Papageien

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Papageien
Hellroter Ara
Hellroter Ara
Hellroter Ara (Ara macao)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Subphylum: Wirbeltiere (Vertebrata)
Vorlage:Superclassis: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Vorlage:Seria: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Vorlage:Classis: Vögel (Aves)
Vorlage:Subclassis: Neukiefervögel (Neognathae)
Vorlage:Ordo: Papageien (Psittaciformes)
Familien:

Die Papageien entsprechen in der Systematik der Vögel der Ordnung der Psittaciformes (Papageienvögel).

Die Bezeichnung Psittaciformes leitet sich vom antiken Psittacus/Sittacus ab, das wiederum eine Übernahme aus dem Altindischen ist. Die Bezeichnung erreichte zusammen mit den ersten Importen von Papageienvögeln unter Alexander dem Großen Europa. Weitere Bezeichnungen wie Kakadu oder Ara stellen ebenso Übernahmen aus Sprachen der jeweiligen Herkunftsgebiete dar, oder besitzen geografische Bezüge (Amazonen). Die Herkunft des Wortes Papagei ist dagegen nicht ganz klar.

Wie die Papageienvögel unterhalb der Ordnung eingeteilt werden, ist wie bei vielen anderen Vogelgruppen umstritten, bzw. es existieren mehrere gleichwertige Vorschläge. Die Ordnung umfasst rund 350 Arten mit rund 850 Unterarten.

Merkmale

Gemeinsame Merkmale aller Papageienvögel sind: ein Kletterfuß bei dem zwei Zehen nach vorn und zwei Zehen nach hinten gestellt sind und der Papageienschnabel. Die beiden kurzen Zehen I und II sind zur Körpermitte des Papageis orientiert, beiden langen Zehen III und IV nach außen.

Mit diesem Fuß führen viele Papageienarten Nahrung zum Schnabel, was in keiner anderen Vogelgruppe vorkommt. Das zweite wichtige Merkmal ist der Papageienschnabel, der eine Vielzahl von Aufgaben (Knabbern, Knacken, Halten, Aufschneiden, Aufnehmen von Nektar ...) besitzt und sehr variabel eingesetzt wird. Nektarfressende Papageien wie Lories besitzen oft eine Pinselzunge, die zur Aufnahme von Flüssigkeit gut geeignet ist.

Sozialverhalten(?)

Graupapagei

Viele Papageienarten leben vor allem außerhalb der Brutzeit in großen Schwärmen. Diese Schwärme können, besonders dort wo die natürlichen Habitate der Vögel stark verändert wurden als Ernteschädlinge besonders an Obst, Getreide oder Hirse auftreten. Da Papageienvögel in der Regel sehr soziale Tiere sind, sollten sie in Gefangenschaft mindestens im Paar, wenn nicht im kleinen Schwarm gehalten werden.

Verbreitung

Papageien leben in der geologischen Gegenwart auf allen Kontinenten mit Ausnahme von Europa, Arktis und Antarktis. Fossilien von Papageien aus dem Miozän, bzw. von papageienähnlichen Vögeln aus dem Eozän, belegen, das Papageien ursprünglich auch in Afrika vorkamen.

Lebensraum

Papageienvögel kommen in einer Vielzahl von Habitattypen vor. Die Nahrung ist vor allem pflanzlich: Samen und Früchte, Blüten und Nektar, Knospen aber auch Wurzeln. Die meisten Arten brüten in Baumhöhlen, wenige Arten in Ermanglung geeingneter Bäume auch in Erdhöhlen (Felsensittich, Kakapo) oder in Termitenbauten. Als einzige Art baut der Mönchssittich Gemeinschaftsnester.

Geschichte der Papageien

Seit der Antike sind wenige Papageienarten (Graupapagei, Halsbandsittich) in Europa in Gefangenschaft bekannt, im Mittelalter wurden Papageien als Luxustiere bei Hofe gehalten, mit dem Zeitalter der Entdeckungen gelangten immer mehr Tiere als Haustiere nach Europa, wo sich die Papageienhaltung als Statussymbol und Hobby entwickelte. Die sich zunächst langsam seit dem Ende des 19. Jh. sich herausbildende Professionalisierung der Papageienhaltung und die Ausweitung des Hobbys in größeren Teilen der Bevölkerung führte zur kommerziellen Massenzucht, zur Massenproduktion von Futtermitteln, Käfigen und sonstigen Zubehör sowie einem großen Angebot an Büchern, Zeitschriften aber auch speziellen tiermedizinischen Angeboten. Heute leben rund 50 Millionen Papageienvögel in Gefangenschaft, z.T. unter Haltungsbedingungen die kaum artgerecht sind. Die Zahl der Freilandpapageien aller Arten wird ebenfalls auf rund 50 Millionen geschätzt.

Einige Arten Papageienvögel wurden aufgrund von Habitatverlusten und Abfang für den Handel bereits ausgerottet, bei weiteren Arten steht die Ausrottung kurz bevor. Die Haltung und der Handel von Papageien unterliegen daher Artenschutzvorschriften.

