Île de Groix

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Groix)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Île de Groix
Luftbildaufnahme
Luftbildaufnahme
Gewässer Atlantischer Ozean
Geographische Lage 47° 38′ 22″ N, 3° 27′ 13″ W
Île de Groix (Bretagne)
Île de Groix (Bretagne)
Länge 6 km
Breite 2,5 km
Fläche 14,82 km²
Hauptort Le Bourg
Karte der Insel
Karte der Insel

Groix
Groe
Groix (Frankreich)
Groix (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Morbihan (56)
Arrondissement Lorient
Kanton Lorient-2
Gemeindeverband Lorient Agglomération
Koordinaten 47° 38′ N, 3° 27′ WKoordinaten: 47° 38′ N, 3° 27′ W
Höhe 0–48 m
Fläche 14,82 km²
Einwohner 2.282 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 154 Einw./km²
Postleitzahl 56590
INSEE-Code
Website http://www.groix.fr/

Die Île de Groix [il də ɡʁwa] (bretonisch: Enez Groe) ist eine 2,5 Kilometer breite und 6 Kilometer lange französische Insel im Département Morbihan in der Bretagne. Sie liegt im Atlantischen Ozean etwa acht Kilometer südlich von Lorient. Ihre Leuchtfeuer dienen Schiffen als Navigationshilfe.

Die Inselfläche ist identisch mit der Gemeindefläche der Gemeinde Groix, die 2282 Einwohner hat (Stand 1. Januar 2021). Sie gehört zum Arrondissement Lorient und zum Kanton Lorient-2.

Bis 1940 war Groix Frankreichs wichtigster Hafen für Thunfisch. Im Hauptort Le Bourg ziert ein Thunfisch den Kirchturm der Église Saint-Tudy.

Der etwa 500 m lange feinsandige Plage des Grands Sables (der große Sandstrand) ist in Europa eine Seltenheit, da er konvex ist.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Île de Groix gehört zum Armorikanischen Massiv und ist damit ein winziger Teil der Kollisionszone der Urkontinente Gondwana und Laurussia, die sich im Karbon zum Urkontinent Pangaea vereinigten (→ Variszische Orogenese). Auf der gesamten Insel, einschließlich des Schutzgebietes Pointe des Chats, treten Gesteine zu Tage, die vor über 300 Millionen Jahren tief in der Erdkruste durch Metamorphose entstanden sind und in anderen Teilen Europas unterhalb mächtiger Deckschichten lagern. Es handelt sich dabei vor allem um Glimmer- und Chloritschiefer sowie Amphibolit und Blauschiefer.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Insel wurde auch ein wikingerzeitliches Schiffsgrab ausgegraben. Neben den unvollständigen Resten einer erwachsenen Frau enthielt es Hunde- und Vogelknochen und zahlreiche Grabbeigaben.[1] Ähnliche Fundzusammenhänge wurden auch in Ballateare und Balladoole auf der Isle of Man gemacht.

Menhir von Quelhuit
Menhir von Men-Hoat

Auf der Insel sind noch Galeriegräber (Allées couvertes), Dolmen und Menhire erhalten. Die Dolmen in V-Form und die Galeriegräber datieren ins 4. Jahrtausend v. Chr.

Ab 1944 unterhielt die deutsche Kriegsmarine auf der Insel ein Marinelazarett.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2011 2019
Einwohner 3525 3161 2727 2605 2472 2275 2220 2234
Quellen: Cassini und INSEE

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Morbihan. Flohic Editions, Band 1, Paris 1996, ISBN 2-84234-009-4, S. 353–359.
  • Claude Audren, Claude Triboulet, L. Chauris, J.P. Lefort, J. Vigneresse, J. Audrain, D. Thiéblemont, J. Goyallon, P. Jégouzo, P. Guennoc, C. Augris, A. Carn: Notice explicative. Zu: Carte géologique de la France à 1/25 000. Feuille 415: Ile de Groix. Bureau de Recherches Géologiques et Minières, Orléans 1993, ISBN 2-7159-1415-6.
  • Mark Redknap: Great Sites. Balladoole. In: British Archaeology. Heft 59, Juni 2001 (Memento vom 24. Februar 2014 im Internet Archive), ISSN 1357-4442, S. 24–27.
  • Michael Müller-Wille: Das Schiffsgrab von der Ile de Groix: ein Exkurs zum Bootkammergrab von Haithabu. In: Ausgrabungen in Haithabu (1963–1980): Das archäologische Fundmaterial der Ausgrabung Haithabu. Band 3 (= Berichte über die Ausgrabungen in Haithabu. Bericht 12). Wachholtz, Neumünster 1978, ISBN 3-529-01912-7, S. 48–84.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Groix – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. La sépulture scandinave à barque de Locmaria. Abgerufen am 22. März 2022.