„Jüdischer Friedhof Kobersdorf“ – Versionsunterschied

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Der Friedhof wurde Ende des 16. Jahrhunderts an einem Hang des Lampelberges angelegt.
Der Friedhof wurde Ende des 16. Jahrhunderts an einem Hang des Lampelberges angelegt.


Heute steht der Friedhof an einem Waldrand.<ref>''Die Kunstdenkmäler Österreichs. [[Dehio Burgenland 1976]].'' Jüdischer Friedhof, am Waldrand. S. 155.</ref> Es sind auf 5690 m² wohl um die 1200 [[Mazewa|Grabsteine]] erhalten.<ref>[https://www.ikg-wien.at/rabbinat/friedh%C3%B6fe/burgenland/kobersdorf Kobersdorf] juedische-friedhoefe.at, abgerufen am 17. März 2016</ref>
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Im Unterschied zu christlichen Friedhöfen erhalten jüdische Gräber keinen Grabschmuck. Da nach jüdischem Glauben Grab und Grabstein für immer Eigentum des bzw. der Bestatteten bleiben, werden diese niemals aufgelassen. Die Grabsteine sind ausschließlich in Hebräisch beschriftet und bestehen fast alle aus Sandstein, nur einige wenige sind aus Granit. Die älteren Grabsteine haben einen bogenförmigen Abschluss, die jüngeren einen horizontalen oberen Rand.
Im Unterschied zu christlichen Friedhöfen erhalten jüdische Gräber keinen Grabschmuck. Da nach jüdischem Glauben Grab und Grabstein für immer Eigentum des bzw. der Bestatteten bleiben, werden diese niemals aufgelassen. Die Grabsteine sind ausschließlich in Hebräisch beschriftet und bestehen fast alle aus Sandstein, nur einige wenige sind aus Granit. Die älteren Grabsteine haben einen bogenförmigen Abschluss, die jüngeren einen horizontalen oberen Rand.
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Aktuelle Version vom 3. Mai 2024, 22:10 Uhr

Jüdischen Friedhof in Kobersdorf
Eingangsportal

Der Jüdische Friedhof Kobersdorf befindet sich in der Marktgemeinde Kobersdorf im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland. Der Jüdische Friedhof steht unter Denkmalschutz.

Der Friedhof wurde Ende des 16. Jahrhunderts an einem Hang des Lampelberges angelegt.

Heute steht der Friedhof an einem Waldrand.[1] Es sind auf 5690 m² wohl um die 1200 Grabsteine erhalten.[2]

Im Unterschied zu christlichen Friedhöfen erhalten jüdische Gräber keinen Grabschmuck. Da nach jüdischem Glauben Grab und Grabstein für immer Eigentum des bzw. der Bestatteten bleiben, werden diese niemals aufgelassen. Die Grabsteine sind ausschließlich in Hebräisch beschriftet und bestehen fast alle aus Sandstein, nur einige wenige sind aus Granit. Die älteren Grabsteine haben einen bogenförmigen Abschluss, die jüngeren einen horizontalen oberen Rand.

Auf dem Gelände befindet sich auch ein Genisa-Grab. Dies geht auf den Fund eines Grabsteinfragments zurück. Es handelt sich dabei um Österreichs ältestes und einziges dieser Art von vor 1945. Nur das 1987 errichtete Genisagrab am Wiener Zentralfriedhof ist sonst noch bekannt. Im Grab wurden am 20. April 1938 der Inschrift zufolge 13 Torarollen verborgen.[3] An diesem Tag wurde der Kobersdorfer Rabbiner Simon Goldberger und seine gesamte Familie von der SA und zwei Zollwachbeamten auf Initiative des Bürgermeisters verschleppt und schwer misshandelt. Der Rabbiner und seine Frau wurden in Auschwitz ermordet. Auch seine drei kleinen Kinder wurden Opfer des Holocaust.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jüdischer Friedhof Kobersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Burgenland 1976. Jüdischer Friedhof, am Waldrand. S. 155.
  2. Kobersdorf juedische-friedhoefe.at, abgerufen am 17. März 2016
  3. Kobersdorf: Genisa-Grabsteinfragment gefunden. In: burgenland.orf.at. 9. November 2020, abgerufen am 7. August 2023 (deutsch).
  4. Die Vertreibung des Rabbiners Simon Goldberger und das Genisagrab. Abgerufen am 31. März 2023.

Koordinaten: 47° 35′ 43,8″ N, 16° 23′ 8,9″ O