Chilenische Haselnuss

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Chilenische Haselnuss

Chilenische Haselnuss (Gevuina avellana)

Systematik
Ordnung: Silberbaumartige (Proteales)
Familie: Silberbaumgewächse (Proteaceae)
Unterfamilie: Grevilleoideae
Tribus: Macadamieae
Gattung: Gevuina
Art: Chilenische Haselnuss
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Gevuina
Molina
Wissenschaftlicher Name der Art
Gevuina avellana
Molina

Die Chilenische Haselnuss[1] (Gevuina avellana) ist die einzige Art der monotypischen Pflanzengattung Gevuina innerhalb der Familie der Silberbaumgewächse (Proteaceae). Ihr Samen, „Nuss“ genannt, wird von der Bevölkerung in Chile verzehrt.[2]

Laubblätter und Blütenstände
Laubblatt und Früchte
Geschlossene und geöffnete Früchte
Geschlossene Früchte

Vegetative Merkmale

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Die Chilenische Haselnuss wächst als immergrüner Baum oder Strauch und erreicht Wuchshöhen von bis zu 15–20 Metern. Die Baumkrone ist unregelmäßig kugelförmig.[3] Die dünne Borke ist gräulich und besitzt feine horizontale Ringe. Die Rinde junger Zweige ist dicht rot behaart.[3]

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist behaart. Die einfach oder manchmal zweifach unpaarig gefiederte Blattspreite ist 7 bis 35 Zentimeter lang. Die ledrigen, kahlen und kurz gestielten Blättchen sind bei einer Länge von 2 bis 8 Zentimeter eiförmig mit meist spitzem oberen Ende und gesägten Rand.[3]

Generative Merkmale

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Die seitenständigen, traubigen Blütenstände sind 10 bis 14 Zentimeter lang. Die zwittrigen, cremefarbenen Blüten sind relativ klein und vierzählig mit einfacher Blütenhülle. Es ist nur ein Kreis mit vier Staubblättern vorhanden, die innen, oben an den bis 1 Zentimeter langen, linealischen Tepalen angeheftet sind. Es ist nur ein oberständiges Fruchtblatt vorhanden.[3]

Die 1,5 bis 3 Zentimeter lange, einsamige Steinfrucht ist anfangs rot und bei Reife violett-schwarz. Der Steinkern ist feingrubig.[3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.

Die Gattung Gevuina wurde 1782 mit der Erstveröffentlichung von Gevuina avellana durch Juan Ignacio Molina in Saggio sulla Storia Naturale del Chili ..., S. 184–185, 353 aufgestellt.[4] Der Gattungsname Gevuina kommt von der chilenischen Bezeichnung des Baumes, Gevuin.[1] Synonyme für Gevuina avellana Molina sind: Guevina avellana Molina, Quadria avellana (Molina) C.F.Gaertn., Quadria heterophylla Ruiz & Pav.[5]

Die Gattung Gevuina gehört zur Subtribus Gevuininae aus der Tribus Macadamieae in der Unterfamilie Grevilleoideae innerhalb der Familie Proteaceae.

Nach Weston und Barkers 2006 gehören die zwei Arten (Australien und Neuguinea) der Gattung Bleasdalea F.Muell. ex Domin nicht mehr zu Gevuina. Dadurch ist die Gattung Gevuina wieder monotypisch und kommt nur in der Neotropis vor.

Die Samen von Gevuina avellana werden roh oder gegart gegessen. Die Samen weisen einen angenehmen Geschmack ähnlich von Haselnuss auf, daher die Trivialnamen und das Artepitheton. In Chile sind die Samen sehr populär, dort werden sie oft auf lokalen Märkten verkauft. Die Samen enthalten etwa 12,5 % Proteine, 49,5 % Öle sowie 24,1 % Kohlenhydrate. Geröstete Samen dienen als Kaffeeersatz.[6] Aus den Samen wird das Avellanaöl gewonnen.[7]

Tannine und Holz werden verarbeitet.[6]

Gevuina avellana wird als Zierpflanze verwendet.[8]

Trivialnamen in unterschiedlichen Sprachen sind:

  • C. Bertoli, L. B. Fay, M. Stancanelli, D. Gumy, P. Lambelet: Characterization of Chilean hazelnut (Gevuina avellana Mol) seed oil. In: Journal of the American Oil Chemists' Society. Volume 75, Issue 8, 1998, S. 1037–1040, doi:10.1007/s11746-998-0283-5.
  • F. Medel: Gevuina avellana: Potential for Commercial Nut Clones. In: Acta Hortic. Volume 556, 2001, S. 521–528, doi:10.17660/ActaHortic.2001.556.76 (ISHS Acta Horticulturae: V International Congress on Hazelnut).
  • Ghillean T. Prance, Vanessa Plana, Katie S. Edwards, R. Toby Pennington: Proteaceae. In: Flora Neotropica. Monograph 100, New York Botanical Garden Press, 2007, ISBN 978-0-8932-7480-1 (online bei NYBG).
  • Maria Virginia Bianchinotti, Mario Rajchenberg: Coleophoma gevuinae comb, nov., a foliar pathogen on Gevuina avellana (Proteaceae). In: Sydowia. Volume 56(2), S. 217–220 (zobodat.at [PDF]).
  • Jules Janick, Robert E. Paull: The Encyclopedia of Fruit and Nuts. CABI, 2008, ISBN 0-85199-638-8, S. 599 f.
Commons: Chilenische Haselnuss (Gevuina avellana) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Springer, Basel, 1983, ISBN 978-3-7643-1399-9, S. 178 (Gevuina avellana auf S. 178 in der Google-Buchsuche).
  2. Berthold Hohmann: Zur mikroskopischen Identifizierung von chilenischen Haselnüssen (Gevuina avellana Molina). In: Zeitschrift für Lebensmittel-Untersuchung und Forschung. Band 166, Nr. 5, 1978, S. 304–307, doi:10.1007/BF01127658.
  3. a b c d e Bernardo Gut: Trees in Patagonia. Birkhäuser Basel, 2008, ISBN 978-3-7643-8838-6, S. 150 (Gevuina avellana auf S. 150 in der Google-Buchsuche).
  4. Molina 1782 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  5. Gevuina avellana bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 4. März 2016.
  6. a b c Gevuina avellana bei Plants For A Future
  7. Sabine Krist: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle. 2. Auflage, Springer, 2013, ISBN 978-3-7091-1004-1, S. 95–98.
  8. a b c Gevuina avellana im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 4. März 2016.
  9. a b C. Orwa, A. Mutua, R. Kindt, R. Jamnadass, S. Anthony, 2009: PDF bei Agroforestree Database: a tree reference and selection guide. Version 4.0. (Memento des Originals vom 16. Januar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.worldagroforestry.org