Schlepperwerk Nordhausen

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Geschichte

Das VEB IFA-Schlepperwerk Nordhausen wurde 1948 gegründet und im gleichen Jahr Bestandteil der IFA Vereinigung Volkseigener Fahrzeugbau. Es entstand aus Resten der demontierten und zerstörten Maschinenbau & Bahnbedarfs AG und der enteigneten Nordhäuser Maschinenbau AG (Normag). Beides traditionsreiche Unternehmen auf dem Gebiet des Verbrennungsmotoren- bzw. Traktorenbaus. Die Fertigung des ersten neu entwickelten Traktors begann 1949.

1956 wurde das Unternehmen zusammen mit den anderen Traktorenwerken in der DDR der Industrieverwaltung Landmaschinenbau zugeordnet. Anfang der 1960er Jahre wurde eine Profilierung dieser Traktorenwerke auf Endfertigung (Traktorenwerk Schönebeck), Motorenfertigung (Schlepperwerk Nordhausen) und Getriebefertigung (Brandenburger Traktorenwerke) eingeleitet. Diese Profilierung wurde jedoch nicht für den Traktorenbau, sondern für den Fahrzeugbau wirksam, dem die Traktorenwerke ab 1964 wieder zugeordnet waren. Der Traktorenbau in der DDR war in der Folgezeit auf das Traktorenwerk Schönebeck beschränkt. Das Unternehmen in Nordhausen firmierte ab diesem Zeitpunkt als VEB Motorenwerk Nordhausen, das Ende der 1980er Jahre etwa 4.300 Beschäftigte hatte und im Zeitraum 1965 bis 1990 etwa mehr als 1.000.000 Dieselmotoren für LKW, Traktoren und selbstfahrende Arbeitsmaschinen produzierte. Es wurde nach 1990 liquidiert.

Erzeugnisse

  • Traktor RS 02 (Brockenhexe) mit 22 PS, bestehend aus Nachbauten von Vorkriegsentwicklungen für Motor und Getriebe (1949 bis 1952)
  • Produktion des Traktors RS 01/40 (Pionier) mit 40 PS, eine Entwicklung der Famo-Werke Breslau (1950 bis 1956). Eine Weiterentwicklung dieses Traktors mit der Typenbezeichnung RS 01/40-II (Typ Harz) wurde 1957 und 1958 produziert.
  • Produktion des im Traktorenwerk Schönebeck entwickelten Traktors RS 04/30 mit 30 PS (1953 bis 1956)
  • Weiterentwicklung des RS 04/30 zum RS 14/30 (Famulus) mit 30 PS und wasser- und luftgekühlten Motorvarianten (1956 bis 1961)
  • Weiterentwicklung des RS 14/30 zum RS 14/36 (Famulus) mit 36 PS und wasser- und luftgekühlten Motorvarianten (1960 bis 1964)
  • RS 14/46 mit stark verändertem Motor von 46 PS (1960 bis 1963)
  • RT 315 und RT 325 als Weiterentwicklung der RS 14-Baureihe (1964 und 1965)


Literatur

  • Kirchberg, P.: Plaste, Blech und Planwirtschaft – Die Geschichte des Automobilbaus in der DDR. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 2000, ISBN 3-87584-027-5.
  • Krombholz, K.: Landmaschinenbau der DDR – Licht und Schatten. DLG-Verlag, Frankfurt/Main 2008, ISBN 978-3-7690-0717-6.

Weblinks