Auch den gegenläufigen Trend, nämlich die Ausbreitung von aus Gefangenschaft entkommenen bzw. freigesetzten Tieren gibt es. Wenige Arten sind in der Lage als Neozoen in einer für sie zunächst fremden neuen Umwelt, meist Innerstädisch, stabile Populationen aufzubauen. Die beiden wichtigsten Arten Papageienneozoen sind: Halsbandsittiche und Mönchssittiche.

Sprechen und Intelligenz

Papageien sind in Europa vor allem als sprachgelehrige Haustiere bekannt, viele Papageienexperten halten das 'Sprechen' der Papageien allerdings für eine Verhaltensstörung.

Neuere Forschungen (Irene Pepperberg) zeigen, dass Papageien nicht nur 'nachplappern', sondern auch bedeutungsbezogen sprechen können. Am begabtesten sind dabei die Amazonen, die Aras aus Südamerika, australische Kakadus und der Graupapagei.

Ihre Intelligenz wird mit der von Affen oder Menschen verglichen, was aber nach wie vor zweifelhaft bleibt. Frau Pepperberg trainierte ihren Graupapagei Alex zunächst, indem sie beispielsweise die Worte für bestimmte Farben, Formen und Materialien von Gegenständen vorsagte, bis er sie beherrschte. Nach bestimmter Zeit brachte der Papagei die Wörter mit den jeweiligen Gegenständen in Verbindung. Die Anzahl der Dinge konnte er bis zu einer Zahl von sechs oft ohne Schwierigkeit wiedergeben. Wenn Alex gefragt wurde, welche Merkmale von verschiedenen vorhandenen Gegenständen gemeinsam hatten, antwortete er oft richtig, indem er Farben und Materialeigenschaften bezeichnete. In Filmaufnahmen wirkt einiges wie gezieltes erraten und nicht wie sicheres zuordnen. Auch die Gedächtnisleistungen dieses Papageien waren erstaunlich, auch sie entsprachen - nach Ansicht von Pepperberg - ungefähr der von Schimpansen.

Die Sprachfähigkeit der Papageien beruht wie beim Menschen auf Bewegungen der Zunge, die Laute werden also nicht beim Sprechorgan gebildet, ohne weiter verändert zu werden, wie bisher angenommen.

Zwei Papageien im Käfig

Literatur

Einführende Werke

Vollständige Artlexika

  • Arndt, T.: Lexikon der Papageien. Bretten (auch auf CD; laufend ergänzte lose Blatt Sammlung - nicht im Buchhandel bestellen, sondern direkt beim Arndtverlag)
  • Robiller, F. (1997): Papageien. Stuttgart 3 Bd. Stuttgart.
  • Zu den einzelnen Papageiengruppen erscheint auch im Horst Müller Verlag, An der Warnau 33, 29699 Bomlitz eine Lexikonreihe, auch diese ist nicht über den Buchhandel erhältlich

Im Gegensatz zu diesen drei Werken bietet zahlreiche Fakten aus dem Freiland auf neustem Stand (englisch), Haltung spielt nur eine untergeordnete Rolle.

  • Juniper, T./Parr, M. (1998): Parrots, A Guide to Parrots of the World. Yale University Press 1998, ISBN 0300074530

Historisches

Strunden, H. (1984): Papageien einst und jetzt. Horst Müller Verlag (Derzeit auf das einzige verfügbare Werk über die Geschichte der Papageienkunde und Haltung; In Details nicht immer verlässlich; ein wirklich gutes Buch zum Thema fehlt noch)

Weblinks

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Zu Papageienvögeln existieren umfangreiche kostenfreie Webangebote, die seit Jahren ausgebaut werden. Informationen zum sprechenden Papagei Alex finden sich auf den Seiten von Irene Pepperberg bzw. der Alexfoundation. Grundlegene Informationen zu Papageienvögeln, ihrer Geschichte in Gefangenschaft sowie zahlreichen Informationen zu Haltung und Zucht und speziellen Arten sowie einen umfangreichen Literaturindex bieten die Seiten der Arbeitsgemeinschaft Papageiennetzwerkund des Institut für Papageienforschung e.V.. Über Papageienneozoen in Europa existiert ebenfalls ein umfangreiches Webangebot. Der Arndt-Verlag bietet eine englischsprachige Version seines LEXICON OF PARROTS zu Papageienarten und Unterarten an. Auch die wichtigsten Papageienschutzorganisationen wie der Fonds für bedrohte Papageien der ZGAP, die Loroparque Fundacion bzw. der deutschsprachige Ableger des englischen World Parrot Trust sind im Netz vertreten.


Wenn sie auf den Schnabel gucken.Ungefähr bei der Nase des Vogels.Müssen sie gucken wenn der Vogel Haare (kleine Federn)an der Stelle hat ist es ein Weibchen. So kann nichts mehr schief gehen wenn sie ihrem Tier einen Namen geben wollen.

Vorlage:Haustierhinweis