Weressow-Eröffnung

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Stellung nach 1. d4 d5 2. Sc3 Sf6 3. Lg5

Bei der Weressow-Eröffnung, manchmal auch als Richter-Weressow-System bezeichnet, handelt es sich um eine Eröffnung des Schachspiels. Sie zählt zu den Geschlossenen Spielen, dort zu den Damenbauernspielen und ist in den ECO-Codes unter dem Schlüssel D01 klassifiziert.

Die Weressow-Eröffnung entsteht nach den Zügen 1. d2–d4 d7–d5 2. Sb1–c3 Sg8–f6 3. Lc1–g5.

Benannt ist die Eröffnung nach dem sowjetischen Meisterspieler Gawriil Weressow (1912–1979), der sie ab 1938 mehrfach auf UdSSR-Meisterschaften anwandte. Im deutschen Sprachraum ist die Eröffnung nach Kurt Richter mitbenannt. Richter spielte die Eröffnung in den 1920er und 1930er Jahren vielfach und war nach Alfred Brinckmann derjenige, der sie „erstmalig eingehend durchforschte“.[1]

Dawid Bronstein bezeichnete die Eröffnung als "Lewickiego-Angriff" und begründete seine Namenswahl folgendermaßen: "Sie sollten wissen, daß Weressow sehr antisemitisch eingestellt war. Er lebte in Minsk und pflegte eine Feindschaft gegen Isaak Boleslawski... Lewickiego-Angriff? Ja, in alten Büchern nannte man das so! Ich neige überhaupt nicht dazu, dies den Weressow-Angriff zu nennen, wie man das heutzutage tut. Zwar spielte er dieses Abspiel sehr oft, doch man sollte ihn nicht dadurch ehren, daß man eine Eröffnung nach ihm benennt."[2]

Der Hauptplan dieser Eröffnung ist es, schnell e2–e4 zu ziehen, um gleich zwei Bauern im Zentrum zu platzieren, die Raumvorteil sichern.

3. … Lf5 4. f3

3. … Sbd7 4. Dd2 und 4. f3 c5 5. e4 (oder 5. dxc5) 5. … cxd4 (oder 5. … dxe4)

3. … c6 4. Lxf6 exf6 (oder 4. … gxf6) 5. e4 und 4. Dd3

3. … e6 4. e4 führt zur Französischen Verteidigung.

Einzelnachweise

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  1. Alfred Brinckmann: Kurt Richters beste Partien. Walter de Gruyter, Berlin 1961.
  2. David Bronstein, Tom Fürstenberg: Der Zauberlehrling, Edition Olms, Hombrechtikon/Zürich 1997, ISBN 3-283-00326-2, S. 169f.