 1716 der Universität Halle[3] und ab dem 17. Juni 1717 der Universität Leiden, wo er ein Schüler von Herman Boerhaave wurde[4]. Für weitere anatomische Forschungen begab er sich nach Frankreich und England. Am 18. Juni 1721 kehrte er nach Leiden zurück,[5] wo er am 3. November desselben Jahres mit der Arbeit de muscolorum actione et antagonismo zum Doktor der Medizin promovierte.[6] 1723 wurde er Professor der Anatomie und Physiologie am medizinisch-chirurgischen Kollegium in Berlin und Direktor des Theatrum anatomicum. Als solcher sorgte für eine Vergrößerung der Anstalt und vermehrte den Leichenbezug. 1725 erhielt er den Titel eines Hofrats und wurde Leibarzt von Friedrich Wilhelm I. (Preußen). Am 14. November 1726 Mitglied der Leopoldina.[7] Zudem verfasste einige Arbeiten in der karolinischen Akademie der Wissenschaften. Er starb an einem Schlaganfall.

Buddeus verheiratete sich mit der jüngsten Tochter des herzoglich-lüneburgischen Leibarztes in Celle und späteren Leibarztes in Hannover Robert Scott.[8]

Werke

  • Dissert. de muscolorum actione et antagonismo. Leiden 1721
  • Observationes anatommicae selectiores. Miscellanae Berolinensia ex scriptis Soc. Reg. Scient. Continuatio II da. Berlin 1727
  • Circa fabricam Sinnum Cranii eorumque aperturas in Cava narium Berlin 1727
  • Observationes miscellae circa Ossa etc .... Berlin 1737
  • De corde scabioso pueri scabiosi. Berlin 1740

Literatur

  • August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Urban & Schwarzenberg, Wien und Leipzig, 1884, Bd. 1, S. 611
  • Wilhelm von Waldeyer-Hartz: Zur Geschichte des anatomischen Unterrichts in Berlin. Gustav Schade, Berlin, 1899, S. 36
  • Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Gerhard Fleischer d. J., Leipzig, 1802, Bd. 1, S. 649 (Online)
  • Johann Christoph Adelung: Fortsetzungen und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten=Lexico, die Schriftsteller aller Stände nach ihren vornehmsten Lebensumständen und Schriften beschrieben werden. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig, 1784, Bd. 1, Sp. 2362

Einzelnachweise

  1. nach anderen 1752
  2. Reinhold Jauering, Marga Steiger: Die Matrikel der Universität Jena. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar, 1977, Bd. 2, S. 98 Sp. b
  3. Fritz Juntke, Franz Zimmermann: Matrikel der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Universität und Landesbibliothek Halle, Halle (Saale), 1960, S. 57, Sp. b
  4. W. N. du Rieu: Album Studiosorum Academiae Lugduno Batavae MDLXXV - MDCCCLXXV. Martin Nijhoff, Den Haag, 1925, S. 853
  5. W.N. du Rieu: Album Studiosorum Academiae Lugduno Batavae MDLXXV - MDCCCLXXV. Martin Nijhoff, Den Haag, 1925, S. 874
  6. Philipp Christiaan Molhuysen: Album Promotorum Academiae Lugdono Batavae. Den Haag, 1913–1924, S. 282
  7. Johann Daniel Ferdinand Neigebauer: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frohmann, Jena, 1860, S. 210, Nr. 390 (Online)
  8. * 2. Februar 1646 Haus Itsche (Schottland), † 1. Februar 1714 in Celle, 9. Juni 1673 Dr. med in Angiers (Frankreich), war dann als Feldarzt in Frankreich tätig, wurde Hof- und Leibarzt des Herzogs Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Celle, nach dessen Tod Leibarzt des Kurfürsten in Hannover, aus seinen beiden Ehen stammen 16. Kinder, wovon die meisten gestorben waren, woraus ein Sohn und zwei Töchter hervorgingen (Fritz Roth: Leichenpredigten .... R 8380)