„Shulamith Shahar“ – Versionsunterschied
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Shahar wurde als jüngste von drei Töchtern des [[Jude|jüdischen]] Industriellen Moshe Werinstock und seiner Frau geboren. 1933 wanderte ein Teil der Familie in das [[Mandatsgebiet Palästina]] aus. Ihre ältere Schwester fiel einer Mordaktion durch die deutschen Behörden im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] in der Nähe von [[Riga]] zum Opfer. Zum Zeitpunkt ihrer Einwanderung sprach Shahar ausschließlich Russisch. In der Schulzeit arbeitete sie für die [[Hagana]] und machte nach der Unabhängigkeit Israels ihr Abitur. Das Studium der Geschichte an der [[Hebräische Universität Jerusalem|Hebräischen Universität Jerusalem]] in [[Jerusalem]] schloss sie mit dem [[Bachelor of Arts]] ab. Mit 19 heiratete sie und bekam einen Sohn, die Ehe wurde jedoch nach zwei weiteren Jahren geschieden. |
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Damit sie den Abschluss [[M. A.]] machen konnte, ging Shahar zurück nach Jerusalem, wo sie als Lehrerin arbeitete. Sie lernte 1954 den Autor [[David Shahar]] kennen, den sie zwei Jahre später heiratete. Das Paar hat zwei Kinder. Shahars Sohn aus erster Ehe starb als Mitglied der israelischen Streitkräfte (IDF) bei einem Unfall während einer militärischen Übung. |
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Shahar erhielt ein [[Stipendium]] für die Universität [[Sorbonne]] in [[Paris]] und [[Promotion (Doktor)|promovierte]] dort. An der [[Universität Tel Aviv]] wurde sie Professorin für Geschichte und war bis zu ihrer Pensionierung im Alter von 64 Jahren Leiterin der Fakultät. Seit dieser Zeit widmet sie sich sozialen Aufgaben. Sie ist zum Beispiel Vorsitzende eines Vereins, der ein [[Frauenhaus]] in Jerusalem unterhält. |
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Version vom 2. Oktober 2012, 22:01 Uhr
Shulamith Shahar, hebräisch שולמית שחר, DMG-Umschrift: Šûlammît Šaḥar (* 1928 in Lettland) ist eine israelische Historikerin, die durch ihre Studien zu Geschlechterrollen (Gender Studies) und zum Mittelalter bekannt wurde.
Leben
Shahar wurde als jüngste von drei Töchtern des jüdischen Industriellen Moshe Werinstock und seiner Frau geboren. 1933 wanderte ein Teil der Familie in das Mandatsgebiet Palästina aus. Ihre ältere Schwester fiel einer Mordaktion durch die deutschen Behörden im Zweiten Weltkrieg in der Nähe von Riga zum Opfer. Zum Zeitpunkt ihrer Einwanderung sprach Shahar ausschließlich Russisch. In der Schulzeit arbeitete sie für die Hagana und machte nach der Unabhängigkeit Israels ihr Abitur. Das Studium der Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem in Jerusalem schloss sie mit dem Bachelor of Arts ab. Mit 19 heiratete sie und bekam einen Sohn, die Ehe wurde jedoch nach zwei weiteren Jahren geschieden.
Damit sie den Abschluss M. A. machen konnte, ging Shahar zurück nach Jerusalem, wo sie als Lehrerin arbeitete. Sie lernte 1954 den Autor David Shahar kennen, den sie zwei Jahre später heiratete. Das Paar hat zwei Kinder. Shahars Sohn aus erster Ehe starb als Mitglied der israelischen Streitkräfte (IDF) bei einem Unfall während einer militärischen Übung.
Shahar erhielt ein Stipendium für die Universität Sorbonne in Paris und promovierte dort. An der Universität Tel Aviv wurde sie Professorin für Geschichte und war bis zu ihrer Pensionierung im Alter von 64 Jahren Leiterin der Fakultät. Seit dieser Zeit widmet sie sich sozialen Aufgaben. Sie ist zum Beispiel Vorsitzende eines Vereins, der ein Frauenhaus in Jerusalem unterhält.
Preise und Ehrungen
- 2003: Israel-Preis für Allgemeine Geschichte
Veröffentlichungen
- 1988: Die Frau im Mittelalter. Athenäum, Königstein/Ts., ISBN 3-610-04715-1.
- 1995: in englischer Sprache: Growing Old in the Middle Ages: Winter Clothes Us in Shadow and Pain.Routledge, London/New York City, 2004, paperback: ISBN 0-415141265.
- 2003: Kindheit im Mittelalter, 3. Auflage. Patmos Paperback, Düsseldorf, ISBN 3-491-69107-9.
- Übersetzungen
- ins Hebräische aus dem Latein: Die Briefe von Abaelard und Heloïse.
Personendaten | |
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NAME | Shahar, Shulamith |
ALTERNATIVNAMEN | שולמית שחר (hebräisch) |
KURZBESCHREIBUNG | israelische Historikerin, Autorin, Übersetzerin und Hochschullehrerin |
GEBURTSDATUM | 1928 |
GEBURTSORT | Lettland |