Waldfrevel

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Räumen von Holz in Mechterstädt um 1955

Mit dem Begriff Waldfrevel oder Forstfrevel wurde in Österreich und Deutschland das Betreten, die Wilderei, die Beschädigung des Waldes und die Holzernte durch nicht berechtigte Personen in einem in Privatbesitz stehenden Waldes bezeichnet[1], der meist durch Strafgelder aber auch durch Arreststrafen[2], Züchtigung, Zwangsarbeit, Zuchthaus oder Landesverweisung[3] geahndet wurde. Die Rechtsgrundsätze und gesetzlichen Vorschriften über die Bestrafung von Waldfrevel werden im Forststrafrecht behandelt. Historisch war der Waldfrevel Bestandteil des grundherrlich-bäuerlichen Konflikts, da ein Straftatbestand eingeführt wurde, der der besitzenden Klasse ein Mittel zur Durchsetzung ihrer herrschaftlichen Autorität per Staatsgewalt in die Hand gab.

Österreich

In Österreich wurden die Rechtsgrundsätze beziehungsweise die gesetzlichen Vorschriften über die Bestrafung des Straftatbestandes Waldfrevel erst während der Regierungszeit von Bundeskanzler Bruno Kreisky durch die Öffnung aller Wälder für die Bevölkerung abgeschafft. Der Straftatbestand der Wilderei bleibt gemäss § 137 und § 138 öStGB weiterhin strafbar. Die Holzernte durch nicht berechtigte Personen ist ebenfalls als Eigentumsdelikt strafbar.

Siehe auch

Literatur

  • Franz Anton Schmidt: Chronologisch-systematische Sammlung der Berggesetze der österreichischen Monarchie, 19. Band, Wien 1837
  • Carl Joseph Anton Mittermaier: Grundsätze des gemeinen deutschen Privatrechts, Band 1, Regensburg 1842

Einzelnachweise

  1. Ferdinand Bajer: Handbuch des badischen Forst- und Jagdrechts: zum Gebrauch bei den Vorlesungen an der Forstschule zu Karlsruhe und zum Selbstunterrichte für praktische Forstmänner, so wie für Verwaltungsbeamte und Waldbesitzer, Groos, 1838, S. 109
  2. Ludwig Gumplowicz: Das österreichische Staatsrecht: (Verfassungs- und Verwaltungsrecht) Ein Lehr- und Handbuch, Manz, 1891, S. 414
  3. Mecklenburg-Schwerin: Regierungsblatt für das Grßherzogtum Mecklenburg-Schwerin, No. 1-40, Schwerin, Bärensprung, 1857,